Fanfic: Die Spirits-Saga (8. Kapitel)
Teller her. Die ganze Zeit über wurden sie von der Gruppe am anderen Tisch beobachtet... schließlich wurde es Bulma zuviel. Als der Wirt das nächste mal an ihrem Tisch vorbei kam... „Entschuldigen sie... wer ist das dort drüben am Tisch?“ - „Keine Ahnung... das sind auch Fremde.“ Bulma zog zwei Erkenntnisse aus dieser Antwort... erstens, daß der Wirt die vier nicht kannte... zweitens, daß man Fremde offensichtlich nicht besonders mochte. Sie fasste einen Entschluß... Bulma stand auf, und ging hinüber. „Warum starren sie uns schon die ganze Zeit an?“ Die vier blickten von ihren Tellern und Gläsern auf, und sahen sie an. „Das selbe wollten wir euch auch schon fragen...“ - „Ich habe aber zuerst gefragt!“ - „Hm... wir sind auch Suchende. Entschuldigung, wir müssen gehen...“ Wie auf Kommando standen alle vier gleichzeitig auf und gingen. Im vorbeigehen ließ einer von ihnen noch einige Münzen als Bezahlung auf dem Tresen liegen... Seltsame Truppe. Drei von ihnen sahen aus wie Menschen, der vierte jedoch... seine Haut hatte einen satten, dunkelblauen Farbton. Dazu verliehen ihm seine grellroten Haare, und nicht zuletzt zwei ‚Antennen‘ auf dem Kopf ein wirklich außerirdisches Aussehen. Antennen... ja, das war das passende Wort. Oder Fühler? Nein... Piccolo hatte Fühler. Sie saßen knapp über der Stirn und standen nach vorne... die Antennen dieses Kerls hier saßen oben auf dem Kopf und standen fast senkrecht nach oben. Bulma kehrte zu ihrem eigenen Tisch zurück... Vegeta hatte sich inzwischen um ihre Portion gekümmert. „Vielen Dank, du Vielfraß! Das wollte ich eigentlich noch essen...“ - „Bitte, gern geschehen...!“ Gab er, noch auf beiden Backen kauend, zurück. Sie seufzte, und setzte sich... „Und... hast du wenigstens etwas hilfreiches erfahren?" Typisch, kaum war er mit essen fertig... ach, egal... „Ja... und nein. Sie sagten, sie wären auch Suchende...“ Piccolo sah sie fragend an. Bis jetzt hatte er eigentlich recht teilnahmslos dem Gezanke der beiden zugehört. „Sonst nichts?“ - „Nein. Merkwürdig, oder?“ Das war mehr als Merkwürdig... das war schon Besorgniserregend. „Wir sollten gehen...“ Vegeta meinte zwar, daß er noch Hunger habe, sah aber ein, daß es besser war zu gehen. Sie sollten eine ernsthafte Konfrontation mit diesen Typen vermeiden. Die wußten offensichtlich noch viel mehr... „He, ihr da... so haben wir nicht gewettet! Erst spachteln und saufen... und dann die Zeche prellen! Also... zahlen, oder Teller waschen?!“ Bulma griff in ihre Tasche... nichts. Der Reihe nach sah sie die anderen fragend an... einer nach dem anderen schüttelte den Kopf. Na prima...
