Fanfic: Just one more Chnace (Teil 1)

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"Klasse, vielen Dank."


Bulma hatte davon überhaupt nichts mitbekommen. Sie hatte mit Schrecken festgestellt, das ihr Biobuch total verklebt war. Allein die erste Seite aufzuschlagen war fast unmöglich.


"Hier, du kannst bei mir ausgucken.", hallte schon wieder seine Stimme an ihr Ohr.


Langsam begann sie diese Stimme zu mögen. Sie klang sanft, nicht zu hoch, und nicht zu tief, irgendwie richtig nett.


"Was willst du denn hier?", fragte sie, als sie in sein frech grinsendes Gesicht blickte und dann ihr Augenmerk auf sein aufgeschlagenes Buch setzte.


"Ich hab mich neben dich gesetzt. Darf ich doch, oder? Außerdem kannst du meine Hilfe gut gebrauchen."


"Bitte was? Ich brauche deine Hilfe nicht."


"Klar, dann schlag mal Seite Drei auf."


Bulma sah ihn irritiert an. Was wollte er? Erst nach ein paar ruhigen Sekunden war ihr klar, das er das Buch meinte.


"Achso, das meinst du."


"Wieso? Was dachtest du denn, was ich meine?"


"Nicht so wichtig."


Sie setzte sich bequem auf ihren Stuhl und genoss dieses Gefühl. Das Gefühl, das jemand neben ihr saß, mit ihr sprach und sie sogar bei sich ins Buch schauen ließ.


Hinter ihr knirschte Maname wütend mit den Zähnen. Normal saß Son-Goku immer direkt vor ihr. Da war er genau in Reichweite für ihre Flirtversuche. Doch jetzt saß er ganz vorne und, um es noch schlimmer zu machen, neben dieser Sumpfkuh von Briefs.


"Also, Leute, wir hatten uns in der letzten Stunde einen Film über das Verhalten von Giftschlangen angeguckt. Eure Hausaufgabe war es, Informationen über eine Schlange rauszusuchen, die euch besonders interessiert.", begann Frau Taman den Unterricht und holte das rote Klassenbuch aus ihrer Tasche. Darin wurde jeder vermerkt, der die Hausaufgaben nicht hatte. Jeder Lehrer hatte sein eigenes.


"So, wer seine Hausaufgaben nicht hat, der meldet sich jetzt bitte.", entgegnete sie, während die meisten ihre Sachen auf den Tisch legten.


Sofort meldeten sich ein paar Leute, darunter auch Maname.


"Maname, warum nicht? Das ist schon dein dritter Strich diesen Monat."


"Anscheinend habe ich da was falsch verstanden. Als Schlange, die mir gefällt, habe ich natürlich über die Schlange vor der Kasse im Waldorf geschrieben. Nicht über diese ekeligen Mistviecher."


Der Trupp von vier Mädchen, die stets um Maname rumschwarwentztelten, begann zu kichern.


"Schade, aber denk dran. Nicht alles dreht sich um Klamotten.", seufzte Frau Taman und ging dann rum, um sich die Referate und Infoblätter der restlichen Schüler anzugucken.


Bulma hatte etwas über die Anakonda geschrieben. Einen Vier Seiten Aufsatz. NichtS Weltbewegendes.


Auch ihr Nachbar hatte einen ganzen Batzen Papier vor sich liegen.


"Über was hast du gemacht?", fragte sie neugierig und nahm das Infomaterial in ihre Hand.


"Über den australischen Taipan. Und du?"


Er langte nach ihrer Hausaufgabe und streifte dabei kurz ihren Arm. Bulma zuckte zusammen. Seine Haut war weich und doch hart. Es elektrisierte sie.


"Oh, die Anakonda. Nicht schlecht."


Da kam Frau Taman von hinten und strahlte, als sie die beiden Referate vor sich sah. Natürlich bekamen Bulma und Son-Goku einen Extrapunkt in Ihrem Arbeitsverhalten.


"So, und weil bald Ferien sind und ihr wahrscheinlich eh keine Lust mehr habt, bei diesem Wetter zu lernen, habe ich euch etwas mitgebracht.", zwitscherte sie nach einer Weile und schob einen bedeckten rechteckigen Kasten vor das Pult.


Als sie das Tuch wegzog, kreischte Maname sofort und auch ein paar andere wichen angeekelt zurück. Eine Python schlängelte sich in dem offenen Terrarium.


"Wer will darf das Tier mal auf den Arm nehmen, aber Vorsicht, auch wenn es nur eine Würgeschlange ist, hat sich Zähne."


"Und kommst du mit?"


Bulma blickte Son-Goku fragend an.


"Wohin?"


"Na, die Schlange anfassen." Er grinste wieder frech und zwinkerte ihr wieder so süß zu.


Zuerst wollte sie dankend ablehnen, doch da sah sie ein Glitzern in seinen Augen, ein herausforderndes Glitzern, als ob er sie locken wolle.


Und da stand sie auf und marschierte los. Sie würde ihm schon zeigen, das sie nicht ängstlich war. Der Junge folgte ihr und beide reihten sich zu den anderen, die trotz allen Ekels das Tier betrachteten.


Nur Maname und ihr Girltrupp waren sitzen geblieben und machten entrüstete Gesichter.


"Also, wer will sie mal halten?", fragte Frau Taman und hob die Python sachte aus dem Glasbehälter.


Es hatte eine olivgrünbrauch gemischte Grundfarbe und schwarze Flecken auf dem Rücken. Der Kopf war klein und eckig, die dunkle und gespaltene Zunge fuhr schnell rein und raus.


