Laden. Dann begann der schwierigere Teil. Sie mußten ja auch die richtigen Karten erwischen... Währenddessen gab es bei der anderen Gruppe auch völlig andere Probleme... Sie hatten jedoch schon, Wunder über Wunder, auch einige Sachen in Erfahrung gebracht... Trotz ihrer ständigen Streitereien. Zum Beispiel wußten sie, daß dieser Planet, auf dem sie gerade einen unfreiwilligen Zwischenstop machten, keinen offiziellen Namen hatte und sich in einem Gebiet befand, daß ‚Räuberinsel‘ genannt wurde. Wirklich sehr hilfreich... das sie sich am Arsch der Welt befanden, darauf währen sie wirklich nicht gekommen. Und so ganz ohne Keilerei war ihr Auftrag bis jetzt auch nicht über die Bühne gegangen... „Vegeta! War das nötig?! Mußtest du...“ - „Halt die Klappe! Ich habe eben meinen Stolz!“ - „Du hast sie doch nicht mehr alle... den Laden fast in die Luft zu jagen!“ Es war das selbe wie immer... Jemand hatte Vegeta gegenüber irgendeine unwichtige, aber leider blöde Bemerkung gemacht. Und Vegeta war regelrecht explodiert... Mein Gott! Piccolo ging diese Idiot echt auf die Nerven. Ihn hatten sie doch genauso blöd angequatscht... aber im Gegensatz zu Vegeta hatte er genug Verstand, solche Dummheiten einfach zu ignorieren. Der Kerl war wirklich selten dämlich! „Ich jage in die Luft, was ich will! Ich bin...“ Es reichte. Dieser Saiyajin war so größenwahnsinnig, arrogant, bescheuert... Hatte er etwas vergessen? Ja... und dickköpfig! „Halt die Luft an Vegeta! Du gehst mir mit deinem Getue dermaßen auf die Nerven... Wann kapierst du endlich, daß es mich einen Dreck interessiert, ob du ein Prinz bist?! Überhaupt... Prinz von was? Der Planet ist futsch und dein Volk ausgerottet!!! Bis auf Son-Goku, und akzeptiert dich auch nicht als seinen Prinzen...“ - „Wenn dir das Alles nicht paßt du Gurke, dann geh doch! Und solltest DU nicht gehen, dann tu ich’s! Du gehst mir schon lange auf die Nerven!“ Das war schon mehr als nur dicke Luft... Es fehlte nicht viel, und die beiden würden sich zerfleischen. Doch Vegeta drehte sich dann einfach auf der Stelle um und bahnte sich seinen Weg durch die Menge, wobei er einige Leute recht unsanft zur Seite stieß. Piccolo blieb der Mund offen stehen... Vegeta trat doch tatsächlich den Rückzug an! Obwohl, es wirkte eigentlich mehr wie Angriff. Ließ der Kerl ihn doch einfach hier stehen! Für einen Sekundenbruchteil überlegte Piccolo, ob er ihm folgen solle. Die Warnung, die Sereno ausgesprochen hatte, spukte in seinem Gedächtnis... Doch dann entschied er sich, es nicht zu tun. Sollte diese Blödmann doch ruhig mal eine Abreibung bekommen! Schaden würde es jedenfalls nicht. Und er selbst kam auch ganz gut alleine klar...
