Fanfic: Die Spirits-Saga (4. Kapitel)
vernünftiges Wort, Grünling!“ Vegeta war unbemerkt neben ihn getreten. Piccolo verspürte nicht die geringste Lust auf einen Streit, also schluckte er die bissige Antwort herunter und schwieg. Als Vegeta merkte, das er wider erwarten Piccolo mit seiner Beleidigung nicht aus der Ruhe bringen konnte, wandte er sich ab und entschied sich schlafen zu gehen. Wenig später folgten ihm dann auch Bulma und Dende. Piccolo jedoch blieb wo er war. Er stand wohl die ganze Nacht da... an den Container gelehnt.
Da war ja endlich dieser widerliche blaue Planet... Diesmal würde ihm dieser Super-Saiyajin nicht entkommen! Diesmal würde er ihn fertigmachen! Freezer setzte zur Landung an... Wer immer dafür verantwortlich war, daß er das Jenseits einfach so verlassen konnte... Ein herzliches Dankeschön! Er würde nicht allzu lange brauchen, um diesen Saiyajin-Müll zu finden... Hatte ihm sein bester Kumpel in der Hölle doch beigebracht, Auren zu spüren. Dieser Cell hatte wirklich so einiges auf dem Kasten. Freezer sah an seinem Körper herab... Immerhin hatte er wieder seinen GANZEN Körper, diese mechanischen und elektronischen Bauteile hatten ihn ganz schön genervt. In etwa so wie der Heiligenschein jetzt. Das bescheuerte Ding sah so... so... so widerlich brav aus. Bei diesem Gedanken lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken und sein Schwanz kringelte sich. „So... Dann wollen wir mal unsere theoretischen Kenntnisse über das Auraspüren in der Praxis anwenden.“ Es dauerte nur einen kleinen Moment, dann hatte er ihn. Kein Zweifel möglich. Aber... ach du scheiße! Der war ja noch stärker als damals! Das konnte ja was werden... Da waren auch noch andere Energien... Auch recht stark. Ob Vegeta auch dabei war? Der lebte ja schließlich wieder... Wenn ja, dann könnte das ein Tag werden wie Weihnachten und Geburtstag zusammen. Doch dann... Was war das für eine Energie?! Er kannte sie... Nein, das war unmöglich. Er hatte diese Technik doch erst vor kurzer Zeit im Jenseits gelernt. Er hatte noch gar nicht die Möglichkeit gehabt, die Auren von irgendwelchen Lebenden zu spüren! Und trotzdem... diese Aura war ihm vertraut. Ein wohlig-warmes Gefühl durchflutete seinen Körper. „Was soll der Scheiß?! Spinn ich jetzt total?!“ Er wollte unbedingt wissen, zu wem diese Aura gehörte, und dazu mußte er nicht mal einen Umweg machen. Dieser Kerl und der Saiyajin waren zusammen...
Freezer hielt direkt auf die beiden Energien zu, die ihn interessierten. Sein Erscheinen war natürlich nicht unbemerkt geblieben... Son-Goku war schon vorbereitet. Er beherrschte die Technik des Auraspürens wesentlich besser als Freezer, und hatte dessen anfangs noch recht schwache Energie sofort wahrgenommen. Eine Gefahr sah er allerdings nicht in ihm... Er war damals schon stärker gewesen als er, und er war noch stärker geworden. Diesmal würde es sicherlich wieder ‚Freezer-Gulasch‘ geben... So wie damals, als der Trunks aus der Zukunft aufgetaucht war. Doch Son-Goku hatte einen anderen Plan. Wenn Freezer wirklich tief in seinem Innern ein gutes Herz hatte... dann mußte man es doch auch wieder wecken können. Verdammt... der kleine Sohn dieses Typen stand jetzt genau in diesem Augenblick neben Son-Goku und sah ihn mit großen, leuchtenden Kinderaugen an. Sein Papa würde kommen! Das war das einzige, das ihm jetzt wichtig war. Das sein Vater nur gekommen war, um den liebevollen Adoptivvater zu töten... das wußte der kleine Ice natürlich nicht.
