Fanfic: LIEBE IN DER DUNKELHEIT (2) oder ICH LIEBE DICH SO WIE DU BIST
länger und größer wurden. Hoffnung schimmerte wieder in ihr und sie drückte nur noch mehr. „Ja mein Schatz, du schaffst es!“ rief ihr Dende zu, der Kryptos gerade mit einem Ki Ball an die Wand befördert hatte. Doch schon kam er zurück und sprang Dende an, der von der Wucht zu Boden fiel.
Hemeras Kraft war am Ende, sie musste noch ihre letzte Energie raus lassen. Die Scheibe war inzwischen schon so zerdeppert, dass einzeln Wasser aus ihren Rissen floss. Da fiel ihr ein, wie ihr Dende mal gesagt hatte, wenn sie all ihre Kraft brauchen würden, solle sie nur laut schreien, das würde die meiste Energie freisetzen. Ohne weiter zu überlegen schrie sie laut auf. Sie schrie, wie sie wohl noch nie in ihrem Leben geschrien hatte. Sie hatte das Gefühl, ihre Lunge würde gleich mit hoch kommen, doch es wirkte! Sie hörte das Klirren des Glases und dann brach es! Es war tatsächlich gebrochen! Sie hörte auf zu schreien und fiel mit dem Wasser erschöpft aus dem Behälter und auf den Boden wie ein durchnässter Sack voll Lumpen. Als sie die Augen öffnete, sah sie, wie sie da am Boden lag. Mitten in Wasser, Scherben und Blut. Blut? Sie sah an sich hinunter. Sie erblickte ihre Hände, die total aufgeschürft, zerkratzt und zerschlitzt waren, durch die Scherben. Ja, sogar in ihrem Gesicht konnte sie kleine Risse fühlen, als sie ihr Gesicht betastete. Doch es war ihr egal, sie war so glücklich, es geschafft zu haben. Nyxs Geist schien verschwunden, sie fühlte sich nun so wie immer. Doch die Freude in ihr blieb nicht lange! Denn wo war Dende? Hektisch stand sie auf und sah sich um. Sie spürte, wie ihr Rücken schmerzte und wie ihre Knochen taub waren, doch sie achtete nicht darauf. Hemera entdeckte ihren Dende ein paar Meter weiter, wo er erschöpft am Boden lag. Zu ihrem Entsetzen hatte sich das ganze Rudel der Javianer um ihn her versammelnd und knurrten ihn böse an. Die Zähne gebleckt, die scharfen Krallen herausgestreckt und mit funkelnden Augen kamen sie ihm immer näher. „DENDE, NEIN!“ schrie sie panisch. Warum fühlte sie sich denn so luftig? Die Antwort bekam sie, als sie sich genauer betrachtete. Ihre gesamte Kleidung war aufgerissen, aufgeschlitzt und blutig. Ihr ganzer Körper war von kleinen blutenden Kratzern übersät und in manchen steckten noch die Scherben. Doch es war ihr so egal, es gab in diesem Moment nur eins, was sie wollte: Dende helfen! Keuchend rannte sie auf ihren Namekianer zu und bahnte sich ihren Weg durch die überraschte Meute der Wölfe. Sie warf sich schützend auf den völlig zerkratzten und blutenden Dende und sah Kryptos an, der gerade dabei gewesen war, ihm den Gnadenstoß zu versetzen. „Geh beiseite, dummes Mädchen!“ befahl er kalt. „Nein, niemals! Wenn du ihn tötest, dann musst du auch mich töten, verstanden? Ich werde nicht zulassen, dass du ihn noch mehr verletzt!“ „Was sagst du da?“ anscheinend etwas irritiert von Hemeras Hingabe zu Dende wich er ein paar Schritte zurück und starrte sie etwas verwirrt an. „Red keinen Unsinn, aus dem Weg!“ „NIEMALS!“ Hemera schlang ihre Arme um Dendes zerschlissenen Körper und legte ihren Kopf auf seine Brust, die sich hob und senkte. „Du nimmst mir nicht mein ein und alles, nicht meinen Sinn des Lebens!“ sagte sie entschlossen und sah zu Kryptos auf. „He-Hemera... los... verschwinde.... ich will nicht... das sie dir... etwas.. etwas tun.“ Kam es plötzlich leise von Dende. Hemera wandte sich ihm zu. „Nein, Dende! Ich werde dich beschützen. Du hast mir geholfen, bist mir trotz allem treu geblieben. Ich lass dich doch nicht im Stich.“ Dende lächelte leicht und fuhr mit seiner Hand durch Hemeras nasses Haar. „Nun gut, genug! Dann werde ich euch beide umbringen! Denn deinetwegen haben wir unsere Königin jetzt völlig verloren. Das büßt du uns!“ Und Kryptos ging knurrend auf die Beiden zu. Hemera umschlang wieder Dendes Körper, presste ihren Kopf gegen seine Brust und kniff die Augen fest zu. Jeden Moment würde er mit seinen Krallen ihren Körper aufschlitzen und dann zu Dende übergehen. Doch es geschah nichts, keinerlei von dem, was sie jetzt erwartete hatte!
