Fanfic: Der Weg zum Licht (8)

Kapitel: Der Weg zum Licht (8)

Der Weg zum Licht


(8)




Jetzt war es ihm sonnenklar. Fisk strahlte.


Sie schoben die Steine so, dass der Wasser- und der Windstein auf einer Höhe, der Feuerstein (vom Eingang des Tempels aus gesehen) vorne und der Zeitstein sauber in 5 Hälften geteilt die Eckpunkte und die Mitte bildete. Stolz auf ihre Leistung standen Fisk und Azurian vor dem Y (aus dem Wasser-, Wind- und Feuerstein gebildet), eingerahmt von den Teilen des Zeitsteins.




"Gut gemacht" Azurian und Fisk drehten sich überrascht um. "Außergewöhnlich gut gemacht!", sprach das Wesen, das nun vor ihnen stand. Es war grau, seine Augen leuchteten dunkel-orange, sein Körper war dünn und schwebte leicht über dem Boden.


"Seit mir gegrüßt, Paladin-Jünger. Mein Name ist Jukico." Sein goldgelbes Gewand bewegte sich wie durch Windeinwirkung.




Es dämmerte langsam. Jukico erzählte Fisk und Azurian, dass der Planet Arkanan vor vielen tausenden von Jahren eine blühende Dschungelwelt war. "Mein Volk waren die Bewohner des Urwalds. Sie lebten in Tempeln wie diesem und beteten um ihr Psi anzureichern. Doch als die drei Monde des Planeten auf ihn stürzten, opferteten sie ihr angesammeltes Psi, um die Monde zu zerstören. Ohne das Psi wurden ihre Tempel anfällig für Witterung und Schäden durch ihre Feinde. Da die Monde vernichtet waren, kam auch ihr Gleichgewicht ins Schwanken. Aus asketischen, weisen Mönchen wurden verschwenderische blutrünstige Krieger. Es bildeten sich Klans, welche gegeneinader agierten und für ihre Kriege die Energie der Sonne anzapften, statt dem Psi, das sie sonst über tausende von Jahren sammeln mussten. Die Klans wurden von einem geeinigt, einem geduldigen Mönch. Er hielt die streitenden Mächte voneinander ab, welche nach langer Zeit an Ungeduld kapitulierten. Ich bin des Mönchs Nachfahre.


Und das Ergebniss dieses Streits seht ihr heute besonders stark. Die Sonne ist am Sterben. Sie scheint nur noch rot und hat den Dschungel verdürren lassen. Es gib nur noch wenig Wasser... Aber das soll zu unserem Zweck genutzt werden!


Genug jetzt, wir beginnen morgen mit dem Training..."




Fisk schlief tief und fest, genauso wie Jukico. Doch Azurian war wach und ihre Trauer war zurück gekehrt. Leise schlich sie sich aus dem Tempel und stetzte sich mit dem Kopf auf dem Arm gestützt auf einen der milliarden Steine auf dem Wüstenplanet. Ihr Blick schweifte in die Sterne. Dann fasste sie einen Entschluss. "Bestimmt weiß Yoki mir zu helfen..." Azurian suchte Yoki`s Aura und verschwand schließlich zu ihm.


Auf dem Hauptplaneten der Allianz des Lichtes (der übrigens Iliur genannt wurde) war der Morgen angebrochen und Yoki stand auf einer der weiten Grasebenen des Planeten, die neben den Städten den Großteil der Welt ausmachten. Er meditierte, als Azurian vor ihm auftauchte. Langsam erhob und wendete Yoki sich zu ihr. "Azurian... warum besuchst du mich?" Azurian setzte sich auf einen kleinen Stein und erzählte.




Yoki erkannte ihr Problem. "Der Mond... Die Strahlen die von ihm ausgehen... Sieh es einfach als Prüfung an, die du bestehen musst. Wenn du einen Weg gefunden hast, die Transformation zu nutzen, dann ist der Test bestand. Alles klar, Azurian?"


Azurian dachte über seine Worte nach. "In Ordnung. Es gibt keine Herausforderung, die ich nicht bestehen kann! Danke für den Rat, Yoki." Yoki verbeugte sich. Azurian drehte sich um, als ihr plötzlich noch etwas einfiel. "Yoki! Warte mal, ich... ach, vergiss es..." Sie teleportierte sich zurück nach Arkanan.




