Fanfic: The same blue sky

Stimmung war ausgelassen. Die Gäste freuten sich, tanzten, lachten und riefen sich über drei Tische etwas zu. Dazwischen wuselten die, schlanken und hübschen, Kellnerinnen umher.


Ranma beobachtete das Ganze teilweise mit einem Lächeln, aber auch mit dem Gedanken heute Nacht kein Auge zuzubekommen. Doch schnell wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als eine Mädchenstimme ihn ansprach. Er drehte sich zu ihr um und blickte in das hübsche Gesicht einer Bedienung.


Sie passte so gar nicht in das Bild der Schenke. Ranma hatte das Gefühl, irgendwie mit ihr verbunden zu sein. Sie lächelte ihn an und er sah, wie sich ihre Lippen bewegten. Doch achtete er nicht auf die Worte, die aus ihrem Mund kamen. Es war ihm auch egal. Diese Augen waren einfach.. Sie erinnerten ihn an etwas. Etwas vertrautes lag in ihnen. Diesen Moment hätte er am liebsten angehalten.


Leider begann sie mit der Hand vor seinen Augen rumzuwedeln und riss ihn damit aus seinen Gedanken. Er wurde sofort rot und wäre am liebsten wieder aus der Schenke hinausgegangen, aber dieses Wesen, welches vor ihm stand hielt ihn irgendwie fest.


„Kommen Sie? Ich zeige ihnen alles.“ Ranma nickte und ging auf die Tür zu, die ihm gedeutet wurde. Das Mädchen blieb ein paar Schritte hinter ihm und wurde von der Wirtin kurz aufgehalten. Was sie zu besprechen hatten, konnte er nicht verstehen.






„Xenja, der junge Mann sagte etwas von einer Amnesie. Sie müsste zur gleichen Zeit wie deine eingetreten sein. Sehr merkwürdig, nicht wahr? Deshalb ist er nun dein Gast. Ich habe mir gedacht, vielleicht kennt ihr euch, wisst es nur nicht!“ Tari lächelte ihre Angestellte wieder auf ihre mütterliche Art an. Xenja nahm das mit einem Nicken auf und folgte ihrem Gast schnell durch die Tür.


°Er hat auch eine Amnesie?


Eigentlich sieht er nicht so aus, als würde er von hier kommen.


Aber ich kenne ja kaum Menschen aus dieser Welt...


Er müsste nur aus einem anderen Reich kommen.


Oder ihm ist dasselbe passiert, wie mir?


Was mach ich denn bloß?°


Völlig in Gedanken versunken lief sie die Treppe nach oben. Die letzte Stufe übersah sie zwar, stolperte auch, konnte sich aber gerade noch fangen. Als sie aufblickte sah sie Ranma, wie er auf sie zugesprungen war. Er hätte sie wahrscheinlich aufgefangen. Sie lächelte ihn an und ging den Flur mit ihm weiter entlang.


„Hier ist ihr Zimmer!“ Sie öffnete die Tür und ließ Ranma hinein. Auch sie betrat es. „Es ist nichts besonderes, aber ich hoffe es gefällt ihnen!“


Ranma drehte sich zu ihr um und sah sie an. „Ja, es ist völlig in Ordnung. Sagen sie mir ihren Namen?“


Xenjas Augen weiteten sich.


°Hat er gerade das Wort ‚völlig’ benutzt? Das macht doch niemand in der Gegend. Sie kennen es gar nicht.. Ich weiß noch, wie sie mich angesehen haben, als ich es benutzt hab.°


„Och mein Name ist Xenja, aber bitte siezen sie mich nicht. Unsere Wirtin möchte das nicht. Sie möchte, dass es hier familiär wirkt.“


Ranma nickte. „Gut, dann kannst du mich Ranma nennen. Ich bin nämlich bestimmt so alt wie du und möchte nicht so geschwollen behandelt werden.“


Sie nickte ihm zu und wollte gerade das Zimmer verlassen, als ihr noch etwas einfiel.


