Fanfic: ERGÄNZUNG VON KRIEGERN UND WEICHEIERN (3)

bringen ! Er braucht dringend ärztliche Hilfe !“ Noch während die beiden Freunde sich ihren Weg über den Trümmerhaufen bahnten, machte Vegeta Anstalten, wieder aufzustehen.


„Kriegst du nicht mit, dass du störst?“, keuchte er. „Ich trainiere hier, also laß mich in Ruhe !“


Bulma hatte Mühe, ihn zurückzuhalten. Ihr liefen ihr die Tränen in über das Gesicht. Nicht nur, weil er schwer verletzt war, sondern weil er selbst jetzt noch unbedingt weiter trainieren wollte. Er unterschrieb selbst sein Todesurteil.


„Ach was, trainierst du, wieviel Schmerzen du aushältst ? Du darfst dich nicht bewegen, Vegeta ! Du bist schwer verletzt. Ich muß deine Wunden versorgen !“, flehte sie ihn an. Sie versuchte, seinen Kopf in einer ruhigen Position zu lagern, denn er hatte dort unter anderem eine bösartige Platzwunde. Sein Blut rann ihre Finger entlang.


„Vegeta, ich bitte dich !“, wimmerte sie.


„Quatsch, das sind nur kleine Kratzer, die tun nicht einmal weh.“, stöhnte Vegeta, sichtlich bemüht, das Gesicht vor Schmerzen nicht zu verziehen.


„Ich bin ein Saiyajin und werde es Kakarotte und diesen dämlichen Cyborgs zeigen. Aber damit ich das schaffe, muß ich meine Kampftechnik verbessern!“


Bulma versuchte, auf ihn einzureden.


„Das versteh‘ ich ja. Aber wenn du deinen Körper ramponierst, wirst du gar nicht erst gegen sie antreten können. Also geh‘ es langsamer an.“


Doch Vegeta wollte nicht auf sie hören.


„Mit deinen Ratschlägen kannst du andere beglücken!“


Wild entschlossen stand er gegen Bulmas Willen auf.


„Vegeta , nein !“, warnte sei ihn noch, doch da brach er schon bewußtlos zusammen.




11. Krank im Bett


Als Vegeta die Augen öffnete, sah er nichts als eine weiße Decke. Sein Kopf dröhnte, seine Augen schmerzten und er sah alles nur verschwommen. Instinktiv schloß er die Augen, um das Dröhnen zu unterdrücken. Systematisch bewegte er seine Gliedmaßen, um seinen Gesundheitszustand festzustellen. Er verspürte eine Benommenheit, als würde ein Last auf seinen Körper liegen. Es war bestimmt ein starkes Beruhigungsmittel, dass ihn so in seinen Bewegungen einschränkte. Er haßte es, wenn er in hilflosen Situationen wie in diese war. Doch er mußte zugeben, dass es ihm unmöglich erschien, aufzustehen. Etwas Störendes lag auf seinem Gesicht. Er versuchte, es mit der linken Hand zu entfernen. Es schien als würde er gegen einen tonnenschweren Brocken ankämpfen, als er dem Arm hob, um das künstliche Gestell von seinen Atemwegen zu beseitigen. Er wagte einen weiteren Versuch, die Augen zu öffnen und den Schmerz zu ignorieren. Die Explosion der Trainingskapsel hatte ihn mehr zu schaffen gemacht, als er angenommen hatte. Er lag in einem Bett, ruhig gestellt mit irgend welchen Medikamenten.


‚Verdammter Mist ! Ich will weiter trainieren! Ich war so kurz davor, ein Super-Sayiajin zu werden, bevor die olle Kiste ihren Geist aufgab !‘


Noch während er leise vor sich hin fluchte, sah er sich in dem Raum um, in dem er untergebracht war. Er kannte ihn, es war sein Zimmer in der Forschungsstation. Das war sein Bett, da war der Kleiderschrank, der Schreibtisch und der Stuhl, die Pflanzen .... Sein Blick wanderte zurück zu dem Tisch. Jemand hatte dort anscheinend frische Blumen hingestellt.