Wenig später standen sie alle in der Küche. Es war eine altmodische Küche... In der Mitte stand ein großer Herd mit mehreren Platten, der noch mit Holz befeuert wurde. An den Wänden hingen zahlreiche Töpfe und andere Kochutensilien... und gegenüber der Tür stand ein großer Bottich. Dieser war mit Wasser... und schmutzigen Geschirr... gefüllt. Bulma spülte das Geschirr, Vegeta trocknete es ab... Dende war dabei, etwas angebranntes vom Herd zu kratzen, von dem er nicht mal erahnen konnte, was es mal gewesen war... und Piccolo schrubbte einen großen Kupferkessel, in dem er, kopfüber, bis zur Taillie verschwunden war. „Könnt ihr Menschen... und Saiyajins... euch nicht wenigstens EINMAL die Fresserei verkneifen?!“ Piccolos Stimme klang irgendwie metallisch, so aus dem Kessel heraus... Vegeta funkelte ihn bösartig an... „Ach... Halt die Klappe! Du hast dein Wasser ja auch getrunken!“ - „Schon... aber das hätte ich auch KOSTENLOS an jedem Bach haben können!“ - „Klugscheißer... Sei lieber still, sonst mach ich Feuer unter dem Kessel!“ Bulma schleuderte Vegeta einen nassen Spüllappen mitten ins Gesicht... „Seid still und trocknet ab, euer Hochwohlgeboren! Ich will heute noch fertig werden...“ Mißgelaunt griff Vegeta nach dem nächsten sauberen, aber noch nassen Teller... Wie erniedrigend! Dem Gesichtsausdruck des Grünlings, welcher gerade aus dem Kessel herausgekommen war, konnte er entnehmen, daß dieser wohl genauso dachte. Seine Kappe und sein Umhang lagen nahe der Tür auf einem Stuhl... Einige Schweißperlen hatten sich auf Piccolos Stirn gebildet, und an der Spitze seines linken Fühlers hing eine kleine Schaumkrone, die nun langsam am Fühler entlang nach unten rutschte... „Na Grüner, machst du schon schlapp?“ - „Keine Sorge... Ich habe noch genug Kraft, um dir eine Abreibung zu verpassen.“ Diesmal schnalzte Bulma dem Prinzen mit einem Handtuch über den Allerwertesten... „Ich habe gesagt, du sollst abtrocknen!“ - „Ist ja schon gut, du Nervensäge... Hast Glück gehabt, Gemüse!“ Vegeta hörte noch etwas wie ‚Selber Gemüse...‘, als Piccolo wieder mit dem Kopf im Kessel verschwand. Wütend, wie er war, ‚warf‘ Vegeta den letzten Teller reichlich unsanft auf den Stapel. Es schepperte... es klirrte... und zwei Dutzend Teller gingen zu Bruch. Sofort stürmte der Wirt in die Küche, sah die Bescherung, und fing an zu fluchen... „Was seid ihr nur für Deppen?! Na ja... Die Gaststube müsste mal wieder geputzt werden. Das könnt ihr machen, wenn ihr hier fertig seid...“ Und weg war er. Wenn Blicke töten könnten... „Vegeta, du Vollidiot! Kannst du nicht aufpassen?!“ - „Halts Maul, Gemüsli!“ - „Ihr haltet beide das Maul! Wenn man euch Kerle schon mal in die Küche läßt... Hättest du die Teller nicht wenigstens zerbrechen können, BEVOR ich sie gespült hatte?!“ Dieser kleine Zwischenfall hatte die allgemeine Stimmung in der Küche natürlich ungemein verbessert... Und die Aussicht, nachher noch mindestens zwei, drei Stunden putzen zu müssen, besorgte den Rest. „Wißt ihr was?!“ Rief Piccolo plötzlich... „Ihr zwei könnt den Rest ja auch alleine machen... immerhin habt ihr das meiste gefressen! Komm, Dende...“ Piccolo warf den Schwamm ins Spülwasser und machte sich auf den Weg zur Tür... Dende machte ein erstauntes Gesicht. „Piccolo... meinst du wirklich das wir...“ - „Du kannst auch gerne weiterschrubben, wenn es dir Spaß macht...“ Das war ein Argument, auch für Dende. Er legte Lappen und Spachtel weg, und wollte Piccolo folgen als... „Moment mal, ihr Grünlinge... Wehe, ihr haut ab! Dann knallts... aber heftig!