Fanfic: VON KRIEGERN UND WEICHEIERN (4)

Schweißperlen auf seiner Stirn ?‘


Mit einem Mal wurde ihr klar, dass ihm die Situation mindestens genauso unangenehm war wie ihr. Vegeta war ein Elitekrieger, aber nichts desto trotz war er ein Mann, mit ganz normalen Bedürfnissen eben. Ganz fix las Bulma die Zahl ab und brachte erst einmal drei Meter Abstand zwischen ihnen. Sie warf einen kontrollierenden Blick auf den Monitor, um sich zu vergewissern, dass auch nichts vergessen wurde.


Ohne den Kopf abzuwenden rief sie Vegeta zu, er könne wieder gehen, seine Mission für den heutigen Tag sei erfüllt.


Sie schaffte es nicht, ihm in die Augen zu sehen. Und sie war auch ziemlich froh darüber, es nicht zu müssen.




14. Granny zu Besuch


„Und ihr könnt euch nicht vorstellen, was der Typ dann zu mir gesagt hat !“ Eilig schlang Bulma das letzte Stück Brötchen hinunter.


„Er blähte sich vor mir auf als wäre er King Kong und sagte: Her mit der Kohle oder knall‘ dich ab, Süße ! Das sagte er zu mir, Bulma Briefs !


Was bildete sich dieser Fatzke überhaupt ein !“ Entsetzt schnappte sie nach Luft.


„Hat denn die Polizei nichts unternommen? Ich meine ja immerhin, wurde die Bank überfallen ..., das schöne viele Geld.“, sprach ihre Mutter mit vollem Mund. Bulma fiel untröstlich vom Stuhl.


„Mutter, deine Tochter wurde am hellichten Tag in einer Bank überfallen und du sorgst dich um das Geld ?“


„Krieg dich wieder ein Kleines. Solche Dinge passieren eben immer wieder. Die Leute wollten doch nur das Geld haben, glaub mir Schätzchen ... .“


„Ich hätte dich ja mal gern gesehen, wenn dir jemand eine Knarre an den Schädel hält und droht dich abzuknallen, wenn du nicht sofort die Knete herausrückst !“


„Mich würde schon interessieren, was du gemacht hast, um da wieder hinaus zu kommen.“ Ihr Vater hörte im Gegensatz zu ihrer Mutter aufmerksam zu. Er vergaß sogar seinen Karottenauflauf, der vor ihm stand. (Aber er hörte ja auch Muten Roshi bei der xten Wiederholung seiner Geschichten aus der Vergangenheit zu ... )


„Na was wohl. Sie hat ihre beste Waffe eingesetzt, die sie hatte.“ Bulma schaute fragend zu Vegeta, der sich noch Nachschlag auffüllte ... von so ziemlich allem, was dort auf dem Tisch stand.


„Sie hat ihn einfach zu Tode gequatscht. Der hat bestimmt schon nach drei Minuten aufgegeben und ist schreiend hinaus gelaufen, um sich freiwillig der Polizei zu stellen !“ Während ihr Vater kichernd vom Stuhl kippte und ihre Mutter sich vor Lachen die Seiten hielt, trat Bulma beherzt unter dem Tisch gegen Vegetas Schienbein. Der Saiyajin verschluckte sich gehörig an einem Hühnerbein, so dass sie die Chance nutzte, ihm auch noch ordentlich auf den Rücken zu klopfen.


Flink goß er sich noch Limonade ein, um diese dann in einem Zug zu leeren. Nachdem sein Gesicht wieder eine normale Farbe annahm, wandte er sich ihr zu.


„Was für ein jämmerlicher Mordversuch sollte das denn werden ?“


„Wenn sie dich umbringen wollte, hätte sie dich ja totgequatscht ... .“


„Oh Mutter, wie kannst du nur !“


„Nein ehrlich, wenn du noch ein bißchen trainieren würdest, könntest du glatt die neue Geheimwaffe im Kampf gegen die Cyborgs werden.“ , schmunzelte Vegeta.


