Fanfic: VON KRIEGERN UND WEICHEIERN (4)

Dingern konnte man sogar über heiße Lava laufen, ohne auch nur annähernd warme Füße zu bekommen.


„Perfekt !“, lobte sie sich selbst, als sie äußerst zufrieden ihr Paradestück beiseite schob. Lächelnd packte sie die Spezialmaske wieder an ihrem Platz zurück und ging zu dem Tisch, auf dem meterweise der Stoff lag, aus dem der Anzug hergestellt werden sollte. Es hatte tatsächlich mehrere Wochen gedauert, dieses speziellen Stoff zu synthetisieren. Auch jetzt noch gestaltete sich der chemische Vorgang als ziemlich schwierig und aufwendig. Aber es hatte sich gelohnt.


„Maruko, könntest du bitte Vegeta holen ? Wir brauchen noch seine Maße, damit der Anzug auch perfekt sitz. !“ Sie warf einen Blick auf den alten Anzug, doch der war teilweise so mitgenommen, dass er nur noch die Bezeichnung ‚Lappen‘ verdiente.


„Maruko ! Träumst du oder was ?“ Doch der wissenschaftliche Mitarbeiter sah sie nur an, als wäre sie eine Außerirdische.


„He ! Was ist los? Hab ich da einen Pickel oder wie ?“


„Ich... ich s... soll w... w... wirklich zu diesem vom Teufel besessenen Typen gehen und ihn beim Training stören ?“


„Keine Angst, er wird dir nichts tun. Sag ihm einfach, dass du von mir geschickt wurdest.“ Genervt wandte sie sich ab.


‚Vegeta wohnt nun schon seit mehreren Monaten hier. So langsam aber sicher müßten die doch verstanden haben, dass er nur laut herum bellt und nicht beißt !‘


Sie nahm noch einmal prüfend den neuen Stoff zwischen den Fingern. Die neuste Technologie und das beste Qualitätsmaterial wurde verwendet, um das einzigartige Gewebe zu synthetisieren. Sollte das Projekt gelingen, woran sie jedoch keine Zweifel hatte, so würde sie auch für die Kämpfer der Z-Truppe neue Anzüge konstruieren. Wahrscheinlich würde sie darüber hinaus noch zusätzliche Anzüge herstellen... sie kannte ja die Tolpatschigkeit und Vergeßlichkeit einiger ihrer Freunde. Aber zunächst einmal würde sie sich um Vegetas Anzug kümmern.


Und wie sie schon von weitem hören konnte, kam der Besagte auch angefegt. Ein wenig verdutzt war sie schon, als sie sah, dass Vegeta ihren Mitarbeiter Maruko am Kragen hinter sich herschleifte .


„Der Typ hier hat es gewagt, mich zu stören ! Du solltest deinen Leuten sagen, dass diese Pfeifen nicht einmal auf die Idee kommen dürfen, mich bei meinem Training zu unterbrechen !!!“, brüllte er.


Gelassen sah sie zu Maruko, der wahrscheinlich in Gedanken schon zehnmal gestorben war, während Vegeta ihn hinter sich herzog, als wäre er nur ein kleines Würstchen. Mit ihrem Finger deutet sie auf den leidenden Mitarbeiter.


„Laß ihn los, Vegeta ! Ich hab‘ ihm gesagt, er soll dich holen. Ich brauche kurz deine Anwesenheit. !“ Sie wandte sich von dem Szenario ab und ging zu ihrem Computer, um dort ein Programm zu aktivieren. Bulma brauchte sich keine Sorgen um Maruko zu machen, Vegeta würde ihn schon wieder loslassen. Schließlich war er ja nur ein kleiner Bote. Unvermittelt hörte sie ein Plumpsen hinter sich, ein kleines „Autsch“ und dann schleifende Geräusche. Aus dem Blickwinkel heraus betrachtet, sah sie den Mitarbeiter unter seinem Tisch krabbeln.


