Fanfic: Die Spirits-Saga (4. Kapitel)
Kapitel: Die Spirits-Saga (4. Kapitel)
Kapitel 4 - Die Räuberinsel
„Bulma verdammt... Nicht so steil, sonst kokelt uns das Teil unterm Hintern weg!“ - „Macht‘s doch besser, euer Hochwohlgeboren!“ Sie hatte jetzt echt nicht den Nerv, um sich mit Vegeta zu zanken... Piccolo hielt sich mit der einen Hand an der Cockpittür fest und mit der anderen Dende, der wie eine grüne Kanonenkugel durch das Schiff geschossen war. Solche Erlebnisse waren genau der Grund, weswegen dieser nicht mitkommen wollte... Vegeta saß im Sessel des Co-Piloten. Wenn hier einer Ahnung hatte, wie man so ein Teil in einem Stück runter brachte, dann war er das... Warum wollte dieses Weib das nicht einsehen?! Doch Bulma war nicht ganz so blöd wie Vegeta dachte. Immerhin war sie Wissenschaftlerin und verstand so einiges von Physik... das konnte Vegeta nicht von sich behaupten. Sein Wissen beruhte auf Erfahrung, ganz nach dem ‚try and error‘ Prinzip. Er hatte sich bei seinen Versuchen eine Raumkapsel manuell, ohne Hilfe des Bordcomputers, zu landen schon mehrfach ‚das Hinterteil angekokelt‘. Doch Bulma wußte genau, in welchem Winkel sie in die Atmosphäre eintreten mußte, das war nicht das Problem. Ihr Problem war, das ihr die Kraft fehlte um das Steuer bei all den Turbulenzen ruhig zu halten... Eigentlich war ja Vegeta für diesen Job wie geschaffen, aber der hätte es ihrer Meinung nach auch fertiggebracht das Schiff im Sturzflug mit der Spitze voran in den Boden zu bohren. Piccolo hatte indessen andere Sorgen... Dende war ihm entschlüpft und schleuderte nun wieder unkontrolliert durch die Kabine. Er mußte ihn wieder zu greifen bekommen, bevor er sich ernsthaft verletzte. Also ließ Piccolo den Türrahmen los um nach hinten zu gehen, wurde jedoch von einem heftigen Ruck der Länge nach auf den Boden geworfen. Dende landete auf seinem Rücken... Und das Schiff war auch gerade gelandet. Bulma atmete auf... „Siehst du, du adliger Schwarzseher? Wir leben noch...“ doch Vegeta war schon auf dem Weg nach hinten. „Schicker Teppich... Echt Namekianer, was?“ - „Wirklich sehr komisch... Du Gemüseprinz!“ Bulma schüttelte nur den Kopf... „Kein Streitereien Jungs! Wir haben jetzt ganz andere Probleme...!“ Wenn sie den zu fassen bekäme, der die bescheuerte Idee gehabt hatte diese beiden Kerle zusammen in dieser Sardinenbüchse auf die Reise zu schicken... für sein Leben wollte sie nicht garantieren. Bulma öffnete einfach die Luke, was für eine Wahl hatten sie schon? Die Hülle des Schiffes war nicht mehr dicht... Also konnten sie genau so gut aussteigen. Es war warm, ja sogar richtig heiß... Die Luft war ausgesprochen trocken und voller Sand. Aber man konnte atmen... Sand... Steine... Und was noch? Nichts. Na toll... Sie hatten sich für ihre Notlandung vermutlich den einzigen Planeten in weitem Umkreis ausgesucht auf dem es weder Wasser noch irgend eine Form des Lebens gab...
