Fanfic: Ronin Teil 2
Kapitel: Ronin Teil 2
Langsam ging der neue Piccolo mit dem Gesicht über die Scheibe. Die Luft schien in ihrer Nähe voller Energie zu sein, und der Geruch nach Ozon, Chlor und einigen anderen scharfen Chemikalien lag in der Luft. Piccolo war angespannt bis aufs Letzte. Schließlich nahm er all seinen verbliebenen Mut zusammen und berührte die Scheibe. Nichts geschah. Piccolo tastete sie ab: Sie war kühl, aber nicht metallisch, und vollkommen glatt. Die Stimme, die behauptet hatte sie sei seine `Mission` schrie jetzt fast. Er sei am Ziel, jetzt müsse er nur noch abwarten, meinte sie. Nur noch kurz, ganz kurz, es sei fast soweit, dann wäre er fertig und könnte all das hinter sich lassen. Piccolo zwang sich, ruhig zu bleiben, aber er schaffte es nicht. Nervös schwebte er langsam über die Scheibe und klopfte auf ihr herum. Obwohl sie hart war wie Stahl, brachte Piccolo nur ein weiches Klopfen, wie bei Stoff, zusatnde. Was ist das? Warum ist es das, was es ist? Was soll ich mit ihm machen? Wird es etwas mit mir machen? Fragen über Fragen, und Piccolo wusste keine Antworten. Er fühlte sich wie ein Baby, das am Tag seiner Geburt von seinen Eltern genommen wurde und nun in irgendeiner Großstadt umherkrabbelt, unfähig, zu verstehen warum. Es gab nichts besseres - Piccolo lehnte sich an die Wand und wartete.
Minuten vergingen, während die Lichter auf der Platte weiter unregelmäßig blinkten und der Geruch und die Energie langsam zur Gewohnheit wurden. Schließlich beschloss Piccolo, die Zeit für ein paar Übungen zu nutzen. Er musste sich dringend beruhigen, wenn seine Mission Erfolg haben sollte. Also stand er auf, ging in die Mitte des Gangs und konzentrierte sich. Er hatte in seinem ersten Leben fast jeden Tag eine Shakra vollzogen, aber das war anders gewesen. Er hatte in Dende´s Palast auf dem Dach gestanden und die Morgenluft genossen, wissend, dass er in kurzer Zeit seinen Hunger würde stillen können. Hier gab es fast keine Luft, nur den beißenden Gestank. Und Essen würde er wahrscheinlich auch so schnell nicht finden. Dennoch versuchte er es, tanzte betont langsam vor der Rätselhafte Scheibe, die sein Schicksal besiegeln würde. Langsam, aber bestätig durchströmte ihn unsagbare Ruhe, Gelassenheit, er wusste genau, dass er irgendwann sterben würde, selbst wenn er das hier überlebte, es war der Lauf der Dinge, es war ihm egal. Er musste sowieso sterben, warum nicht hier und jetzt? Er könnte sich mitsamt diesem schwarzen Dings in den Kosmos pusten. Seine Freunde würden nie spitzkriegen, was passiert war. Und die Stimme würde mit ihm sterben. Nein. Nicht hier. Nicht jetzt. Nicht in diesem Drecksloch. Er wollte in Dende´s Palast sterben, im Beisein seiner Freunde. Nicht hier. Eine große Wut baute sich in Piccolo auf, Wut über die Ungerechtigkeit, die ihn hierher gebracht hatte. Wut über sich selbst, weil er nichts tun konnte. `NEEEEEIIIIIN !!!!` stieß er aus und erschrak über die Verzweiflung, die er in seiner Eigenen Stimme hörte. Langsam wurde er ruhiger. Er musste sich zusammenreißen. Er entsapnnte sich, setzte sich erschöpft hin und schloss die Augen. Beendete das Shakra. Als er sie wieder öffnete, sah er direkt auf die Scheibe. Irgendetwas war wieder anders...Er stand auf und betrachtete sie. Da! Ganz oben links leuchtete jetzt ein schwacher roter Lichtpunkt. Er wurde größer und größer, bis er die ganze Platte einnahm. Es war ein dunkles, angenehmes Rot. Piccolo trat zurück und sah erstaunt, wie sich aus dem Licht ein Kopf formte. Das dreidimensionale Bild wurde immer schärfer. Jetzt sah er, dass es ein Namek sein musste. Selbst für einen Namek waren die Gesichtszüge extrem kantig, dafür hatte das Gesicht verhältnismäßig kleine Ohren. Nun bildeten sich auch die Augen heraus, und sie waren tief und intelligent, obwohl sie nur aus rotem Licht gebildet waren. Eine Weile bewegten sich weder das Gesicht noch Piccolo und blickten sich stumm an. Dann öffnete das Gesicht den Mund und sprach...