Fanfic: Son Gokous zweites Jenseitsabenteuer Teil 7
Goku heran und schickte eine Reihe kleiner Energieschläge aus nächster Nähe hinterher.
Als die Staubwolke sich verzogen hatte, stand ein keuchender Goku mit einem Siegerlächeln über einem bewegungsunfähigen Doguro, der sich zum zweiten Mal seit seiner Verwandlung in einen Dämon einem Gegner geschlagen geben musste. Trotz des Sieges war Goku nicht zufrieden, denn was sollte er jetzt machen, es war einfach zu gefährlich hier zu stehen und zu warten, bis die Lähmung von Doguros Muskeln nachließ und er wieder einsatzfähig war. Es war der ideale Moment für einen Gnadenstoß, doch den wollte Goku ja nicht ausführen. Ihm war klar, dass selbst wenn sein Gegner nicht mehr kämpfen wollte, ihn die Kontrolle des Wächters dazu zwingen würde, sobald er wieder in der Lage war dessen Befehlen zu gehorchen.
„Das war ein kurzes Vergnügen“, kam es vom Wächter. Der schwarze Schatten sammelte blutrote Energie, die sich vor ihm in einem glühenden Ball von beachtlicher Größe konzentrierte. „Da Doguro besiegt wurde, hat er seinen Körper verspielt. Und dich, reine Seele, kann ich nicht frei herum spazieren lassen. Ihr beide werdet ausgelöscht!“
„Verdammt, du heimtückischer ....!“ Goku fiel kein Schimpfwort ein, dass schlimm genug klang. Was er von der Macht dieses roten Balles spürte war jedoch alles andere als beruhigend. Eine momentane Teleportation aus der Hölle hinaus zu Koenma? Kein Problem für ihn allein, aber Doguro hatte immer noch das Zeichen der Verdammnis auf der Stirn und wenn er damit außerhalb der Hölle auftauchte, würde er das jämmerliche Ende nehmen, vor dem Koenma Goku gewarnt hatte. Einmal in Kraft gesetzt durch das Durchschreiten des Höllentores, stellte es absolut sicher, dass keiner Seele eine Flucht aus der Hölle gelang, ohne dass sie außerhalb derselben unter grausamen Schmerzen dahinschmolz.
Also nichts mit Teleportation. Goku mobilisierte den Rest seiner Kräfte und stellte sich breitbeinig vor Doguro. Seinem Gegner den Rücken zuzuwenden war ein zusätzliches Risiko, aber ihm blieb keine Wahl. Mit einem hässlichen Kichern schickte der Wächter den glühenden Ball auf die Reise. Der Supersaiyajin ließ seine Aura aufflammen und fing die Kugel mit beiden Händen ab. Was für eine grausame Kraft hinter diesem Angriff steckte! Goku musste sich auf die Lippen beißen, um nicht vor Schmerz zu schreien, denn das rote Licht war nicht einfach nur Energie, es war verwoben mit einer Macht, die sich wie Säure druch seine Haut und Knochen fraß. Jeder andere wäre winselnd in die Knie gegangen und hätte um ein gnädiges Ende gefleht. Hinter Goku kam Doguro stöhnend wieder zu sich und wälzte sich herum. Mit weit aufgerissenen Augen verfolgte er Gokus verzweifeltes Ringen.
Vom Wächter als Werkzeug bereits abgeschrieben, hatte Doguro sich in einen Menschen zurückverwandelt. In diesem Zustand war er zu schwach, um etwas gegen den roten Ball auszurichten und das wusste er selbst. Seine Auslöschung hätte er in Kauf genommen, doch beim Anblick von Gokus Kampf regte sich sein eigener Überlebenswille und eine bohrende, innere Stimme fragte ihn, ob er einen weiteren Tod eines gutherzigen Wesens wie Goku auf sein Gewissen laden wollte. Mühsam stemmte sich Doguro in die Höhe und suchte nach der Kraft, um sich wieder auf 100 Prozent hochzupowern. Doch da war nichts mehr, er war komplett ohne Reserven, hilflos wie damals, als der Dämon die Schüler seines Dojos zerfleischt und ihn damit in den Abgrund der Verzweiflung getrieben hatte.
Damals, als er beschloss, niemals mehr machtlos zu sein.
Damals, als er alles aufgab, um der Stärkste zu werden.
Damals, als er zum Dämon wurde, um niemals zu altern und niemals zu unterliegen.
Damals, als er auf Liebe und Freundschaft verzichtete, die Einsamkeit und Verlorenheit auf der Spitze der Macht willkommen hieß, nur um schließlich jemanden wie Yusuke herbeizuwünschen, der dem allen ein Ende setzte.
Die Schuld, die er nie wieder gut machen konnte, sollte nicht wachsen.
Taumelnd stellte sich Doguro hinter Goku und streckte seine Arme aus, sodass seine Hände auf denen Gokus zu liegen kamen.
Viel war es nicht, das er an Kraft noch in sich fand und in die Hände des überraschten, aber erfreuten Goku fließen ließ.
Doch das Bisschen erwies sich als das Zünglein an der Wage. Goku überwand den Schmerz und gemeinsam mit Doguro schleuderte er die Kugel zurück.
Der Wächter konnte nicht mehr ausweichen, wurde erfasst und löste sich auf. Die Kugel verpuffte und die beiden Kämpfer gingen schnaufend in die Knie.
Doguro lächelte Goku dankbar an, dann verdrehte er die Augen und fiel vornüber in den Staub.
