Fanfic: Wenn er doch nur ein Mädchen wäre... (2)

Kapitel: Wenn er doch nur ein Mädchen wäre... (2)

Hi,


hier ist der zweite Teil, ich habe mich extra für euch beeilt *schwitz*. Danke für eure netten Kommentare Kushami-chan und Selena *umarmeuchalle*


@Grea Saiyaman: hoffentlich gefällt dir dieser Teil besser *ganzliebguck*


So, jedenfalls viel Spaß euch allen!!











Der Halb-Saiyajin wußte nicht, wie viel Zeit vergangen war, als er endlich wieder die Kraft fand, aufzustehen. Nicht fähig auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, ging er schwankend zum Rande der Plattform und ließ sich in die Tiefe fallen. Er fühlte sich leer und ausgebrannt, irgendwie war da, wo sonst seine Gefühle und Empfindungen waren, nur noch ein großes schwarzes Loch. Fast automatisch fing sein Körper den Fall ab und flog, ohne eine bestimmte Richtung zu folgen, los.


Warum nur hatte er so ein großes Talent immer alles falsch zu machen? Natürlich fiel ihm darauf keine Antwort ein. „Warum habe ich mich nur so gehen lassen?“ Diese Frage stellte er sich immer wieder.


Wie lange er schon flog, er wußte es nicht. Längst waren die letzten Erzeugnisse der Menschheit, jedes Anzeichen von Zivilisation und Fortschritt, einer kargen, leeren Landschaft gewichen. Nun nahm der Halb-Saiyajin zum ersten Mal wieder bewusst seine Umgebung wahr. Hier kam ihm alles doch sehr bekannt vor. Eine Welle der unterschiedlichsten Erinnerungsfetzen überflutete sein Bewusstsein. Völlig überwältigt setzte er zur Landung an. Hier, genau hier war es, wo alles begonnen hatte. Das war der Ort, an dem er gelernt hatte, auf eigenen Beinen zu stehen und für sich selbst zu sorgen. Genau hier hatte Piccolo ihn, vor einer Ewigkeit wie es schien, trainiert und dazu gebracht von einer Heulsuse und Muttersöhnchen zu dem zu werden, was er heute war. Aber was war er heute? Nicht einmal das wußte er, aber vielleicht konnte er es hier heraus finden. Hier vermutete ihn bestimmt niemand, trotzdem losch er seine Aura. So konnte Son-Gohan sicher sein, nicht gefunden zu werden, wenn er doch gesucht werden sollte.


Er sah sich kurz um und ging dann zielstrebig zu der Höhle, die ihm damals als Kind ein Zuhause gewesen war. Als die angenehme kühle Dunkelheit ihn umschloss, legte er sich auf den nackten Boden. Er zog seine Beine zum Körper und schlang seine Arme darum. Er hatte sich entschieden, er würde hier bleiben, da er sonst nirgendwo mehr hinkonnte. Der Junge schloss seine Augen und versank völlig in seinen trüben Gedanken. Wieder kamen ihm die Tränen, doch diesmal wehrte er sich nicht dagegen und so weinte er dich in den Schlaf.




Nachdem er sich von Son-Gohan losgemacht hatte, war Piccolo schnell in sein Zimmer gegangen. Er hatte sich, so wie er war, auf sein Bett fallen lassen und den rechten Arm über seine Augen gelegt. Er verstand seine Gefühle nicht mehr. Die Umarmung seines ehemaligen Schützlings hatte so etwas warmes und geborgenes an sich, dass es ihm sehr schwer gefallen war, sich davon loszureißen. Es hatte ihm sehr wehgetan zu sehen, wie der Junge da auf den Boden gekauert und so bitterlich geweint hatte. Der Namekianer hätte ihn am liebsten in seine Arme genommen und niemals wieder losgelassen, aber er schaffte es nicht über seinen Schatten zu springen. Ja genau, auch er hegte zärtliche Gefühle für den jungen Halb-Saiyajin und konnte es sich nicht mehr vorstellen, ohne ihn zu sein. Aber Piccolo blieb realistisch, auch wenn sie beide dieselben Gefühle füreinander hatten, war diese Liebe mit großer Wahrscheinlichkeit zum Scheitern verurteilt. Die Gesellschaft mit ihren verqueren Moralvorstellungen würde so eine Beziehung bestimmt nicht tolerieren und er wollte das seinem Liebsten nicht zumuten. Er würde lieber alle Empfindungen in sich abtöten, als ihn irgendwie zu verletzen.