„Grrr.“ Halbherzig stieß sie ihren Ellbogen in seine Rippen. „Wirklich sehr lustig, ich lach‘ mich tot !“


Nachdem sich auch ihr Vater beruhigt hatte und einigermaßen Ruhe eingekehrt war - und nachdem sie sich auch vergewissert hatte, dass Vegeta die nächsten Minuten mit seinem Abendessen beschäftigt war – erzählte sie weiter.


„Ich hab‘ gewartet, bis die Polizei das Gebäude gestürmt hatte, dann hab‘ ich dem Mistkerl meine Handtasche über den Schädel gezogen, ihm meine neuen Pumps in die ‚goldene Mitte‘ gerammt ...“


Sie mußte unwillkürlich grinsen, als sie sah, wie Vegeta und ihr Vater zusammenzuckten.


„... und dann hab‘ ich ihm gesagt, dass er ein übergeschnappter, gehirnamputierter und geisteskranker Irrer ist, weil er eine wehrlose junge Frau überfallen wollte und dass völlig behämmerte Vollidioten wie er eigentlich auf immer und ewig ... .“


„Sie hat ihn also doch totgequatscht.“, meinte Vegeta trocken und bekam ein zustimmendes Nicken von ihrem Vater.


„Sag mal spinn‘ ich oder was ? Ich wurde überfallen ! Eine wehrlose junge Frau wie ich wurde überfallen und deine einzige Sorge ist, ob der brutale, gewalttätige und ungehobelte Typ meine Predigt überlebt hat !?“


„Du und wehrlos? Na klar, und ich spiele noch im Sandkasten ... .“


Bulma bezeichnete sich tatsächlich als hilflos, obwohl sie tagtäglich aufs Neue probierte, einem der stärksten Männer der Welt Befehle zu geben.


„Oh du !“ Noch ehe er es sich versah, bekam er ein Brötchen an dem Kopf geschmissen. Doch er reagierte blitzschnell und fing es auf. Verdutzt schaute sie ihn an.


„Mist.“


„Süße, du hast es hier mit einem Saiyajin zu tun. Du neigst meines Erachtens viel zu oft dazu, das zu vergessen !“


„Und du hältst es mir viel zu oft unter die Nase !“, konterte sie kokett zurück.




„Aber Kinder, wißt ihr nicht, dass man an einem so schönem Abend keinen Streit mehr anfangen sollte ?“


Vegetas Blick wanderte zur Tür, wo die ihm unbekannte Stimme seinen Ursprung hatte. Fragend zog er die Brauen in die Höhe, während Bulma unvermittelt aufsprang und diese Person umarmte. Auch der Professor und seine Frau schienen über diesen Besuch erfreut zu sein.


„Oh Granny ! Was für eine Überraschung !“


‚Granny ? Sollte das etwa die Großmutter von Bulma sein ?‘


Doch er konnte keinerlei Ähnlichkeiten zwischen ihr und Bulma ausmachen. Im Gegenteil, sie könnten kaum unterschiedlicher sein. Die ‚Granny‘ war mindestens zwei Köpfe kleiner, wog aber vielleicht zweimal soviel wie er. Er wollte sie schon in die Kategorie ‚senile alte Schachtel, vollkommen uninteressant‘ stecken, doch als er ihr in die Augen blickte, verwarf er diesen Gedanken. Es war nicht dieser müde, sorglose Blick, den er erwartet hatte. Vielmehr waren es zwei graue Augen, die einen äußerst wachen Eindruck vermittelten, als würde ihnen nichts entgehen. Leute mit solchen Augen ließen ihn aufhorchen. Seine Menschenkenntnis verbot es ihm, diese harmlos aussehende Frau als ungefährlich einzustufen. Er hatte schon genug Probleme mit einer Frau, die ständig schon vorher zu wissen schien, was er dachte. Noch eine brauchte er davon bei weitem nicht ... .