„Meine Kammer ist am Ende des Flures. Das letzte Zimmer auf der rechten Seite. Du kannst mich jederzeit wecken, falls irgendetwas passiert. Ich weiß, wie es ist, wenn man sich mit den Geräuschen der Nacht nicht auskennt.“


Sie verließ das Zimmer wieder und ging die Treppe nach unter.


°Ranma also...


Eigenartiger Name.


Eigentlich gibt es den in meiner Welt auch..


Aber, er wird doch nicht?


Ach, verdammt, ich drehe langsam durch...


Das ich auch nur daran denke..


Eine lebende Comicfigur..


Aber er sieht ihm schon ähnlich!?


Komisch..


...


...


Mir bekommt sicher die Luft in dieser Schenke nicht!°




-----*°*-----




Die Dunkelheit zog sich gerade über das Land, als Ranma sich endlich auf sein Bett fallen ließ. Er hatte lange aus dem Fenster in die Landschaft hinaus gesehen, denn er glaubte eigenartige Dinge draußen zu hören. Aber er konnte keinerlei Schatten oder Bewegungen ausmachen, die nicht in diese Gegend passten.


Schnell war er eingeschlafen. Er hatte einen unruhigen Schlaf. Ständig kamen ihm die letzten Momente mit Bingo in den Sinn. Er sah, wie Akane an ihm vorbei fiel. Er hatte keine Chance gehabt, sie zu sich zu ziehen. Seine Augen konnte er nicht mehr offen halten.


Er glaubte, sie in seinem Traum rufen zu hören und er schreckte auf.




Als er sich in seinem Zimmer umsah, war es schon stockdunkel. Die Musik und die Gespräche aus dem Schankraum waren inzwischen verstummt. Anscheinend schlief das ganze Haus schon. Trotzdem stand er auf. Er glaubte, wieder etwas gehört zu haben. Etwas, das draußen durch die Schatten schlich.


Als er auf den Flur trat, konnte er etwas mehr sehen, als in seinem Zimmer. Man hatte hier ein paar Kerzen aufgestellt. Diese wurden durch Glas geschützt. Wahrscheinlich, damit nichts aufbrennen konnte.


Langsam ging er in Richtung Treppe und diese hinunter. Als er die Tür zum Schankraum erreichte, konnte er durch den Spalt unter der Tür Licht erkennen. Anscheinend war doch noch jemand wach.


Er öffnete die Tür und trat hindurch. Auf Anhieb konnte er sehen, wer dort durch den Raum ging. Xenja schien gerade die letzten Reste des Abends wegzufegen und bemerkte Ranma überhaupt nicht.


Er setzte sich auf einen der Hocker und beobachtete sie. Woher kam bloß dieses vertraute Gefühl, dass er bei ihr hatte? Alle anderen Menschen, die er in dieser Welt getroffen hatte, machten ihm auf irgendeine Art Angst. Sei es mit ihren Geschichten, wie der Bauer vor dem Dorf. Oder mit ihrer Gestalt, wie die beiden Wachen am Tor. Dabei hatte er nie vor etwas Angst gehabt. Woran lag es nur? Vielleicht an dieser Fremdheit?


Als Xenja sich umdrehte und Ranma erblickte, lächelte sie. Vorsichtig gab er ein Lächeln zurück.


°Sie ist anders, als die anderen Menschen hier. Und das weiß ich, obwohl ich noch nicht viele getroffen habe.°


„Warum bist du denn noch auf?“ Sie kam auf ihn zu und blieb vor ihm stehen.


„Ich, ich weiß nicht. Irgendwas hat mich geweckt. Und warum bist du ganz alleine hier?“


„Morgen habe ich frei. Und heute muss ich das Gasthaus schließen. Es wird aufgeteilt. Damit jeder mal länger und mal weniger arbeiten muss!“ Die lächelte wieder. Ranma nickte allerdings nur.


