Fanfic: Koma Teil 1 (Fortsetzung von Kopfgeld)
dennoch in dieser Dimension zu leben. Vorsichtig hob Trunks sie auf. Ihr Körper war völlig bewegungsunfähig. Es war ihn unheimlich, jemanden zu tragen, der geöffnete Augen hatte und trotzdem ohnmächtig schien. In Windeseile brachte er sie in ihr gemeinsames Zimmer, wo er sie ins Bett legte. Ein Impuls sagte ihm, sie ins Krankenhaus zu bringen und ihr eine magische Bohne zu holen, aber wusste, das würde nichts bringen. Diese Trance musste Kyoko ohne Hilfe überleben. Er konnte nichts tun, außer bei ihr zu bleiben und ihre Hand zu halten und zu hoffen, dass sie sich, weit weg, wo immer sie war, an seine Stimme erinnern würde. Mit zitternder Hand schloss er Kyokos Augen. Er ertrug ihren Gesichtsausdruck nicht. Jetzt liegt alles in Gottes Hand, dachte Trunks. Dann fiel ihm ein, dass Dende Gott war und dass er sehr viel schwächer als Kyoko war. Er schüttelte wütend den Kopf. Wie gerne würde er etwas unternehmen! Hilflos legte er seinen Kopf in seine Hände und stützte sich auf dem Bett ab.
"Komm zurück, komm zurück..."
Verwirrt blickte Kyoko sich um. Sie stand auf einer weiten Ebene. Sie war sich vollkommen sicher, noch nie dort gewesen zu sein, aber auf eine eigentümliche Art kam ihr das Szenario, das sich ihr bot, bekannt vor. Dann fiel es ihr ein: Der Traum! Sie befand sich auf dem völlig zerstörten Planeten, den sie in ihrem Traum gesehen hatte. Verwirrt und ängstlich stand sie auf der Hochebene, von der aus sie das Land in weitem Umfeld beobachten konnte. Es war so, wie sie es bereits kannte: Das Leben war ausgelöscht, der Himmel verdunkelt und bösartig. Beunruhigt setzte sich Kyoko auf den Boden. Sie spürte den starken Drang, irgendwohin zu gehen und nicht untätig herumzusitzen, aber sie wusste bereits, was sie finden würde und dass die Anstrengung umsonst sein würde.
"Na, ist dir langweilig?", hörte sie plötzlich eine dunkle Stimme das Gedröhne der Donner übertönen. Schnell stand Kyoko auf und sah sich zu allen Seiten um, um die Person zu finden, die gesprochen hatte.
"Was ist denn, meine Liebe, ich hätte dir etwas mehr zugetraut. Denkst du tatsächlich, diese unvollkommenen Werkzeuge, die ihr Augen nennt, könnten mich erblicken?" Spöttisch lachte die fremde Stimme, sodass Kyoko eiskalte Schauer den Rücken hinunterliefen. Dann schloss sie die Augen und suchte den Sprecher mit ihrem Geist. Sie erschrak, als sie bemerkte, wie nah er ihr war und öffnete unwillkürlich die Augen. Direkt vor Kyoko stand ein Mann. Er war sehr groß, schmal, aber dennoch muskulös. Er hatte schwarze Haare und ein hübsches, aber schrecklich böses Gesicht. Zitternd dachte Kyoko daran, dass er Katra sehr ähnlich sah.
"Du bist..."
"...der Dark Kaioshin", beendete der Mann den Satz. "Du hast mir ganz schön zu schaffen gemacht", bemerkte er beiläufig. "Ich dachte, meine Idee wäre gut. Katra war wirklich ein ausgezeichneter Kämpfer. Damals hast du mir die Rechnung durcheinander gebracht." Er sah sie intensiv an - ein forschender, abschätzender Blick, der Kyoko das Gefühl gab, durchleuchtet zu werden.
"Na, dieses Mal wirst du das wohl nicht schaffen."
"Und warum nicht?", fragte Kyoko, wobei sie versuchte, möglichst selbstbewusst und übeerzeugt zu klingen. Der Dark Kaioshin lächelte sie nur mitleidig an und sagte:
"Dieses Mal wirst du woanders sein, wenn das Böse siegt. Ich dachte, die Zukunft der Erde wäre ein guter Platz für dich."
Kyoko erstarrte. Langsam drehte sie ihren Kopf. War das die Zukunft der Erde?
"Ja", antwortete der Mann auf die unausgesprochenen Frage. "Wenn ich gewonnen habe und der jämmerliche Kaioshin vernichtet ist, wird dies die Erde sein."
"Aber, was bringt das? Dann haben sie die Herrschaft. Aber worüber werden sie herrschen? Über Tote. Über einen verwüsteten Planeten. Macht das einen Sinn?"
Der DK (ich kürze jetzt mal ab) lachte laut auf. "Willst du mich von meinem Vorhaben abbringen? Das wird dir nicht gelingen. Ich wurde erschaffen, um den Gegenpol zu bilden. Das ist nun einmal das Böse. Dessen einziges Ziel ist das Zerstören des Guten. Die schlechten Eigenschaften der Lebewesen haben mich in letzter Zeit sehr gestärkt. Nun kann ich wieder einen Angriff starten."
"Das ist verrückt...", murmelte Kyoko traurig und fassungslos.
