Fanfic: Geisterstunde
Kapitel: Geisterstunde
Geisterstunde
„Super Vegeta! Dein Orientierungssinn ist echt spitze! Und wo zum Teufel sind wir hier gelandet...?!“ Piccolo war mehr als nur sauer. „Schrei mich nicht so an, du Gemüsli! Du bist doch vorausgeflogen!“ Auch Vegeta war auf 180... Und die Tatsache, daß es fast Mitternacht war, machte ihre Laune auch nicht gerade besser. Da hatten sie sich schon durch einen dummen Zufall getroffen, beide waren auf dem Weg zu Son-Gokus Geburtstagsparty gewesen, und dann hatten sie sich auch noch gemeinsam verflogen! Vegeta hatte von Anfang an keine Lust gehabt. Nur Bulmas Telefonanruf und ihrer liebenswürdigen Motivation war es zu verdanken, das er jetzt hier stand... Und natürlich auch der degenerierten Intelligenz von dieser Riesenraupe auf zwei Beinen, die jetzt gerade neben ihm stand. Fakt war, keiner von ihnen wußte wo sie waren... Piccolo war der erste dem auffiel, daß auf dem nahen Hügel ein Haus stand. Ziemlich groß, altmodisch und irgendwie... Na ja... Baufällig? Nach einer freundschaftlichen Diskussion, deren genauen Wortlaut ich hier mit Rücksicht auf die minderjährigen Leser nicht wiedergeben möchte, machten sie sich auf den Weg zu dem Haus. Im Nachhinein betrachtet war das der größte Fehler, den sie überhaupt nur machen konnten...
Ihre erste Station war die Eingangstür, der Eindruck aus der Ferne war durchaus richtig gewesen... Das Haus WAR baufällig. Vegeta suchte jetzt nach dem Klingelknopf, fand ihn aber nicht... „Ich würde es mal mit der Kette da versuchen... *augenroll*“ - „Grüner Klugscheißer!“ Der hochwohlgeborene Saiyajin-Prinz wußte eben doch nicht alles... Er zog jetzt an der Kette und RATSCH! hielt er selbige in der Hand. „Du mußt aber auch echt alles kaputtmachen!“ sagte Piccolo und klopfte an die Tür. WUMMS! und die Tür kippte nach innen aus den Angeln und platschte auf den staubigen Boden. HATSCHI! Von dem aufgewirbelten Staub mußte Vegeta niesen. >GESUNDHEIT!< Vegeta drehte sich zu Piccolo um „Was quatscht du mich hier so von der Seite an, Gurke?!“ - „Jetzt spinnst du wohl total, oder?! Ich habe keinen Ton gesagt!“ >HI HI HI !!!< Das kam aus dem oberen Stockwerk des Hauses! Irgend jemand wollte sie da verarschen! Weder Piccolo noch Vegeta mochten es besonders, wenn jemand solche Spielchen mit ihnen trieb. Also waren die beiden schneller im Haus und die Treppen hoch als man ihnen mit den Augen folgen konnte. Dabei bemerkten sie nicht, wie die Tür sich langsam von selbst aufrichtete und wieder einhängte. Und damit ging der Spaß erst richtig los...
