Fanfic: (N)ever be the same again
Kissen in die Wüste gekommen. Ach so. Es war kein Kissen. Es war die Brust seines toten Vaters. Aha. Er war also mit seinem toten Vater in der Wüste. So weit war die Situation schon mal geklärt. Aber was war passiert? Für den Bruchteil einer Sekunde blitzte in seinem Gedächtnis die Antwort auf. Doch etwas in ihm wollte es nicht wissen. Es war egal. Alles war egal. Im Moment ging es ihm nicht schlecht. Alles war gut so, wie es war. Wen interessiert es schon, was passiert ist? Ein anderer Teil meldete sich. Mich! Was ist passiert? Das Gedächtnis gab die Antwort frei. Trunks schrie auf. Es war zu schrecklich. Die Erinnerung verkroch sich wieder. Nein warte! Ich will es wissen! Schrie der eine Teil in Trunks. Ich nicht! Meinte der andere Teil. Irgendwann schlossen die beiden Teile einen Kompromiss.
Trunks starrte mit ausdruckslosen Augen auf die erschlafften Gesichtszüge seines Vaters. Nein, das war nicht gut. Oh nein, das war wirklich nicht gut. Es war nicht gut, wenn der Vater tot vor einem im Sand liegt. Zu schlimm. Bloß nicht drüber nachdenken. Es nicht akzeptieren. Diese dumme Tatsache ignorieren. Ja schon, er war tot, dessen war er sich bewusst, er erinnerte sich wieder. Aber nur nicht aufregen. Wenn er die Trauer zulassen würde, würde er wahnsinnig werden, das spürte er. Zu schlimm. Viel zu schlimm. Sein Vater war tot. Die Erde ist rund. Sein Name war Trunks. Alles Tatsachen, die man einfach hinnimmt, über die man nicht ständig nachdenkt. Er hob den Blick. Die Sonne. Gut. Etwas, dass man hassen kann. Sie war schuld. Sie war böse. Sie war schadenfroh. Sie war grausam. Sie war es, die seinem Vater die letzten Minuten zu Hölle gemacht hatten. Er fing an sie zu hassen. Er steigerte sich in seiner Wut. Geriet in Rage. Sie war der perfekte Sündenbock. Entdeckte er etwa Schuldgefühle in sich selbst? Ja. Sie begannen sich zu regen. Nein! Doch. Er war schuld. Er ganz allein. Aber sein Wille war schon immer sehr stark gewesen. Seine Selbstkontrolle war enorm. Er hatte keinen Bock auf Schuldgefühle. Konnte sie im Moment einfach nicht ertragen. Musste sie verdrängen. Logisch gesehen war das Monster schuld gewesen. Aber das war nicht mehr da. Wie vom Erdboden verschluckt. Kein guter Sündenbock. Also doch lieber die Sonne. Diese verflixte, verdammte, verfluchte Sonne. Er hasste sie. Oh, wie er sich hasste.
