Fanfic: Liebe kann ganz schön vergesslich sein!
Und, wer immer es auch war, warum musste gerade jetzt anrufen?
Goku stellte die Brause aus und trocknete sie erst mal ab, während Bulma sich lediglich ein Handtuch um die Hüften schwang und dann aus dem Badezimmer marschierte. Ihr noch nassen und tapsigen Füße hinterließen Spuren auf dem weißen Marmorboden und bei jedem Tritt begleitete sie ein lautes Platschen.
Das ständige und nervtötende Ringen führte sie zu Son-Gokus ehemaligem Zimmer, das nun, da die beiden sich ja ein Zimmer teilten, zum Gästezimmer erklärt wurde.
Sie erschrak ein wenig, als sie sah, dass es wieder das schwarze Telefon auf dem ebenfalls dunklen Schreibtisch war, das hier nach ihr verlangte. Sofort überkam sie ein ungutes Gefühl. Diese unheilvolle Ding hatte bisher nur zweimal geläutet, obwohl sämtliche acht Telefone in der Capsule Corp. über einen Anschluss verliefen. Es klingelte nie, wenn die anderen klingelten. Und die zwei Male, die es geklingelt hatte, hatten die anderen Apparate geschwiegen. Genau wie jetzt. Ihr fiel es erst nach einigem überlegen auf. Wieder klingelte nur das pechschwarze Telefon, dass vor ihr stand, wie ein schwarzer Panther, kurz bevor er auf sein Opfer zusprang.
Mit zittrigen Fingern nahm sie den Hörer ab. Bisher hatte diese Teil nämlich nur schlechte Nachrichten verkündet. Das erste Mal war es der Anruf gewesen, weswegen Son-Goku abgehauen war, der Zweite war der von ihrer Tante Sezuna gewesen, die ihr vor knapp einer Woche erzählt hatte, dass ihre andere Tante Zampo wegen eines Krebsgeschwüres im Krankenhaus lag. Was würde diesmal am anderen Ende auf sie lauern?
Ein Psychokiller, der ihr die berühmte „Was ist dein Lieblingshorrorfilm?“-frage stellen würde?
„Hallo?“, fragte sie vorsichtig in den Hörer, der sich so kalt und leblos, wie eine Schlange anfühlte.
„Bulma? Hallo, Liebes, ich bin’s, Tante Sezuna. Wie geht’s dir und deinem Schatz?“, hallte es da an ihre Ohren. Ein Stein fiel ihr vom Herzen. Es war weder ein Psychopath, noch ein Krankenhausangestellter, es war nur ihre Tante Sezuna. Sie sprach, wie immer in einem heiteren, stets fröhlichen Ton, der bei ihr auch die schlimmsten Angelegenheiten nett erklingen ließ.
„Hallo, Tante Sezuna, schön, das du anrufst. Mir geht’s gut und Son-Goku auch.“
„Na, das freut mich doch. Dann werde ich demnächst also meine drei Neffen bekommen!“
„Tante, red nich immer so einen Müll. Wir sind gerademal fünf Monate zusammen und außerdem will ich bloß zwei Kinder.“ Bulma wurde leicht rot.
„Aber Kindchen, du bist meine einzige Hoffnung. Deine Cousine Mijjiro macht keine Anstalten, sich einen Mann zu suchen. Und, wenn ich mich recht erinnere, hast du bei meinem letzten Besuch an seinen Lippen gehangen, als ob es die einzige Möglichkeit wäre, zu atmen.“
„Ach, Tante, du machst mich immer so verlegen.“
„Naja, ist auch schon gut. Ich rufe eigentlich wegen einer traurigen Nachricht an.“
Bulmas Herz begann zu rasen. Es war also doch verflucht. Dieses teuflische Ding würde wieder eine schlechte Nachricht überbringen.
„Was ist denn los?“, fragte sie zaghaft.