„Du dämlicher Kerl du!“, schnaufte Goku, der wieder ein einfacher Saiyajin geworden war. „Du hast dich viel zu sehr verausgabt.“ Nach ein paar Atemzügen straffte er seinen Körper und stemmte sich hoch. „Zurücklassen kann ich dich schlecht, oder?“ Er zerrte den Arm Doguros über seine Schultern und hob den schweren, schlaffen Körper an. „Mal sehen...“
Ja, er hatte noch genug Reserven um zu fliegen. Mit Doguro als Ballast stieg er über den Rand der Schlucht in die Luft. Dort drüben, weit, weit am anderen Ende der Ebene erhob sich ein flirrender schwarzer Vorhang. Allein der Blick darauf war schmerzhaft. Es war die letzte Grenze der Hölle.
.....
Getseco kümmerte sich keinen Deut um Firozz’ und im Grunde war es ihm auch herzlich egal, wie dieser die 88 Kämpfer auftrieb. Er zweifelte nicht daran, dass Firozz die Aufgabe lösen würde, der gerissene Dämon hatte bestimmt Methoden, die selbst ihm fremd waren.
Sein Weg führte ihn durch die verwinkelten Gänge zu einer bestimmten Türe. Ein geisterhaft kaltes Lächeln spielte um seine Mundwinkel, als er die Hand hob. Die Türe schwang quietschend auf.
La’ir, der gerade aus dem Bad gestolpert kam, erstarrte. Getseco hier in seiner heruntergekommenen Bude, das verhieß nichts Gutes. Automatisch senkte er den Kopf und war froh, dass er immerhin schon eine saubere Hose trug, auch wenn das Hemd dazu und die Kutte, die er überwerfen hatte wollen, noch im Bad lagen. Es ging ihm inzwischen schon wieder einigermaßen und er hoffte inständig, dass Getseco nicht irgendwelche neuen Leckereien mitgebracht hatte, um sich an seinen Qualen zu weiden.
„Was ist Euer Begehr, Fürst?“, fragte er untertänig.
„Wie ich sehe, hast du meinen Rat befolgt“, schnurrte Gesteco.
La’ir senkte den Kopf noch tiefer. Eine Antwort wagte er nicht zu geben, aus Angst den falschen Ton zu treffen.
„Du warst nicht immer so gehorsam…“, Getseco schien es nicht eilig zu haben, zum Punkt zu kommen, „weißt du noch, wie wir uns das erste Mal begegnet sind?“
„Nie könnte ich das vergessen, Fürst“, murmelte La’ir.
Getseco lachte leise und trat ein. Die Türe fiel hinter ihm ins Schloss und La’ir trat ein paar Schritte zur Seite. Zwar war sein Zimmer sauber, gelüftet und aufgeräumt, aber bei Getseco wusste man nie, ob ein Chaos nicht eher Gnade vor seinen Augen fand als Ordnung. Die Augen des Fürsten streiften über das frisch bezogene Bett, die steinerne Fensterbank und den schweren Holztisch, auf dem sich ein paar kümmerliche Blumen in einer silbernen Schale vergeblich bemühten, einen Hauch von Farbe in die trostlose Umgebung zu bringen.
Getseco trat an den Tisch heran, seine schlanken Finger fischten eine der Blumen aus der Schale und hob das bassgelbe Blütenköpfchen an seinen Schleier, um den schwachen Duft riechen zu können.
La’ir hielt den Atem an. Würde der Fürst für diesen Versuch, eine halbwegs „menschliche“ Umgebung zu schaffen, bestrafen? Doch Getseco war mit den Gedanken offenbar ganz woanders. „Du bist wirklich durch alle Barrieren bis hierher marschiert….“, er lachte leise, „ein jämmerliches Menschengewürm, zitternd vor Angst und trotzdem so voller Trotz…“
Nur zu gut erinnerte sich auch La’ir noch an diesen Moment,….
……. als ihn eine Horde geifernder Dämonen eingekreist hatte und er mit dem Rücken an der Festungsmauer dem Tod entgegensah. Trotzdem hatte er nicht geschrieen, nicht geweint. Wenn er jetzt zurückdachte, so wäre ihm damals der Tod wahrscheinlich nur recht gekommen. Trotzdem, etwas in seinem Innersten hatte sich damals verzweifelt an das Leben geklammert und diese Kraft erneut gerufen, jene Kraft der Auslöschung. Ehe die Dämonen begriffen hatten, was er plante, hatte seine Ereaser-Macht bereits eine Schneise in ihre Menge gefressen und als sie schließlich die Flucht ergriffen, war nicht einmal ein Viertel von ihnen noch am Leben. Doch dann war er aufgetaucht, Getseco. Woher er wusste, was genau vor den Mauern seiner Festung vor sich ging, das war La’ir auch heute noch ein Rätsel. Unvergessen war jener Augenblick, als er Getsecos Macht und Gnadenlosigkeit zum ersten Mal gespürt hatte. Wie gelähmt war er da an der Mauer gelehnt, unfähig auch nur einen Finger zu rühren.
„Eine interessante Macht hast du da, Menschlicher“, hatte Getseco gesagt. Ganz ruhig hatte seine Stimme geklungen, keine Spur von Wut oder etwa Angst. „Ich nehme an, du bist nicht aus Neugier den weiten Weg gekommen, oder?“
„Enma…“, hatte La’ir gestottert, „seid Ihr Enma?“
„Enma?“ Getseco hatte gelacht. Es hatte ein wenig amüsiert geklungen. „Allein dafür, Menschlicher, darfst du noch ein wenig weiterleben. Es ist lange her, dass mich jemand zum Lachen gebracht hat.“
„Wenn Ihr nicht Enma seid“, hatte