Er hat nie eine Erklärung dafür gefunden. Das war, soweit er wusste, noch niemals vorher passiert. War es, weil er etwas besonderes war? War es vielleicht, weil er einer der wenigen Halbsaiyajins war, die es gab. War er deshalb der einzige, dem das je passiert ist. Oder war er einfach jemand besonderes? Vom Charakter her? Vom Körperlichen her? Oder war seine ganze Lebensgeschichte schuld? Seine einzigartige Situation? Oder vielleicht war es seine Liebe? Seine große, bedingungslose Liebe. Oder die Liebe die Vater und Sohn gegenseitig füreinander empfanden? Weil er deshalb hundertmal verzweifelter, trauriger, zorniger war als normale Menschen? Vielleicht alles zusammen. Dieses Rätsel, dieses einzigartige Phänomen, hat bis heute niemand gelöst. Aber passiert ist es trotzdem:
Die Verwandlung begann erst innerlich. Sein Hass wuchs, wucherte, wurde größer und größer. Er fühlte sich heiß wie in der Hölle und eiskalt zugleich. Er fühlte sich leer, und doch war er bis zum Bersten mit Hass gefüllt. Hass war alles, was er spürte. Alle anderen Gefühle hatte er verdrängt. Oder sie waren verdrängt worden. So genau wusste er das nicht. In diesem Zustand kannte er keine Trauer, keine Angst, kein Erstaunen, kein Entsetzten, kein Gewissen, geschweige denn Liebe, Freude, Zufriedenheit oder Mitleid. Auch äußerlich begann er sich zu verändern. In seine hellvioletten Haare mischten sich schwarze und rote Strähnen. Aus dem Nichts erschien ein schwarzes Stirnband, dass sich von alleine um seinen Kopf legte. Die Strähnen hingen ihm wie immer über den Rand des Stirnbandes ins Gesicht. Doch irgendwie wilder als sonst. Sein Pyjamaoberteil wurde zum ärmellosen schwarzen T-Shirt, auf dem mit blutroten Buchstaben das Wort ,Fury’ stand. An seinen Handgelenken erschienen zwei rote Stoffbänder. Seine Hose wurde schwarz und bekam ein Loch für den Schwanz. Ein Verlangen überkam ihn, ein Verlangen, seinen Vater zu rächen, zu töten, zu vergelten. Er wollte die Sonne vernichten, sie zerstören. Doch er kam nicht an sie heran, wie sehr er es auch wollte. Also musste jemand anderes sterben. Er wollte töten, zerreißen, zerfetzen. Das Zeichen der Saiyajinprinzen, das ihm immer noch an einer Kette um den Hals hing, leuchtete zustimmend. Es schien zu sagen: „Räche deinen Vater! Räche den Prinzen!“ Er wollte Blut. Kurz: Er wurde zur wütenden, hasserfüllten Bestie.
Er konnte sich vage erinnern, was geschehen war. Er wusste, dass etwas seltsames mit ihm passiert war, wusste noch, was er getan hatte, aber es waren verschwommene Bruchstücke. Aber es war egal, es war vorbei. Diese blöde Sonne war nirgends zu sehen. Er war in der Wüste, es war dunkel und kalt. Schön dunkel. Angenehm kalt.
In der anderen Zeitebene:
Son-Goku kam in die CC gestürmt. Lauthals schrie er nach Bulma. Diese kam die Treppe hinunter. „Was ist denn, Son-Goku? Falls du wieder fragen willst, ob...“ „Genau das, Bulma!“ unterbrach Goku sie. „Also was ist? Hast du’s fertig?“ Vegeta war vom GR in die Küche gekommen und hatte alles gehört. „Kakarott, wann lernst du’s endlich? Wenn diese komische Maschine schon fertig wäre, würde Bulma doch sofort zu dir rennen und dir alles erzählen. Du verpasst schon nichts.“ Er sah genervt und abgespannt aus. „Ich weiß, ich weiß. Aber ich kam zufällig hier vorbei und wollte nur mal sehen, wie weit sie schon ist.“ „Ach, und wohin wolltest du?“ Bulma klingte sich ein: „Vegeta, jetzt hört auf zu streiten. Die Situation ist ernst genug. Und du, Son-Goku, geh ruhig nach Hause. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich morgen Nachmittag soweit bin. Hat er inzwischen sehr gewütet?