Fanfic: Silence - The God of Evil (Teil 16)
Risse durchbrachen den Boden, Tische rutschten von einer Seite auf die andere, Stühle flogen in hohem Bogen durchs Zimmer und zerbarsten an der Wand. Eiskalte Luft wehte durch das Loch in der Seite des Saales rein und ließ die Insassen frieren.
Vegeta rappelte sich wieder hoch und schaute die Meeresoberfläche ab. Irgendwo musste sie doch sein. Aber wo?
Das Wasser war schwarz, wie Pech. Undurchdringlich lag es vor ihm, unendlich weit und nicht bereit, seinen Geheimnisse und Bulma wieder rauszurücken. Es wollte sie verschlingen. Der Gott befahl es.
Doch dann schoss ein türkiser Schopf aus der flüssigen Finsternis heraus. Es war wirklich Bulma, die nun nach Luft rang und um Hilfe schrie.
Der kleine Saiyajin hüpfte sofort zu ihr und fischte sie raus.
Goku und die restlichen versuchten, aus dem Saal rauszukommen. Noch immer knallte und krachte es permanent. Überall schrien Leute, überall grölte es.
Dazu war es stockfinster. Man sah sprichwörtlich die Hand vor Augen nicht.
"Pass auf!", schrie Gohan plötzlich und warf Videl zur Seite. Ihr noch nicht mal gestellte Frage wurde mit dem runterstürzenden Kronleuchter beantwortet, der sich in seine Bestandteile aufgelöst hatte.
"So und jetzt rück die anderen Dragonballs raus.", befahl Silence und kam zielstrebig auf Son-Goku zu.
Er wartete keine Antwort oder Reaktion ab, sondern trat dem Saiyajin gleich volles Pfund in den Magen, so das er quer durch den Raum flog und mit lauter Splittern und viel Getöse auf das Deck krachte.
ChiChi wollte hinterher, doch der junge Gott packte sie an ihrem schwarzen Schopf.
"Halt. Schön hiergeblieben. Wo sind die restlichen Kugeln?", fragte er ungeduldig und seine leeren Augen blitzten auf.
"Na, los sag schon!", brüllte er , als sie keine Anstalten machte, ihm eine Antwort zu geben. Immer fester zog er an ihren Haaren.Die ersten rissen schon ganz langsam raus.
"Dann eben nicht, du dumme Zicke!", zischte er und knallte ihr seinen Kopf in den Kacken. ChiChi brach sofort bewußtlos zusammen und blieb regungslos liegen.
Er drehte sich zu Videl um, die derweil versucht hatte mit Gohan klammheimlich zu entwischen.
"Na, na, na. Wo wollt ihr denn hin? Die Party ist noch lange nicht vorbei."
Kaum hatte er den Satz beendet war er schon bei ihnen und knallte dem jungen Saiyajin seine Faust ins Gesicht. ER taumelte zurück und hielt sich die blutende Nase mit der Hand. Videl schrie bestürzt auf.
Sie drückte den Beutel mit den Kugeln so fest in ihren Rücken, das sie das Gefühl hatte, er brenne sich in ihre Wirbelsäule.
"So, wer von euch beiden hat ihn jetzt. Ich würde vermuten, das du ihn hast....." Er deutete zu Son-Gohan.
"....Daher fange ich bei dir an."
Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Tochter des Champions und grinste schief.
Videl bekam Schweißausbrüche. Sie musste schnellstens handeln. Aber wie? Son-Goku lag benommen auf dem Deck, Vegeta war irgendwo auf dem Ozean und Gohan konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Aber dann....
"Bevor ich sie dir gebe, erlaube mir eine Frage zu stellen.", entgegnete sie mutig und schaute ihn fest an.
Er guckte er verdutzt, nickte dann ab.
"Klar, was immer du willst, Süße."
"Wie ist es in einem schwarzen Loch zu hausen?“
Nicht nur Silence schaute etwas seltsam drein. Auch Son-Gohan schien von dieser Frage mehr als verwundert.
„Also, es ist nicht gerade angenehm. Ich denke, das versteht sich von selbst. Da drinnen gibt es keine Zeit und auch keinen festen Raum. Nur Dunkelheit und Chaos...“
Während er so erzählte begann Videl hinter ihrem Rücken, die fünf Kugeln auszupacken. Ganz langsam. Eine nach der anderen. Hatte sie eine fest im Griff, holte sie aus ihrer Hosentasche eine Hoipoi-Kapsel und ließ den Dragonball darin verschwinden.
Gohan sah das ganze von seinem Standpunkt aus und versuchte ihr langsam näher zu kommen.
„Und somit beende ich meinen Vortrag über das Leben in einem schwarzen Loch und auch deinen schäbigen Versuch, Zeit zu schinden. Rück den Beutel raus, oder du kannst demnächst durch nen Seiteneingang essen.“ Die letzten Worte schrie er und packte die junge Frau am Hals.
Videl sah sich gezwungen, ihm den Beutel auszuhändigen. Was sollte sie anderes tun? Sterben? Na, sicher, so lebensmüde war sie auch nicht.
Mit zitternden Händen und immer noch japsend hielt sie ihm den dunkelroten Sack hin.
Fröhlich grinsend nahm Silence das Geschenk an und ließ sie dann fallen.
Der Beutel war zwar leicht, aber er fand auch das eine Lokomotive leicht war. Das stand doch in keiner Relation zueinander, also drehte er sich um und machte sich bereit diesem Schiff und somit auch seinen Widersachern den Rest zu geben.
„Hast du sie alle?“, fragte Gohan mit etwas nuschelndem Ton.
