Fanfic: VON KRIEGERN UND WEICHEIERN (4)
Schimmelpilz von einem Plumpsklo ! GRRRRR !!!“
Vegeta hob abwehrend die Hände, doch keine Geste der Welt vermochte es, diese Frau zu beruhigen.
„ Nun halt aber mal die Luft an ! Ohne mich würdest du hier noch in zehn Jahren deine Runden drehen !“ War er doch hier, um sie zu retten... na ja, mehr oder weniger seinen Trainingsplan für diesen Abend.
„ LUFTANHALTEN ?! IST HEUTE TAG DER ARSCHLÖCHER ODER WAS?“
Das überstieg jedoch auch seine Grenze des Zumutbaren.. .
„Eher Tag der unübertreffbar dämlichen Zicken, die ohne Funkgerät in den tiefsten Busch rennen !“, bellte er zurück.
„Dämliche Zicke??? Ich hab’ mich wohl verhört! Du bist ein aufgeblasener zu nichts zu gebrauchender aufgeblasener Affe, der glaubt, die Banane in seiner Hand wäre das Zepter des Universums !“
Vegeta verengte die Augen und schaute sie warnend an. Unwillkürlich hielt Bulma sich den Mund zu. Das war haarscharf an der Grenzen dessen, was der Saiyajin ertragen konnte.
Aber mal ehrlich, sie kämpfte hier um ihr Überleben und das einzige, woran er denken konnte, war sein dämliches Training ?‘ Bulma sah eiskalt zurück.
„Du bist ein Rindvieh !“
Vegeta zog scharf die Luft ein und fixierte Bulma mit seinem eisigen Blick.
„Und du bist gleich eine tote Frau, wenn du nicht aufpasst, was du sagst.“ In seiner Stimme lag eine gefährliche Gelassenheit.
Ein gleißender Strahl durchbrach die Himmelswand und erleuchtete für den Bruchteil einer Sekunde die inzwischen eingebrochene Nacht. Unbehaglich schaute Bulma zu den Sternen hinauf und beobachte den spektakulären Blitz, der gefolgt wurde von einen ohrenbetäubenden Donnern.
Auch Vegeta richtete mißtrauisch seinen Blick nach oben. Als die ersten großen Regentropfen fielen, hechtete Bulma zu der dichten Vegetation am Rande der verbrannten Erde. Sie wußte, dass die Niederschläge in diesem Bezirk eher Wasserfällen glichen. Als auch Vegeta spürte, dass dies nicht die Vorboten eines nur kleinen Schauers waren, gesellte er sich mürrisch zu ihr unter einem Bananenbaum, dessen mächtige Blätter als Schutz ausreichend sein dürfte. Doch keine Minute später sah er sich dazu gezwungen, seine Entscheidung zu revidieren. Als der warme Regen auf sie niederprasselte, fühlte er sich seltsam ölig an. Kleine Bäche plätscherten wie Wasserfälle von den schaufelartigen Bananenblätter herab und spülten Spinnen, Insekten und Raupen mit sich. Vegeta beobachtete aus dem Blickwinkel, wie Bulma angesichts der vielen Tiere näher zu ihm rückte. In der feuchten Luft entfalteten sich üppige, schwere Aromen und machten das Atmen noch mühsamer, als es ohnehin schon war.
„Ich hatte zwar nach einer Dusche verlangt, aber das hier... .“, bemängelte Bulma.
Feuchtes Laub, Moos und verfaulte Vegetation klebten an ihnen. Bulma sah Vegeta an, dessen Kleidung mit grünen Streifen, braunen Schlammschlieren und vergilbten Farnblättern übersät war.
„Immerhin sind wir perfekt getarnt.“, versuchte sie zu scherzen.
„Hatten wir es darauf abgesehen ?“, erwiderte Vegeta grantig und strich sich über die Hosen. Die allgegenwärtigen Moskitos schwirrten ihm ums Gesicht.
Bulma zuckte zusammen und zog den Kopf ein als ein weiteres ohrenzerreißendes Donnern sie bis ins Mark erschütterte. Vegeta regte sich kein Stück. Nicht einmal mit der Wimper zuckte er, während sie neben ihm zu einem jämmerlichen Häufchen auf dem Boden zusammensank. ‚Das war einfach zuviel für heute.‘ Sie schaute zu dem Saiyajin auf, der in seiner stolzen Haltung keinen Zentimeter wich und unberührt das Naturschauspiel beobachtete. So schnell wie der sintflutartige Regen begonnen hatte, so schnell war er auch wieder vorbei.
Bulma war durchnäßt bis auf die Knochen. Ihre Haut war übersät mit Mückenstichen und Kratzern und sie war bis aufs Äußerste erschöpft. Sie fühlte sich so ausgelaugt wie schon seit langem nicht mehr. Am liebsten würde sie jetzt sofort hier einschlafen.
Sie hatte keine Kraft mehr, schon gar nicht für einen Streit mit Vegeta.
„Ich will nach Hause, Vegeta.“
Vegeta wandte seinem Blick von dem sich klärenden Himmel ab und sah ein wenig überrascht auf Bulma, die sich unbemerkt neben ihm gesetzt hatte. Sie sah einfach nur elendig aus. Mit einem Wisch befreite er sich von dem grünen Zeug, das ihn bedeckte und sah nochmals prüfend zum Himmel hinauf, bevor er zu Bulma ging und sich niederkniete. Es widerstrebte ihm, ihren Streit von vor wenigen Minuten fortzusetzen.
Bulma schlug überrascht die Augen auf als sie spürte, dass jemand in ihrer unmittelbaren Nähe war.
„Vegeta...? Was machst du da?“, verlangte sie mit schwacher Stimme.
„Na was wohl.“, brummte er.