Da vorne, zwischen den Hügeln... da mußten die beiden stecken! Landeanflug... und gelandet. Den einen erkannte er sofort... Das war der Arsch der ihn gekillt hatte! Doch der andere... ein kleiner Junge?! Und der sah aus wie er... Den Rest der Anwesenden, der wie ein Haufen aufgescheuchte Hühner flüchtete, wurde von ihm ignoriert. Aber der Junge... „Hallo Papa!“ rief der Kleine und rannte fröhlich lachend auf ihn zu. Son-Goku konnte ihn nicht mehr aufhalten. Wenn das mal gut ging... Papa?! Hatten die den Knirps zu heiß gebadet?! Doch dann... „Ice? Ich...“ für einen kurzen Moment verschwand der gemeine, bösartige Ausdruck aus Freezers Gesicht und seinen Augen. Aber nur kurz... „Verschwinde, du lästiger Knirps!“ Der Kleine war entsetzt und seine großen Augen füllten sich mit Tränen. Goku hatte genug gehört. Freezer hatte seinen Sohn offensichtlich erkannt, und offensichtlich hatte er wirklich noch einen guten Kern... „Freezer, sag mal spinnst du? Das ist dein Sohn!!!“ - „Hallo, du Leuchtkäfer... Und wenn schon. Was brauch` ich so einen Klotz am Bein?! Kriegst du die Nummer von damals eigentlich noch hin?!“ - „Aber sicher doch...“ Son-Goku verwandelte sich in einen Super-Saiyajin... Warum mußte Ice jetzt das alles mitbekommen? Seine beiden Väter würden kämpfen... das stand außer Frage...
Der gestrige Abend war für alle ein unglaubliches Erlebnis gewesen... Bulma und Dende hatten es sehr genossen, Piccolo war sich endlich im klaren darüber, was ihn quälte... und Vegeta fand das ganze unglaublich dämlich. Nun, wenigstens hatten diese Halbstarken ihren Zweck erfüllt... Sie hatten es mit ihrem Schiff, wenn auch langsam, bis zum Raumhafen geschafft... Raumhafen! Schön wärs ja... Eine große, freie Fläche neben einer kleinen, armseligen Stadt. Da hätte man doch auch gleich in der Wüste landen können! Und nun standen sie zusammen mit einem komischen Kerl, bei dessen Anblick sich Bulma irgendwie an einen Gnom erinnert fühlte, auf diesem ‚Raumhafen‘ neben ihrem Schiff. Der schrumpelige Typ war schon die ganze Zeit am quasseln, endlich widmete er seine Aufmerksamkeit dem Schiff... „Hm, ja ja... Interessantes Schiff. Cirrus Klasse... edel und schnell! Sieht man hier auf diesem Dreckklumpen nicht oft. Hm, ist nicht allzuviel kaputt... wird nicht so teuer. Ja ja...“ Hatte der Kerl einen Tick oder was? Ja ja... Na gut. Nicht so teuer war im Augenblick trotzdem noch zuviel. Sie erteilten aber dem komischen Kerl trotzdem den Auftrag, das Schiff zu reparieren. Das stellte sie vor das nächste Problem... Wo sollten sie das Geld dafür herbekommen? Mit einem Tauschhandel wie bei Sereno würden sie hier nicht weiterkommen... Außer den Kapseln mit den Nahrungsmitteln, die hier eh keinen interessierten und von denen Bulma auch keine mehr hergeben wollte, hatten sie nicht allzuviel dabei... Nur Bulmas Armbanduhr und Halskette.. und noch eine weiter Kapsel mit ihrer gesamten Garderobe. Nach einiger Überzeugungsarbeit hatten sie sie endlich soweit, diese zu verkaufen. Und tatsächlich fanden sie auch einen Käufer für den ganzen Plunder... Die drei, Vegeta, Dende und Piccolo, griffen sich an den Kopf, als gut zehn Dutzend Kleidungsstücke den Besitzer wechselten. Was hatte dieses Weib bloß mit den ganzen Klamotten vorgehabt?! Sei’s drum, das Zeug war ja doch noch für was gut gewesen. Sie zahlten dem Gnom den vereinbarten Betrag im voraus und behielten sogar noch etwas zurück.