„Nein, nur die fünf aus dem Beutel.“
„Mist! Aber besser als nichts. Lass uns jetzt die anderen holen und schleunigst verschwinden.“
Die beiden rannten nach draußen, wo Goku schon dabei war Vegeta beim Rausfischen von Bulma zu helfen.
„Wie geht´s dir?“, fragte der Prinz besorgt und streichelte ihren Kopf.
„Wie sollt’s mir schon gehen. Ich komme mir vor wie Kate Winslet.“
Die beiden Saiyajin halfen ihr hoch, Gohan nahm Videl bei den Armen und so schwebten sie hoch.
Silence hatte sich direkt über dem Ozeanriesen in der Luft breit gemacht. Seine Augen leuchteten blutrot und seine Hände waren über die beiden Teile des Schiffes ausgebreitet.
Ruckartig bewegte er seine Hände aufeinander zu, weswegen sich auch der Bug und das Heck in Bewegung setzten.
Wie zwei Autos krachten sie ineinander rein. Die Rettungsboote, die an der Außenwand runtergelassen wurden, wurden zerquetschte, wie Spielzeug und die Menschen fielen schreiend oder sogar schon tot in ihr kaltes nasses Grab.
Funken sprühten, Feuerbälle Schossen in den Himmel, Explosionen erfüllten die Luft, die Schrei gingen darin unter, genauso, wie die Titan es tat. Gemächlich verschwand sie in den eisigen Fluten. Noch immer andächtig, noch immer mächtig, noch immer majestätisch, doch sie versank. Der Intaktik wurde ihre letzte Ruhestätte. Und somit auch die letzten Ruhestätte für Tausende von Menschen.
Silence lachte amüsiert da oben über das Ganze. Doch da fiel sein Blick auf eine Person in dem kreischenden Haufen von Überlebenden, die verzweifelt an der Wasseroberfläche kämpften.
Der Gott schoss hinunter und packte sie und drückte ihren Kopf zurück ins Wasser.
Goku und die anderen blickten dem ganzen Spektakel betrübt entgegen. Wieder hatten sie das Töten von unschuldigen Menschen nicht verhindern können.
„Du, Son-Goku, wo ist eigentlich ChiChi?“, fragte Bulma hustend in Vegetas Armen.
Dem Saiyajin stockte der Atem.
„Oh, mein Gott, sie muss noch da drinnen gewesen sein, als es untergegangen ist.“, stellte Videl entsetzt fest.
Goku raste sofort nach unten und blieb wieder wie angewurzelt in den Luft stehen.
ChiChi war noch nicht tot, zumindest bis jetzt. Sie kämpfte gerade gegen Silence, der ihren Kopf ständig unter Wasser presste. Die schwarzhaarige schlug um sich, wehrte sich so gut sie konnte.
Ihr Mann war wie versteinert. Er wollte zu ihr, wollte ihr helfen, doch es ging nicht. Etwas hielt ihn fest. Er war wie gelähmt. Seine Angst lähmte ihn. Seine Angst vor dem Tod. Seine Angst vor dem Gott des Todes. Seine Angst vor Silence.
„Man, wieso dauert das immer so lange, bis ihr dämlichen Erdenfrauen krepiert?“, fragte er sarkastisch und drückte sie ein letztes Mal zurück. Ein paar kleine Bläschen stiegen auf, es wurden aber immer weniger, bis sie irgendwann ganz versiegten und somit zeigten, das der schwarze undurchdringliche Ozean ein weiteres Opfer verschlungen hatte.
Son-Goku begann zu zittern. Ihm war kalt, er war nass, sein Körper tat weh, sein Herz tat weh. Er fühlte eine unvorstellbar große Leere in sich. Sie war tot. Die Frau, die er liebte. Die Frau, die er geheiratet hatte. Die Frau, die ihm zwei Kinder geschenkt hatte war tot.
Eine Träne rann über seine Wange. Sie lief an ihr herunter und tropfte dann in das Meer.
„Komm schon, Kakarott, wir werden sie wiederbeleben.“, hauchte Vegeta hinter ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
Und so flogen sie so schnell es ging in Richtung Gottes Palast. Zumindest hatten sie schon fünf Dragonballs. Zumindest war die Hoffnung noch nicht ganz verloren....
„So eine Scheiße. Diese verfluchten Arschgeigen. Ich werde sie alle auseinanderreißen.“, tobte Silence, als er bemerkt hatte, das nur eins in seinem Beutel war. Luft.
Wütend schmiss er das Ding nach unten und ließ seine Augen rot aufleuchten.
Gigantische Wellen Schossen unter ihm hoch und begruben die im Wasser treibenden Passagiere unter sich.
„Oh, man,wie konnte ich nur auf so einen Trick reinfallen? Aber das gibt Rache. Ich werde sie abschlachten, wie Vieh.“, brüllte er und flog, nachdem er ihre Auren und die Dragonballs geortet hatte, hinterher.
„So, also doch noch etwas zeit zum Ausspannen.“, entgegnete Miss Plavalaguna und trank ihr Glas leer.
„Was soll das heißen? Es sieht gar nicht gut für und aus.“. Uranai Baba war sichtlich beunruhigt.
„Ach, sei nicht so pessimistisch.“
„Nicht so pessimistisch? Ich bitte dich. Dieser Silence hat zwei Dragonballs, ist auf dem Weg sich die restlichen fünf zu holen und hat außerdem gerade eben einen Zehntausend Tonnen Luxusliner versenkt, inklusive der Passagiere.“
„Na und?