“ Piccolo sah Vegeta an, grinste... „Ich zittere... aber nicht vor dir, Handtuchschwinger!“ Er öffnete die Tür, ließ Dende vorgehen, warf Vegeta noch ein wirklich fieses Grinsen zu, und schloß dann die Tür... von außen. „Ich glaubs ja nicht... läßt uns dieser... dieser... diese Riesenraupe auf Beinen tatsächlich hier stehen! Ich kill ihn...!!!“ Mit diesen Worten wollte Vegeta zur Tür stürmen, doch Bulma packte ihn am Kragen... „Oh nein, mein Herr... Du hast mit Abstand am meisten gefressen! Mir paßt’s auch nicht, daß die beiden uns alleine lassen... darüber werde ich mit Piccolo auch noch ein paar Takte reden... aber verstehen kann ich ihn. Und du, Prinz, wirst jetzt schön weiterputzen...!“ Vegeta knurrte... „Ich hätte ihn auf Temm-Ra liegen lassen sollen...“
Inzwischen hatten sich die beiden Namekianer auf den Rand des Dorfbrunnens gesetzt... Dende
machte sich offenbar Sorgen. „Ich glaube, das war keine gute Idee... Vegeta wird...“ - „Vegeta wird gar nichts... Heiße Luft, sonst nichts!“ Mit diesen Worten zog er mit einer Hand den Eimer aus dem Brunnen, schöpfte mit der Hand etwas Wasser heraus... und ließ es gleich wieder zurückfließen. Da zwischen den Häusern... das waren doch diese anderen Fremden! Piccolo schnappte einige Worte von ihnen auf... ‚...meinst du, es war eine gute Idee, ihnen zu sagen das wir auch...‘ - ‚Wenn sie auch nach den Spirits suchen, dann...‘ - ‚Keine Sorge, wir haben schon einen...‘ - ‚...die stehen bestimmt auf der Seite des Meisters! Wie grimmig der Grüne schon gekuckt hat...‘ - ‚Pst! Seht mal, am Brunnen...‘ Dann verschwanden sie entgültig zwischen den Häusern. Piccolo schöpfte wieder Wasser, und diesmal trank er es auch. Doch aus dem Augenwinkel beobachtete er immer noch den schmalen Durchgang zwischen den Häusern, in dem diese Leute verschwunden waren... Interessant. Sie suchten also tatsächlich auch nach den Spirits, und sie schienen, im Vergleich zu ihnen selbst, recht viel darüber zu wissen. Vielleicht sollte man mal mit ihnen darüber sprechen...
Noch einige Stunden saßen die beiden am Brunnen, schweigend... dann „Langsam müßten die beiden doch mal fertig sein... Sehen wir mal nach!“ Piccolo, der die ganze Zeit im Schneidersitz und mit dem Rücken an den Brunnen gelehnt, auf dem Boden gesessen hatte stand nun auf. Langsam gingen sie zur Tür des Gasthauses, Piccolo griff nach dem Türknauf... und die Tür wurde schwungvoll von innen aufgestoßen. Sie knallte gegen Piccolos Nase, er taumelte rückwärts... hielt sich das Gesicht. „Oh, entschuldigung...“ Das schadenfrohe Grinsen, und der hämische Unterton in seiner Stimme, straften Vegetas Worte Lügen. „Na warte... das hast du nicht umsonst getan!“ Er stürzte sich auf Vegeta... überrascht, und auf diesen Angriff nicht vorbereitet, wurde er hart getroffen. Piccolos Schlag traf ihn in den Magen, Vegeta wurde mit Schwung durch die Tür zurück ins Gasthaus geschleudert... Es knallte, irgendetwas brach zusammen, dann ein Klirren... „Da bist du ja schon wieder, du Katastrophen-Heini! Jetzt reichts aber wirklich... meine ganze Gaststube zu zerlegen... So viele Teller kanns du in deinem ganzen Leben nicht abwaschen!!! Bleib hier, du... du...“ Das war eindeutig der Wirt. Und der, der jetzt triefend naß... er war wohl in einem Bierfaß gelandet... aus der Tür gerannt kam, war Vegeta... Piccolo rümpfte die Nase... „Du stinkst...“ - „Für... für diese Bemerkung, reiße ich dich später in Stücke! Jetzt lauft erstmal...“ Hä? Laufen... Wieso denn?