„Prima Planet hast du da ausgesucht, Weib... Hier gibt es schön viel Sand!“ Sie versuchte krampfhaft sich zu beherrschen, aber wenn diese Saiyajin-Nervensäge nicht bald ihre Schnauze halten würde... „Hier scheint es doch mehr zu geben als Sand und Felsen...“ Dende war sich nicht ganz so sicher ob die Idee den Mund aufzumachen wirklich so gut gewesen war. Doch Piccolo bestätigte sofort seine Beobachtung und stärkte seinem kleineren Artgenossen den Rücken. „Er hat recht. Da hinten ist eine Art Siedlung...“ Da hinten? Namekianer hatten offensichtlich nicht nur gute Ohren, sondern auch hervorragende Augen. Weder Bulma noch Vegeta konnten in der angegebenen Richtung irgend etwas erkennen... „Braucht ihr Grünlinge vielleicht ne Brille?! Da ist nichts!“ Doch Vegetas Protest zum Trotz machten sie sich dann doch auf den Weg... Fliegend. Piccolo war so nett und trug Bulma. Eigentlich hatte sie ja erwartet, daß Vegeta dies tun würde... Immerhin waren sie ja fast so etwas wie verheiratet, er war der Vater ihres Sohnes... Und bald auch ihrer Tochter. Vegeta wußte zwar, das Bulma ein zweites Kind erwartete, aber das es ein Mädchen werden würde hatte sie ihm bisher verschwiegen. Als sie näher heran kamen stellte sich heraus, das Dende und Piccolo recht gehabt hatten. Eine Siedlung... Sie landeten in einiger Entfernung, es mußte ja nicht jeder gleich von ihren Flugkünsten erfahren. Sie waren noch mitten in der Besprechung, was denn nun genau zu tun sei, als plötzlich etwas weiches, matschiges in Vegetas Gesicht klatschte... Dann hörte man von einer nahen Düne Gelächter. Kurz darauf landete ein weiteres matschiges Geschoß auf Dendes Hinterkopf... und schon wieder Gelächter! Das dritte Geschoß, diesmal wohl für Bulma gedacht, fing Piccolo aber noch rechtzeitig ab... Überreifes Obst? Hier handelte es sich wohl um einen ganz besonderen Spaßvogel... Piccolo lauschte, spürte dann eine Energie... und warf die seltsame Frucht zurück. Volltreffer! Aus einigen Schritt Entfernung hörte man ein Jammern... „Aufhören! Wir ergeben uns! War doch nur Spaß...“ Vegeta fand diesen ‚Spaß‘ aber ganz und gar nicht lustig. „Ich geb‘ dir gleich Spaß...“ Durch ein Wunder schafften sie es dann aber doch noch, ihn von seinen Mordgelüsten abzubringen. Die beiden Jungs, die sich mit ihnen den Spaß erlaubt hatten, brachten sie nun zu der ‚Siedlung‘... es war mehr ein Schrottplatz.
Die vier staunten jedoch nicht schlecht als sie erfuhren, das es sich hier scheinbar um einen kleinen, gut organisierten Staat handelte... Ein Staat der Halbstarken und Kinder. Und natürlich gab es hier auch einen Anführer... Er war etwa sechzehn Jahre alt, hatte braune, wuschelige Haare und trug wie alle hier zwar schmutzige und abgetragene, aber ungemein praktische Kleidung. Sein Name war Sereno, aber er war frech wie Oskar... Trotzdem konnte man überraschend vernünftig mit ihm reden. „Ihr seid also abgestürzt? Ja, die Asteroidenfelder hier sind tückisch... Klar helfen wir euch. Aber eine Hand wäscht die andere, versteht ihr? Was bekommen wir dafür?“ Man einigte sich schließlich auf zwei Hoi-Poi Kapseln voll mit Nahrungsmitteln... Dafür würden seine Jungs ihr Schiff mit Teilen von ihrem Schrottplatz wieder soweit flott machen, daß sie damit den Raumhafen auf der anderen Seite der großen Wüste erreichen konnten. Den Feinschliff, sprich die endgültige Reparatur, müssten sie dann dort in den Docks vornehmen lassen. Bulma war mit dem Handel zufrieden... Zwei Kapseln weniger, was machte das schon? Von den Dingern hatte sie zwei Dutzend mitgenommen. Schließlich kannte sie ja Vegetas Appetit... Doch Sereno hatte noch eine Überraschung für sie. Er lud alle vier zu ihrem allabendlichen Fest ein, das Essen hier in der Wüste war zwar knapp, ein Festmahl würde es also nicht geben, aber auf den Spaß kam es den jungen Leuten an... Zuvor führten sie jedoch noch ein ernstes Gespräch. Wenn sie morgen den Raumhafen und die dazugehörige Stadt besuchen würden, sollten sie sehr vorsichtig sein und niemals, unter keinen Umständen, sollte einer von ihnen irgendwo alleine hingehen. Vegeta lachte verächtlich und meinte er bräuchte keinen Babysitter... Doch Sereno versicherte ihnen das die Sklavenjäger, von denen es auf diesem Planeten nur so wimmelte, Mittel und Wege hatten selbst den stärksten Mann flachzulegen. Wie zu erwarten war nahm Vegeta diese Warnung nicht im geringsten ernst und auch Piccolo tendierte dazu zu glauben, daß der Junge maßlos übertrieb. Spät am Abend, als es dunkel wurde, begann das Fest...