Verdammter Mist, verdammter! Piccolo fluchte erst in Gedanken, und schließlich sogar laut. Hatte er es doch wirklich geschafft, sich hier in diesem Ameisenhaufen zu verlaufen! Er hatte schon mehrmals versucht, die Auren der anderen zu spüren. Doch Bulmas und Dendes waren zu schwach, als das er sie aus dieser Masse herausspüren konnte. Und Vegeta, dieser hinterhältige Dreckskerl, hatte seine gelöscht... Er war so mit sich selbst beschäftigt, das er nicht merkte wie ihm jemand in gebührendem Abstand folgte. Schließlich blieb Piccolo an der nächsten Kreuzung stehen. Warum mußten hier auch alle Straßen gleich aussehen?! Er entschied sich für die enge Seitenstraße zu seiner Rechten, denn er war sich sicher, daß er noch nicht durch eine so dunkle Gasse gegangen war... Immerhin konnte er sich hier frei bewegen, hier fiel er auch mit seiner grünen Hautfarbe nicht auf... Da hatte er auf seiner Suche nach dem Treffpunkt schon viel verrücktere Leute gesehen. Was...? Auf einmal zog jemand an seinem Umhang. Piccolo drehte sich ruckartig um und... PFFFFT!... spritzte ihm etwas mitten ins Gesicht. Er taumelte rückwärts... Was war das für ein Zeug? Sein Kopf... Alles drehte sich... Er warf seine schwere Kleidung zu Boden und bereitete sich auf einen Kampf vor, mußte sich dann jedoch an der nahen Wand abstützen... Erst jetzt bemerkte er, daß außer ihm und den beiden Kerlen dort drüben, die ihn gerade angegriffen hatten, sich niemand in dieser Gasse befand. Gut. Dann würde er bei seinem Gegenangriff, der gleich folgen würde, auch niemanden verletzen... Er stieß sich von der Wand ab und ging wieder in Kampfstellung. Warum wurden denn seine Hände so taub...? Er wußte das es Wahnsinn war, in diesem Zustand einen Kampf anzufangen, aber er hatte keine Wahl...
Zu der Zeit, als Piccolo versuchte sich gegen seine Angreifer zur Wehr zu setzen, führte auch jemand anders einen schweren Kampf. Sie stand auf der Brücke ihres Raumkreuzers und beobachtete die vielen kleinen Lichtpunkte weit draußen im All. Jeder war entweder einer der kleinen, wendigen und schnellen Jäger oder ein von einem solchen abgefeuerter Schuß. Ihr Blick glitt von dem Sichtschirm auf den Boden und einige der silbrig-weißen Haare aus ihrer wilden Mähne rutschten in ihr Gesicht. Die wievielte Schlacht sie gerade schlug wußte sie nicht, irgendwo bei 200 hatte sie aufgehört zu zählen... Und nur ganz selten, eigentlich fast nie, hatte sie verloren. Doch sie wußte das dies nicht allein ihr verdienst war... Ihre Mannschaft war einzigartig. Ihre Männer vertrauten ihr, und sie führte sie so gut sie konnte. Sie drehte sich zum Navigator, und die Schnallen an ihren kniehohen schwarzen Stiefeln klirrten leise. Überhaupt war sie fast komplett in schwarz gekleidet, nur die Innenseite ihres Umhangs, der sich am Hals zu einem Kragen aufwarf, leuchtete in einem satten Rot. Und noch etwas an ihrer Kleidung war nicht schwarz, sondern weiß... Das große Symbol, welches auf der Brust ihres hochgeschlossenen Oberteils prangte. Das selbe Symbol, welches auch ihre silberne Gürtelschnalle zierte... Das Zeichen der Piraten. Ihre Handschuhe knirschten jetzt kaum hörbar, als sie ihre Hände zu Fäusten ballte. „Schickt die zweite Einheit raus!