Fanfic: RENTNER UND GOURMETS

Kapitel: RENTNER UND GOURMETS

Rentner und Gourmets




Die Kurzgeschichte spielt in etwa zwei Jahre und acht Monate vor Ankunft der Cyborgs. Sie handelt von Bulma und einem unbekannten Rentner, mit dem sie auf einem Linienflug Bekanntschaft macht.


Die Geschichte KANN als Fortsetzung von „Kriegern und Weicheiern“ betrachtet werden – MAN MUSS DIE TEILE JEDOCH NICHT GELESEN HABEN, um die Story zu verstehen.




FEEDBACK BITTEEEE !!!!!




Bulma ging zwischen den Reihen des Passagierflugzeugs entlang und quetschte sich auf der Suche nach ihrem Platz an einem dicken Rentner vorbei, der eifrig auf eine Stewardeß einredete. Weiter hinten stritten sich zwei weitere Senioren lautstark um den Fensterplatz. Bulma stöhnte unterdrückt auf. Flüge wie dieser lehrten einen, die hauseigenen Flugzeuge der Capsule Corporation zu schätzen.


Erst am späten Abend hatte ihre Granny bemerkt, dass sie vor lauter Aufregung um Shahilas bevorstehende Hochzeit vergessen hatte, ihre wichtigen Medikamente einzupacken. Bulma konnte die sture Dame nicht dazu überreden, einen anderen Arzt aufzusuchen und sich nochmals die Medikamente aushändigen zu lassen. Also bot sie sich an, sofort am nächsten Morgen mit ihrem Flieger in die südliche Hauptstadt zu reisen, um dort besagte Pillen abzuholen. So unproblematisch der Hinflug war, so schwieriger war es, zu der Capsule Corporation zurückzukommen. Hätte sie auch nur einen Hauch von dem erahnt, dass ihr Flieger im entscheidenden Moment den Geist aufgab, hätte sie ihre Granny an den Haaren zu den nächstbesten Arzt in ihrer Umgebung gezogen. Doch nun war sie Passagier in einer dieser vollgestopften Linienflügen. Ein Passagier mit einem defekten Flugzeug in der Handtasche.




Jetzt, als sie mit der bunten Mischung von Rentnern, Urlaubern und Geschäftsleuten in dem zivilen Flugzeug konfrontiert wurde, bereute sie ihren Entschluss, nicht zur der nächstgelegenen Außenstation der Capsule Corporation gegangen zu sein, um sich dort einen Flieger auszuleihen. Bulma stellte sich auf lange vier Stunden ein.


Endlich fand sie ihren Sitz und stöhnte innerlich erneut auf. Sie hatte den Mittelplatz und neben diesem, am Fenster, saß ein Mann, der etwa achtzig Jahre alt sein mochte und, wie Bulma vermutete, zu der Senioren-Reisegruppe gehörte, die sie bereits in der Abfertigungshalle bemerkt hatte – sie waren nicht zu überhören gewesen. Die vier Stunden wurden länger und länger.


Bulma setzte sich und stellte ihre Tasche ab. Der alte Mann sah von seiner Zeitschrift auf und nickte ihr freundlich zu. Er hatte silbergraues Haar, das einen deutlichen Kontrast zu seiner gebräunten Haut bildete, und aufmerksam blickende, blaue Augen. Er schien sich - im Gegenteil zu Bulma – von dem regen Treiben um ihn herum nicht gestört zu fühlen, sondern sah lächelnd darüber hinweg.


Die meisten Passagiere hatten jetzt ihre Plätze gefunden und die Stewardessen versuchten, auch die letzten Senioren zu ihren Sitzen zu scheuchen.


Ein junger Mann in abgewetzten Jeans ‚und mehr Gel im Haar als Elvis in seiner besten Zeit,‘ wie Bulma spöttisch dachte, setzte sich auf den Platz am Gang, rechts von Bulma. Er zwinkerte Bulma grinsend zu und ließ seinen Blick dann über ihren grauen Blazer und den kurzen Rock gleiten. Bulma warf ihm einen warnenden Blick zu, aber er schien dessen Bedeutung nicht zu verstehen, denn er grinste nur noch breiter.


‚Seeeehr lange 4 Stunden!‘ sagte sich Bulma genervt.


Eine Durchsage aus der Bord-Lautsprecheranlage begrüßte die Passagiere zu einem angenehmen Flug mit Satan Airlines. Hinter Bulma stritten sich zwei Rentner, wer die weißen Figuren in ihrem Schachspiel nehmen sollte und daneben begann ein Mann im Anzug, auf die Tasten seines Laptops einzuhämmern.


‚Angenehmen Flug, danke!‘ dachte Bulma ironisch.


Die Stewardessen forderten die Fluggäste auf, sich bitte anzuschnallen und dann startete die Boeing 747, stieg langsam in die Höhe.


Der Streit der beiden Schachspieler hinter ihr wurde immer lauter. Auf der anderen Seite des Ganges hielt eine Rentnerin einen lautstarken Vortrag über die richtige Zubereitung eines Kartoffel-Salates. Der Geschäftsmann hämmerte noch immer auf seinen Laptop ein, als ginge es um sein Leben. Bulma legte kopfschüttelnd ihre Zeitschrift weg und fragte sich, was passieren mochte, wenn Vegeta jetzt hier sein würde. Der Gedanke brachte sie zum Grinsen – aber es währte nur so lange, bis zwei Reihen hinter ihr jemand laut zu schnarchen begann.




Bulma sah zu, wie das Leuchten des "Bitte-Anschnallen"-Schilds erlosch. Wie sie bereits befürchtet hatte, erhoben sich einige der unternehmungslustigen Senioren sofort aus ihren Sitzen und wanderten den Gang entlang.