Deshalb hatte er sich von dem Jungen zurück gezogen, er hoffte damit das Richtige zu tun. Aber je weiter er sich von ihm entfernte, desto näher wollte er ihm sein. Sein Herz drohte zu zerspringen und jede Faser seines Körpers schrie nach Son-Gohan. Aber der Halb-Saiyajin war nicht hier und er konnte ihn auch nicht spüren. „Es ist besser so,“ versuchte Piccolo sich einzureden, glaubte aber nicht einmal seinen eigenen Worten. Eine einzelne Träne rollte ihm die Wange hinunter.




Mittlerweile graute schon der neue Morgen und Chichi lief nervös durchs Haus. Ihr ältester Sohn war schon seit Stunden weg. Er hatte gesagt, er wollte nur kurz diesen Namekianer besuchen. Das war gestern gewesen und er war immer noch nicht wieder zu Hause. Sie machte sich tierische Sorgen um ihn, es war sonst nicht seine Art, einfach weg zu bleiben. Immer wieder fiel ihr Blick auf die Uhr, es ging schon auf 8Uhr zu. Die Mutter zweier Söhne ließ sich auf einen Stuhl in der Küche fallen. Sie hatte die ganze Nacht nicht schlafen können und auf ihn gewartet. Nun stützte sie ihre Ellenbogen auf den Tisch ab und vergrub ihr Gesicht darin. Plötzlich spürte sie, wie sich eine Hand auf ihre Schultern legte. „Son-Gohan!“ Mit einem Ruck fuhr sie hoch und sah dich um. Da erkannte sie ihren jüngsten Sohn, welcher sie zu trösten versuchte. „Ist doch gut Mama, er kommt bestimmt bald nach Hause,“ bei diesen Worten nahm er seine Mutter kurz in den Arm. „Danke, mein Schatz,“ erwiderte sie, „aber ich werde mal bei Bulma anrufen.“ Mit diesen Worten stand sie auf und ging zum Telefon. Chichi nahm den Hörer ab und wählte die ihr bekannte Nummer. Nachdem sie ihrer Freundin alles erzählt hatte, versprach Bulma zum Palast Gottes zufliegen und nachzufragen. Dankbar legte sie wieder auf.




Es klopfte an seiner Tür und Piccolo knurrte: „Herein!“ Dende betrat den Raum und blieb unschlüssig vor dem Bett des Oberteufels stehen. So hatte er den anderen noch nie gesehen, so verletzt und einsam, irgendwie allein. Er schien auch nicht geschlafen zu haben, denn er lag angezogen auf seinem Oberbett und sah übernächtigt aus. Es musste irgendwas passiert sein, das er nicht so einfach wegstecken und vergessen konnte. Der neue Gott wusste schon seit einiger Zeit, dass Piccolo sich unsterblich verliebt hatte. Nur wußte er nicht, wem diese Gefühle galten.


Der Oberteufel wischte sich mit einer Hand durch sein Gesicht und setzte sich auf die Bettkante. Dende sah ihn auffordernd an: „Weißt du vielleicht, wo Son-Gohan steckt? Bulma ist gerade hier gewesen und hat gesagt, dass er gestern nicht nach Hause gekommen ist. Nirgends konnten sie bisher eine Spur von ihm finden.“


Abrupt hob Piccolo den Blick. Eine eisige Hand schien nach seinen Herzen zu greifen und es wie eine überreife Tomate zerquetschen zu wollen. Das konnte doch nicht wahr sein. Son-Gohan war verschwunden. Sein Son-Gohan. Oh nein, war er daran schuld, weil er ihn so kalt behandelt hatte? „Ich gehe ihn suchen!“ Mit diesen Worten stürzte er aus seinem Zimmer.


