Fanfic: Kopfgeld (Teil 6 und Ende!)

diesem Moment erkannte, war die Leere, die sich über seinen Körper ausbreitete und die damit verbundene Kälte. Er wusste, was sie bedeuteten und auf einmal verlor er seine Angst.


"Auf Wiedersehen", flüsterte er schwach und schloss seine Augen.


"Nein!!! Trunks, bleib hier!!!", schrie Goten, aber er wusste, es war zu spät. Da näherte sich mit schnellem, leichtem Schritt eine kleine grüne Gestalt. Katra sah beunruhigt nach oben, als sich Dende näherte. Dann lächelte er. Noch einer, der die Wahrheit nicht erkennen will, dachte er selbstzufrieden.


Aber Dende weinte nicht. Er hob seine Hände, sodass seine Handflächen auf Trunks zeigten. Warmes Licht überflutete Trunks Körper. Er schlug die Augen wieder auf. Die Konturen der ihn umgebenden Gestalten nahmen wieder Form an.


"Was zum Teufel...", wetterte Katra, als er sah, dass sich der Zustand von Trunks besserte und seine Wunden kleiner wurden. Dende blickte bei dem Schrei auf und sah in das wutverzerrte Antlitz des Mannes, der Trunks so verletzt hatte. Katra hob eine Hand und schleuderte Dende mit voller Kraft über den Hof. Dende landete bewusstlos auf dem Bauch seines Dieners Popo.


Aber Trunks war soweit geheilt, dass er wieder aufstehen konnte.


Vegeta griff unsanft nach Kyoko und hob sie wieder auf die Beine, da sie bis eben auf dem Boden gekniet und das Gesicht mit den Händen bedeckt hatte.


"Du kannst wieder gucken", grummelte er. "Dende hat ihn vor dem Tod bewahrt."


Kyoko seufzte erleichtert auf und versuchte dann, sich mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. Aber sie war trotzdem unglücklich. Du hättest ihn retten können, Kyoko, dachte sie verbittert. So feige, du bist so feige. Warum müssen immer andere die Aufgaben übernehmen, die du problemlos selber lösen könntest? Warum bist du nur so verdammt feige?




Katra, Goten und Trunks gingen wieder aufeinander los. Zuerst sah es so aus, als hätten die beiden Freunde gute Chancen, den Kopfgeldjäger zu besiegen, doch dieser Eindruck währte nur kurz. Bereits nach wenigen Minuten gewann Katra wieder die Oberhand über die Saiyajins.


Bei jedem Schlag, den die beiden einstecken mussten, zuckte Kyoko unwillkürlich zusammen. Und dann, als hätte sie es kommen sehen, lagen wieder beide Jungen auf dem Boden. Blutüberströmt und ausgelaugt lagen Trunks und Goten nebeneinander. Mit einem leisen Lächeln auf den Lippen drehte sich Trunks zu seinem besten Freund um. Fast alles hatten sie geteilt. Nun würden sie auch den Tod teilen.


"So schlimm ist es gar nicht", sagte Trunks aufrichtig zu Goten. "Eigentlich tut es gar nicht weh."


Goten lächelte wehleidig. "Mag schon sein, du weißt das inzwischen sicher besser als ich, aber ich denke gerade daran, was mir alles entgangen ist."


"Kann ja nicht viel sein", scherzte Trunks.


"Hast du `ne Ahnung", lachte Goten. "Jedenfalls habe ich noch nie von zwei Typen gehört, die im Begriff sind, zu sterben und die das zum Lachen bringt."


In der Zwischenzeit musste Goku schon wieder mit Vegeta kämpfen, der seinem Sohn zu Hilfe eilen wollte.


"Was bist du nur für ein Vater!", schrie Vegeta Goku wütend an. "Du lässt dein Kind da draußen sterben. Ich werde mir das nicht mit ansehen!"


"Ich weiß, was ich tue. Wir können ihnen nicht helfen, versteh das doch. Wir können ihnen höchstens etwas Zeit erkaufen, dann werden sie an ihren Verletzungen sterben. Aber Dende ist verletzt. Solange er nicht bei Bewusstsein ist, können wir sie nicht heilen."


"Dann können wir solange mit Katra kämpfen, bis Dende wieder bei Bewusstsein ist. Wo ist denn dein Problem, Kakarott?"


"Mein Problem ist, dass ich dich hier festhalten muss. Wenn du dich mal beruhigen würdest," Goku machte eine kurze Pause, als er sah, wie Vegetas Gesicht vor Zorn rot anlief, "dann könnte ich gegen Katra antreten."


"Warum nur du?", fragte Vegeta.


"Wegen mir ist er gekommen. Mich tötet er sowieso. Aber du kannst weiterleben. Du musst nicht dein Leben für etwas riskieren, was unnötig ist. Es genügt, wenn ich sterbe. Verstehst du? Du musst auf meine Familie aufpassen. Du musst leben um die Erde zu retten, wenn sie wieder bedroht wird."


Vegeta schluckte, als ihm klar wurde, was Kakarott da gerade sagte. Er stellte sie gleich. Er bürdete ihm die Verantwortung für den Fortbestand der Menschen auf. Er gab ihm den Auftrag, auf seine Familie zu achten. Er behandelte Vegeta wie seinen besten Freund. Beklommen nickte er. Es gab Bitten, die man nicht abschlagen konnte. Und Vegeta war dankbar für diese Chance, die ihm sein ehemals ärgster Feind gewährte. Er würde sie nicht ausschlagen.


Vegeta hörte auf, an Goku vorbei gehen zu wollen. Er streckte Goku seine Hand entgegen. "Auf bald, mein Freund", sagte Vegeta, selber überrascht über seine Worte.