Ihr Schiff befand sich in Reparatur und sie hatten noch Zeit... Bulma schlug vor, das sie noch einige Sachen besorgen sollten. „Klasse... jetzt hat das Weib gerade ihren ganzen überflüssigen Kram verscherbelt, und nun will sie schon wieder einen Einkaufsbummel machen. Wie bescheuert können Weiber eigentlich sein?!“ Vegeta hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Piccolo und Dende hätten es zwar wesentlich vorsichtiger formuliert, aber Inhaltlich waren sie mit ihn durchaus einer Meinung. Bulma konnte wohl gedankenlesen, denn als sie jetzt los tobte richtete sich ihre Wut nicht nur gegen Vegeta... „Was glaubt ihr eigentlich, wie wir uns hier zurechtfinden sollen? Darf ich euch daran erinnern, das durch unser kleines Manöver die Koordinaten für den automatischen Rückflug aus dem Speicher gelöscht wurden? Also wäre so etwas ähnliches wie eine ‚Landkarte‘, ganz zu schweigen von dem Wissen, wo wir überhaupt sind, doch eigentlich ganz nützlich... Geht das in eure verdammten Schädel rein?!“ Ganz unrecht hatte sie ja nicht... aber das einzige, was die drei jetzt wirklich wollten, war ein Jahresvorrat an Ohrstöpseln. Bulma atmete tief durch. Schreien brachte im Augenblick überhaupt nichts... aber es beruhigte. „So... Dende und ich sehen uns jetzt in der Stadt nach einem Laden um, in dem wir Karten oder sowas ähnliches bekommen... Und ihr zwei Kraftmeier zieht mal durch die Kneipen, und versucht ein paar Insiderinformationen zu sammeln.“ Als Antwort bekam sie ein erleichtertes Seufzen und zweimal genervtes Stöhnen. „Vegeta... Piccolo... Ihr führt euch auf wie kleine Kinder! Jetzt reißt euch mal ein bißchen zusammen!!!“ - „Ja Mama!“ - „Das hab ich gehört Vegeta!“
Also machten sie sich auf den Weg in die Stadt... Stadt? Das paßte nicht so ganz. Alles war schmutzig, eng und irgendwie heruntergekommen. An allen Ecken standen Händler, und wo keine standen, da waren Bettler und Tagelöhner. Sie wichen mehrmals irgendwelchen schmutzigen, stinkenden Rinnsalen aus, die sich ihren Weg durch die Straßen bahnten. Und überall war ein Gedränge... kaum zu glauben. Sie sahen die seltsamsten Gestalten. Manche sahen aus wie Menschen, andere hatten gewisse Ähnlichkeit mit Namekianern, doch die meisten waren schlicht und einfach nicht einzuordnen. Bulma bekam einen Schock für ihr Leben, als ihnen ein Wesen, das wie eine gigantische Spinne aussah, über den Weg lief. All das hier erinnerte sie an einen Erlebnispark, den sie vor langer Zeit mit ihrer Schulklasse besucht hatte... dort hatte man verschiedene alte Ortschaften nachgebildet. Unter anderem auch eine alte Hafenstadt und einen orientalischen Basar. Und genau wie eine Mischung aus diesen beiden Orten kam ihr diese Stadt jetzt vor. Sie erreichten schließlich einen zentral gelegenen Platz und vereinbarten, sich in zwei Stunden wieder hier zu treffen...
Bulma und Dende fanden relativ schnell, was sie suchten... zumindest den