Fanfic: VON KRIEGERN UND WEICHEIERN (3)
und eins zusammen.
„Ah verstehe ! Streit mit Bulma, hm ?“
Wütend haute er mit der Faust auf den Tisch, dass kurzzeitig alle dort aufgebahrten Lebensmittel hochsprangen und wieder an ihren Platz zurückfielen.
„Ich habe mich mit niemanden gestritten !“
Seit wann konnte man in seinem Gesicht lesen, was es dachte! War ein offenes Buch ?
Doch der typischen Gelassenheit dieser Frau konnte er nichts entgegensetzen. Total unbeeindruckt füllte sie seinen Teller bis zum Rand.
„Ich schätze, mein Mann wird später zum Essen kommen. Aber bis dahin wär‘ ich natürlich schon längst verhungert ! Also lass uns einfach anfangen !“ Wie selbstverständlich setzte sie sich neben Vegeta, füllte sich selbst etwas auf und achtete darauf, dass der ’Junge‘ auch genügend auf seinen Teller hatte.
„Isch hab‘ misch absolut nisch mit ihr geschritten!“, murmelte Vegeta, während er mit den Zähnen an einem Hühnerbein zog.
„Dann hast du vielleicht irgendwas verpasst ... mampf, mpf.... denn sie sitzt schon seit Stunden in ihrem Zimmer, schiebt kugelweise Eis in sich hinein und schimpft laut vor sich her wie ... mmpf, brmapf ...‘Vegeta dieser Hornochse‘ oder ... mapmpf... ‚Ich bringe ihn um !‘ “ , genüßlich kaute sie an einer Bulette.
„Also diese Fleischklöpse sind einfach herrlich, findest du nicht auch ?“
Zum Beweis steckte sie dem noch an einem Hühnerbein kauenden Vegeta eine ganze Bulette in dem Mund. Während er mit dem Fleischklops kämpfte, füllte sie ihm bereits ein besonders lecker aussehendes Reisgericht auf und goß ihm Limonade nach.
„Ich weiß nicht, was passiert ist, aber ich finde du solltest das schnell wieder in Ordnung bringen !“
„Deschn Teufel werdsch‘ isch tun !“, brummte er.
„Du solltest nämlich wissen, dass wenn Bulma sich in ihr Zimmer verkriecht, dann ist sie nämlich wirklich ziemlich sauer . Oh, du darfst auf keinen Fall die kleinen Garnelen dort vergessen. Die sind fabelhaft.“
Noch ehe er es sich versah, hatte sie ihm auch die kleinen Tierchen in den Hals geschoben. In Zeiten wie diese war er äußerst dankbar, dass er eine solch große Klappe hatte, in der viel rein paßte.
„Isch hab‘ nischts getan ... .“
„Es ist doch ganz egal, ob du was getan hast oder nicht. Fakt ist, dass sie sich weigert, Abendbrot zu essen und das sie von niemanden gestört werden will. Sie ist echt total sauer !“
„Das interschiert misch nischt !“
„Man, kannst du stur sein !“
Er war ein Prinz, er konnte sich so etwas erlauben !
Außerdem verstand er immer noch nicht so recht , warum das Weib sauer. Weil er abgehauen war ...? Oder weil er die dämlichen Menschen in den dämlichen Park als Versager bezeichnet hat...?Oder weil er ihr vorwarf, sie würde ihre Zeit mit Nichtstun vergeuden... ?
Vegeta schluckte.
Scheiße!
Er hatte auf einmal das unglaubliche Bedürfnis die Kurve zu kratzen. .
Vegeta ging den Flur entlang. Er hatte sich ordentlich den Bauch vollgeschlagen und war nun bereit, ein Abschlußtraining am Abend zu veranstalten. Sein Weg kreuzte die Tür zu Bulmas Zimmer. Er erkannte es an diesem witzlosen Türschildchen mit der Aufschrift ‚Bulma ist hier‘. Daneben dass typisch grinsende Mondgesicht, dass sie überall hinterließ. Er machte eine kleine Kehrwende und hielt vor dieser besagten Tür. Er hatte vorhin beim Training die kleinen Metallkugeln komplett zerstört. Der Professor meinte, er würde ohne Bulmas Hilfe die Teufelsdinger nicht so flott auf die Beine stellen können. Er sah sich um, doch niemand war auf den Gang zu sehen.
‚Oder sie versteckten sich gerade... .‘
‚Selbsterkenntnis ist der Weg zum Sieg‘. Ein Prinzip, dem Vegeta schon seit eh und je folgte. Belüge andere, aber belüge dich niemals selbst.
Er ballte die Fäuste.
‚Seit wann machst du dir selbst etwas vor ?‘
Er war nicht hier, um irgendwelche Metallkugeln reparieren zu lassen.
Bulma blätterte ziellos in ihrer Zeitschrift umher.
„‘10 Tips, um herauszufinden, ob ihr Mann sie betrügt‘. Na so ein Mist. Könnt ihr nicht mal über was interessanteres schreiben ?“ Gelangweilt schmiß sie die Zeitschrift in die Ecke und breitete sich in ihrem Bett aus.
„Ich könnte mal wieder die Decke streichen !“, bemerkte sie trocken.
Doch während sie die Decke betrachtete, verschwanden ihre Gedanken in eine andere Richtung.
‚Ich werde wahrscheinlich nie aus dem Typen schlau ! In den meisten Situationen ist er arrogant, rüpelhaft, egoistisch, aufgeblasen, eingebildet, aggressiv, herzlos, taktlos, aufbrausend ... doch da gibt es diese kleinen Momente, in dem er ... anders ist. Momente, bei der ich mir vorstellen könnte, ihn zu berühren, ihn zu ... .‘
„Oh Gott Bulma, hör bloß mit so’n Quatsch auf! Das ist die komplette Hirnerweichung ! Vegeta ist und bleibt ein gefühlskalter Krieger ohne irgendwelchen positiven Ambitionen! Er ist hier, um seinen männlichen Egoismus und seine fanatische Besessenheit von dem Sieg zu trainieren .
