Fanfic: Ein kleiner Ehestreit

Sessel gesetzt. So hätte ich mir meine Familie wohl auch gewünscht. Doch diesen Gedanken musste Bulma beiseite schieben, denn nun war sie mit Würfeln drann.


Der Abend in der Capsule Corp. verlief nicht ganz so friedlich. Vegeta war schon wieder in seinem Schwerkraftsraum verschwunden und trainierte wieder und Trunks saß im Wohnzimmer und schaute sich eine Quizsendung an, die er jeden Abend mit seiner Mutter schaute. Plötzlich bemerkte er, dass das Sofa nach ihr duftete. Er kuschelte sich etwas mehr hinein und musste an sie denken. Was sie wohl gerade machte? Tapsig ging er zum Telephon und wählte die Nummer von der Familie von Son-Goten. Dieser nahm auch promt ab. "Hallo? Hier ist Son-Goten!", meldete er sich. "Hallo, hier ist Trunks. Ist meine Ma bei euch angekommen?", bestürmte ihn Trunks auch gleich. "Ja, sie spielt gerade mit uns Mensch-ärgere-dich-nicht. Möchtest du sie sprechen?" "Ja, gib sie mir mal bitte!" Es dauerte eine kleine Weile. "Ja, Trunks-Schatz, was ist denn? Ist alles klar mit deinem Vater und dir?" "Ja, Mama. Aber ich hab Angst so alleine. Papa ist wieder trainieren und ich will nicht alleine ins Bett gehen." "Was? Vegeta ist schon wieder trainieren? Du kannst zu ihm hingehen und ihm sagen, dass er sich mal gefälligst um seinen Sohn kümmern soll und das das von seiner geliebten Frau kommt." "Aber..." "Kein aber Trunks, du hast das Recht dazu, du kannst ihm mal ruhig die Meinung sagen." "Nun... wieso kannst du nicht einfach wieder herkommen? Ich kann ohne eine Geschichte nicht einschlafen!" "Ach Trunks... deine Mutter möchte auch mal bei ihren Freunden sein und mir geht es auch nicht so gut." "Und warum kann ich dann nicht mit zu dir kommen?" "Trunks! Du bist doch kein kleines Baby mehr! Du musst da jetzt auch mal durch. Es geht nicht immer im Leben so, wie man es will!" "Wenn du meinst, Mami..." "Ok, Trunks, dann geh jetzt mal zu deinem Vater und besprech das mal. Tschüüühüüüß!" Und so legte Bulma auf. Trunks hatte sich noch nie so einsam gefühlt. Weil er nicht wußte was er nun machen sollte, ging er tatsächlich zum Gravitationsraum. Doch ängstlich blieb er vor der Tür stehen. Diese ging plötzlich auf. "Was willst du denn hier? Du solltest längst ins Bett gehen. Muss man denn alles selber machen?", meckerte ihn sein Vater an. "Papa, ich hab Angst alleine ins Bett zu gehen. Kannst du mich nicht bringen?", bat ihn sein Sohn. "Ein toller Saiyajin bist du, hast du denn wirklich kein Tropfen edles Blut in dir? Aber nagut, wenn es denn sein muss." Vegeta wollte schon losgehen, als er bemerkte, dass Trunks seine Arme ausgestreckt hatte. "Was soll denn das mal werden, wenns fertig ist?", fragte er misstrauisch. "Trag mich bitte Papa, ich bin zu müde.", sagte Trunks mit kleinen Augen. Vegeta schielte demonstrativ zur Seite. "Hast du denn überhaupt keine Ehre?", murmelte er. Doch schließlich gab er sich einen Ruck, hob seinen Sohn auf und ging mit ihm zu seinem Kinderzimmer. Trunks hatte sich an seinen muskulösen Oberkörper gekuschelt und schien friedlich eingeschlafen zu sein. Vegeta versuchte sich zu beeilen. Hoffentlich würde Trunks nie jemanden davon erzählen. Er legte seinen Sohn in dessen Bett und wollte sich schon umwenden, als Trunks ihm an seinem Oberteil zerrte. "Ich will noch eine Gute Nacht Geschichte hören, sonst kann ich nicht einschlafen.", erklärte er. "Was? Woher soll ich wissen wie man Gute Nachtgeschichten erzählt?" "Kannst du mir nicht erzählen wie du damals als Prinz gelebt hast?", machte Trunks einen Vorschlag. Dies rührte Vegeta. Noch nie hatte jemand etwas darüber wissen wollen. "Nun ja... da gibt es wohl nicht viel zu erzählen." Trunks machte schon ein trauriges Gesicht, aber schließlich erzählte sein Vater ihm seine Kindheit. Auch, dass er nie spielen durfte, dass er immer nur auf den Kampf getrimmt wurden war, dass er nie einen wahren Freund hatte und wie er Trunks Mutter begegnet war. Nach einer Weile hörte er auf zu erzählen, denn Trunks war längst eingeschlafen. Vegeta ging ins Bad um sich zurecht zu machen. Schließlich sprang er in sein Bett, welches er eigentlich mit Bulma teilte. Ach richtig, die ist ja heute gar nicht da, murmelte er böse. Dann eben nicht...


