Fanfic: Liebe kann ganz schön vergesslich sein (Part 2)

Kapitel: Liebe kann ganz schön vergesslich sein (Part 2)

Liebe kann ganz schön vergesslich sein(Part 2)






Von Son-Goku Daimao


Das Wartezimmer in der Praxis von Dr. Toföö vermittelte genau die gleiche Atmosphäre, wie wohl jedes andere Wartezimmer auch. Es war schlicht eingerichtet, roch etwas nach abgestandenem Parfum und Hustensaft und war einfach so langweilig, das einem selbst bei einem Herzinfarkt jede Sekunde, wie ein Stunde vorkam.


An diesem Sonntagmorgen war es nicht sonderlich voll. Eine etwas ältere Dame saß auf dem Sofa, mit Blumenmuster, dass an der hinteren Wand stand und laß dort in einer der vielen Klatschmagazine, die auf dem großen braunen Holztisch, der in der Mitte des Raumes stand,lagen. Eine junge Mutter versuchte verzweifelt ihre beiden kleinen Kinder auf ihren Stühlen zu halten, wobei es einem auch bei genauerem Hinsehen nicht möglich war, herauszufinden, ob die beiden Knirpse wegen einer bevorstehenden Spritze oder dem von der Mutter versprochenen Besuch bei Tai Kai Kann, der berühmten Nudelsuppenbude, nach dem Arztbesuch so aus dem Häuschen waren. Hinter dem Informationsschalter saß eine junge Krankenschwester, die gerade eifrig auf ihr Telefon einredete und mit einer Geschwindigkeit in die Tastatur ihres Computers hämmerte, dass selbst das aufgemotzte Datenmonster nicht schnell genug die Buchstaben auf den Bildschirm projizieren konnte.


Ein paar Pflanzen standen in den Ecken des Raumes verteilt und ließen diesen Ort der ewigen Langeweile wenigstens etwas freundlich aussehen, obwohl man sagen musste, dass selbst die grellgrünen Jukkapalmen den Eindruck machten, dass sie demnächst in die Biotonne gekloppt werden müssten.


Der Ventilator drehte unerbittlich seine Kreise, um zumindest etwas von der stickigen Hitze zu nehmen, die momentan in der ganzen Stadt herrschte und einem hier in diesem Zimmer nur noch bewußter wurde, da man, ja außer warten und dem Bemerken von stetig anschwellender Wärme nichts machen konnte. Das penetrante Ticken, der großen, orangen Uhr, die über der Tür hing, die in den Straßenverkehr draußen führte, schaffte es schon nach wenigen Minuten, das man für ein Aspirin alles tun würde. Rechts neben dem Infoschalter, auf zwei klapprigen Stühlen saßen Bulma und Nazumi. Man konnte ihnen nun wirklich ansehen, dass sie nur durch das Wort „Stief“ miteinander verwandt waren. Während Bulma zusammengekauert, mit hängenden Schultern, abgekauten Fingernägeln und pochenden Kopfschmerzen, wie ein Häufchen Elend auf ihrem Stuhl lag und drohte runterzurutschen, saß das hellblonde Biest mit den smaragtgrünen Augen, kerzengerade da, als ob sie einen Besenstiel verschluckt hätte und ließ ab und zu ein fast kaum erkennbares Grinsen über ihre makelloses Gesicht huschen.


Wer bist du? Diese Frage hämmerte förmlich in Bulmas Schädel und verstärkte ihre Kopfschmerzen nur noch. Sie und Nazumi hatten Son-Goku direkt hier her in die Praxis gebracht, da Dr. Toföö einer, der besten Gehirnchirugen aus ganz Japan war. Und was hätte Goku anderes haben sollen, als einen Gedächtnisverlust?


Ihr fiel nichts besseres ein, obwohl ihr eine behandelbare Krankheit lieber gewesen wäre.


