Fanfic: Die Spirits-Saga (4. Kapitel)

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Dieser kam inzwischen langsam wieder zu sich und mußte feststellen, daß er sich kaum bewegen konnte. Irgendetwas schränkte seine Bewegungsfreiheit ein... etwas kaltes... Nach einiger Zeit, in der er noch mit der Benommenheit zu kämpfen hatte, schaffte er es endlich die Augen zu öffnen. Es war recht dunkel, nur ein mattes Licht von einigen Leuchtstoffröhren an der Decke fiel auf ihn... Und die vielen anderen, die sich an diesem Ort befanden. Jetzt merkte er auch, warum er sich nicht frei bewegen konnte... Er saß, wie die anderen auch, auf dem Boden, mit dem Rücken an eine kalte Wand gelehnt... Die Hände mit seiner Meinung nach lachhaften Ketten über seinem Kopf an eben jene Wand gekettet. Lächerlich... Als wenn diese ‚Bindfäden‘ ihn halten konnten! Sowas funktionierte nur bei normalen Menschen... Nichts wie weg hier! Er zog mit aller Kraft an seinen Fesseln und erwartete, das sie sich jeden Moment aus ihrer Verankerung lösen oder reißen würden... Pustekuchen! Die Dinger hielten! War er noch so geschwächt? Er versuchte es wieder... mit genau dem selben mäßigen Erfolg. Plötzlich stieß ihm jemand das Ende eines Stabes in die Seite, es knisterte, und ein stechender Schmerz durchzuckte seinen Körper... Piccolo keuchte. „Verhalt dich ruhig, Namekianer! Sonst haben wir Mittel um dich zur Ruhe zu bringen...“ Bei diesen Worten hob der Kerl, der aussah wie eine Kreuzung zwischen einem Warzenschwein und einem Gürteltier, gut zwei Meter groß war und schmutzige Kleidung trug, erneut den Stab... Vor diesem hatte Piccolo schon nach der einen Berührung großen Respekt, ein zweites mal mußte wirklich nicht sein. „Du scheinst ganz vernünftig zu sein Grüner... Also paß` auf, dieses nette kleine Ding da an deinem Hals... das drückt dein Energielevel runter. Also Fluchtversuche sind sinnlos... und schmerzhaft!“ Dann stieß er noch einmal mit dem Stab zu um seinen Worten Nachdruck zu verleihen... dreckig lachend verschwand das Ekelpaket in Richtung Ausgang. Piccolo schossen Tränen in die Augen. Das war schlimmer, als im Kampf getroffen zu werden... Dieser Schmerz war viel stärker. Ob es daran lag, das sein Energielevel so weit gesenkt war? Jedenfalls erklärte das seine fehlende Kraft. Er schloß die Augen und versuchte wieder ruhig zu werden... er mußte nachdenken. Vegeta dieser Idiot... wenn er nicht diesen völlig sinnlosen Streit angefangen hätte... Nein. Es war auch seine eigene, Piccolos, Schuld... Sein Verhalten war genauso bescheuert gewesen wie Vegetas. Genau so stur... Nur mit dem Unterschied, das er jetzt hier saß... und nicht dieser verfluchte, größenwahnsinnige Saiyajin! Piccolo gestand es sich nicht gerne ein, aber er war im Augenblick völlig hilflos... Plötzlich horchte er auf. Die beiden, die da an der Tür standen... sprachen die von ihm? Sie mußten wohl, war er doch der einzige Namekianer hier... „Paß mir bloß gut auf den Namek da hinten auf... Der hat einen hohen Verkaufswert!“ - „Mach dir da mal keine Sorgen... Diese grünen Typen sind zäh!“ Verkaufswert? Piccolo brauchte nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen warum er hier war... oder besser gesagt, als WAS. Offensichtlich hatte man vor, ihn als Sklaven zu verkaufen...