Mitten in der Nacht ging die Tür zum Schlafzimmer auf. Vegeta schreckte hoch. "Wer ist da?", fragte er müde. Dennoch klang seine Stimme angriffslustig. "Papa? Ich kann nicht schlafen. Kann ich zu dir kommen?", fragte die kleine Stimme von Trunks. Vegeta gab erst keine Antwort. "Papa? Schläfst du noch?" "Ach quatsch, komm schon her. Das Bett deiner Mutter ist ja frei.", sagte sein Vater mürrisch. Trunks kuschelte sich in die Bettdecke und eine Zeit lang war es still. Doch plötzlich fragte er: "Du Papa, liebst du Mama eigentlich?" "Was soll denn diese Frage? Schlaf jetzt!" Wieder blieb Trunks eine kleine Weile still, dann sagte er: "Und wenn sie dich nicht mehr liebt?" "Worauf willst du hinaus?", knurrte Vegeta. "Naja, wenn sie heute woanders schläft und ihr auch kaum mehr miteinander redet." "Wie kommst du denn darauf?" "Mir ist das halt so... aufgefallen." "Ach komm, das ist doch alles Quatsch. Jetzt schlaf endlich." Und tatsächlich war Trunks schon im Land der Träume. Pah, Bulma und mich nicht mehr lieben... Was hat er bloß für Gedanken?




Es war der nächste Morgen. Chichi hatte schon den Frühstückstisch gedeckt und Son-Goku saß schon als erster da. Eigentlich wollte er sofort zugreifen, doch Chichi starrte ihn böse von der Seite an. "Wage es ja nicht, wir haben heute Besuch!", warnte sie ihn. Ertappt lies ihr Mann die Schultern hängen. Dann kamen auch Son-Gohan und Son-Goten und gleich nach ihnen Bulma. Alle setzten sich an den Tisch und begannen herzhaft zu frühstücken. Bulma genoss es, einmal nicht die Arbeit machen zu müssen. Ihr ging es tatsächlich schon wieder viel besser. Chichi hatte also Recht gehabt. "Ich werde heute noch zurück fahren und ich danke euch wirklich für alles.", verkündete sie. "Um was gehts denn eigentlich?", fragte Son-Goku, der seinen Mund voller Essen hatte. Bulma lächelte nur. "Familienstress." Son-Goku bekam große Augen, aß dann aber fleißig weiter.


Trunks war sehr früh aufgewacht. Es war noch dunkel und sein Vater schlief auch noch. Leise schlich er sich aus dem Schlafzimmer. Ihm war da so eine Idee gekommen. Schnell rannte er in die Küche und bereitete ein großes Menü vor. Er durchstöberte ein paar Rezepte seiner Mutter und stellte auch etwas aus eigener Phantasie her. Dann deckte er den Tisch und starrte auf die Uhr. Gleich würde sein Vater kommen. Was der wohl für Augen machen würde. Trunks versteckte sich hinter dem Küchenschrank. Er wollte es sich nicht nehmen lassen das Gesicht seines Vaters bei dieser Überraschung zu sehen. Und schon ging die Tür auf. Vegeta rieb sich vor Schlaf noch etwas die Augen und wollte schon zum Kühlschrank gehen, als er den fertig gedeckten Tisch sah. "Nanu?", fragte er sich. Plötzlich bemerkte er Trunks. "Warst du das?", fragte er ihn. Trunks nickte glücklich. Doch sein Vater nickte auch nur und setzte sich. Mehr war wohl nicht drinn. Trunks setzte sich nun traurig gestimmt an den Tisch. Wenigstens ein kleines Lob hätte ihm sein Vater aussprechen können. Beide aßen schweigsam und als sie fertig waren ging Vegeta noch ohne ein weiteres Wort zur Tür. Trunks schaute noch bedrückter auf seinen Teller. Doch plötzlich drehte sein Vater sich um und sagte aufrichtig: "Das hast du toll gemacht, Trunks." Doch schnell verlies er das Zimmer. Nun musste Trunks lächeln. Er strahlte sogar richtig.


Am Nachmittag kam Bulma wieder zu Hause an. "Na, auch wieder da?", fragte Vegeta spöttisch, der sich gerade etwas Wasser aus der Küche holen wollte. Doch Bulma fiel ihm um den Hals und sagte: "Aber natürlich mein Schatz." Sie küsste ihn auf seine Schulter und wehte dann voller Lebensmut zu ihrem Sohn. Vegeta hatte sich nicht bewegt. "Was ist denn in die gefahren?", fragte er sich und lächelte plötzlich. "Trunks! Deine Mama ist wieder da!", rief Bulma schon von weitem. Sie rannte auf ihren Sohn zu und umarmte diesen. "Und wie wars so?", fragte sie nach einiger Zeit. "Ach, eigentlich gar nicht so schlecht. Ich habe mit Papa gegessen und durfte sogar in deinem Bett schlafen!", erzählte Trunks voller Freude. Das ihn sein Vater getragen hatte schien er wohl vergessen zu haben, oder er betrachtete es als Geheimnis. "Vegeta kann kochen?", fragte ihn seine Mutter ungläubig. "Naja... er hat mir geholfen.", sagte Trunks vorsichtig. Immerhin hat er das Essen vernichtet, also stimmt es wohl. "Na ich wußte doch das ihr das schafft.", meinte Bulma freudig. Vegeta betrat den Raum und wollte schon weiter gehen, als er plötzlich Bulmas Worte hörte. "Dann kann ich ja ab jetzt öfter wegfahren." Den beiden Saiyajins fiel die Kinnlade herunter. Bulma schaute erst den einen, dann den anderen an. "Das war natürlich nur Spaß.", lachte sie. "Natürlich." Vegeta ging wieder zum Training und Trunks und seine Mutter spielten. Eigentlich ist es so wie immer, lächelte Bulma in sich hinein. Und doch... irgendetwas musste passiert sein, zwischen Trunks und seinem Vater. "Mama! Huhu! Du bist drann!" Trunks fuchtelte wie wild vor ihren Augen. "Ja, ja... schon gut!", lächelte seine Mutter, nahm die Würfel und setzte einer ihrer Figuren.




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