Fanfic: Vater werden ist nicht schwehr....Teil 1
Aggressivität verschwunden war.
„Du machst Dir sehr viel Mühe wegen mir." bemerkte der Sayajin.
„Ist für jemanden, den man liebt, nicht die ganze Mühe wert?"
Vegeta strich seiner Partnerin liebevoll über die Wangen und dann versuchte er das erste Mal, sie sacht auf den Mund zu küssen. Allerdings schien Ihm dabei seine spitze Nase etwas im Weg zu sein.
„Nur Mut." lächelte Bulma und beim vierten Anlauf schaffte er es, als er seinen Kopf schief legte.
„Tut mir leid, sanft sein gehört nicht gerade zu meinen starken Seiten."
„Das kommt noch."
Nachdem Bulma Vegetas Blessuren verarztet hatte, kehrte sie mit Ihm in sein Zimmer zurück.
„Hoffentlich kommt jetzt bloß nicht deine Mutter vorbei!" knurrte er und schlang seinen Bademantel, der Ihm eine Nummer zu groß war, enger um seinen Körper.
„Keine Panik! Wir sind ja schon da." beruhigte Bulma Ihn.
Vegeta schlüpfte zuerst durch die Tür, dann folgte seine Partnerin. Das weiße Tuch lag noch immer ausgebreitet auf dem Boden, nur war es jetzt mit Blutspritzern bedeckt. Bulma schluckte Ihr aufsteigendes Ekelgefühl herunter und ging näher heran.
„Da-das ist ja ein Totenschädel!" schluckte sie, als sie einen genaueren Blick auf die Gegenstände auf dem Tuch warf.
Vegeta nickte und hockte sich vor dem Tuch wieder auf dem Boden.
„Dies sind die sterblichen Überreste meines Vaters." sagte er tonlos.
„Du liebe Zeit! Wo hast Du sie gefunden?"
„Setz dich. Ich werde es Dir erzählen."
Bulma nahm neben Ihm auf dem Teppich Platz und versuchte, nicht auf den Schädel zu sehen, sondern auf Vegetas Gesicht zu achten.
Der Sayajin gab nun einen kurzen Bericht über die Ereignisse auf Gooma ab.
„So war das also. Wie furchtbar! -Darf ich mal?" fragte sie, als er geendet hatte und deutete auf den Schädel.
Vegeta nickte einmal stumm.
Es kostete sie zwar Überwindung, doch dann griff Bulma nach dem Schädel, an dem einige blutige Handabdrücke zu sehen waren. Oberhalb der Augenhöhlen entdeckte sie etwas. Ein kleines, kreisrundes Loch.
„Das hier sieht aus, als habe sich etwas durch seine Schädeldecke gebrannt. Siehst Du die feinen Brandspuren um das Loch? So wie es aussieht, kam der Tod für deinen Vater schnell und überraschend." stellte sie wie ein Kriminlolge fest. „Vielleicht tröstet es dich, das er nicht leiden musste."
„Das war Freezer mit seinem vernichtenden Strahl! Der durchschlägt alles! Genauso hat er mich auf Namek umgebracht, bevor ich durch die Dragonballs wiederbelebt wurde."
Langsam legte Bulma den Schädel wieder zurück.
„Sie hat keine Angst gehabt, den Schädel in die Hand zu nehmen. Und sie zeigt Verständnis für mein Tun. Bulma ist es wirklich wert, meine Gefährtin zu sein." dachte Vegeta nicht ohne Stolz, dann erklärte er:„Das Trauerritual war die erste Stufe, damit die Seele meines Vaters endlich in Alpnois Reich eingehen kann!"
„Ist das so etwas wie die Unterwelt?"
„Es ist eine alte Sayajin-Legende. Alpnoi ist die Königin des Khi`jalla, des Totenreichs, in das alle gefallenen Sayajin-Krieger, egal ob Ober-oder untere Klassen kommen, sofern das richtige Trauer-und Bestattungsritual durchgeführt wird. Sie dürfen dort an Königin Alpnois Tafel sitzen und alle Freuden und Genüsse des Jenseits genießen!"
„Ich verstehe. Und dies willst Du deinem Vater ebenfalls ermöglichen."
„Ja. Ich konnte es vorher nicht, weil der tote Körper oder zumindest Teile davon dem Feuer übergeben werden müssen! Ein weiterer wichtiger Punkt. Deshalb ist es nicht jedem Sayajin möglich, dorthin zu gelangen. Aber viele Krieger haben immer davon geträumt. Doch mit der Vernichtung meiner Heimatwelt wird mein Vater wohl der Letzte sein, der den Weg in Ihr Reich finden wird...."
„Und was ist das da?"
Bulma wies auf das Medallion.
„Dies war das königliche Siegel unseres Reiches! Das Auge von Sayan. Es hat meinem Vater gehört und wurde immer auf den nächsten Thronerben weitergegeben, wenn er das Amt des Herrschers übernahm. Und dieses blutrote Symbol auf der Rüstung ist das Zeichen unseres Herrscherhauses. Auch ich hatte so eine getragen. Aber das ist schon lange her...mein Vater wurde von Freezer ermordet, als er mich befreien wollte!" erklärte Vegeta. Auf einmal bemerkte Bulma, wie seine Hände zu zittern und seine Lippen zu beben begannen. Dann brach es plötzlich aus Ihm heraus: "Verdammt, ich vermisse Ihn noch immer!"
Er begann zu schluchzen, warf sich in Ihre Arme und barg sein Gesicht an Bulmas Schulter!
„Gut so. Halte deine Tränen nicht zurück. Vergiß für einen Moment deinen unbeugsamen Stolz und lasse sie einfach laufen...es sind ja nur Tränen..."
