Fanfic: Trunks01 - die Diebin
Kapitel: Trunks01 - die Diebin
Es war Samstag. Bulma stand in der Küche und bereitete schonmal das Frühstück vor, während Vegeta wie jeden Morgen im Gravitations Raum trainierte.
Trunks schlief seelenruhig in seinem Zimmer. Die Sonnenstrahlen, die durch das offene Fenster hineindrangen, wärmten seinen Rücken.
Im Traum lag er auf einer Sommerwiese. Neben ihm, ein sehr hübsches, junges Mädchen. Sie lag auf dem Bauch, ihren Kopf zur Seite gedreht, so dass er in ihr wunderhübsches Gesicht sehen konnte. Sie schlief. Trunks betrachtete ihren schlanken Körper. Sie trug ein kurzes Kleid aus hauchdünner Seide in den schönsten Farben des Sommers, dass ihren zierlichen Rücken freigab.
Trunks rückte näher an sie heran und beugte sich etwas über sie. Er küsste sanft ihre Schultern, dann ihren Hals.
Verschlafen öffnete sie die Augen und drehte sich langsam zu ihm um. Er strich ihr vorsichtig eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht. Erwartungsvoll sah sie ihn an. Er beugte sich zu ihr hinunter und...
“TRUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUNKS!!!”
Erschrocken richtete Trunks sich auf, geweckt von der schreienden Stimme seiner Mutter, die auch sogleich mit zornfunkelnden Augen das Zimmer betrat. Trunks wünschte sich nur schnell wieder einzuschlafen und diesen wunderschönen Traum zu ende zu träumen, aber das konnte er jetzt wohl vergessen.
“Steh’ endlich auf, du Faulpelz!”, sagte Bulma verärgert “Du musst noch ein paar Einkäufe erledigen.”
“Wieso muss ich...”, wollte er widersprechen, doch Bulma kam ihm zuvor.
“Keine Widerrede! Dein Vater lässt sich sowieso nicht von seinem dämlichen Training abbringen und ich hab’ in der Küche zu tun. Abgesehen davon kannst du dich ruhig auch ‘mal nützlich machen.”
“Schon gut.”
Widerwillig zog Trunks sich an, frühstückte kurz, nahm die Einkaufsliste mit, die ihm Bulma geschrieben hatte und flog los.
In der Stadt war gerade Markt, ein großer Basar mit Gemüse, Obst, Blumen und allem möglichen Krims Krams.
Trunks schritt mit verdunkelter Miene zwischen den Ständen hindurch, auf der Suche nach Reis und Paprika.
‘Wieso muss ich schon wieder herhalten? Vater könnte auch ‘mal mithelfen. Und wo krieg’ ich jetzt bitte Paprika her?’
Im nächsten Moment wurde Trunks jäh aus seinen Gedanken gerissen. Ein Schrei, ein dumpfer Schlag und er fand sich auf dem Boden wieder.
“Verdammt, wer...”, wollte er schon losfluchen, doch dann bemerkte er, mit wem er zusammengestoßen war. Ein junges Mädchen - es musste etwa in seinem Alter sein, vielleicht etwas jünger - lag nicht weit von ihm und hielt sich den schmerzenden Kopf.
Mit der anderen Hand hielt sie ein kleines Bündel aus Leinen fest umklammert, als hätte sie Angst, jemand würde es ihr wegnehmen.
Bevor Trunks überhaupt reagieren konnte, hörte er eine zornige Männerstimme aus der Richtung, aus der auch das Mädchen gekommen war.
“Haltet sie! Sie hat mir Reis geklaut! Dieses dreckige Miststück!”
Das Mädchen erschrak. Von Panik erfasst versuchte sie, sich aufzurichten, doch Trunks sah, dass ihre Knie stark bluteten.
Er wusste nicht so recht was er tun sollte. Sollte er dem Mädchen helfen? Wenn sie wirklich etwas gestohlen hatte, war es doch ihr Problem, oder?
Da kam auch schon der wütende Reishändler auf sie zugestürmt und blieb kurz vor ihnen stehen.
“Das hast du nun davon, du kleine Diebin”, schrie er das Mädchen an ohne überhaupt auf Trunks zu achten.
Unsanft packte er ihren Arm und zog sie nach oben, so dass sie vor ihm stand.
Krampfhaft versuchte sie sich auf den Beinen zu halten, das Bündel, in dem sich der gestohlene Reis befand, immernoch fest umklammert.
“Sir”, sagte sie verzweifelt “Ich...ich brauche den Reis, bitte...”
Doch bevor sie noch mehr sagen konnte, verpasste ihr der Reishändler eine schallende Ohrfeige.
Erneut viel sie zu Boden, wobei ihr der Sack Reis aus der Hand viel.
Beide Hände auf die Erde gestützt richtete sie sich soweit auf, dass sie dem Händler ins Gesicht blicken konnte.
Ihr zuvor hilfloser Blick hatte sich nun in eine Mischung aus Angst und abgrundtiefem Hass gewandelt.
“Jetzt guck nicht so blöd!”, raunte sie der Mann an “Wer nicht hören will, muss fühlen” und wollte zu einem zweiten Schlag ansetzen.
Das Mädchen zuckte zusammen und verbarg das Gesicht schützend hinter ihren Händen.
Trunks, der das ganze Szenario vom Boden aus beobachtet hatte, konnte das nicht mehr länger mitansehen. Geistesgegenwärtig sprang er auf und packte den zum Schlag ausholenden Arm des Händlers.
“Hey! Was soll das?”, schrie dieser “Lass mich los, Jungchen, sonst fängst du dir auch noch eine Trachtprügel ein!”
Trunks hörte gar nicht darauf, was der Mann sagte. “Wenn Sie ihr noch einmal wehtun”, sagte er drohend.
“Was dann, hä?”, spottete der Mann “Was willst du dann...”
Weiter kam er nicht, denn Trunks zog fester an seinem Arm (und das tat höllisch weh).
“Dann bringe ich Sie um!”, beendete Trunks seinen Satz und schubste den Händler barsch zur Seite.
Er sah auf die Stelle, wo das Mädchen gelegen hatte und musste feststellen, dass sie verschwunden war. Den Bündel mit Reis hatte sie mitgenommen.
Völlig in Gedanken versunken flog Trunks nach Hause, wo ihn Bulma schon erwartete.
“Wo warst du denn nur, Trunks? Hast du alles gekriegt, was auf der Liste stand?”
“Was?” Trunks sah auf. Er hatte völlig vergessen, weshalb er überhaupt in die Stadt geflogen war.
“Was?”, fragte er nochmal “Nein...nein, hab’ ich nicht.”
“Was ist denn mit dir los?”, fragte Bulma besorgt “Bist du krank? Du redest ja total wirres Zeug.”
Trunks hörte sie gar nicht. Ohne Kommentar ging er an ihr vorbei, hoch in sein Zimmer und setzte sich erschöpft auf sein Bett.
Dieses Mädchen. Sie ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf. Sie hatte ihm so unendlich leid getan, auch wenn sie eine Dieben war.
Der Reisverkäufer musste verrückt gewesen sein. Wie hatte er nur etwas so Zerbrechliches schlagen können?
Trunks saß da und starrte die Wand an, die leer zurückstarrte.
‘Sie hätte wenigstens “Danke” sagen können’, dachte er sich ‘anstatt einfach abzuhauen. Ich würde zu gerne wissen, wer sie ist.’