Fanfic: Abschied
das Schnarchen nicht füllen konnte, das auf einmal aller Aufmerksamkeit auf sich zog.
Schnarchen?
Schlaftrunken öffnete Yamchu die Augen und starrte auf eine einfache, schmuddelige Steindecke. Er hatte seinen Vorschlag wahrgemacht und war zusammen mit Pool in ihr altes Zuhause zurückgeflogen. Er dachte, es wäre eine gute Idee, doch musste er feststellen, dass es dich blödeste Idee war, die er je hatte. Zu viele Erinnerungen prägten dieses Häuschen. Er sah sich mit klopfenden Herzen in einer Ecke sehen zusammen mit Pool, der ihn mitleidig anschaute. Er erinnerte sich an diese Szene, es war nach seiner ersten Begegnung mit Bulma. Damals war er vor ihr geflüchtet. Seine Angst ließ es nicht zu sie auch nur anzuschauen.
Und schaute er aus dem kleinen Fenster sah er mitten in der Wüste einen Wohnwagen stehen, der Wohnwagen, den sie damals aus einer Kapsel hervorgezaubert hatte. Kapsel, ja er und Pool wollten ihnen die Kapsel stehlen, stießen dann aber auf die Dragonballs.
Nein es war ein Fehler, er konnte hier nicht länger bleiben, wenn er nicht in Gefahr laufen wollte, verrückt zu werden, Leise, ohne Pool zu wecken, dessen schnarchen das ganze Häuschen erfüllte, zog er seinen orangefarbenen Trainingsanzug an und verließ leise das Haus. Er wußte nicht, warum er gerade diesen Trainingsanzug anzog, geschweige denn wohin seine Schritten führten. Er folgte ihnen einfach, ohne irgendwelche Befehle zu erteilen.
Die Nacht war von Sternen besprenkelt und der Vollmond stand wie ein großer runder Pfannkuchen am Horizont. Es war eine dieser Nächte, die sehr hell waren, erhellt vom Licht der Sterne und des Mondes. Yamchu mochte diese Nächte, er liebte es in solchen Nächten zu trainieren. Und dorthin führten ihn auch Schritte. An einen einsamen verlassenen Platz in der Wüste, weit weg vom Häuschen an dem er in aller Ruhe trainieren konnte.
Das tat er, warf noch einen letzten Blick in Richtung Mond und begann seine Kraft zu konzentrieren. Er trainierte lange und hart, so dass am Schluss große Schweißperlen seinen Körper zierten. Doch tat er es nicht für sich oder um gegen die Cyborg, die Trunks angekündigt hatte zu kämpfen. Er tat es für sich und seine Gefühle, um mit allen im Reinem zu sein. Und er genoss es, dass Gefühl des lauen Windes, das durch seine Haare strich, dieses starke Verlangen seine ganze Kraft aus sich zu lassen, dieses Gefühl einfach zu kämpfen mit Leib und Seele. Immer wieder sah er Bulma vor sich stehen, doch er beachtete sie nicht. Das gab ihn Kraft, Kraft genug um sein Kame-Hame-Ha noch stärker erscheinen zu lassen, so stark wie er es noch nie heraufbeschworen hatte.
Erst als die Sonne ihre alltägliche Bahn begann, hört er auf. Schweratmend sank er auf die Knien, Schweiß tropfte in beständigem Tempo auf den Boden. Sein Kampfanzug klebte an seinen Körper und er war erschöpft wie nie zuvor. Und doch fühlte er sich frei, frei von all den Sorgen die ihm noch am Tage zuvor geplagt hatten. Lächelnd stand er auf und schaute gen Osten, direkt in das rot der Sonne. Es war ein schöner, fast schon majestätischer Anblick, der sich ihm erbot, genauso wie am Abend zuvor. Doch diesmal genoss er es, denn diesmal hatte er keine Sorgen die ihn davon abhielten, einen solchen Anblick zu ignorieren. Seine Sorgen wurden mit all dem Schweiß abgespült, den er in der ganzen Nacht von sich strömen ließ. Tief atmete Yamchu ein, genoss den Wind der durch seine Kleidung wehte und seine Haut erprickeln ließ. Es gibt Momente, so sagte er sich, da muss man loslassen können. Bulma hat das getan und er würde es auch tun. Aus freiem Willen, nicht weil ihm nichts anderes übrig bleiben würde. Er könnte versuchen zu kämpfen, vielleicht könnte er sogar gewinnen. Aber das wollte er nicht, er wollte nicht noch einmal so etwas durchmachen wie in der Nacht. Nicht mit der selben Frau.
„Machs gut Bulma!“ flüsterte er der Sonne entgegen, während er sich schon herumdrehte und zurück zu Pool ging, zurück in ihr Haus der Erinnerung, welches auch Erinnerungen von einer gewissen Frau mit türkisem Haar beinhaltete. Aber das war ihm recht. Erinnerungen waren etwas schönes, sie verhinderten zu vergessen. Und das würde er nicht tun, denn welcher Mensch möchte schon gerne vergessen werden?