Bulma war erschüttert und überrascht zugleich. Sie hätte nicht gedacht, das dieser gnadenlose, harte Krieger zu so einem Gefühlsausbruch fähig war! Er hatte sich bis jetzt immer stolz und unbeugsam gegeben und nun heulte er sich wie ein kleines Kind an Ihrer Schulter aus! Und sie konnte nichts anderes tun, als beruhigend auf Ihn einzureden und Ihm tröstend durch das dichte pechschwarze Haar zu streichen.
„Ich will alles mit Dir teilen, Vegeta. Auch deinen Schmerz und dein Leid." sprach Bulma. Das sich der Sayajin in Ihrer Gegenwart so verhielt, bewies das er Ihr vertraute.
Zur selben Zeit, tausende Kilometer entfernt...
„Was ist denn mit Son-Goku los?" wunderte sich Piccolo. „Er steht da, als hätte Ihn ein Versteinerungsstrahl getroffen!"
Son-Gohan lief zu seinem Vater.
„Papa, was ist?"
Gokus Blick schien in weite Ferne gerichtet zu sein. Dann entdeckte Gohan die Tränen, die in seinen Augen perlten.
„Papa, Du weinst ja!"
„Wie?-Ach, mir ist nur etwas in die Augen geraten!" riß sich plötzlich Son-Goku aus seiner Starre und wischte sich schnell über die Augen. „Trainieren wir weiter."
„Na gut." rief der Junge und lief zu Piccolo zurück.
„Vegeta, auch mir tut es leid, was mit deinem Vater passiert ist..."dachte Goku und sah in den Himmel.
„Geht es Dir jetzt wieder besser?" fragte Bulma, als Vegeta sich wieder von Ihr löste und traurig zu Boden starrte.
Er nickte nur stumm.
„Wir sollten uns etwas ausruhen, nach dieser anstrengenden Nacht." schlug sie vor. Schweigend knotete Vegeta das Tuch wieder zu einem Bündel zusammen und verstaute es sorgfältig in einer Ecke des Zimmers.
„Weißt Du was? Es gibt im westlichen Gebirge einen Gipfel mit einem steinernen Altar, wo unsere Vorfahren Ihre Toten durch Feuer bestattet haben. Dort wird uns niemand stören." fiel Bulma ein.
„Du willst dabei sein?"
„Ich sagte Dir doch, ich will alles mit Dir teilen, Vegeta."
„Ich danke Dir." lächelte der Sayajin dankbar.
Die beiden machten es sich auf Vegetas Bett bequem und schliefen bis in den späten Nachmittag. Es ist gut, wieder bei Ihr zu sein und Ihre Wärme zu spüren, dachte der Sayajin und hielt Ihre Hand. Und wie es aussieht, wird die Erde wohl meine neue Heimat werden....
Bulma erwachte und sah, wie Ihr Partner neben Ihr sich gerade reckte und herzhaft gähnte.
„Ausgeschlafen?" fragte sie lächelnd.
Er drehte sich zu Ihr herum und nickte.
„Ich möchte Dir noch für die kleine Gabe danken, die Du mir vor meinem Abflug unter meinen Anzug geschoben hast." sagte Vegeta.
„Viele Partner nehmen ein Foto von Ihren Lieben oder Freunden mit, wenn sie auf Reisen gehen."
„Aha. Eine Erdensitte."
„Genau. Sag einmal, wie war dein Vater eigentlich? So wie Du dich verhalten hast, muß er Dir viel bedeutet haben."
„Das hat er. Er war zwar streng und ich fürchtete seinen Zorn, doch er musste so sein! Er musste vor seinen Untergebenen Stärke zeigen und sein Gesicht wahren! Ein Sayajin - Prinz muß schon früh lernen, stark und unbeugsam zu sein, wenn er einmal über ein Volk von Kriegern herrschen wollte! Aber mein Vater war auch weise und ein geduldiger Lehrer. Und manchmal, wenn wir ganz unter uns waren, legte er seine rauhe Schale ab und hob mich auf seine Arme. Und als ich noch nicht laufen konnte, hat er sogar mit mir gespielt. Ich erinnere mich noch, wie ich immer versucht habe, sein Schwanzende zu fangen, das er über mir hin und her schwenkte. Es war ein gutes Reaktionstraining. Und wenn ich das Ende erwischt hatte, habe ich wie wild daran herum gezerrt und -gebissen und mich über Vaters dröhnendes Lachen gefreut. Diese Erlebnisse gaben mir damit ein Gefühl der Geborgenheit. Ein Gefühl, das Du mir nun auch gibst."
„Jetzt verstehe ich deine tiefe Trauer. Dein Vater wäre sicher stolz auf dich."
Am übernächsten Tag war es dann soweit. Vegeta flog mit Bulma in die Berge, um das Bestattungsritual für seinen Vater zu vollziehen. Der Sayajin saß neben Ihr in dem kleinen Flieger und hielt das Bündel mit den sterblichen Überresten auf seinem Schoß.
„Siehst Du? Da vorne ist der Gipfel!" sagte Bulma und wies nach vorne auf eine näherkommende Bergspitze, die aus den Wolken ragte. „Das ist doch ein würdiger Ort, oder?"
"Das ist er."
„Die Menschen haben früher die ganze Strecke bis zum Gipfel zu Fuß zurückgelegt und nur die toten Körper der Könige und Adligen unserer Vorfahren wurden dort dem Feuer übergeben."
Bulma landete den Flieger auf dem Platteau unterhalb des Gipfels und beide stiegen aus. Ein