„Was soll denn der Quatsch !“, knurrte er.


Als er den Kopf nach rechts wendete, fiel ihm etwas von der Stirn. Er wollte nach oben schielen, um zu sehen was es war, doch der Druck in seinem Kopf ließ ihn seine Entscheidung revidieren. Das Ding wurde jedoch vollkommen uninteressant, als er bemerkte, dass er nicht allein in diesem Raum war.




Bulma erwachte, als der Lappen von Vegetas Stirn auf ihrer Hand klatschte.


„Ich muß wohl eingeschlafen sein... .“, sprach sie zu sich selbst. Sie kniete neben Vegetas Bett und war mit dem Kopf an der Matratze angelehnt eingeschlafen. Sie strich mit einer Handbewegung das zerzauste Haar aus dem Gesicht und nahm wie im Affekt den Lappen, um ihn erneut im Wasser zu kühlen. Sie erhob sich nur langsam, um ihren müden Knochen einige Zugeständnisse zu machen. Während der Lappen auskühlte, zog sie ihren Morgenmantel enger an sich. Er hatte sich während des Schlafes gelöst und gab nun einen großzügigen Blick auf ihr Dekolleté und ihre Beine frei. Vegeta hatte in der Nacht anscheinend einen furchtbaren Alptraum gehabt. Er bekam wieder Fieber und schlief nur mit sehr viel Mühe wieder ein. Sie beschloß daraufhin, den Rest der Nacht wieder einmal hier zu verbringen, damit sie gleich mitbekam, wenn etwas mit ihm nicht in Ordnung war.


Bulma schnappte sich den kalten Lappen und ging damit zu dem Bett hinüber.


„Oh mein Gott !“, ihr blieben die Worte im Hals stecken, als sie sah, dass Vegeta sie beobachtete. Der anfängliche Schrecken verwandelte sich ganz schnell in einer riesigen Freude. Vegeta war endlich wieder aus dem künstlichen Koma aufgewacht! Sie mußte ein Schreien unterdrücken. Sie beugte sich über ihn, mit beiden Händen umfasste sie seinen rechten Arm, als könne sie es gar nicht glauben.


„Wie geht es dir ? Alles in Ordnung ? Hast du Schmerzen ? Soll ich dir etwas bringen ? Vielleicht was zu essen ?“


„Wie wär’s mit Ohrenstöpsel, damit ich deine Stimme nicht ertragen muß !“, knurrte er, das Gesicht schmerzverzerrt. Zuckersüß lächelte sie zurück. Sie war einfach nur von den Gefühlen überwältigt, dass er wieder bei Sinnen war.


„Du scheinst ja auf dem direkten Wege der Besserung zu sein. Scherzen kannst du ja schon wieder.“


„Ich scherze nicht !“, protestierte er.


„Nett wie eh und je, ich weiß !“


„Hast du nicht was anderes zu tun ? Mußt du mir auf die Nerven gehen?“


„Du hast recht, eigentlich habe ich etwas anderes zu tun. Aber ich betrachte es als meine oberste Priorität, für dich den Quälgeist zu spielen.“ Er wollte daraufhin etwas erwidern, doch sie legte ihm ihre Fingerspitzen auf den Mund.


„Du darfst dich nicht überanstrengen, Vegeta. Dein Körper braucht noch viel Ruhe.“ Sie legte ihre Stirn in Falten.


„Du hast mir einen ziemlichen Schrecken eingejagt !“ Ihre Stimme wurde ernst . „Tue bitte so etwas nie wieder, Hörst du !“ Doch er schien ihre Bitte zu ignorieren. Er schaltete vollkommen auf stur.


‚Man kann nicht von jemanden erwarten, auf sich Acht zu geben, wenn derjenige nicht einmal weiß, als wie wertvoll andere seine Existenz empfinden !