"Das ist kein gültiger Zug! Das ist kein gültiger Zug!" rief einer der Schachspieler hinter Bulma.


"Das sagst du nur, weil ich dich gleich matt setzen werde!" knurrte sein Gegner zurück.


"Mich matt setzen? Ha, ich habe jede Menge Zug-Möglichkeiten!"


"Ach ja? Und welche?" höhnte der andere Mann.


Schweigen.


‚Zu schön um wahr zu sein.‘ dachte Bulma. Sie wußte, daß der Streit gleich wieder losgehen würde.


Der silberhaarige Herr neben Bulma drehte sich um und warf einen kurzen Blick auf das Schachbrett. "Schwarzer Läufer schlägt weiße Dame auf F5. Und Schach." sagte er ruhig und setzte sich wieder.


Die beiden Schachspieler waren vollkommen ruhig. "Teufel, er hat Recht," sagte dann der eine, "ich sagte dir ja, daß ich jede Menge Zugmöglichkeiten habe."


"Rentner," meinte der alte Mann lächelnd zu Bulma, "schlimmer als Kindergartenkinder!"


Bulma mußte lachen. Offenbar gehörte der rüstige 80jährige nicht zu der Senioren-Reisegruppe.


"Fliegen Sie zum ersten Mal?" erkundigte sich der Fremde. Vermutlich hatte er Bulmas Reaktion auf die Unruhe in der Touristen-Klasse bemerkt.


Bulma schüttelte den Kopf. Sie hatte sogar schon Flüge auf den Rücken ihrer Freunde hinter sich, auch wenn sie diese nicht unbedingt genossen hatte. "Nein. Und Sie?"


Der schlanke grauhaarige Herr lächelte. "Ich bin sozusagen ein alter Hase." antwortete er und zu den Fältchen um seine Augen kamen noch weitere hinzu. Normalerweise pflegte man blaue Augen eher für kühl zu halten, aber Bulma stellte plötzlich fest, daß dies die wärmsten blauen Augen waren, die sie je gesehen hatte ... .


"Fliegen Sie nach Hause zu Ihrer Familie?" erkundigte sich der alte Mann, "Mann und drei Kinder?" Er lächelte erneut und obwohl Bulma normalerweise nicht gerade sehr auskunftsfreudig war, was ihr Privatleben betraf, stellte sie fest, daß sie die Frage nicht als aufdringlich empfand.


Bulmas Mundwinkel zuckten amüsiert. "Fast." Obwohl der Saiyajin in ihrem Haus dem schon ziemlich nahe kam.


"Vier Kinder?" fragte der silberhaarige Mann und seine Augen funkelten vor fast jugendlichem Übermut. Dann wurde er wieder ernst und meinte: "Nein, Sie sind beruflich unterwegs."


Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Bulma war ein wenig verblüfft über die Sicherheit, mit der der alte Herr das sagte. "Woher wollen Sie wissen, daß ich nicht zu meinem ‚Mann‘ unterwegs bin?" fragte sie, ohne zu bestätigen oder zu verneinen, was ihr "Nachbar" gesagt hatte.


Die Senior betrachtete sie einen Moment lang abschätztend, bevor er erneut lächelte. "Sie wollen Kinder, ja, aber Sie sind keine Frau, die sich damit zufrieden geben würde, zu Hause am Herd auf ihren Mann zu warten," Das Lächeln verstärkte sich, als er hinzufügte: "Außerdem tragen Sie keinen Ehering."


"Oh," sagte Bulma nur. Wirklich peinlich für eine Intelligenzbestie wie sie, einen so offensichtlichen Hinweis zu übersehen, "Und wohin sind Sie unterwegs?" fragte sie in dem Versuch, von ihrer eigenen Person abzulenken.


Der alte Herr lächelte und stellte fest, daß die junge Frau etwas distanziert war – ‚aber das sind Frauen mit Klasse ja meistens.‘ "Ich habe Verwandte hier in der südlichen Hauptstadt besucht und jetzt fliege ich zu meinem Enkel." Stolz und Zuneigung lag bei diesen Worten in seinem Blick.


Bulma konnte fast einen kleinen, blauäugigen Jungen vor sich sehen, der sich


sicher sehr über den Besuch seines Großvaters freuen würde. Sie war sicher,


daß der grauhaarige Mann genug Spielzeug und Süßigkeiten in seinem Gepäck hatte, um ein ganzes Dutzend Enkel zu verwöhnen. Bulma sah nur allzu deutlich das Bild ihrer geliebten Granny vor ihr.


Bulma hörte mit halbem Ohr dem Gespräch zweier Rentnerinnen zu, die versuchten, sich mit ihren gesundheitlichen Problemen gegenseitig zu übertrumpfen. Die beiden Senioren hinter ihr stritten sich mittlerweile über ein Kartenspiel. Bulma schloß müde die Augen, obwohl sie sicher war, nicht schlafen zu können.


Eine Hand legte sich auf ihr Knie und rutschte langsam höher.


Bulma öffnete schlagartig die Augen und stellte fest, daß die Hand dem jungen "Elvis" neben ihr gehörte. Sie funkelte ihn wütend an und bedauerte es, Vegeta nicht neben sich zu haben Als der aufdringliche junge Mann nur grinste, ohne die Hand wegzunehmen, half Bulma auf nicht gerade sanfte Art ein wenig nach.


"Elvis" schrie vor Schmerz und Überraschung auf und eilte in Richtung Bordtoilette, wobei er seine Hand umklammerte.


Der alte Herr sah ihm nach und seine Mundwinkel kräuselten sich fast belustigt. Sein Respekt vor der jungen Frau neben ihm wuchs. "Möchten Sie den Platz mit mir tauschen?" bot er Bulma
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