Fanfic: Traumwanderung

nicht von dieser Welt.


Verblüfft hatte ich meine Augen von diesem Fremden abgewendet und meinen Bruder angeschaut doch als ich registrierte, dass nur er es war drehte ich meinen Kopf wieder rasch zur Seite.


Aber das Zimmer war absolut leer. An der Stelle an der er bis eben noch stand lag lediglich ein kleiner Zettel.


Kito spazierte inzwischen durch mein Zimmer und wich sorgfältig den Klamotten am Boden aus. Das tat er immer. Kurz vor meinem Bett blieb er stehen und schaute noch fragender als ich.


>Es muss total schräg aussehen wie ich hier rumsitze< dachte ich und sprang aus meinem Bett. Beinahe sackte ich wieder zusammen. Meine Beine wollten nicht so recht stehen. Ich fühlte mich wie nach einer Wanderung. Ich hob das Stück Papier vom Boden auf und untersuchte es sorgfältig.


Eine kleine Notiz stand darauf und ich las sie halb laut vor mich hin.




Du bist es. Ich habe dich gefunden.




Vor Schreck ließ ich den Zettel wieder fallen. Mein Herz raste und ich wusste nicht warum.


Kito hob interessiert das Stück Papier auf während ich an die Wand starrte.


Plötzlich zupfte er an meinem Pulli. Ich sah zu ihm hinunter und er reichte mir das Papier.


"Kannst du das lesen?" fragte er mich.


"Natürlich kann ich d....."


Ich brach mitten im Satz ab, denn was dort auf dem Zettel stand war auf einmal in einer ganz anderen Sprache geschrieben. Solche Symbole wie diese hatte ich noch nie gesehen und ich wurde zusehenst unruhiger.


Kito wurde es langweilig und er verzog sich wieder. Lange überlegte ich was dieser ganze Tag zu bedeuten hatte. >Verrückt bin ich jedenfalls nicht......glaube ich.<


Ich entschloss mich das ganze erst einmal beiseite zu lassen. Spät am Abend versuchte ich dann aber doch mich an diesen Fremden zu erinnern. >Vielleicht kennt er mich ja. Aber wie kam er in mein Zimmer? Und warum sagt er hat er mich gefunden?< dachte ich während ich über meinen Hausaufgaben brütete. Es wurde bereits dunkel und ich ging hinüber zu meinem Fenster um die Vorhänge zu schließen. Ich spähte hinaus in die dunklen Baumkronen doch ich konnte nichts erkennen.


Kurz darauf ließ ich mich erschöpft in mein Bett sinken. Unter meinem Kopfkissen hatte ich diese Nachricht versteckt die mir zugeflattert war. Es dauerte nicht lange und ich schlief tief und fest ein.


Wie nicht anders zu erwarten erwachte ich sofort wieder. Ich stand wieder auf der Lichtung mitten im Wald. Das kleine Mädchen stand vor dem Häuschen, dass diese wirklich merkwürdige Form hatte und winkte und rief mir begeistert zu.


Ich ließ mich nicht zweimal bitten und folgte ihrem Ruf.


Kurz vor der Tür machte ich halt und überlegte kurz: >Was tu ich hier nur schon wieder?< Weiter kam ich nicht denn die Tür flog plötzlich auf und klatschte mir dirket ins Gesicht. "Auuu", schrie ich, "was soll denn das???"


Ich hielt mir beide Hände vor das Gesicht. >Es tut weh....mein Gott es tut wirklich weh!!! Dann ist das hier gar kein Traum?<


"Oh tut mir leid." hörte ich eine Stimme sagen. Ich ließ ein paar Finger auseinandergleiten und sah wer dort in der Tür stand. Ein Junge vielleicht so alt wie ich mit langem schwarzen Haar und ebenfalls schwarzen Augen. Ich ließ die Hände ganz sinken und betrachtete ihn genauer. Er trug genau den selben roten Anzug wie das kleine Mädchen neben mir.


"Du hast dir ganz schön Zeit gelassen! Ich dachte ich müsste ohne dich zum Training gehen."


Auf einmal begann Pan auf und ab zu hüpfen. Er staunte genauso wie ich über ihr Verhalten.


"Darf ich mit, darf ich bitte bitte mit?" quiekte sie voller Ungeduld.


>Was geht hier bloß ab?<


"Nein du bleibst hier." Er ging an mir vorbei und drehte sich dann um. "Kommst du endlich Mizuki?


>Er kennt meinen Namen! Aber wer ist er?< ich merkte wie mein Mund aufklappte und sich nicht mehr schließen ließ.


"Goooten", rief Pan ihm nach, "wann kommt Papa zurück?"


Der Junge den sie Goten nannte drehte sich noch einmal um und antwortete ihr.


"Ich glaub irgendwann heut Abend." rief er. Und dann tat er etwas was mich von den Socken fegte. Er hob ab und blieb knapp über dem Erdboden stehen. >Jetzt reichts mir aber echt< Und schon saß ich auf meinem Hintern und rüherte mich nicht mehr.




Pan rannte an mir vorbei ins Haus und kam mit jemandem wieder. Ich saß mit dem Rücken zum Eingang und musste den Kopf in den Nacken fallen lassen um überhaupt etwas sehen zu können. Ruckartig stand ich dann wieder. >Endlich ein Erwachsener< dachte ich und machte schon wieder den Mund nicht zu. Die Kleine grinste ihn vergnügt an. Auf einmal landete Goten neben mir. "Dad wir wollten grade los und trainieren."


