Fanfic: Von Kriegern und Weicheiern
an solche Kleinigkeiten wie wasserdichte Maschinen gedacht haben!“ Sie ignorierte Yamchus Einspruch und fuhr fort.
„Außerdem haben Seife und Säure zusammen eine hemmende Wirkung. Es würde in etwa soviel nützen, wenn wir die Cyborgs mit Feuer und Eis gleichzeitig attackieren würden.“
„Auch egal !“, unterbrach sie Son Goku. Im Gegensatz zu den anderen wirkte er ganz und gar nicht niedergeschlagen. Im Gegenteil. Seine Augen schienen vor Elan nur so zu sprühen. Kampflustig blinzelte er sie an.
„Ich hatte sowieso nicht vor, den Kampf mit irgendwelchen Tricks zu gewinnen.“
Vegeta horchte auf.
„Na also, warum nicht gleich so !“, brummte er.
Bulma sah zwischen Vegeta und Son Goku hin und her.
Können die immer nur ans Kämpfen denken ?
Bulma trug die letze Tasse in die Küche und verstaute sie im Geschirrspüler. Ihre Freunde hatten sich darauf geeinigt, den Cyborgs wie ‚richtige Männer‘ entgegenzutreten. Bulma klatschte verständnislos die Hand vor der Stirn.
„Die leiden doch alle komplett an Hirnerweichung !“
Nachdem man sich nun gegenseitig ausgetauscht hatte, wer wo trainieren würde, waren sie alle davongeflogen.
„Die Ratten verlassen das sinkende Schiff ! Lassen mich doch glatt allein mit den ganzen dreckigen Geschirr !“
Doch nachdem sie das kleine überschaubare Chaos beseitigt hatte, gönnte sie sich einige Minuten der Ruhe, um den heutigen Tag in Gedanken noch mal durchzugehen.
Kommt ja auch nicht oft vor, dass man Besuch aus der Zukunft erhält!
Und außerdem, wer kann schon von sich behaupten, an einem einzigen Tag einen Jungen aus der Zukunft kennengelernt zu haben, den genauen Todestag seiner Freunde zu erfahren, Freezer sterben zu sehen ... und einen kampflustigen Saiyajin als Hausgenossen bekommen zu haben ?
Sie wußte nicht, welcher Teufel sie geritten hatte, Vegeta anzubieten, hier zu trainieren.
„Bulma du Ei ! Drehst du jetzt vollkommen durch ?“
„Hast du sie noch alle! Der bringt dich doch bei der nächsten Gelegenheit um !“
„Da kannst du ja mal gleich Selbstmord begehen!“
Doch Bulma winkte nur ab.
„Macht euch nicht ins Hemd!“
Jetzt zweifelte sie wirklich an sich selbst. Wer lädt schon freiwillig einen Massenmörder ein, bei sich zu wohnen ... .
Eigentlich hatte sie erwartet, dass ihr bester Freund ihr diese Schnapsidee ausreden würde. Doch Son Goku grinste nur breit und unterstützte zu aller Leute Überraschung sogar diesen Entschluss.
Tja, nun hatte sie den Salat... .
Drei Jahre.
Drei Jahre müssten doch eigentlich schnell um sein, oder ?