Aber er wird dazu auch nie in der Lage sein, wenn man es ihm nicht sagt!‘


Bulma schluckte.


„Ich weiß, es ist schwierig für dich nachzuvollziehen, warum ich möchte, dass du dich nicht in gefährliche Situationen begibst. Es ist sogar verständlich, wenn man bedenkt, dass du in einer Welt aufgewachsen bist, in der Gewalt und Krieg herrschten, in der Gefühle als Schwachpunkte im Kampf den Untergang bedeuteten. Irgendwann einmal in deinem Leben hast du dich dazu entschlossen, Sentimentalitäten zu verbannen und leider Gottes hat deine Umgebung dich in deiner Entscheidung bekräftigt. Vielleicht war das auch der einzige Grund, weshalb du bisher überlebt hast. In deinem Leben existiert nichts, wofür es sich zu kämpfen lohnen würde, wofür es sich lohnen würde, zu sterben. Menschen, die nichts mehr haben, fallen in tiefer Resignation und sind leichte Opfer für jene, die ihr Machtstreben ohne Rücksicht auf Verluste freien Lauf lassen. Doch du, Vegeta, wolltest keiner dieser schwachen Menschen werden. Und so nahmst du dir etwas als Lebensgrundlage, was dich zu einem der stärksten Männer im Universum machte. Würde, Stolz, Ehre, dass ist es, was dich am Leben erhalten hat, Vegeta, allein das. Das ist der Grund dafür, dass du so besessen von den Gedanken bist, dich an Leute zu rächen, die dich in einem Kampf geschlagen oder beleidigt haben. Denn sie haben nicht nur irgendwelche Gefühle verletzt, sondern, das, was du zu deiner Lebensgrundlage gemacht hast. Jedesmal, wenn jemand dich besiegt, stirbt ein Teil von dir. Das ist es, was es für dich so unerträglich macht, zu verlieren. Du mußt kämpfen, denn es ist die einzige Möglichkeit für dich, Anerkennung und Genugtuung zu empfinden. Was für den normalen Menschen eine Liebeserklärung ist, das ist für dich der Sieg. Deshalb kann ich wahrscheinlich auch nicht von dir verlangen, dass du mich verstehst. Ich kann dir nicht sagen, du sollst auf meine Gefühle achten, wenn du nicht weißt, was Gefühle sind.“


Sie schaute tief in seine Augen, in der Hoffnung, irgendeine Reaktion darin zu erkennen. Doch es war wie ein Buch mit sieben Siegeln, welches ihr nicht zugänglich war. Resigniert wrang sie den Lappen aus und wischte ihm sanft über die Stirn, während sie mit der anderen Hand sein Haar behutsam nach hinten strich. Mehrmals wiederholte sie den Vorgang, während sie weiter sprach.


„Aber dennoch hoffe ich, das du bald jene Dinge wieder entdeckst, die du vor langer Zeit ausgeschlossen hattest. Denn das sie auch bei dir existieren, bezweifle ich nicht. Wir leben in einer Welt, die nur aus Gegensätze besteht. Fällt eines dieser Komponenten weg, kann auch das Pendant dazu nicht existieren. Wir wüßten nicht was Nacht ist, wenn die Sonne nicht existieren würde. Wir hätten keine Ahnung von Freude , wenn wir nicht wüßten, was Leid bedeutet.


Jemand, der so viel Haß in sich trägt, hat auch irgendwann einmal geliebt.“


Sie hielt in ihrer Bewegung inne. Vegeta war verdächtig schweigsam.


Bulma ließ ihrem Herzen einfach freien Lauf. Sie lehnte sich behutsam vor, darauf bedacht, keinen Druck auf seine Verletzungen auszuüben. Ohne weiter darüber nachzudenken, senkte sie ihren Kopf über den seinen, zögerte einen Moment, bevor sie ihn kaum spürbar auf den
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