Schon spiegelte sich blanke Verwirrung auf dem Gesicht meines Gegenübers wieder. "Seit wann gehst du freiwillig zum Training? Hab ich da was verpasst?" Ich sah die leichte Röte die in sein Gesicht gehuscht war.


Dann verstummten beide. Sie blickten sich kurz an, nickten und rissen dann die Köpfe nach rechts um einen besseren Blick auf den Waldrand zu bekommen. Ich allerdings hatte wieder dieses komische Gefühl wie damals in meinem Zimmer. Irgendetwas bewegte mich dazu auch auf die Baumreihen zu starren.


"Wer ist da?" rief Goten zu den Bäumen hinüber. Dann rüherte sich etwas.


Ein großer Mann mit demselben silbrig-blonden Haaren und dem gleichen schwarzen Mantel, wie der aus meinem Zimmer, kam hinter einem der Bäume hervor.


Er grinste breit und schritt langsam auf uns zu.


Dann verlor alles um mich herum an Schärfe und wandelte sich in ein tiefes Nachtschwarz. Ich schaute auf und bemerkte ein Licht das immer größer wurde. Es brannte in den Augen und ich musste sie schließen, als plötzlich eine Stimme sagte: "Mizuki steh auf du musst mir helfen!"


> Was?< dachte ich und saß ruckartig aufrecht im Bett.


>Das war doch gerade Mum< schon hüpfte ich über die Bettkante und schaute mich erst einmal vorsichtig im Zimmer um. Ich entdeckte nichts ungewöhnliches und machte mich an die Arbeit.


Zu meinem Glück verlief dieser Schultag besser als der zuvor. Ich schlief nicht ein und ich hatte auch keine weiteren Probleme mit den Lehrern.


Endlich konnte ich dann nach Hause und lief allein die Straßen entlang. Ich schaute stur auf den Gehweg und blickte auch nicht auf, als ich über die Straße ging.


Ich ließ mir einiges durch den Kopf gehen und bemerkte nicht, dass jemand mir folgte....




Da stand ich nun vor der Haustür und wollte nicht eintreten. Ich ließ die Augen über den gepflegten Rasen wandern und betrachtete die Gartenzwerge am Fischteich näher. Mir war vorher nie aufgefallen wie hässlich diese Dinger doch waren. Nach einer Weile entschloss ich mich dazu einen Spaziergang zu machen. Ich stellte meine Tasche in den Hausflur und lief los. Merkwürdig schnell ließ ich die letzten Häuser unserer Stadt hinter mich und wanderte über einige Wiesen dahin. Auf einem ruhigen Fleckchen ließ ich mich nieder und dachte angestrengt, auf einem Grashalm kauend darüber nach was alles geschehen war.


Ich verschränkte die Arme hinter dem Kopf und betrachtete die Wolken die über den blauen Himmel zogen.


>Jedesmal wenn ich einschlafe wach ich ganz woanders wieder auf. Dann noch diese komischen Gestalten und der Typ der mich wohl verfolgt. Was soll das alles nur?< Und wieder wurde ich plötzlich müde.


Unfreiwillig schlief ich ein und erwachte genau neben dem Häuschen.


Ich schaute nach links auf die beiden neben mir. Die kleine Pan versteckte sich hinter einem Mann dessen Namen ich noch nicht kannte und rechts von mir stand Goten.


"Da bist du ja wieder Mizuki." rief eine Stimme vor mir. "Ich dachte schon du würdest gar nicht mehr einschlafen."


So eine kalte Stimme hatte ich noch nie gehört. Ich schaute nach vorn und da stand er wieder.


"Ich frage mich warum du jedesmal an einen Ort wie diesen kommst, wo dir doch so viele Möglichkeiten offen sind."


Er ließ seine Hände in die Manteltaschen gleiten und stellte sich seitlich zu mir auf. Ich konnte sein Profil jetzt genau erkennen. Er schien nicht sehr alt zu sein und lächelte unaufhörlich grausam vor sich hin.


"Ich habe den Auftrag dich zu holen und zurückzubringen Mizuki."


"Gar nichts wirst du hast du verstanden?" schrie Goten ihn an. Er sah beängstigt aus. >Etwa wegen mir?<


"Ich habe nicht mit dir Zwerg gesprochen, hörst du?"


Leichte Wut breitete sich auf Gotens Gesicht aus. Er war es wohl nicht gewöhnt beleidigt zu werden...ich dafür umso mehr.


"O...Opa?" Pan krallte sich an das Hosenbein von dem Mann der wohl ihr Großvater war, obwohl er wirklich nicht so aussah. Er machte einen unruhigen Eindruck und versuchte sie ins Haus zu schupsen, doch es misslang. Dann wendete er sich plötzlich an mich. "Nimm sie mit rein hörst du?"


"Was? Ich...ich soll sie...?"


"Ja nun mach schon!" sagte er schroff.


Ich war viel zu erstaunt um überhaupt einen Finger zu rühren. Doch er drückte mir Pan in die Arme und stellte sich schützend vor uns beiden auf.


"Das ist nicht nötig mein Lieber", meinte der Typ vor ihm, "Ich gehe erst einmal. Aber ich komme zurück und werde meine Aufgabe erledigen." Mit einem finsteren Blick auf mich drehte er sich um und ging auf die Bäume zu. Kurz vor dem Wald blieb er stehen, schaute mich über die Schulter hinweg an und sagte dann:
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