2. Explosionen und andere Kleinigkeiten
Ein enormer Knall ertönte in den Gängen des Labors, der Bulma unweigerlich aus ihrem Schlaf riß. Sie brauchte einen Moment, um sich zu orientieren. Doch ein kurzer Blick genügte, um herauszufinden, dass sie erschöpft über ihren Schreibtisch in einem der vielen Laborräume eingeschlafen war. Dem Knall folgte Rauch, der sich alsbald überall verteilt hatte. Ihre feine Nase sagte, dass in den Verbrennungsgasen der typische Geruch von oxidiertem Plastik enthalten war, den sie in letzter Zeit schon zu Genüge gerochen hatte. Ihr war sofort klar , welcher Teil des Labors den Geist aufgegeben hatte. Der Teil, der in den letzten Tagen immer wieder detonierte. Bulma stand auf und öffnete alle Fenster, während sie sich die Seele aus dem Leib hustete. Wie im Affekt griff sie zu einem Tuch und feuchtete es über ein Waschbecken mit Wasser an. Es war eine besondere Art von Plastik, besonders stabil und hitzebeständig, speziell von ihr entwickelt für die Trainingskapsel. Auf dem Weg zu dem Ort des Geschehens versuchte sie alle möglichen Öffnungen, die auch nur annähernd zum Luftaustausch zur Verfügung standen, zu betätigen, um nicht schon wieder die Nacht in einem Wirrwarr aus Rauch und verschmorten Plastik zu verbringen. Auf dem Weg dorthin mußte sie aufpassen, dass sie nicht von all den wissenschaftlichen Mitarbeitern ihres Vaters umgerannt wurde. Angst war in ihren Gesichtern zu erkennen, mit klappernden Zähnen und schweißgebadet schien es so, als würden sie um ihr Leben rennen. Es dauerte auch nur eine weitere Sekunde, bis sie die Ursache erkannte und es überraschte sie auch überhaupt nicht. Sie wäre eher verwundert, wenn sie etwas anderes vorfinden würde. Die Leute flüchteten nicht vor einem drohenden Inferno sondern vor einem wandelnden Maschinengewehr. Während sie mit dem feuchten Taschentuch vor die Atemwege drückend sich ihren Weg bahnte, hörte sie auch schon den Wutanfall des Mannes, der hierfür verantwortlich war – wieder einmal. Sobald der Kerl den Mund aufmachte, vergrößerte er Bulmas Wortschatz im Bereich der Schimpfwörter um einiges. Und das ist zugegebenermaßen schon ein Kunststück... aber die elektronische Anlage der Trainingskapsel zum dritten mal in einer Woche lahmzulegen, das ist wahrhaftig ein Meisterwerk. Während der Rauch nach und nach abzog, erkannte sie das wahre Ausmaß dieser kleinen Katastrophe. Sie mußte über Stahlträger steigen, die unter der Last der enormen freigesetzten Energie einfach abknickten. Lose, aus ihrer Fassung heraushängende Kabel verteilten ihre Funken. Sogar das Steuerpult schien geschmolzen zu sein. Und irgendwo unter diesem Blechhaufen von Schrott fluchte der Mann, der innerhalb einer Woche zum dritten Mal aus der Kapsel Kleinholz machte. Bei genauerer Betrachtung ist die Bezeichnung „Späne“ sogar noch passender. Sie wußte nicht, ob sie zuerst heulen sollte, in Anbetracht der Arbeit, die auf sie zukommen würde, oder ob sie lachen sollte über den Mann, der fluchend irgendwo zwischen den Trümmerteilen saß und schimpfte wie ein Rohrspatz. Ersteres gewann die Überhand. Vorsichtig legte sie das Tuch beiseite und prüfte, ob sie auch noch einigermaßen gut Luft holen konnte. Ihr Blick richtete sich auf den Blechhaufen der sich bewegte und Fäkalwörter hervorbrachte, bei denen sie rote Ohren bekam. Unwillkürlich verschränkte sie die Arme vor der Brust und setzte ihr ‚ Ich werde dich umbringen, wenn du auch nur eine einzige Schraube in diesem Raum anfasst ‘- Gesicht auf und wartete auf das Häufchen Elend. Das, wie sie zugeben mußte, einen Kopf größer war und ungefähr so stark war wie ihr Freund Son-Goku und der war ja bekanntlich der stärkste Mann im Universum. Trotzdem beobachtete sie unbeirrt weiter, wie Vegeta sich durch die Trümmerteile bohrte und dabei immer noch wild um sich schrie.
