Fanfic: Kopfgeld Teil 2
sah hinunter zu der anderen Person und schien etwas zu fragen.
Plötzlich hob die kleine Gestalt die Arme und sprach ein paar Worte in einer seltsamen Sprache. Die meisten drehten sich zu ihm um. Plötzlich sahen sich alle Schüler von einem Energieschild umgeben, der sie in die Mitte des Hofes drängte. Großes Geschrei und Panik hoben an, als einige erkannten, dass sie durch die schimmernde Wand nicht hindurchgehen konnten. Goten und Trunks machten finstere Gesichter und auch Kyoko wirkte plötzlich sehr entschlossen. Die drei standen ganz vorne an der Energiewand, direkt vor den zwei Fremden.
Der große Mann begann zu reden und es schwang sehr große Herablassung in seiner Stimme mit.
„Liebe Schüler“, begann er mit gespielter Freundlichkeit. „Mein Name ist Katra und von Beruf bin ich Kopfgeldjäger. Ich bin hier, um einen Saiyajin zu töten, und ich weiß, dass sich einer hier befindet.“
Gemurmel hob an. Es kristallisierte sich die Frage heraus, was denn eigentlich ein Saiyajin sei. Trunks und Goten sahen sich an. Beide schüttelten den Kopf. Noch würden sie sich nicht verraten. Katra schien nicht weiter erstaunt über diesen Unmut, sich preiszugeben.
„Ich habe mir schon gedacht, dass du nicht freiwillig herauskommst. Deshalb habe ich mir eine nette kleine Möglichkeit ausgedacht, dich zum Reden zu bringen. (Das war ich, dachte der Meister missmutig.) Ich werde jeden dieser Schüler töten, alle einzeln. Solange, bis du auch tot bist, oder dich freiwillig stellst.“ Katra grinste fies. Der Mann im Umhang, dessen Lächeln man jetzt sehen konnte, hob eine Hand und zog sie an seinen Körper. Kyoko löste sich mit einem Entsetzensschrei aus der Schülermasse, flog durch die Energiewand und blieb vor Katra schweben. Sie versuchte, sich zu bewegen, doch die Kraft dieses Magiers hielt stand. Sie konnte sich nicht rühren.
Wieder grinste Katra. Er zog einen kleinen glänzenden Dolch aus seinem Gürtel und hielt ihn Kyoko direkt an die Kehle. Sie schien zwischen zwei Entscheidungen zu schwanken. Wenn sie sich jetzt verriet, konnte sie ihm entkommen. Wenn nicht, würde jemand sterben. Wie sie es drehte und wendete, es blieb nur ein Ausweg:
Gerade, als Kyoko den Entschluss gefasst hatte, Katra anzugreifen, traten Trunks („Na, egal, ich konnte Schule eh nie leiden.“) und Goten („Werden wir halt rausgeschmissen. Mama würde mich wegen des diesjährigen Zeugnisses sowieso plattmachen.“) aus der Menge hervor. Die Energiewand hielt die beiden kurz auf, aber nach zwei Schlägen entstand ein ziemlich großes Loch. Es schloss sich wieder, nachdem die Freunde hindurchgegangen waren. Alle Schüler atmeten tief ein, als Goten und Trunks sich ihrem Gegner näherten und kurz vor ihm stehenblieben.
Katra schien hocherfreut. „Sieh an, es sind gleich zwei. Wie überaus praktisch, damit erspare ich mir einen Weg.“
„Lass sie sofort los, du Mistschwein“, flüsterte Trunks mit gefährlich leiser, drohender Stimme. Er schien kurz vorm Explodieren zu sein. Goten sah nicht minder wütend aus. „Wenn du ihr nur ein Haar krümmst, bekommst du eine Lektion, die du deinen Lebtag nicht mehr vergisst, glaub’s mir.“
Katra lachte laut auf. „Ihr habt keine Ahnung, mit wem ihr es hier zu tun habt, Kinder.“ Er griff in Kyokos Haar, sammelte ein einzelnes heraus und riss es ab. Kyoko rührte sich nicht. Was bezweckten die beiden nur damit?, fragte sie sich unentwegt. Ja, sie waren stark, aber konnten sie Saiyajins sein? Diese Möglichkeit hatte sie nie in Betracht gezogen, obwohl sie eigentlich nahelag.