Sie standen nun oben an der Treppe... Ein etwa fünf Meter langer Gang zur Rechten, einer zur Linken und an jedem Ende jeweils eine Tür. Sie entschieden sich für den linken. Besser gesagt Vegeta entschied sich, indem er einfach losmarschierte. Sie gingen durch die Tür... und standen plötzlich in der Tür am anderen Ende des Ganges. Sie konnten sich auf der anderen Seite selbst von hinten sehen! „Noch mal oder zurück...?“ - „Noch mal!“ Also gingen sie den Gang wieder hinunter zur anderen Seite und gleich noch mal durch die selbe Tür. Mit dem selben Effekt... Also den Gang zum dritten mal runter. Vegeta bestand darauf... Nur diesmal war auf der rechten Seite eine weitere Tür. „He du grüner Blindfisch! Vielleicht sollten wir es mal da versuchen...!“ Gesagt, getan. Kaum hatte Vegeta seine Hand an der Türklinke, als die Tür auch schon mit viel Schwung aufschwang und ihn gegen die Wand klatschte. „Oh Mann... Hattet ihr auf eurem Heimatplaneten keine Türen, oder warum stellst du dich so dämlich an?“ Vegeta war im Augenblick zu platt, um Piccolo für diese Bemerkung eine reinzuhauen. Die Tür war jedenfalls offen... Piccolo wollte in den dahinter liegenden Raum gehen, doch Vegeta stieß ihn zur Seite „Ich bin ein Prinz! Ich gehe zuerst!“ - „Bitte, wenn’s dich glücklich macht...!“ Irgendwie hatte Vegeta mit dieser Tür jedoch kein Glück. Ein grünes, wabbeliges Etwas schwebte auf ihn zu und durch ihn hindurch als er gerade einen Fuß in den Raum gesetzt hatte. Dann verschwand dieses Ding... „IGITT! Grüner Schleim!“ Und wirklich, Vegeta war von oben bis unten eingeschleimt... Und eine bissige Bemerkung von Piccolo setzte dem ganzen dann noch die Krone auf „Grün ist doch glaube ich deine Lieblingsfarbe, oder...? *stichel*“ Vegeta beantwortete diese mit einem gezielten Schlag, der Piccolo gegen die Wand schleuderte...
Sie schafften es dann doch noch, in den Raum zu gelangen ohne sich gegenseitig umzubringen. Zu allererst war es mal dunkel... Als dann von selber einige Kerzen angingen, die auf einem Tisch standen, waren die beiden leicht verwirrt. Als sie dann feststellten das dieser Tisch, sowie das restliche Mobiliar übrigens auch, an der Decke hing und auch die Flammen der Kerzen senkrecht nach unten brannten war ihnen dann doch etwas seltsam zu mute... KNARR! Hmm? Was knarrte denn da so? Sie sahen sich gegenseitig an... Vegeta fand, das Piccolo violett besonders gut stand. Sein Veilchen war wirklich sehenswert... Probeweise trat Piccolo dann etwas fester auf. Also der Fußboden knarrte nicht... KNARR! Das kam von oben, von der Decke... Sie gingen etwas weiter in den Raum hinein und sahen nach oben. PLATSCH! Auf dem Tisch standen einige Teller... mit Suppe. Und die hatte sich gerade in diesem Moment entschieden dem Gesetz der Schwerkraft zu folgen. Vegeta hingen einige Fadennudeln über die Stirn in‘s Gesicht... Piccolo entschied sich dazu, diesmal seinen Kommentar für sich zu behalten, ein blaues Auge reichte ihm... KNARR! Da knarrte aber immer noch was... Nachdem Vegeta sich mit gefährlicher Ruhe von den Nudeln befreit hatte, schaute er wieder nach oben. Ob es an der Tatsache lag das sie beide gerade so schön nach oben sahen, oder einfach weil die Möbel Sehnsucht nach der Suppe hatten... Jedenfalls krachte jetzt der ganze Kram wie auf Kommando herunter. Und der Teppich der drunter, bzw. drüber lag, kam natürlich auch gleich mit. Nachdem sie sich aus dem Haufen Sperrmüll herausgearbeitet hatten, setzten sie ihre Erkundungstour fort...