Früh am Morgen mussten sie schon aufstehen. Jukico band ihnen je ein riesiges Fass auf den Rücken und trieb sie in die Wüste. "Das einzige Gewässer liegt weit weg vom Tempel. Wir werden für zwei Tage holen." Fisk und Azurian schauten sich verdutzt an. Beide waren wieder fröhlich gestimmt, trotz der schweren Last. "Warum für zwei Tage? Das Wasser, dass wir in die Rieseneimer füllen werden, wird für Monate reichen!", wendete sich Fisk an Jukico. "Überlege bevor du sprichst! Der Weg ist weit und die Sonne ist heiß und brennt stark. Mehr als die Hälfte des Wassers wird verdunsten.", gab Jukico zur Antwort. Azurian warf ein: "Man könnte doch..." Jukico unterbrach sie: "Vergesst nicht, es geht um die Schulung eurer Geduld! Ich kenne deine Idee Azurian. Sie würde funktionieren, doch ich bevorzuge die Übung. Keine weiteren Diskussionen mehr, wir haben noch einen langen Weg vor uns!!!"




Zwei Stunden später erreichten sie schließlich das Wasserloch. Es war wirklich nicht mehr als das. Eine gigantische Grube, über der der Niederschlag sich konzentrierte.


Jukico gab die Anweisungen: "Setzt die Bottiche auf dem Wasser ab und zieht sie durch das Wasser." Fisk wollte gerade seinen Mund öffnen und protestieren, als ihn der scharfe Blick Jukico`s verwies.


Die Eimer füllten sich nur langsam, doch als sie endlich geschafft hatten, mussten Azurian und Fisk so schnell sie nur konnten durch die Wüste rennen, angetrieben von Jukico. Allerdings wollten sie es ihrem Meister beweisen und so stürzten sie dreimal so schnell wie Jukico über Dünen und Felsen.




Die rote Sonne ging langsam unter und verlieh dem Tempel einen gespenstischen Farbton. Der Meister der Geduld und seine Schüler aßen. Auch das Essen war ein Training für sie. Auf ihren Tellern schwabbelte zähflüssiger, schleimiger Brei, der ohne Zuhilfnahme von Besteck oder Händen allein durch Willenskraft und Geduld auf Fisk`s und Azurian`s Lippen kommen durfte. Waren sie zuschnell, ließ Jukico den Schleim sich erhitzen, sodass seine Schüler nach dem Essen hungrig und mit aufgeschwollenen Lippen versuchen mussten zu schlafen.




Der ganze Tag war für sie ein Training. Immer wieder kam der gleiche Tagesablauf. Aufstehen, Wasser holen, zurücklaufen, Wasser holen ... und am Abend essen und versuchen bis zum nächsten Tag zu überleben.


So schritt die Zeit voran, es vergingen Monate und zu Fisk`s und Azurian`s Erstaunen sogar Jahre. Sie fragten und diskutierten mit Jukico um die Länge ihrer Ausbildung, doch er meinte immer, sie wären noch nicht bereit. Die Sache hatte allerdings auch eine gute Seite. Mit den Monaten hatten sich Azurian und Fisk an den Lebenstil gewöhnt und fanden wieder Zeit zum abendlichen Training, aber jeder für sich.




Der Tag brach herein und Fisk war nun (nach seiner Rechnung) 12 Jahre alt (Fisk und Azurian hatten sich per `Schere, Stein, Papier` darauf geeinigt, dass Fisk ein Tag älter als Azurian ist).


Jukico und seine Schüler starteten ihren täglichen Ausflug. Es wurden keine Worte gewechselt. Diese Ruhe wurde den ganzen Tag lang eingehalten, denn sie hatten schon tausendmal Jukico`s Anweisungen gehört.


Fisk verzichtete auf das Abendessen und alle legten sich schlafen. Mitten in der Nacht, stand Fisk auf. Leise und langsam weckte er Azurian. "Wa..." Sie schaute ihn müde und fragend an. Mit einer eindeutigen Geste folgte Azurian Fisk nach draußen.
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