"Ist es das? Ich halte es für zielstrebig. Ich könnte tatsächlich einige Menschen leben lassen. Es gibt sehr, sehr böse Wesen auf eurem Planeten. Aber sie sind so erbärmlich. Die mächtigen Saiyajins, die noch leben, haben sich dem Guten angeschlossen. Selbst Vegeta. Er ist ein Dummkopf. Hätte er mir weiterhin gedient, wäre er stärker geworden als alle anderen. Er hätte herrschen können. Und was wählt er? Er wählt das Gute und damit den sicheren Tod. Was ist daran NICHT verrückt?", fragte der DK aufgebracht.
"Er hat Liebe gefunden", antwortete Kyoko ruhig. "Das war es ihm wert. Es gibt so vieles, für das es sich zu leben lohnt, das einem nur von der Seite des Guten geboten wird. Die Verlockung ist sehr stark auf beiden Seiten, aber für ihn war die Liebe das Verlockendere. Ich nehme nicht an, dass du Liebe empfinden kannst."
Langsam verlor Kyoko ihre Scheu vor dem bedrohlichen Mann.
"Aber selbst, wenn du es könntest. Wer sollte dich lieben?"
"Ich will nicht geliebt werden", antwortete der DK. "Du hast es noch nicht verstanden. In meiner Welt gibt es keine Liebe und es soll auch keine geben. Liebe macht schwach, Liebe macht verletzbar. Ich habe nur Verwendung für starke Wesen. So wie du eines bist..."
"Bin ich deswegen hier?", fragte Kyoko, ohne dass sie die Antwort hören wollte.
"Natürlich! Ich biete dir an, dass du die Seiten wechselst und von nun an mir dienst. Dann darfst du weiterleben. Wenn du mir gut dienst, werde ich dir vielleicht einen Planeten oder eine kleine Galaxie geben."
"Warum ich? Es gibt viele Böse. Nimm einen von ihnen", schlug Kyoko vor. "Ich werde niemals das Gute verraten."
Der DK lachte grimmig auf. "Das hast du bereits, meine Liebe."
"Wann?", fragte sie erschrocken. Und dann wusste sie es.
"Du hast Katra beinahe umgebracht. Dieser Hass, den du damals gefühlt hast, war nichts anderes als der Beginn deiner Seele, das Böse zu unterstützen."
"Nein!", schrie Kyoko. "Du irrst dich! ich habe niemals..."
"Doch, meine Liebe", unterbrach sie der Mann. "Verleugne es nicht. Du gehörst hier nicht hin." Er zeigte auf die verwüstete Landschaft. "Ich gebe dir einen Palast, Diener, was immer du willst. Du stellst dich dafür in meinen Dienst." Er warf einen herablassenden Blick auf die junge Frau. "Ich gebe dir Zeit, dich zu entscheiden. Bleibe eine Woche hier und denke darüber nach, was ich dir gesagt habe. Wenn ich wiederkomme, wirst du sterben oder herrschen."
Er drehte sich abrupt um. Sein langer schwarzer Mantel wehte im Wind. Dann war er verschwunden.
Kyoko sank auf die Knie und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Sie begann zu schluchzen.
"LÜGE!", schrie sie den finsteren Himmel an. "Ich bin nicht böse! Ich bin gut!" Dann brach sie zusammen. Ich werde nicht dem Bösen dienen, ich werde nicht...
Trunks wachte auf. Vor ihm stand Goku und sah ihn beunruhigt an.
"Wie lange liegt Kyoko schon im Koma?", fragte er besorgt. Dann sah Goku zur Zimmertür. Dort standen Videl und Gohan. Dahinter drängelten sich Goten, Piccolo und Kuririn.
"Seit gestern mittag", antwortete Trunks gähnend. "Seitdem war ich die ganze Zeit bei ihr und habe mit ihr geredet, aber sie scheint nichts zu hören."
"Weißt du, warum sie im Koma liegen könnte?", fragte Goten leise.
"Ja", sagte Trunks noch leiser. Die anderen horchten auf.
"Sie hatte sich in Trance versetzt. Wenn sie das macht, dann geht sie mit ihrem Geist auf anderen Dimensionen herum und lässt ihren Körper als leere Hülle zurück. Es scheint, als sei ihr Geist gegangen und nicht in ihren Körper zurückgekehrt."
"Klingt kompliziert", meinte Piccolo. "Vielleicht weiß Dende etwas darüber." Er ging etwas von den anderen weg und redete im Geist mit Dende.
Kurz darauf erschien er wieder in der Tür. "Fehlanzeige", teilte er den anderen niedergeschlagen mit. "Dende weiß nicht, wie man etwas dagegen tun kann. Er meinte, sie müsse das allein machen."
Ich wusste es, dachte Trunks und sein Gesicht verfinsterte sich.
"Hey!", schrie Gohan auf einmal erfreut. "Kyoko hatte doch so ein Buch. Da steht vielleicht drin, wie man so etwas wieder hinbekommt."
"Gute Idee", stimmte Piccolo zu.
Gemeinsam machte sich die kleine Gruppe auf den Weg durch das große Gebäude. Vor der Öffnung zu Kyokos Zimmer blieben sie stehen.
"Saubere Arbeit", murmelte Goku, als er den zerstörten Türrahmen und die zersplitterte Holztür am anderen Ende des Raumes untersuchte.
"Ein Fluch lag über der Tür", erklärte Trunks. "Mal sehen, was passiert, wenn ich ihr Buch anfasse."
"Pass bloß auf", warnte Videl unsicher.
Lamgsam bewegte sich Trunks Hand auf den Deckel des Buches zu, das auf einem notenständerähnlichen Gerät lag. Nichts geschah. Erleichtert atmete er aus.
Was dann geschah, erschreckte ihn allerdings mehr als ein Fluch es je gekonnt hätte.
"Wer bist du und was willst du?", fragte ein Gesicht, das auf