Trunks rastete aus. Er konzentrierte alle seine Energien und verwandelte sich in einen dreifachen SuperSaiyajin. Goten tat es ihm gleich.
Kyoko riss die Augen auf. Sie waren tatsächlich Saiyajins. Wie konnte sie es übersehen haben. Jetzt, im Nachhinein, fielen ihr all die Anzeichen ein: das Glitzern in den Augen, die Schnelligkeit, die Stärke.
Katra schien nicht beeindruckt. „Wenn das alles war, dann ist das leichter, als ich dachte. Meister, lasst das Mädchen los. Wir brauchen sie nicht mehr.“
Die unsichtbare Hand ließ Kyoko los und sie fiel auf den Boden. Sofort eilten Trunks und Goten zu ihr.
„Alles in Ordnung? Bist du verletzt?“, fragte Trunks besorgt.
„Neinein, mir geht’s gut. Aber... ihr hättet das nicht tun sollen“, sagte Kyoko mit leicht traurigem Ton.
Trunks sah auf den Boden. Er spürte, wie er rot anlief. „Natürlich hätten wir. Wenn dir was passiert wäre, hätte ich mein Leben lang ein schlechtes Gewissen gehabt.“
Kyoko lächelte. „Jetzt macht diesen Möchtegern-Kopfgeldjäger und seinen Zauberlehrling („Hmpf“, machte der Meister) platt.“
„Wisst ihr, dass ihr mit langen Haaren wie Affen ausseht?“, fragte Katra amüsiert.
„Weißt du, dass man nicht einfach in eine Schule reinmarschiert und Freunde von mir bedroht?“, gab Goten zurück.
„Jetzt bekomme ich aber Angst.“
„Wie wäre es, wenn wir uns zum Kämpfen in die Wüste zurückziehen?“, schlug Trunks vor. „Zum Kämpfen brauche ich Platz.“
Katra ging darauf ein. Der Meister, Katra, Trunks und Goten hoben ab und verschwanden kurz darauf vom Hotizont.
Kyoko sah ihren Freunden noch lange nach. Tränen standen in ihren Augen, als sie flüsterte: „Lebt. Bitte überlebt. Ich brauche euch.“
Als sich der Meister mehrere tausend Kilometer entfernt hatte, löste sich der Schild auf und die Schüler der OrangeStar konnten sich wieder frei bewegen. Sofort scharten sich alle um Kyoko, die zu wissen schien, was vorgefallen war. Sie jedoch drehte sich wortlos um und verließ die Schule. Sie brauchte jetzt ihre Ruhe, um den Kampf mitverfolgen zu können.
Auf einem sehr hohen Berg in der Umgebung der westlichen Hauptstadt setzte sich Kyoko im Schneidersitz hin. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich auf die Auren von Trunks und Goten. Schon nach kurzer Zeit erschien vor Kyokos geistigem Auge das Antlitz Gotens. Er war schwer verletzt. Seine Kleidung war zerfetzt und er atmete tief ein und aus. Kyokos Blick wanderte auf Trunks. Auch er sah alles andere als gesund aus. Er blutete aus mehreren Wunden und schien von der Stärke seines Gegners mehr als überrascht.
Katra lachte laut auf. „Ich sagte euch doch, ich bin nicht leicht zu besiegen. Ihr hättet eure Mäuler besser nicht so weit aufgerissen, sowas passt nicht zu Versagern.“
Trunks und Goten sahen wütend aus, schienen aber nicht in der Lage, sich nocht länger zu wehren.