Goku lächelte warm, nahm die ausgestreckte Hand und schüttelte sie.


"Es war eine schöne Zeit. Bitte erkläre ChiChi alles, wenn sie aufgewacht ist. Sag ihr, dass ich sie liebe und, wenn es dir nicht zu viel Mühe macht, trainiere Goten. Er hat es dringend nötig."


Vegeta nickte. Goku ließ seine Hand los und schritt auf Katra zu. Trunks und Goten beendeten ihr Gespräch und bereiteten sich auf den Tod durch Katras Hand vor. Dieser ließ sich jedoch Zeit. Er genoss es, die Schmerzen in Kyokos Gesicht zu sehen, als sie sich des nahenden Todes ihrer Freunde bewusst wurde. Er konnte den Kampf, den sie mit sich focht, fast sehen. Und dann traf sie ihre Entscheidung.


Sie würde sowieso eines Tages sterben , sagte sie sich mit dem Mut der Verzweiflung. Das könnte man auch etwas vereinfachen. Mit großen schnellen, Schritten trat sie an Goku vorbei zu den beiden einzigen, die sie jemals gemocht hatten. Sie kniete sich vor Trunks und legte ihre Hände auf seine Brust, die sich unregelmäßig hob und senkte. Sie murmelte einige schwer verständliche Worte in der Sprache ihrer Vorfahren und wartete darauf, dass sich das vertraute warme Licht über seinen Körper ausbreitete und seine Wunden schloss.


Währenddessen begann der Kampf zwischen Goku und Katra.


"Ich bin derjenige, den du suchst", sagte Goku. "Da bin ich, nun können wir uns messen."


"Der Kampf, auf den ich schon lange gewartet habe", antwortete Katra zufrieden. "Eigentlich hatte ich vor, zuerst die beiden Kinder zu erledigen, aber wir können das auch verschieben. Auf diese Verzögerung kommt es nicht mehr an."


Goku warf einen schnellen Seitenblick auf die beiden Jungs, die immer noch hinter ihm lagen. Neben Trunks kniete Kyoko. Was tut sie da?, dachte er wütend, hütete sich aber, Katras Aufmerksamkeit auf sie zu lenken. Stattdessen nahm er eine Position ein, von der aus er gut kämpfen konnte. Er verwandelte sich ohne Schwierigkeiten in einen dreifachen SuperSaiyajin.


Dann griff Katra an. Goku blockte den Schlag mit dem Unterarm ab. Dann ergriff er selbst die Initiative. Es folgte ein sehr schneller Schlagabtausch, den die nicht alle Mitglieder der Z-Gruppe mitverfolgen konnten (teils, weil sie ohnmächtig waren, teils weil sich ihre Augen einfach nicht schnell genug bewegten). Zu Vegetas und der anderen unendlichem Erstaunen kristallierte sich eine Erkenntnis klar heraus: Die zwei schienen gleichstark zu sein. Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis Goku den ohnehin angeschlagenen Katra besiegen würde. Aber Goku hatte gelernt, niemals seinen Gegner zu unterschätzen und dementsprechend vorsichtig ging er an den Kampf heran.


Währenddessen schossen Kyoko wieder die Tränen in die Augen. Denn ihr Zauber versagte! Sie konnte nichts tun. Es gelang ihr einfach nicht, das richtige Gefühl zu finden um heilen zu können. So mussten Trunks und Goten weiterhin verletzt liegen bleiben, während Kyoko versuchte, dieses Gefühl, das in ihr immer stärker wurde, einzuordnen. Sie fühlte sich so hilflos. Glücklich war sie nicht, dachte sie bitter, das war einfach herauszufinden. Sie dachte verzweifelt nach, aber sie fand die Beschreibung, für das, was sie fühlte.


Doch dann streifte ihr Blick den Kampf zwischen Goku und Katra. Und plötzlich, als hätte ihr ein Blitz innerhalb einer Zehntelsekunde die Antwort zugeflüstert, wusste sie, wie man das Gefühl nannte: Es hieß Hass. In diesem Moment war kein Gefühl in Kyoko stärker als der Hass auf denjenigen, der Goten und Trunks diese schrecklichen Wunden zugefügt hatte, der gekommen war, um Goku zu töten und der veranlasst hatte, sie zu foltern. Auf Katra, den Mann vom Volk der Tchazar, der so vielen das Leben genommen hatte um des Geldes willen. Kyoko spürte, wie das Feuer des Hasses sie langsam verzehrte, wie es versuchte, die guten Gefühle in ihr auszurotten, aber sie ließ es zu. In diesem Moment hatte sie nur den Wunsch, Katra wehzutun, ihn leiden zu sehen und zu sehen, wie er starb.


Da landete Katra einen Treffer. Mit großer Wucht schlug Goku direkt auf den Hof ein, wo er einige Augenblicke liegenblieb. Als er sich wieder erhob, um weiterzukämpfen, schrie Kyoko: "Bleib, wo du bist! Jetzt bin ich an der Reihe!"


Völlig verwirrt blickte sich der Saiyajin um, und sah das entschlossene Gesicht von Kyoko, die sich erhoben hatte.


"Nein, tu das nicht", flüsterte Trunks leise, aber Kyoko war von Hass überwältigt. Die Worte drangen nicht bis zu ihr vor. Wie in Zeitlupe hob sie die rechte Hand.


"Stirb!", schleuderte sie Katra ins Gesicht, der sie nur entgeistert anstarrte. Sein höhnischer Blick wurde zu Entsetzen, als er sah, wie sich um Kyokos Handfläche Blitze bildeten. Immer höher schlugen die
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