„Vegeta... Sollte Piccolo irgendetwas zustoßen, oder sollten wir ihn nicht wiederfinden, dann gnade dir Gott!“ Bulma kochte... vor Wut. Vegeta jedoch hatte nur ein gelangweiltes Grinsen und einen spöttischen Kommentar für sie übrig. „Die Erbse da? Das nicht lache...“ Sie war jetzt ganz und gar nicht in der Laune für solche Scherze... Sie war super-wütend, und hätte sie als Mensch die Möglichkeit gehabt, sich zu verwandeln, so wie die Saiyajins, hätte sie das jetzt bestimmt geschafft... So sauer war sie noch nie auf Vegeta... nicht mal als er die halbe Capsule Corp. gesprengt hatte. Ihre Stimme war gefährlich ruhig, als sie jetzt weitersprach. „Laß diese Scherze. Ich sage dir das nur einmal... Entweder wir finden ihn, oder du wirst dir wünschen du wärst noch tot. Das garantiere ich dir.“ Vegeta war verwirrt... Keine Beleidigungen? Kein Gekreische? Offensichtlich war das keine ihrer üblichen, halb scherzhaften Drohungen... diesmal meinte sie es ernst. Was fand Bulma nur an diesem grünen Kerl?


Was hatte der Typ, der Dende kaufen wollte, gesagt? Sklavenmarkt auf Temm-Ra? Nun, dann war das wohl ihre erste Station auf der Suche nach Piccolo... Es war sinnlos, hier in diesem Gewirr aus Gassen und Hinterhöfen nach ihm zu suchen. Wenn er noch hier wäre, hätte er ihre Auren bestimmt schon längst gespürt und wäre zu ihnen gestoßen. Das konnte nur bedeuten, daß er entweder nicht mehr hier war oder nicht die Möglichkeit dazu hatte... beides keine besonders beruhigenden Gedanken.


Sie schwiegen, als sie jetzt auf dem Weg zu ihrem mittlerweile reparierten Raumschiff waren. Bulma und Dende sorgten sich um Piccolo... Unter normalen Umständen konnte der ja eigentlich ganz gut auf sich selber aufpassen, aber das hier waren keine normalen Umstände... Sie waren auf irgendeinem Planeten von dem sie noch nie was gehört hatten. Umgeben von den verrücktesten, außerirdischen Gestalten. Und die Zeit war auch noch durcheinander geraten... Also die perfekten Bedingungen, unter denen sogar jemand der so selbstsicher und intelligent war wie Piccolo ganz prima auf die Schnauze fallen konnte. Seltsamerweise machte Vegeta sich auch sorgen um die Gurke... Er wußte selber nicht wieso. War er doch eigentlich ganz froh, das er ihn nicht mehr sehen mußte. Und trotzdem... irgendwie fehlten ihm die kleinen Streitigkeiten und ansatzweisen Prügeleien mit der grünen Nervensäge... Er hätte es, auch jetzt, nicht zugegeben, aber eigentlich mochte er Piccolo mittlerweile sogar ganz gerne. Na ja... Immerhin hatte er sich im Laufe der Jahre an ihn gewöhnt. Sie erreichten das Schiff und Bulma öffnete die Einstiegsluke. „Steig ein Dende! Keine Sorge, wir finden ihn schon...“ sagte sie mit einem freundlichen Lächeln zu dem kleinen Namekianer. >...Hoffentlich!< ergänzte sie dann noch in Gedanken. Als sie nun an Vegeta vorbei die Rampe hinauf marschierte, war sie ihm einen eisigen Blick zu, der keinen Zweifel daran ließ das sie Vegeta die Schuld für Piccolos Verschwinden gab. >Blödes Weib... Ich hab sowieso schon Schuldgefühle. Da muß sie mich nicht auch noch so ansehen!< Schuldgefühle? Wegen Piccolo? Mann, wie tief war er nur gesunken... Er wunderte sich über sich selbst. Das war sowas von untypisch für ihn... schon richtig gruselig! „VEGETA! Schwing endlich deinen Hintern hier rauf... Oder sollen wir dich hierlassen?!“ Langsam ging der die Rampe hinauf. Im Schiff suchte er sich einen Sitzplatz und setzte sich... da saß er, schweigend. Seine eigenen Gedanken beschäftigten ihn so sehr, daß er sogar vergaß Bulma wegen ihres respektlosen Tons anzufahren. Als sie das Schiff jetzt startete spürte Vegeta die leichten Vibrationen... Er blickte nach vorne, in Richtung Cockpit... und direkt in Dendes Augen. >Du lieber Himmel... Ich wußte gar nicht, das die Erbse SO giftig aus der Wäsche kucken kann!< Dann starrte Vegeta wieder auf den Boden. Er fand die bunten Sterne überhaupt nicht schön, nur langweilig...


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