"Hier. Ich!" Alle schauten erstaunt zu Son-Goku, der nun neben die Lehrerin trat. Vorsichtig legte die ihm das Tier auf seine Schultern. Ganz langsam gab sie ihm dann das Kopfende und das Schwanzende in die Hände und begutachtete ihn ausgiebig.


"Und wie ist es?", fragte ein Junge, der neben Bulma stand.


"Es fühlt sich keineswegs nass oder glitschig an. Sie ist ganz trocken, ein bißchen rau. Und warm. Richtig angenehm. Willst du auch, Bulma?"


Mit der letzten Frage blickte er sie wieder mit diesem fordernden Blick an und Bulma nahm erneut die Herausforderung an.


"Klar!", trällerte sie und ging zu ihm.


Son-Goku legte die Schlange vorsichtig ab und schlang sie um ihren Nacken. Dabei berührte er sie am Hals und am Arm. Einmal zuckte sie so zusammen, das das Reptil fast runtergefallen wäre.


Gott sei Dank, glaubte jeder sie sei wegen der Schlange so aufgeregt, dabei war es in Wirklichkeit er, der sie so hibbelig machte.


Als auch diese Stunde vorüber war und es endlich große Pause hieß, ging Bulma schnurstracks zu einer, der vielen Bänke, die auf dem Schulhof standen, der sich hinter dem Gebäude erstreckte. Neben einem Basketballfeld, gab es hier bloß Rasen, Tische und Bänke.


Sie legte den Rucksack neben sich und tütete ihre Butterbrot aus, das ihre Mutter ihr mitgegeben hatte. Gerade, als sie hineinbeißen wollte, kam sie wieder. Diese Stimme, die sie so gerne hörte.


"Stör ich?"


Ohne auf eine Antwort zu warten, schwang er sich von hinten über die Rückenlehne und landete neben ihr.


"Nein. Aber was willst du hier?"


Sie war es nicht gewohnt, das sich in der Pause jemand zu ihr setzte. Das hatte noch nie jemand gemacht.


"Na, essen. Was sonst?" Wieder grinste er. Auch Bulma musste lächeln.


Die beiden redeten eine Weile über den Saturn, den Taipan, die Anakonda, Herrn Stiff und noch so manch anderes Zeug. Bulma fühlte sich richtig wohl. Endlich war sie nicht mehr allein, endlich konnte sie sich mit jemandem unterhalten, Witze reißen, zusammen sein.


Als es dann donkte, kam ihr die Zeit gar nicht so lange vor. Normal dauerteN die Pausen für sie immer ewig und sie betete immer, das es gleich endlich dongen würde, doch jetzt fand sie es blöd, das ihr Gespräch gestört wurde.




In der letzten Stunde hatten sie in verschiedenen Räumen Unterricht. Er hatte Physik, sie Latein.


Diesmal saß sie wieder allein auf ihrem Platz. Sie vermisste ihn, dabei war er ja gar nicht weit weg. Der Raum für Physik lag im selben Stockwerk, wie ihr Raum und außerdem dauerte es bloß fünfundvierzig Minuten, doch diese fünfundvierzig Minuten waren die längsten ihres bisherigen Lebens.


Kaum schellte es, rannte sie raus und dann den Flur entlang, um die Ecke und dann.....Krach.


Sie war mit jemandem zusammengerannt. Beide lagen am Boden. Bulma rieb sich den Kopf und begann ihre umhergeflogenen Blätter und Bücher einzusammeln.


"Du hast wohl wirklich viel im Kopf.", entgegnete ihr Unfallpartner. Es war Son-Goku.


"Oh, Entschuldigung. Ich wollte zu di.....meinem Spinnt und ein paar Bücher rausholen."


Während sie aufstand lachte sie beiden, über ihre Schusseligkeit.


Als er wieder gehen wollte, hielt sie ihn auf.


"Du, Son-Goku?"


"Ja, was ist?"


"Nun, ich weiß nicht wie ich es sagen soll, aber, wenn es dir nichts ausmacht, würde ich heute gern zu Dir kommen und dir bei deinem Referat über den Kapuzina-Affen helfen. Immerhin bist ja wegen mir da reingeraten.", flüsterte sie fast und zog unsichtbare Kreise auf dem Boden.


"Ich hab’s gewußt."


Sie blickte auf.


"Du stehst auf mich. Gib´s zu." Er grinste schelmisch und kam ganz nah an sie heran.


"Was?! Du hast sie wohl nicht mehr alle. Ich soll auch dich stehen?", kreischte sie und wurde puterrot.


"Siehst du, du wirst ganz rot. Du bist total in mich verknallt." Er kam noch näher an sie heran. Ihre Gesichter berührten sich fast.


"Sag mal, was bildest du dir eigentlich ein. Warum sollte ich ausgerechnet in dich verknallt sein?"


"Ich sehe gut aus, ich bin klug, ich bin nett, eben ein Traumtyp."


Seine Augen glitzerten selbstsicher und herausfordernd.


Als Bulma nicht sofort die passende Returkutsche einfiel, machte er auf dem Absatz Kehrt und verschwand in Richtung Ausgang.


"Hey, ich hab noch eine Beleidigung offen.", rief sie im hinterher.


Er drehte sich im Laufen um und zwinkerte ihr zu.


"Heute Nachmittag. Drei Uhr. Mandelate Street dreizehn."


Damit war er ganz weg.


Bulma blieb mit offenem Mund zurück.


Erst nach einer Weile
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