Son-Goku trat an die offene Tür. Er hatte sich seinen Kampfanzug angezogen und rieb sich mit einem Handtuch die Haare trocken.
„Es geht um Tante Zampo. Sie ist gestern Nacht gestorben. Ganz friedlich, sagt der Doktor.“
Bulma war zwar etwas traurig, aber das es sie wirklich traf konnte sie nicht behaupten. Zampo war schon immer die Person aus ihrer Familie gewesen, mit der Bulma am wenigsten klarkam, ihre Tochter mal ausgenommen.
„Oh, das tut mir leid. Rufst du wegen der Beer..?“
„Nein, nein,das ist schon organisiert. Es geht mehr darum, dass du mir einen kleinen Gefallen tun könntest.“
„Und der wäre?“
„Könnest du deine Cousine Nazumi nicht für eine Woche bei dir unterbringen. Sie hat nach dem Tod ihrer Mutter kein zu Hause mehr.“
„Klar kann ich das, das ist jawohl das mindeste, was ich tun kann.“
„Wirklich? Oh, danke, Liebchen. Sie kommt heute Nachmittag bei euch an. Und vielen Dank noch mal, bye.“
„Bye.“
Bulma legte den Hörer auf und starrte dann hilfesuchend Son-Goku an. Dieser erkannte sofort, dass was nicht stimmte und ging auf sie zu.
„Ist was?“, fragte er sanft und legte ihr einen Arm auf die Schulter.
Bulma fiel ihm um den Hals und umklammerte ihn förmlich.
Das mit dem Unterbringen von Nazumi war nun doch nicht so einfach. Zuerst mal war Nazumi eigentlich gar nicht die Tochter von Zampo, sondern von Zampos zweitem Ehemann Kuno. Sie war daher nur etwas, wie eine Stiefcousine. Trotzdem konnten sich Bulma und Nazumi auf den Tod nicht ausstehen. Der Hauptgrund war der, das Nazumi es sich scheinbar zur Lebensaufgabe gemacht hatte, Bulma alles wegzunehmen, was ihr lieb und teuer war. Es hatte damit angefangen, dass sie damals, als sie beide noch etwa acht oder neun Jahre alt waren, immer Bulmas Spielzeug stibitzte. Jedesmal nach einem Besuch von der lieben Nazumi fehlte ein Teddy, ein Computerspiel oder eine CD. Mrs. Briefs sagte immer, dass es ja bloß materielle Dinge seinen und das Nazumi von zu Haus aus, ja ganz arm wäre. Als Kind war Bulma da plausibel und logisch vorgekommen, doch im Teenageralter wurde sie dann dreist. Jeder Freund, Jamchu eingeschlossen wurde ihre von Nazumi ausgespannt. Manchmal konnte sie es förmlich sehen, wie sie in die Köpfe der Jungen eindrang und jeden Gedanken an Bulma in ihnen zerstörte, um sie durch sich zu ersetzten. Nur bei einem hatte es nie geklappt und an den klammerte sie sich gerade. Und ganz ehrlich, Bulma befürchtete, dass auch Son-Goku Nazumis Reizen nicht widerstehen könnte.
„Ach ,meine Tante Zampo ist heute Nacht gestorben.“, schluchzte sie, obwohl sie das in Wirklichkeit schon fast wieder vergessen hatte.
„Das tut mir leid.“
Er streichelte zärtlich ihren Kopf und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Bulma konnte bloß lächeln. Er schaffte es aber auch jedes mal, ihr Schutz und Wärme, auch in den schlimmsten Situationen zu vermitteln.
„Es geht schon. Und wir bekommen übrigens einen Gast.“
„Ach, ja? Wen ?“-
„Meine Cousine Nazumi kommt vorbei und wohnt für eine Woche bei uns. Du hast doch nichts dagegen?“
Bitte, lass ihn was dagegen haben, irgendwas, BITTE.