„ Hey du da! Hörst du nicht ?Komm sofort her! Beweg dich oder ich mach dir Beine! Bist du taub ? Komm endlich her! Beeil‘ dich, Puppe !“
Er stand mit dem Rücken zu ihr und schien sie bisher noch nicht bemerkt zu haben. Er erinnerte Bulma eher an ein Kleinkind, dem man seinen Lutscher weggenommen hatte aber nicht an einen Elitekrieger.
„Gott verdammt , wo bleibst du ! Hast du nicht gehört ! Du sollst sofort hierher kommen !“ Er stampfte mit dem Fuß auf, dass die ganze Erde bebte und Bulma einen Moment brauchte, um ihr Gleichgewicht wiederzufinden.
Während er weiter nach ihr schrie, drehte er sich um, um auf den Ausgang zu stürmen. Doch er hielt unmittelbar in seiner Bewegung inne, als er sie nur wenige Meter von ihm entfernt entdeckte. Ihre Haltung vermittelte unübersehbar, dass sie dort schon seit längerem stand. Das Gesicht verzogen und mit den Händen wild auf ihren Arm trommelnd machte sie ihm unmißverständlich klar, dass sie absolut nicht damit einverstanden war, was er schon wieder angerichtet hatte. Ihre Wut verschwand jedoch für eine klitzekleine Sekunde, als sie seinen überraschten Gesichtsausdruck sah, der aber gleich in dem nächsten Moment verschwand. Es war in etwas so leicht, Vegeta zu überraschen, wie Schweinen das Fliegen beizubringen.
„Was glotzt du so ! Bring` das gefälligst wieder in Ordnung ! Los ! Du hast zehn Minuten ! Dann trainiere ich weiter ! Worauf wartest du noch !““
Bulma spürte, wie ihre Kinnlade der Schwerkraft nachgab. Was bildete sich dieser aufgeblasene Truthahn überhaupt ein ! Erst zerstört er hier alles und dann stellt er auch noch Bedingungen !
„ Meinst du mich ? Du aufgeblasener Affe !“ Sie holte tief Luft. “Ey du Arschloch, hast du überhaupt eine Ahnung davon, was du angerichtet hast ! Du hättest uns alle umbringen können ! Aber soweit reicht wahrscheinlich dein Spatzenhirn nicht. Ich bezweifle sowieso, ob da oben bei dir überhaupt so etwas wie ein Gehirnzelle existiert . Denn so wie es aussieht, scheint da ja nur Luft drin zu sein ! Außerdem bin ich diejenige, die hier die Befehle gibt und nicht du ! Hast du das endlich kapiert !
Mach‘ deinen Dreck gefälligst selber weg ! - Übrigens, mein Name ist Bulma, wenn du das schon wieder vergessen haben solltest !“
„Den Teufel wird‘ ich tun ! Beweg deinen Arsch ! Du hast noch neun Minuten !“
„Waaaas ? Paß auf, ich wird‘ dir zeigen, was ich jetzt mache ...“ sie drehte sich entschieden um gestikulierte wild mit ihren Armen
„... nämlich absolut gar nichts. Du kannst von mir aus dort bleiben, wo der Pfeffer wächst, du arroganter Mistkerl ! Seh` doch selbst zu, wie du das Ding wieder auf die Reihe bekommst ! “
Sie sah sein Gesicht nicht, aber sie würde so ziemlich alles geben, um auch nur einen Blick auf ihn erhaschen zu können. Kam bestimmt nicht oft vor, dass jemand Widerstand bei ihm leistete. Angespannt ging sie den Flur entlang, dankbar, dass kein Mitarbeiter zu sehen war. So könnte sie zumindest seine Schritte hören, wenn er gleich angerast kommt, sie an den Haaren zurück in die Kapsel ziehen würde, damit sie ihm sein kleines Spielzeug reparieren würde. Vegeta war unberechenbar, in Momenten wie diesen spürte