Es war phantastisch... die Dunkelheit... ein gigantisches Lagerfeuer brannte. Die Musik, hauptsächlich Trommeln... Bulma war wie berauscht und auch Dende schien sehr beeindruckt zu sein. Piccolo schien das alles kalt zu lassen, doch eigentlich fühlte auch er sich hier im Lager dieser jungen Leute sehr wohl. Und Vegeta? Der war ein hoffnungsloser Fall... Er saß brummelnd in einer Ecke und verscheuchte jeden, der näher als drei Schritte an ihn herankam. Bulma versuchte die Jugendlichen zu beruhigen „Der ist immer so... macht euch deswegen mal keine Sorgen. Laßt ihn einfach in Ruhe...“ Jeder von ihnen hing seinen eigenen Gedanken nach, und nicht bei allen waren sie so offensichtlich wie bei Vegeta... Es stand außer Frage, daß er am liebsten alles einfach in die Luft gejagt hätte. Dende unterhielt sich mit einigen der jüngeren... er war eben doch noch fast ein Kind, Gott hin oder her. Bulma versuchte in Erfahrung zu bringen, wie und wo sie ihr Schiff wieder flott machen könnten und Piccolo... der stand etwas abseits mit dem Rücken an einen alten Container gelehnt. Die Arme verschränkt, die Augen geschlossen, versuchte er den Grund für dieses seltsame Gefühl zu finden. Er ging in seinen Erinnerungen zurück, versuchte bis zu dem Punkt zu gelangen, an dem er es schon einmal gefühlt hatte... Kami... Ja, es hatte etwas mit Kami zu tun. Nein... nicht mit Kami selbst... Der Augenblick in dem er sich von ihm getrennt hatte! Plötzlich wurde Piccolo klar, woher er dieses Gefühl kannte, das ihn seit jenen Ereignissen an dem Morgen nach dem Fest quälte. Das die Schmerzen in seiner Brust verursachte... Als Kami seine dunkle Seite abgespalten hatte, als er sich... nein... als sein Vater sich materialisierte. Da war noch etwas... aus eigener Kraft hätte er es nie geschafft. In seiner Erinnerung, die der von seinem Vater hatte, war da etwas dunkles, unglaublich böses... Er wurde aus seinen Gedanken gerissen. Eine Gruppe von jungen Leuten hatte angefangen zu Singen... Es war weniger die Melodie die ihn fesselte, als mehr der Text... Sie sangen von den vier Geistern des Universums, und den Auserwählten die sie beherrschen konnten... Eine Legende. Ja... Wenn das Leben so ärmlich ist, sucht man sich Legenden... Sein Verstand sagte ihm, das es nur eine dumme Legende war... Aber sein Herz, sein Gefühl... „Piccolo, so langsam wirst du verrückt...“ sagte er zu sich selbst. „Endlich mal ein