Dann wird er seiner kindlichen Phantasie bei dem Kampf mit den Cyborgs freien Lauf lassen, ganz nebenbei die Zukunft der Erde retten und dann wird er wieder verschwinden und an seinem neu errungenen Stolz und den übertriebenen Hochmut das ganze Universum teilhaben lassen !“
Bulma seufzte. Sie hatte ihm vorgeworfen, er verbringe nicht genügend Zeit mit ihr.
‚Was um alles in der Welt sollte sie von ihm erwarten ? Oder anders herum, welcher Teufel hatte sie geritten, ihm das an den Kopf zu werfen?
Wahrscheinlich der selbe, der sie dazu gebracht hatte, ihm anzubieten, hier zu wohnen.
Zielstrebig stand sie auf.
„Bulma Briefs ist auf gar keinen Fall eine Frau , die sich von der überspitzten Eitelkeit eines aufgeplusterten Affen in ihr Zimmer zurückdrängen läßt.“ Entschlossen nahm sie ihren Laborkittel zur Hand.
„Du scheiterst an der Zahlenkombination ? Dann verkriech dich gefälligst nicht in deinem Zimmer und warte, dass dir die Antwort zufliegt!
Du willst Antworten ? Dann hol sie dir selbst ! Du kommst mit deinen Büchern nicht weiter ? Dann machst du eben Experimente, um weiter zu kommen ! Bin junge selbstbewußte, emanzipierte, flexible weltoffene Frau, die ...“
‚Betrachte es ganz einfach als geschäftliche Vereinbarung, als einen simplen einfachen Vertrag. Freie Kost und Logis, kein Ärger mit Vegeta auf der Erde. Ist doch ganz einfach!‘
Mit vollem Elan öffnete sie die Tür und
„Autsch ! “
Gerade als Vegeta das Zimmer der eingeschnappten Frau stürmen wollte, kam sie ihm zuvor und rannte ihn über den Haufen.
Mit voller Wucht wurde er an die gegenüberstehende Wand gepresst. Er reagierte jedoch blitzschnell, bekam die ins Strudeln geratene Bulma zu fassen und verschaffte ihnen beide eine sichere Position.
Völlig überrascht schaute sie zu Vegeta auf. Ihr Herz schien aus ihr herausspringen zu wollen. Sie spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg und sie allmählich den Boden unter den Füßen verlor. Was in dieser Situation jedoch keine Rolle spielte, denn er hatte seinen muskulösen Arm um ihre Taille geschlungen und hielt sie fest an seinen breiten Brustkorb gedrückt. Atemlos ließ sie ihre rechte Hand auf seine Brust gleiten, spürte die angestrengten Muskeln unter dem kühlen Stoff des Hemdes.
„Was in drei Teufelsnamen sollte das denn werden? Der neueste Eroberungsfeldzug auf dem Planeten Jupiter, oder was ?“, entgegnete Vegeta mit einer äußerst angespannten Mimik.
Unwillkürlich mußte sie lachen.
„Ich glaube eher der Angriff auf die Zahlenkombination von Dr. Gero.“, erwiderte sie unschuldig lächelnd. Sanft gab er sie frei, woraufhin sie einige Zentimeter von ihm abrückte. Sofort verspürte sie eine ihr unbekannte Sehnsucht, die sie versuchte, mit allen Mitteln zu unterdrücken. Nervös biß sie sich auf ihre Unterlippe, als ihr etwas Interessantes einfiel.
„Was hast du hier eigentlich gemacht ?... Ich meine, du bist doch bestimmt noch nicht mit deinem Training fertig, oder ?“
Bulma war total verblüfft. Zum ersten Mal in ihrem Leben sah sie Vegeta sprachlos. Er schien nach den richtigen Worten zu suchen. Ohne es wahrscheinlich selbst zu merken, legte er die Stirn in Falten.
‚Er sah wirklich unheimlich süß, wenn er anfing zu überlegen.‘
Es war einfach ein Genuß ,zuzusehen ,wie es in seinem Kopf arbeitete. Das ist wieder einer der besagten Momente, wo sie sich vorstellen könnte, dass ... .
„Ähm, ich ähm ... hab‘ da was vergessen und wollte ... .“, stammelte er. Sie war sich sicher, dass diese Situation zu einer der wenigen Momenten gehörte, in denen Vegeta nicht wußte, was er tun sollte.
Sie wollte die Situation nicht unnötigerweise erschweren.
„Ich wollte vorher der Station AD einen kleinen Besuch abstatten. Es handelt sich dabei um eine multifunktionale Wetterstation, die auch atmosphärische Störungen und kleinste geologische Veränderungen in einem Umkreis von 1350km registriert. Heute Morgen hat man festgestellt, dass ein Funktionsfehler aufgetreten ist. Wahrscheinlich müssen nur ein paar Schrauben nachgezogen werden. Wenn du Lust hast, könntest du mich begleiten. Sozusagen als Schutzpatroullie. Es wird auch nicht all zu lange dauern. “ Sie sah sein skeptisches Gesicht.
„Ich meine nur, wenn du natürlich willst .“, fügte sie schnell hinzu.
„Ich muß mein Training heut‘ Abend noch fortsetzen !“
Gerade heute hatte er einen Durchbruch geschafft, da konnte er sich nicht einfach ausruhen ! Er mußte sofort weiter machen, sonst würde er niemals stärker als Kakarotte