“ Ohne einen Kommentar wurde ihre Anweisung befolgt... An Bord dieses Schiffes gab es eine einfache Regel: Stelle nie die Anordnungen des Captains in Frage! Nun, sie selber nahm es zwar nicht so genau, aber alle wußten, daß es für sie von Vorteil war, wenn sie es taten. Ihr Captain war gut, verdammt gut... Das sie Fehler machte war für ihre Mannschaft undenkbar. In Gedanken fuhr sie mit den Fingerspitzen über die Narbe, die quer über ihre rechte Wange verlief... Sie wußte, daß sie nicht immer so gut gewesen war. Draußen tobte noch immer der Kampf zwischen ihren Schiffen und denen ihres Gegners. Ihre Gegner... Wahre Teufel! Schnell, tödlich... und das eigene Leben hatte keinen Wert für sie. Das machte sie so gefährlich... Sie flogen Manöver, die selbstmörderisch waren. Und wer immer sie kommandierte, er mußte ein bestimmtes Ziel haben, denn er versuchte systematisch alle anderen Schiffe aus diesem Sektor fernzuhalten. Das war doch interessant, da mußte man nachhaken. Vielleicht würde dabei ja auch für eine Bande von Piraten etwas abfallen. Sie wußte, was sie zu tun hatte... Mit großen Schritten ging sie quer über die Brücke ihres Schiffes, direkt auf ihren Sessel in deren Mitte zu. „Holt die Jungs wieder rein, wenn sie da draußen fertig sind... Und dann Kurs auf die Räuberinsel!“ sagte sie kühl, warf dann mit elegantem Schwung ihren Umhang herum und setzte sich. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und ließ den Kopf sinken... Jeder, der sie nicht kannte würde meinen sie schliefe, aber ihre Leute wußten es besser. Sie war in ihre Gedanken versunken, und für gewöhnlich teilte sie diese mit niemandem...
Anders als die Piraten war Piccolo dabei seinen Kampf zu verlieren. Dieses seltsame Zeug das sie ihm in sein Gesicht gesprüht hatten... es benebelte seine Sinne. Er konnte nicht mehr klar denken, es war ihm unmöglich seine Energie zu konzentrieren. Schlafen... einfach nur schlafen... matt ließ er sich auf den Boden sinken. Er war fertig... Das letzte, was er noch bewußt wahrnahm, war ein Netz, das man über ihn warf... und dann... nichts.
Derweil waren die anderen drei auf der Suche nach ihm, Bulma machte Vegeta große Vorwürfe. „Vegeta, wie konntest du Piccolo alleine losziehen lassen? Man hat uns doch gewarnt, das es hier gefährlich ist... selbst für jemanden der so stark ist wie ihr zwei!“ - „Pah... Ich mach doch nicht das Kindermädchen für das grüne Riesenbaby! Der soll schön selbst auf sich aufpassen...“ Dende schüttelte den Kopf... Natürlich konnte Piccolo auf sich aufpassen aber... „He, Zuckerschnecke...“ Bulma starrte den Mann der sie eben angesprochen hatte mit großen Augen an... Zuckerschnecke?! Was glaubte der Kerl eigentlich wer er war? „Was?!“ fragte sie dann auch ziemlich gereizt. Der Mann zückte etwas, das verdächtig nach einem Geldbeutel aussah... Der glaubte doch nicht etwa das sie mit ihm für Geld... „Der kleine Namekianer da... Für wieviel würden sie ihn mir überlassen?“ Bulma glaubte nicht richtig gehört zu haben... „Bitte?!“ - „Ich will ihn kaufen! Namekianer sind selten und erzielen auf den Sklavenmärkten von Temm-Ra wirklich gute Preise... Wenn sie ihn selbst dort verkaufen wollen, habe ich natürlich Verständnis dafür. Die Reise dorthin ist allerdings nicht ohne Risiko...“ Dende verkaufen? War der Kerl noch ganz knusper?! „Mach das du wegkommst... du... du...“ Bulma war kurz vorm explodieren und der Mann zog es vor zu gehen. „Also ich fand die Idee gar nicht mal schlecht... wir hätten uns sein Angebot anhören sollen...“ - „Vegeta! Wie kannst du nur!“ Dende war inzwischen noch kleiner geworden als er sowieso schon war und klammerte sich ängstlich an Bulmas linkem Bein fest. Diese hatte mit einem mal ein ganz mieses Gefühl... Namekianer... Sklaven... wertvoll... Die Erkenntnis war wie ein nasses Handtuch mitten in ihr Gesicht... Piccolo!