Sie brauchte noch einige Sekunden, ehe sie seinen Plan erkannte.
„Oh!“, hauchte sie erstaunt, als seine starken Arme um ihre Taille griffen und sie mühelos hochhoben. Reflexartig schlang sie ihre Arme um seinen Hals und schaute ihn erstaunt an.
„ Das ist eine Ausnahme, also gewöhne dich erst gar nicht dran !“
„Jawohl, Herr Kapitän!“, grinste sie ihn an. Als er sich in die Lüfte erhob und der Boden unter ihren Füßen zu der Größe eines Ameisenhaufens schrumpfte, klammerte sie sich fester an ihm.
„Weib, hör‘ auf mich zu erwürgen !“,herrschte er sie an. Doch Bulma schaute mit Engelsaugen zurück.
„Du lässt mich auch nicht fallen ?“
„Nur wenn du zuviel plapperst !“,erwiderte er halb drohend, halb lächelnd.
Da war es wieder. Dieses Gefühl. Bulma zuckte zusammen, als würde ein Stromschlag ihren Körper außer Gefecht setzen. Sie sah sein markantes Gesicht, der Wind, der mit seinem tiefschwarzen Haar zu spielen schien und vor allem seine stärken Hände, die ihren Körper eng an den seinen drückten. Bulma schluckte.
Er würde sie nicht fallen lassen. Sie wußte nicht, was sie dessen so selbstsicher machte, doch diese Erkenntnis breitete sich in ihr wie ein warmer Sommerregen aus und ließ sie die Kälte durch den Flugwind und ihren nassen Klamotten vergessen.
Sie lächelte verstohlen in sich hinein und lehnte ihren Kopf an seine Schulter um noch mehr von seiner Wärme zu ergattern. Trotzdem sie vollkommen erschöpft war, so fühlte sie sich jedoch rundum glücklich.
Vegeta fühlte, wie jede einzelne seiner Muskelfasern sich anspannte, als die Frau sich an ihm schmiegte. Mit jedem Kilometer, den er zurücklegte, konnte er spüren, wie sämtliche Anspannung aus ihrem Körper wich und sie vollkommen hilflos in seinen Armen lag.
Ein wenig irritiert schielte er zu ihr und mußte verblüfft feststellen, dass Bulma eingeschlafen war.
‚Schlafen ? Warum ausgerechnet jetzt !‘
Er flog bei weitem langsamer, als auf den Hinflug. Doch er mußte mit einkalkulieren, dass die Frau in seinen Armen nicht die körperliche Fähigkeit besaß, dem Druck bei einer höheren Geschwindigkeit standzuhalten.
Er versuchte, sie zu ignorieren und konzentrierte sich auf den Weg vor ihm. Er sah sich um, doch die Sterne boten ihm nur spärliches Licht, um sich zu orientieren. Aber auch ohne sie kannte er den Weg zurück zu der Capsule Corporation – sein unbeirrbarer Richtungssinn war eine angeborene Fähigkeit, eine Gabe der Saiyajins, die bei ihm besonders ausgeprägt war.
Innerhalb von dreieinhalb Stunden erreichte er die Forschungsstation. 205 Minuten mehr als geplant. Seinen Trainingsplan konnte er für heute Abend vergessen. Nachdem er die schlafende Bulma bei ihren Eltern abgeliefert hatte, nahm er noch eine ausführliche Dusche und ging ins Bett. Doch irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, dass ihr Duft immer noch an ihm hing... .
13. Die Vermessung
Mit arges Auges betrachtete Bulma den Stiefel vor ihrer Nase. Sie setzte sich eine Spezialmaske auf, die es ihr ermöglichte, das Material des Schuhwerks genauer zu untersuchen. In den Händen hielt sie eines ihrer neuesten Errungenschaften. Es handelte sich hierbei um den Stiefel, der zu dem neuen, noch in Arbeit befindlichen Kampfanzug gehörte. Innerhalb von wenigen Tagen war es ihr gelungen, ein Schuhwerk zu kreieren, der dem älterem Kampfschuh von dem Ginyu-Sonderkommando sogar noch an Elastizität überlegen war. Vegeta hatte ihr seinen gesamten Kampfanzug zur Verfügung gestellt. Sie mußte noch immer ein wenig über das Gespräch schmunzeln.
„Vegeta, kann ich deinen alten Kampfanzug haben ?“
„Was willst du denn damit ? Doch nicht etwa schon wieder das Ding stecken ?“
„Das Ding heißt Waschmaschine ! Nein, will ich nicht – obwohl das ja dringend nötig wäre !“
„Was soll das denn schon wieder heißen ?“
„Das bedeutet, dass das Teil müffelt ?“
„Müffelt ?“
„Ja, und zwar ganz gewaltig ! Aber deshalb brauche ich es nicht. Ich habe mir vorgenommen, einen neuen Anzug zu entwickeln und ich denke, dafür wäre dein alter eine ganz gute Vorlage !“
„Ich brauche meinen Anzug um zu trainieren !“
„So ein Quatsch, du kannst auch ohne deinen dämlichen Anzug trainieren !Und nun beeile dich! Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit, also gib schon her !“
Nur sehr widerwillig hat er ihr sein ‚Prachtexemplar von Kampfanzug‘ überlassen. Die ersten paar Tage schaute er nahezu alle zwei Stunden bei ihr im Labor vorbei, um zu sehen, ob sein ‚gutes Stück‘ noch lebte. Aber als er die ersten Teile der neuen Kreation begutachtete, zog er zufrieden von dannen.
Der neue Schuh war bis zu einer Temperatur von 3547° C beständig, verfügte über eine enorme Dehnbarkeit und war so stabil, das selbst die spitzesten und schärfsten Gegenstände ihm nichts anhaben konnte. Mit diesen