Nachdem sich der Trubel um den Überraschungsgast ein wenig legte, entdeckte die Granny nun auch ihn. Er war es nicht gewohnt, als letzter begrüßt zu werden, aber in diesem Fall legte er absolut keinen Wert darauf.


„Oh, wen haben wir denn da ?“ Die Granny kam freudestrahlend auf ihn zu. Unverzüglich stand er auf. Er wußte sofort, dass es sich hierbei um eine Frau handelte, die unwahrscheinlich gerne jüngeren Menschen in die Wangen kniff und ihnen den Kopf tätschelte.


„Sie müssen Vegeta sein, nicht wahr junger Mann ?“


Erstaunt sah er auf die alte Dame herab.


Bulma rutschte an der Seite von ihrer Großmutter und tätschelte ihre Schulter.


„Granny, darf ich dir vorstellen, das ist Vegeta !“ Sie warf ihm einen warnenden Blick zu. Er wußte genau, was sie ihm in Gedanken an den Kopf warf.


‚Sei gefälligst nett zu ihr oder ich dreh‘ dir den Hals um !‘


„Vegeta, das ist unsere liebe Granny aus der südlichen Hauptstadt !“


Der Saiyajin gab sich einen Ruck. Schließlich mußte er zugeben, dass ihm die alte Dame irgendwie sympathisch war, nicht so einfältig wie die anderen.


„Sehr erfreut Sie kennenzulernen!“


„Oh !“, entzückt schrie die Großmutter auf. Auch Bulma mußte sich eingestehen, dass sie über die plötzlich guten Manieren ihres Mitbewohners überrascht war. Er hatte sogar den Anstand, aufzustehen.


‚Wo hat er die denn plötzlich herbeigezaubert ?‘


„Vegeta – das ist ein sehr außergewöhnlicher Name.“


Die Frau tat das, was Vegeta unlängst befürchtet hatte ... sie tätschelte ihm die Wange. Bulma warf ihm ihr ‚Halt still, oder ich mach‘ aus dir einen Notfall fürs Krankenhaus !‘ – Blick zu. Geduldig ertrug er das ganze Leid, während die Frau weiter quasselte. Auf diesem Gebiet schien sie ihrer Enkelin in nichts nachzustehen - und er hatte sich schon gewundert, von wem Bulma diese ‚Gabe‘ geerbt hatte.


„Aber laß uns doch beim ‚DU‘ bleiben. Wir sind doch alle eine große Familie, nicht wahr ihr Süßen ?“


Fragend schaute Vegeta Bulma an. Doch die gab den Blick an ihrer Mutter weiter, welche nur noch unschuldig mit den Achseln zuckte.


Doch bevor Bulma etwas erwidern konnte, legte ihre Großmutter noch eins drauf. Wie aus heiterem Himmel legte sie ihre Hände auf Bulmas Bauch und sah sie hoffnungsvoll an.


„Na und ? Was machen meine Urenkelkinder ?“


Wie vom Blitz getroffen viel Bulmas Kinnlade auf dem Boden.


„Waaaaaas ? Granny, ich bin nicht schwanger! Wie kommst du denn darauf ?“


Das wurde langsam unheimlich, erst redete Son-Goku so ein Müll und jetzt auch noch ihre Granny ... .


„Nicht ? Oh... .“ Urplötzlich trat sie zu Vegeta und kniff ihm in den Oberarm.


„Hey ! Was soll das denn werden ?“


‚Alte Dame hin oder her! Niemand darf so mit ihm umspringen !‘


Doch bevor er zum Gegenschlag ausholen konnte, schnitt ihm die ältere Frau das Wort ab.


„Junger Mann, Halt dich ran ! Ich bin jetzt 75 Jahre alt und ich möchte noch vor meinem Tod auf der Hochzeit meiner Urenkelkinder tanzen! Also, seh‘ zu ! So schwer ist das heutzutage nicht, Kinder in die Welt zu setzen
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