Dende sah ihn lächelnd hinterher, jetzt wußte er endlich, in wen Piccolo verliebt war: Son-Gohan. Daran gab es kein Zweifel mehr und er freute sich für ihn.




Wo sollte er ihn nur suchen? Er konnte ihn nirgendwo spüren. Er unterdrückte seine Aura. Die Tatsache, dass er sie gelöscht hatte, sprach dafür, das er nicht gefunden werden wollte. Der Namekianer hielt an und schwebte nun regungslos in der Luft.


Einen inneren Instinkt folgend flog er in westlicher Richtung los. Er hatte eine Vermutung, wo er Son-Gohan finden könnte. Deshalb unterdrückte Piccolo nun ebenfalls seine Aura und flog so schnell er konnte in die einsame Gegend, in der er den damals vier-jährigen Jungen ausgesetzt und ihm anschließend trainiert hatte.


Was wäre, wenn er ihn hier nicht finden würde, dann... Piccolo versuchte nicht darüber nach zu denken.


Einpaar Minuten später setzte er wieder zur Landung an. Hier hatte sich in den ganzen Jahren nichts verändert. Überall sah man hohe Berge und sehr spärlichen Pflanzenbewuchs. In der Ferne lief eine Dinosaurierherde vorbei und ließen den Erdboden leicht erzittern. Oben am wolkenlosen Himmel zogen kreischende Vögel ihre Bahnen.


Piccolo versuchte nochmals die Aura des Halb-Saiyajin zu orten, aber wieder vergebens. Er sah sich nach allen Seiten um, hier musste sie doch irgendwo sein und da fand er, was er suchte. Er versuchte kein Geräusch zu machen, als er die Höhle betrat, die sein ehemaliger Schützling hier bewohnt hatte. Nachdem sich seine Augen an das Halbdunkel gewöhnt hatten, sah eine bemitleidenswerte Gestalt auf den kalten harten Felsboden liegen. Sein Herz machte einen Freudensprung, er hatte ihn endlich gefunden. Son-Gohan stöhnte leise im Schlaf und manchmal liefen krampfartige Zuckungen durch seinen Körper. Er hatte offensichtlich einen Alptraum. Der Namekianer setzte sich neben den Jungen und beobachtete ihn beim Schlafen. Er würde ihn nie wieder allein lassen, das wußte er nun mit Bestimmtheit. Dafür hatte er sich zu viele Sorgen um den andern gemacht.




Langsam wachte er auf und sein gesamter Körper schmerzte. Deshalb hielt er erst einmal seine Augen geschlossen und überlegte, wo er war. Das hier fühlte sich nicht wie sein Bett an und hier roch es auch anders als bei ihm zuhause, irgendwie modrig und feucht. Dann kehrte mit einem Schlag die Erinnerung an den Vortag zurück. Er hatte zu sich selber finden wollen und war deswegen hierher gekommen, um allein zu sein.


Dieses beklemmende Gefühl war wieder da und Son-Gohan öffnete seine Augen. „Na, endlich bist du wieder wach,“ sagte leise eine sehr bekannte Stimme. Der Junge drehte seinen Kopf in diese Richtung, aus die sie gekommen war und erkannte seinen Mentor. Die unterschiedlichsten Gefühle durchliefen ihn: Erleichterung, weil er nicht mehr alleine war, Glück, weil Piccolo ihn gefunden hatte und Angst, das er wieder von ihm verstoßen wurde.


Ruckartig setzte er sich kerzengerade hin und wurde kreidebleich. „Pi... Piccolo, wa... was
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