„Hätte das nicht bis später warten können ?“, fragte er grimmig.


„Das hätte mich nur noch mehr Zeit gekostet, und davon haben wir ja bekanntlich nicht soviel.“ Sie zauberte aus ihrem Laborkittel ein Maßband hervor.


„Es dauert auch nicht lange. Ich brauche nur deine Maße, damit der Anzug auch perfekt sitzt.“ Bulma sah zu ihm auf und beobachtete, wie der wütende Blick verschwand. Sie wußte, dass der Gedanke, jemand würde speziell nur für ihn etwas einmaliges schaffen, sein aufbrausendes Temperament besänftigte.


„Mein alter Anzug saß perfekt. Warum nimmst du nicht diese Maße ?“


Bulmas Blick fiel wieder unweigerlich auf den ‚Lappen‘.


„Ich könnte mir vorstellen, dass er perfekt saß – vor einem halben Jahr !“


Eingehend betrachtete sie den Elitekämpfer. Seitdem sie seinen alten Anzug für ihre Forschungszwecke beschlagnahmt hatte, trainierte er nur noch mit den blauen Shorts, die sie ihm statt dessen besorgt hatte. Es ermöglichte ihr einen freizügigen Blick auf seinen von Schweiß bedeckten Körper. Vegeta hatte enorm viel an Muskelmasse zugelegt. Um sich selbst von diesem Wandel zu überzeugen, trat sie an ihn heran und legte ihre Hand auf seine gestählte Oberarmmuskulatur.


„Aber ich bin mir doch ziemlich sicher, dass die Maße nicht mehr so ganz aktuell sein dürften ... .“ , drückte sie sich bewußt untertrieben aus.


Vegeta schaute an sich herab, als würde er tatsächlich diese Veränderung nicht mitbekommen haben.


‚Körpermasse ist bei den Kriegern diese Klasse auch nicht relevant und sagt absolut nichts über die Kampfkraft aus. Das Aussehen interessiert Vegeta bei seinem Training nicht, sondern nur das, was hinterher dabei herauskommt. Und das konnte man mit Sicherheit nicht an der Muskelmasse erkennen ... .‘


„Die Ginyu-Kampfanzüge paßten sich jeder Körperform an .Es war egal, wie man gebaut war !“


‚Wollte er sie vielleicht darauf hinweisen, dass die Giny-Dinger besser waren als ihre, ohne auch nur einen Blick darauf geworfen zu haben ?‘


„Nur zu deiner Information, die Anzüge der Capsule Corporation werden noch flexibler, noch hitzebeständiger und vor allem noch druckunempfindlicher sein als die Vorläufer. Und obwohl sie in Form und Gestalt so anpassungsfähig sind, so ist es immer noch ein Vorteil, wenn der Anzug seinem Träger auf dem Leib geschneidert wurde. Ich kann mir vorstellen, dass auch die Forscher des Ginyu-Kommandos darauf bestanden hatten, von euch die genauen Maße zu erhalten, oder?“


Vegeta schien einen Moment zu überlegen.


„Auch wahr.“


„Maruko ?“ Ihr Mitarbeiter befand die Situation für sicher und kroch aus seinem Versteck hervor. Bulma warf ihm ihr Maßband zu, welches er nur mit hilflos rudernden Armen zu fassen bekam. Genervt verdrehte Vegeta die Augen. Sie ging zu ihrem Hauptcomputer und sah sich nach dem Mitarbeiter um.


„Du sagst an und ich gebe die Daten ein.“ Startklar sah sie auf dem Monitor und wartete auf die ersten Zahlen.


„Nun mach‘ schon! Glaubst du, ich hab‘ ewig Zeit ?“, donnerte Vegeta.


Bulma sah sich um und entdeckte einem zu Eis erstarrten Maruko an. Schweiß stand ihm auf der Stirn, zitternd hielt er das Maßband in seinen Händen.