„Nein, von mir aus kann deine Cousine ruhig herkommen. Außer deinen Eltern und deiner Tante Sezuna kenne ich ja kaum jemanden aus deiner Familie.“
Glaub mir, die willst du gar nicht kennenlernen.
„Okay, dann is ja alles in Ordnung. Ich geh dann mal zurück ins Bad und mach mich frisch.“
Sie ging den Flur entlang und verspürte eine leichte Übelkeit. Es stand also fest. Ihre Cousine Schrägstrich Erzrivalin Nazumi würde hierher kommen und ihr erneut den Freund ausspannen.
NEIN!
Diesmal wird sie es nicht schaffen. Diesmal werde ich mich wehren....................
Genau, wie es das schwarze Telefon aus der Hölle prophezeit hatte, klingelte es gegen fünf Uhr an der Tür. Bulma zupfte ihre Jeans und ihr Top zurecht, atmete einmal tief ein und aus und marschierte dann auf das graue Rechteck zu, durch das in wenigen Sekunden, das Grauen in Person durchschlüpfen würde.
Son-Goku kam aus dem Gravitationsraum und wischte sich über die Stirn, bevor er sich zu ihr gesellte und sie dann das Portal des Schreckens öffnete.
Das unsagbar Böse entpuppte sie als ein hübsches junge Mädchen in Bulmas Alter mit hellblonden Haaren und giftgrünen Augen. Sie hatte ein schiefes Lächeln aufgelegt und begrüßte ihre Cousine mir geradezu beängstigender Freude.
„Bulma, wie geht‘ s dir? Hab dich ja eine Ewigkeit nicht gesehen. Ich freu mich ja so!“
Nazumi fiel ihr um den Hals und gab ihr links und rechts ein Küsschen auf die Wange.
Bulma wollte gerade antworten, als sie entsetzt merkte, dass Nazumis Blick nun auf Son-Goku gefallen war.
„Und wer ist dieser schnuckelige Typ hier?“, fragte sie und war drauf und dran, sich bei ihm einzuhaken.
„Das ist mein Freund, Son-Goku!“, rief sie und schaffte es in letzter Sekunde, den Saiyajin etwas zur Seite zu schieben, sodass Nazumi ins Leere griff.
„Aha, du bist also Son-Goku. Ich hab schon ne ganze Menge von dir gehört, nur gutes versteht sich. Freut mich dich kennenzulernen. Ich bin Nazumi Saotome.“
Sie streckte ihm die Hand entgegen.
„Freut mich auch, Nazumi.!“, entgegnete Goku und erwiderte den Händedruck, wobei Bulma einen Gesichtsausdruck bekam, als ob er sich dadurch Ebola einfangen könnte.
„Und wo ohne ich nun?“.....................................
Etwas geschafft kam Bulma in die Küche, wo Son-Goku gerade mit der schwarzen und nasenlosen Katze von Mr. Briefs spielte. Sie hatte Nazumi in dem Gästezimmer untergebracht und war nun einfach nur groggy.
„Was hast du?“, fragte Goku und setzten das geschmeidige Tierchen auf den Boden.
„Ach, ich bin bloß etwas müde, mehr nicht.“
„Das mein ich aber nicht.“
„Was denn dann?“
„Was mit dir und deiner Cousine los ist, will ich wissen.“
„Was soll mit uns beiden sein?“
Goku stand auf und ging auf sie zu.
„Jetzt hör mal, ich merk doch, dass da was nicht stimmt, das seh ich dir an. Was ist los?“
Er stand genau vor ihr und musterte sie mit durchdringenden Augen.
„Ach, es ist, dass...........“
„Das was?“
„Ich hab Angst, dass sie dich mir ausspannt.“
Kaum waren die Worte verklungen, verfluchte Bulma sie auch schon.
Um so erstaunter war sie, als er sie angrinste und sie mit seinen Augen anfunkelte, aus denen eine