Jedesmal, wenn diese Frage, wie von einem Geist in ihrem Kopf aufhellte, zitterte sie etwas mehr und bekam eine Gänsehaut. Es war nicht unbedingt die Frage an sich, die sie so erschreckte und schockierte, es war vielmehr die Art und Weise, wie er es gefragte hatte. Mit völlig leeren und ausdruckslosen Augen und diesem schmerzend logisch klingenden Unterton, als ob es da Normalste von der Welt wäre, das er, Son-Goku, sie, Bulma nicht kennen würde.


Nazumi schien das alles kaum zu stören, was man ihr auch ohne die geringsten Schwierigkeiten ansehen konnte. Nicht auch nur ein Hauch von Mitgefühl machte sich in ihrem Gesicht oder in ihrer Stimme bemerkbar, nicht das Bulma das je erwartet hätte. Sie traute ihrer Stiefcousine sogar zu, dass sie sich darüber freute, da es ihr ja nun noch leichter fallen dürfte, ihr Son-Goku wegzunehmen.


„Sind sie Frau Bulma Briefs und Frau Nazumi Saotome?“, fragte plötzlich eine ganz in weiß gekleidete Frau, die Bulma fast einen Herzstillstand beibrachte, als sie ihr die Hand auf die Schulter legte.


„Ja, das sind wir.“, hauchte sie als Antwort, während sie sich von ihrem Schrecken erholte.


„Gut, ich bin Maaron Kusakave, die Assistentin von Dr. Toföö. Sie können zu ihm.“, entgegnete das Fräulein, das sich nun auch für die verwirrte Bulma als Krankenschwester offenbarte, und setzte ein freundliches Lächeln auf.


Die beiden Cousinen stiefelten hinter der Assistentin her und gingen mit gemischten Gefühlen durch die harmlos aussehende Tür, die ins Behandlungszimmer führte. Bulma hatte einfach nur absolute Panik, da sie nicht wußte, was sie erwarten würde. Nazumi hingegen konnte man nicht so recht ansehen, was in ihr drin vorging. Nur ihre Augen blitzten einmal, und auch nur ganz kurz, auf eine irgendwie hinterhältige Art und Weise auf .


Der Behandlungsraum war ebenso schlicht, wie das Wartezimmer, nur war hier der Geruch nach Medizin um einiges stärker. Dr. Toföö, eine junger und intelligent ausschauender Mann mit Brille und langen schwarzen Haaren, die er zu einem Zopf gebunden hatte saß auf einem kleinen Drehhocker am Bett, indem ein erfreut grinsender Son-Goku, im Schneidersitz und mit Kopfverband, hockte und ihnen zu winkte. Bulma fiel ein Stein vom Herzen. Es ging ihm wieder gut, er erkannte sie wieder und alles war in Ordnung.


„Nazumi, hai, wie geht‘ s dir?“, fragte der Saiyjain und würdigte Bulma nicht eines Blickes.


„Danke, gut.“, entgegnete diese und setzte sich trotzig neben ihn aufs Bett.


Bulma schien im falschen Film zu sein. Was hatte er das gerade gesagt? Nazumi, wie geht‘ s dir?


Sag, mal, spinne ich nun komplett, oder werde ich langsam hörbehindert?


Doch sie irrte sich nicht. Auch, als Goku sie danach eingehend musterte, schien er sie nicht wiederzuerkennen.


„Also doch.“, sagte der Arzt und kratzte sich altklug am Kopf, während er an seinen Schreibtisch rollte und ein altes Buch aus dem Regal, das über dem Tisch hing, zog.


„Was hat er denn nun?“, fragte Bulma und setzte sich auf den nächstbesten Stuhl. Stehen konnte sie jetzt nicht mehr.


„Es tut mir leid, es ihnen sagen zu müssen, aber ihr Freund leidet an der Pars-Amnesie.“ Er richtete seine Brille und blätterte eine bebilderte Seite in seinem Buch auf.