„Du sagtest, dich hätte etwas geweckt!?“ Sie sah ihn neugierig an.


„Ja, ein Schrei. Ich glaubte, einen Schrei gehört zu haben. Und .. Ich fand ihn nicht menschlich. Irgendwie beunruhigend.“ Er sah sie erwartungsvoll an.


„Ich weiß.. Ich bin auch oft davon geweckt worden. Es gibt hier eine Legende. Eine Art Wolf, aber stärker und blutrünstiger als sonst, reißt Menschen, die sich Nachts vor dem Dorf aufhalten. Deshalb gibt es hier auch eine Mauer. Diese zieht sich aber nicht durch das ganze Dorf. Nur die Mitte ist umzäunt, dort wo die meisten Menschen leben. Die Häuser, die man von weitem sieht, sind ungeschützt. Meistens kommen diese Bauern auch des Nachts in das Gasthaus. Die Menschen haben Angst.“


Ranma hatte ihr ruhig zugehört. Doch gefiel ihm diese Geschichte ganz und gar nicht.


„Ist es eine Art Werwolf?“ Er sah sie an und Xenja machte einen eigenartigen Gesichtsausdruck.


„Werwölfe... Was ist das?“ Sie wusste, die Menschen hier kannten diesen Begriff nicht. Auch, wenn sie wusste, was Ranma meinte, so konnte sie doch nun herausbekommen, ob er wirklich nicht von hier stammt.


„Na ja, Werwölfe sind Wesen aus Horrorgeschichten.. Kennst... Oh Mist, wie ich rede.. Du glaubst mir nicht, richtig?“ Er wusste, dass Xenja ihn durchschaut hatte. Seine Geschichte mit der Amnesie war ja auch wirklich schlecht gewesen.


„Ich glaube dir mehr, als du denkst.. Warte hier einen Moment!“ Sie stand auf und brachte den Besen weg. Danach lief sie nach vorne und schloss die Türe ab. Außerdem musste sie noch die Kerzen löschen, die den Raum erhellten. Alle bis auf eine, denn diese behielt sie in der Hand.


„Komm, wir gehen am besten nach oben.“ Er folgte ihr wieder die Treppe nach oben. Sie brachte ihn in ihr Zimmer und zündete zwei weitere Kerzen an.


Als sie ihre Schürze abgelegt hatte, setzte sie sich zu ihm aufs Bett.


„Ich habe die Geschichte mit der Amnesie auch über mich erzählt.“ Ranmas Augen weiteten sich. Waren er und Akane nicht die einzigen, die Bingo hierher geschickt hat? Aber konnte er sich da sicher sein? Vielleicht sollte er noch abwarten..


„Du hast auch eine? Was ist die passiert?“ Er hoffte inständig, dass Xenja ihm etwas erzählen würde, dass ihm weiterhelfen könnte.


„Ich bin vor einigen Tagen, es mögen nun auch schon zwei Wochen sein, in der Nähe dieses Dorfes aufgewacht. Ich kannte diese Gegend nicht und alles schien mir fremd. Als ich mich umsah, fand ich eine mir unbekannte Tasche neben mir, die einen Reiseumhang und eine..“


„..Geldbörse enthielt.“ Ranma hatte ihren Satz beendet und sah sie erwartungsvoll an. Auch sie hatte innerlich gehofft, auf jemanden zu treffen, dem dasselbe wiederfahren war. Und nun: Er saß hier und sie bekam kein Ton mehr heraus. So groß war die Freude oder die Überraschung.


„Du also auch.. Warum hat Bingo dich geholt?“ Ranma war sich nun völlig sicher und blickte Xenja an.


„Bingo? Du meinst Belladonna!“ Die beiden waren verwirrt und begannen mit dem Kopf zu schütteln. Mehr für sich selbst, als für ihren Gegenüber.


„Nein, Bingo.. er hat mich hierher gebracht. Und ein
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