Als nächstes landeten sie in einem Badezimmer. So weit alles ganz normal... >HI HI HI !!!< Da war dieses Kichern schon wieder! Und es war ganz nah! Das kam doch nicht etwa aus dem Klo...? Jetzt hätte man eigentlich annehmen können, daß Vegeta aus den bisherigen Zwischenfällen gelernt hätte... Offensichtlich war das aber nicht der Fall, denn er sah doch tatsächlich nach. FLUSCH! Erst der Schleim, dann die Suppe und jetzt... er wollte lieber gar nicht darüber nachdenken, WAS er da gerade abbekommen hatte. Diesmal konnte Piccolo einfach seinen Mund nicht halten, der Anblick (und der Geruch...) waren einfach zu... zu... genau das waren sie. „Du solltest mal das Deo wechseln Vegeta! *schadenfreude*“ - „Du leidest wohl unter Todessehnsucht, du hmpf mpfel...“ Ein Handtuch, das ihm just in diesem Moment mitten in’s Gesicht flog unterbrach ihn in seiner Morddrohung. Und auch das, was sich sonst noch so an beweglichem Inventar hier befand, wurde plötzlich lebendig und griff sie an... Diverse Badezimmerartikel wurden mit gezielten Energieschüssen entsorgt... Nur bei einem Seifenstück war Piccolo nicht schnell genug. Mampf! Schluck! Er verzog das Gesicht... Seife schmeckt ja auch scheußlich. Jetzt war Vegeta mit einem dummen Kommentar an der Reihe... „Na, schmeckt‘s?!“ - „Halt *blubber* die Klappe *blubb*, Vegeta *blubber!“ Die Seifenblasen, die beim Sprechen aus seinem Mund kamen, schimmerten in allen Farben des Regenbogens...
Nach all diesen Erlebnissen waren sich beide, oh Wunder, mal in einer Sache einig: Raus aus diesem Haus! Und zwar so schnell wie möglich! Nur gestaltete sich das schwieriger als erwartet, denn irgendwie war die Treppe nicht mehr da... Ja, ja. Ich weiß! Die beiden können fliegen... Und selbst wenn nicht, könnten sie immer noch hinunterspringen oder klettern. Das war doch das, was ihr meintet, oder? Da gab es nur ein kleines Problem: Das gesamte Erdgeschoß fehlte! Statt dessen landeten sie in einer Art Ballsaal... Unnötig zu sagen, daß sie nicht die geringste Ahnung hatten wie sie jetzt da hin gekommen waren. Ihrer Meinung nach waren sie genau den Weg zurück gegangen, den sie gekommen waren... Nur das Haus war da wohl anderer Meinung. Und alleine waren sie hier auch nicht. Jedenfalls nicht so ganz... Das wurde Piccolo schmerzlich bewußt, als er zusammen mit Vegeta durch den Saal ging und ihm irgend ein Idiot hinten auf seinen Umhang latschte. Das Ergebnis war dann auch entsprechend: namekianischer Hintern auf Parkett und ein grinsender Vegeta. Wenn Piccolo nicht genau wüßte, das Vegeta zwei Schritte VOR ihm gegangen war... Er rappelte sich wieder auf. Währenddessen kam jetzt richtig Leben in den Saal... Es tauchten mehrere Tanzpaare auf, die zu einer nicht hörbaren Musik tanzten. Und die Leute waren halb durchsichtig... Halb durchsichtig? Moment mal... Geister? Geister!!! Nach dieser Erkenntnis war unseren beiden Freunden dann doch etwas mulmig. Und die Tatsache, daß die Geister ihren Tanz unterbrachen und sich ganz offensichtlich über sie unterhielten, machte es dann auch nicht besser. „He Louise! Ich glaube da ist unser Nachtmahl.“ - „Ja, sehen lecker aus die zwei. Ich hätte gerne ein Stück von dem grünen!“ - „Nein, ich nicht. Der ist bestimmt noch nicht ganz reif...“ - „Meinst du? Aber aussaugen können wir ihn doch, oder?“ - „Ach was, der wird auch gefuttert... An dem Kleinen ist ja nichts dran!“ Äh... Moment mal! Nachtmahl? Aussaugen? Futtern? Schluck! Beide hatten gleichzeitig den selben Gedanken... Rennen was die Beine hergeben! Sie waren ja nun wirklich keine Feiglinge, aber die Vorstellung, als Abendessen für diese wandelnden Bettlaken herhalten zu müssen, erschien ihnen nicht gerade verlockend. „Du bist ein Feigling Piccolo!“ - „Mußt du *blubber*