„Eine was?“


„Pars-Amnesie. Pars kommt aus dem Lateinischen und heißt übersetzt „Teil“. Sie ist sehr selten, ich persönlich habe sie noch nie mit eigenen Augen gesehen und auch nur von zwei Fällen bisher gehört. Sie unterscheidet sich von der normalen Amnesie nur durch zwei Punkte. Erstens, bei der Pars-Amnesie werden dem Opfer nur bestimmte Teilgebiete des Gedächtnisses genommen. Meist hängen die Erinnerungen, die ausgelöscht werden, irgendwie zusammen. Bei ihnen hat er einfach alles vergessen, was mit ihnen zu tun hat.“


Diese Aussage traf Bulma, wie ein Stich ins Herz. Nur sie, er hatte nur sie vergessen. Keinen anderen, nur sie. Warum ausgerechnet sie?


„Und was ist der zweite Grund?“, hakte Nazumi nach, obwohl man in ihrer Stimme nicht die geringste Spur von Interesse finden konnte.


„Der Zweite Grund ist der, dass es bisher keine Therapiemöglichkeiten gibt, die verlorenen Gedanken und Erinnerungen zurückzuholen. So sehr es mir auch leid tut, er wird sich höchst wahrscheinlich nie wieder an die Beziehung mit ihnen erinnern.“


„Nein, Moment mal. Sie wollen mir also allen Ernstes sagen, dass mein Freund, mit dem ich seid fünf Monaten eine perfekt funktionierende Beziehung habe und den ich über alles liebe, mich so mir nichts dir nichts vergessen hat. Hören sie mal, verarschen kann ich mich alleine!“, brüllte sie und sprang von ihrem Stuhl auf. Son-Goku blickte ihr argwöhnisch zu und auch die Assistenzärztin, schien nicht recht zu wissen, ob sie den Sicherheitsdienst holen sollte oder nicht.


Doch im selben Augenblick sackte sie schon wieder auf den Boden und fing an zu schluchzen.


Son-Goku erhob sich von seinem Bett und kniete sich neben sie. Er streichelte ihr sanft über den Rücken.


Bulma glaubte schon, alles sei vorbei.


„Es tut mir leid, das ich ihnen so viele Sorgen mache. Und ich entschuldige mich, auch, wenn ich nicht so recht weiß, wofür.“


Ach, so eine Scheiße, er erinnerte sich doch nicht.


Bulma wollte ihm erst eine reinschlagen, ließ ihre geballte Faust dann aber doch wieder sinken. Er konnte von allen am wenigsten dafür.


„Gibt es wirklich keine Möglichkeit, ihn zu heilen?“, fragte sie nochmals und blickte den Arzt mit verheulten Augen an.


„Nun, es gibt keine Wissenschaftliche. Aber geben sie die Hoffnung nie auf. Wie sagte der alte Mönch Pater Dioga immer „Unheilbare Krankheiten sind nur deswegen unheilbar, weil die Menschen noch zu dumm sind, um das Heilmittel zu finden“.“........................






Zurück in der Capsule Corp. ging Son-Goku gleich ins Bett. Da es keine andere Möglichkeit gab, schlief er in Bulmas Bett. Ihren unschuldigen, naiven und jetzt auch noch verwirrten Liebling mit dieser Giftspritze in einem Bett zu wissen, war Bulma wirklich zu viel.


Der Saiyajin war schnell eingeschlafen und hatte sich auf die Seite gedreht, sodass er Bulma den Rücken zeigte.


Vielleicht hätte Bulma das sonst etwas betrübt, doch momentan war sie zu beschäftigt.


Also, noch mal von vorn. Er ist von irgendwas am Kopf getroffen worden.


Hallo!


Und dann hat er diese Parz-Amnesie oder sie bekommen.


Hey!


Nur warum grade ich?


Herr, Gott, bist du taub oder was?!


Wer bist du? Mensch, erkennst du
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