„Wenn ich es mir recht überlege, war das ziemlich langweilig. Bevor ich euch töte, brauche ich aber noch eine kleine Information. Saiyajins kennen sich auf diesem kleinen Planeten doch sicher untereinander. Kennt ihr einen gewissen Kakarott, auch Son-Goku genannt?“
Goten keuchte. „Du sprichst von meinem Vater, Abschaum.“
„Sieh an. Der Verräter hat auf diesem Planeten eine Familie gegründet? Ist ja reizend“, lachte Katra höhnisch. „Also, wo wohnt er?“
„Find’s doch selbst heraus“, zischte Trunks durch seine zusammengepressten Zähne.
Es tat Kyoko weh, ihn so leiden zu sehen. Wenn sie doch nur etwas tun könnte. Aber sie war zu weit weg. Sie konnte über eine so große Entfernung keinen Zauber schicken. Sie fühlte, wie die Verzweiflung sie überflutete. Wenn sie nichts tat, würden die beiden Menschen, die sie am meisten mochte, sterben!
In ihrer Verzweiflung schickte Kyoko einen Heilungszauber in den Himmel. Mit jeder Faser ihres Herzens hoffte sie, gab sie dem Zauber Kraft, und schließlich... Trunks und Goten wurden in ein strahlendes, weißes Licht eingehüllt. Als das Licht verschwand, waren die beiden unverletzt und wieder fit. Auf dem Berg brach Kyoko zusammen.
Völlig verblüfft begutachteten Trunks und Goten ihre verschwundenen Wunden.
„Was war das, Meister“, murmelte der irritierte Katra dem Meister zu.
„Es war etwas Mächtiges, Katra. Hier war Magie am Werke. Ich weiß noch nicht, von wem sie ausging, aber sobald wir zurück im Raumschiff sind, werde ich der Sache auf den Grund gehen“, versicherte der Meister.
„Gut.“ Katra wandte sich wieder seinen beiden Gegnern zu. „Das hat euren Tod unwesentlich hinausgezögert. Aber macht euch nichts draus, ich werde euch gerne noch einmal schwer verletzen. Es ist mir sogar ein Vergnügen.“
„Es wäre dir ein Vergnügen, willst du sagen“, meinte Goten. Er packte Trunks am Arm, legte zwei Finger an seine Stirn und teleportierte sich und seinen Freund fort vom Platz des Geschehens.
Vor der Capsule Corporation angekommen, ließ Goten Trunks los. Dieser fuhr seinen Freund sauer an: „Warum hast du das getan, Goten? Was hast du dir dabei gedacht?“
„Wir hatten keine Chance, Trunks. Er war uns weit überlegen, obwohl wir dreifache SuperSaiyajins waren. Ich habe uns lediglich das Leben gerettet“, antwortete Goten ruhig und mit einer Überlegtheit, die Trunks stutzen ließ.
„Wir werden woanders gebraucht. Wir müssen unseren Vätern und Dende erzählen, was geschehen ist. Und wir müssen uns überlegen, wie wir den Kerl besiegen können.“
„Trotzdem! Es war feige, einfach davonzulaufen. Wir haben uns benommen wie kleine Kinder. Mein Vater wäre niemals davongerannt.“
„Dein Vater wäre ja auch gestorben. Hör mal, wir können froh sein, dass wir mit dem Leben davongekommen sind. Auch wenn es nicht ehrenvoll war, zu fliehen, wir werden diesen Kampf nachholen. Hier war falscher Stolz unangebracht. Es war wichtiger, die Informationen, die wir über unseren Gegner haben, weiterzugeben. Sonst würde er auch unsere Väter und Gohan überraschen.“ Goten redete eindringlich auf seinen Freund ein. Trunks wusste, dass Goten recht hatte, aber die Tatsache, dass er vor einem Feind geflohen war,