“ Vegeta, den das ebenfalls interessierte, sah Goku erwartungsvoll an. „Während meiner Schicht hat er vier kleinere Städte zerstört. Aber mit den Dragonballs können wir ja hinterher alles wieder rückgängig machen. Wenn er nur erst vernichtet ist. Wer ist eigentlich jetzt dran?“ „Trunks ist eben losgeflogen. Bei der starken Aura findet er ihn ganz sicher.“ Vegeta ging zum Kühlschrank. „Und danach habe ich wieder Schicht. Wenn Son-Goten mich danach ablöst, wird das die letzte Schicht sein. Aber bis dahin müssen wir ihn weiter im Auge behalten.“ „Gut. Hoffen wir, dass wir wirklich jemanden finden, der mit diesem Monster fertig wird. Bulma, bist du sicher, dass du sich dein Gerät auch nicht geirrt hat?“
Bulma ging in Richtung Werkstatt. „Komm mal mit, Son-Goku. Ich erklär’s dir noch mal. Also, dieser spezielle Scouter hier ist absolut zuverlässig. Du weißt ja, dass er alle Zeitebenen, die es gibt, nach den drei stärksten Kampfkräften durchsucht. Und wenn jemand seine Aura unterdrückt oder fusioniert ist oder so was, kann ich nichts dafür. Aber die Werte, die er anzeigt, stimmen. Das kann ich dir versichern. Die Messungen, die ich an allen Ebenen angestellt habe, haben die damals aktuellen Werte ergeben. Und auf Zeitebene 5 ist die größte Kraft nun mal selbst für euch Superkämpfer ziemlich beachtlich. Vielleicht ist das nicht mal die Höchstform. Wir können also guter Hoffnung sein, dass dieser jemand uns helfen kann. Natürlich ist es auch möglich, dass er ein Feind ist, ein Monster, genau wie dieses ätzende Vieh, dass die ganze Zeit nur am Städte-Zerstören ist. Aber ein Versuch kostet nichts. Wenn ich also morgen die Zeitmaschine fertig habe, könnt ihr alle mitkommen. Hast du verstanden?“ „Ja. Gut, dann hohle ich schon mal die anderen zusammen, damit wir, wenn’s drauf ankommt, auch alle komplett sind. Können sie heute nacht hier schlafen?“ „Von mir aus. Wer will denn mit?“ „Ich kann ja mal vorsichtig anfragen. Also, bis dann.“ Damit teleportierte er sich zuerst mal zu Piccolo. Vegeta sah grimmig auf die Stelle, an der Goku zuletzt gestanden hatte. „Ich weiß noch nicht, ob ich mitkomme. Das ist mir irgendwie zu blöd, in eine andere Zeitebene zu reisen um da jemanden um Hilfe zu bitten. Wahrscheinlich ist es sowieso einer von uns. Ich frage mich doch nicht selber, ob ich bitteschön mal kurz mitkomme, um eine andere Welt zu retten. Ich würde mir ja selber eins husten.“ „Oh nein, Vegeta! Ich habe doch fest mit dir und Trunks gerechnet. Ohne dich komme ich auch nicht mit, und ich bin doch die einzige, die die Maschine fliegen kann. Bitte, komm mit!“
Fünfzig Minuten später war Goku zurück. Er erschien mit Piccolo, Son-Goten, Uub, Kuririn, Yamchu, Tenshinhan und Chau-Zu im Garten. „Kommt rein!“ rief Bulma. „Ich habe ein paar Gästezimmer hergerichtet.“
Am nächsten Tag war es schließlich auch so weit. Son-Gohan wollte bei seiner Familie bleiben, alle anderen Sayajins waren dabei. Bulma hatte Vegeta über Nacht doch noch irgendwie überzeugen können, mitzukommen.(*gg*) In der Zeitmaschine war wirklich Platz genug für alle, und so starteten sie in eine unbekannte Zeit....
Als sie die Türen öffneten, befanden sie sich in einer menschenleeren Gegend. Es war Nacht. Bulma hatte das auch so programmiert, damit die Leute nicht so komisch guckten. Sie stiegen aus und sahen sich um. Goku schien enttäuscht. „Das sieht ja alles genauso aus wie bei uns. Hat es wirklich funktioniert, Bulma? Sind wir in der anderen Zeitebene?“ „Ja natürlich, und warum sollte es hier anders sein? Geändert hat sich doch nur die Geschichte, nicht der Planet. Und? Könnt ihr die Aura spüren?“ Vegeta, der sofort versucht hatte, sie zu orten, antwortete: „Nein, ich kann nichts spüren. Vielleicht unterdrückt er sie gerade...Doch,