„Oh je, so wird das ja nie was !“, murmelte sie.


„So ein Feigling !“ Vegeta verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich warte !“


Bulma beschloß, den vor Angst gelähmten Maruko zu befreien. Sie nahm ihm das Maßband aus den Händen und schob ihn sanft zu dem Computer.


„Tauschen wir die Rollen ! Ich vermesse Vegeta und die gibst du Daten ein. In Ordnung ?“


Sichtlich erleichtert nickte der Mitarbeiter. Bulma schnappte sich ein herumliegendes Handtuch und warf es zu Vegeta. Der fing es auf und schaute sie fragend an.


„Zum Schweiß Abwischen. Oder hast du tatsächlich geglaubt, ich faß dich so an ? Das ist ja ekelig !“


Sie sah, wie er sich ein Lachen nicht mehr verkneifen konnte.


„Das sind die Mühen eines Mannes, der hart trainiert !“


„Was trainierst du? Wieviel Flüssigkeit du am Tag verlieren kannst, ohne dabei zu ertrinken ?“


Sie besorgte sich einen kleinen Hocker, worauf sie sich stellte, um seine Größe zu messen. Dann der Hals ...


„Wow, erinnert mich irgendwie an dem meiner Tante Emma aus der südlichen Hauptstadt. Die wiegt immerhin 300 Kilo ... .“


Es folgte der Oberarm, die Armlänge ...


„Könntest du bitte mal den Arm ausstrecken ? ... Danke ! Das sind ... .“


Sie spürte nicht die bewundernden Blicke der Mitarbeiter.


Dann die Schulter ... .


„Wenn du jetzt mal bitte beide Arme hochheben könntest ... .“ Sie empfand nichts schlimmes dabei, Vegeta so nah zu sein. Doch bei der Vermessung seines Brustkorbes schienen ihr die Gedanken nicht mehr gehorchen zu wollen. Bulma mußte um ihn herum greifen, um korrekte Daten zu erhalten. Unweigerlich war sie dazu gezwungen gewesen, ihn kurzfristig zu ‚umarmen‘. Sie betete inständig, nicht rot zu werden.


Erleichtert fuhr sie fort.


„Taille ... da sind ... .“


Ihr graute schon der Gedanke, bei dem, was jetzt gleich passieren würde.


„Hüfte ... .“ Wieder griff sie um ihn herum und wieder mußte sie sich enorm zusammenreißen, um nicht schreiend davon zu laufen.


‚Bin emanzipierte, flexible, intelligente, weltoffene Frau, die sich von niemanden unterbuttern lässt.‘ Sie versuchte, ihn so wenig wie möglich zu berühren, aber das sie flüchtig sein durchtrainiertes Hinterteil streifte war unvermeidbar.


‚Bulma, reiß dich zusammen, was sollen denn sonst die Mitarbeiter von die denken !‘


Aber das Schlimmste hatte sie ja noch vor sich !


„Beinlänge, dass sind .... .“ Bulma mußte sich hinknien, setzte das Maßband seitwärts an der Hüfte an und zog es herunter bis zu den Fußknöchel.


„Weite des Oberschenkels ... .“


‚Bulma, du schaffst das !‘


Sie betete zu Gott, dass ihr Herz nicht gleich herausspringen würde.


„Bitte einen Ausfallschritt machen ... .“ Sie bemühte sich, beiläufig zu klingen, als wäre es eine Selbstverständlichkeit, etwas vollkommen Normales. Vegeta stellte einen Fuß vor, während sie vor ihm kniend das Maßband ein Stück aufwickelte.


Mit all ihrem Mut setzte sie das Maßband im Schritt an. Ihr Vorhaben, die Aktion so schnell wie möglich hinter sich zu bringen, wurde durch ein mahnend klingendes Räuspern von Vegeta gestört. Sie sah kurz zu ihm auf.


‚Waren das
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