Zögernd öffnete sie ihre Augen wieder und sah das Wolfswesen vor sich, die Augen vor Schmerz geweitet, das sabbernde Maul zu einem stummen Schrei geöffnet und durch dieses blutend. Irritiert sah sie zu Dende, dessen Augen in einem grellen Gelb aufleuchteten. „D-Dende?“ fragte sie ängstlich. Doch dann verstand sie. Seine Augen waren genau auf Kryptos gerichtet, es war sein Werk gewesen! Genau in diesem Moment kippte der Wolf seitlich zu Boden und blieb dort regungslos liegen. „Warst... du das?“ fragte sie Dende etwas verdutzt über eine solche Macht. Dieser lächelte sie an gab ihr per Handbewegung das Zeichen, aufzustehen. Hemera tat, wie ihr befohlen und Dende erhob sich ebenfalls. Völlig erschöpft und blutend blickte er in die Runde der noch übrig gebliebenen Javianer, die nun den Schwanz eingezogen und die Ohren ängstlich zurückgelegt hatten. In geduckter Haltung gingen sie einige Schritte zurück und sahen dabei abwechselnd Dende und dann ihren toten Anführer an. „Ich töte nicht gerne, also geb ich euch die Wahl! Entweder ihr teleportiert uns wieder zurück auf die Erde und verschwindet danach auf nimmer Wiedersehen oder ihr endet alle so wie euer Anführer!“ sagte Dende in einem Ton, den Hemera gar nicht bei ihm kannte. Er klang so ernst, so drohend.
Die Javianer tauschten erst kurze, verängstigte Blickte untereinander aus und dann nickten sie einstimmig, als Zeichen dafür, dass sie sich geschlagen gaben. Dende lächelte zufrieden und nahm dann Hemera an der Hand. „Schlaue Entscheidung.“ sagte er und sah in das Rudel. Einer des Rudels trat, immer noch mit eingezogenem Schwanz, vor und lies seine Augen aufleuchten. Kurz darauf tanzten vor Dendes und Hemeras Augen wirre Lichterspiele und sie wurden nach vorne gezogen, doch Dende lies Hemeras Hand nicht los.
Als sie wieder auf der Erde angelangt waren, fanden sie sich auf der Gottes Plattform wider. Erleichtert und froh umarmten sie sich. Es war einer der glücklichsten Momente, die Hemera je erlebt hatte. Doch dann löste sich Dende von der Umarmung, packte Hemera an den Schultern und sah ihr fest in die Augen. Etwas erschrocken sah diese zurück. „Das du mir das nie wieder machst. Weist du eigentlich, welche Sorge ich um dich hatte, als du in diesem Wasserbehälter warst?“ fragte er leise und Hemera erkannte eine Träne, die an seiner Wange herunterlief. Sie lächelte leicht. „Es... es tut mir so Leid. Ich wollte dir doch nur... gut genug für dich sein!“ Und ohne es zu wollen, rannen Tränen ihre Wangen hinab. Dende küsste die Tränen weg und nahm sie wieder fest in den Arm. „Ach meine Hemera, das bist du doch! Du bist mehr als ich verdiene, viel mehr! Und du siehst so gut aus, wie du bist. Ich will dich nicht anders, ich liebe dich so wie du bist und nicht anders.“ Hemera nickte stumm in Dendes Armen und genoss einfach nur seine Nähe. Dann beugte er sich zu ihr herunter und flüsterte ihr ins Ohr: „Ich bin so Stolz auf dich, mein Schatz!“ und küsste sie zärtlich auf den Mund. Hemera schloss ihre Augen und erwiderte den Kuss voller Hingabe. Ihr kam es wie eine Ewigkeit vor, wie sie sich zerschlissen mit völlig zerissenen Kleidern und blutendem Körper in den Armen lagen, und von ihr aus konnte dieser Moment ewig währen. Denn eins wusste sie jetzt: Sie war so wie sie war einfach schön und so wollte sie jetzt auch bleiben. Dende hatte ihr gezeigt, worauf es ankam und sie war dankbar dafür.
Nach einer Weile gingen sie eng aneinander in den Palast. „Sag mal, Dende“, begann Hemera nachdenklich. „Was denn?“ „Als du vorhin gesagt hattest, die Javianer hätten die Wahl ob sie aufgeben oder von dir getötet würden, habe ich mich gefragt, ob du es wirklich hättest mit allen aufnehmen können?“ Dende lächelte leise und antwortete dann: „Keine Spur, wir wären verloren gewesen!“ „Warum hast du es dann vorgeschlagen?“ „Naja, was blieb mir anderes übrig, als ich diese Wölfe in solcher Panik sah? Ein Versuch war es doch Wert, oder?“ Er grinste sie lieblich an. Hemera erwiderte sein grinsen und beide verschwanden erschöpft aber glücklich in den Palast.
-ENDE-
So, aus die Maus ^^! Na, wie war der zweite Teil?