Fanfic: Maiju- Freezers Wunderkind
dauern. Immerhin, einen Schritt war sie heute weitergekommen: Sie konnte endlich die Reaktionen des Gegners vorausberechnen! Auch ihre Kampfkraft hatte sich wieder um einiges erhöht. Wenn sie so weitermachte, dann konnte sie s schaffen. Und dazu war sie fest entschlossen.
Mit diesem Gedanken schlief sie ein.
Sie sollte allerdings nicht so bald wieder trainieren. Es trat etwas völlig unerwartetes ein.
Der nächste Tag begann verregnet. Als die Soldaten morgens aus dem Fenster sahen, erblickten sie einen Himmel der noch düsterer war als üblich und aus dem wahre Wasserfälle niederstürzten.
Ungeachtet dessen gingen sie ihren Pflichten nach: bei Reparaturen und beim Aufbau neuer Außengebäude helfen, auf Raumpatroullie durchs All fliegen und dergleichen. Wer nichts besonderes zu tun hatte ging in einen Trainingsraum oder nach draußen um zu trainieren.
Auch Trail und Dump, Jeice’ Trainer, warteten auf ihre Schüler. Schlechtes Wetter sollte sie nicht davon abhalten, den Kindern ein umfassendes, sehr praxisnahes Wissen über verschiedene Kampftechniken einzuprügeln.
Aber während Jeice sehr pünktlich auftauchte und mit Dump in den Sturm hinausflog, machte Maiju keine Anstalten, aufzukreuzen. Trail wartete eine halbe Stunde, aber dann reichte es ihm. Wahrscheinlich hatte sie wieder mal verschlafen- dann musste er sie eben aufwecken. Er wusste, wo ihre Kabine war und machte sich umgehend auf den Weg dorthin.
Vor der Tür musste er einige Minuten überlegen, bevor ihm der Code wieder einfiel. Gab ihn ein und betrat die Kabine. Sein erster Eindruck war: Chaos.
Der kaputte Sandsack lag auf dem Boden, zusammen mit ihrem Kampfanzug und Stiefeln, einem Handtuch und mehreren Heften. Eines davon war aufgeschlagen. Er warf einen Blick darauf und sah viele kurze Notizen, in einer schwungvollen, kaum zu entziffernden Schrift geschrieben. Der Trainer hielt sich jedoch nicht lange damit auf, ihre Hieroglyphen zu entschlüsseln, sondern richtete sich auf, stieg über den Sandsack, stellte sich neben die Hängematte und zog Maiju die Decke weg. Normalerweise war sie davon immer sofort aufgewacht, aber heute tat sie es nicht. Trail runzelte die Stirn. Irgendwas stimmte nicht.
Das Mädchen lag zusammengekauert in ihrer Hängematte, so wie immer. Eine Hand lag neben ihrem Gesicht, die andere hatte sie ausgestreckt. Aber sie schien nicht zu schlafen, es war mehr, als wäre sie bewusstlos, fand Trail. Ihr Atem ging keuchen und unregelmäßig. Als er sie an der Schulter berührte, merkte er, das sie am ganzen Körper glühte. Die Berührung schien ihr weh zu tun, denn sie zuckte heftig zusammen und verzog das Gesicht.
„Oh, Scheiße, was ist denn mit der los?“ dachte Trail, „Was mach’ ich denn jetzt?“
er wollte sie aufheben um sie in den Krankenflügel zu bringen, aber sie fuhr erneut zusammen und wimmerte leise.
„Es hilft nichts, Kleine, wenn ich dich nicht tragen kann, kann ich dich auch nicht zum Arzt runter bringen!“ sagte er in der Hoffnung, dass sie ihn hören konnte. Dann, ihr Aufstöhnen ignorierend, hob er sie aus der Hängematte, verließ die Kabine und eilte so schnell wie möglich in den Krankenflügel.
Er stürmte durch die erste Tür rechts, bremste- und stand dann etwas verloren da. Sah sich um, entdeckte die Liege neben der Tür und legte das Mädchen darauf. Gab sich Mühe, sich seine Besorgnis nicht anmerken zu lassen: In den zwei Jahren, in denen er sie Trainiert hatte, hatte er Maiju doch irgendwie liebgewonnen. Was aber von den höheren Instanzen nicht gern gesehen wurde.
Deswegen drehte er sich jetzt möglichst lässig zum Oberarzt und seinem Patienten um, die ihn beide entgeistert anstarrten und meinte so nebenher: „Vielleicht sollten sie sich die Kleine mal ansehen, mit ihr ist etwas nicht in Ordnung!“ Dann verließ er den Raum wieder, die Tür schloss sich hinter ihm.
Der Oberarzt zuckte die Schultern und wandte sich wieder Jeice zu, dem er gerade eine klaffende Bauchwunde nähte. Der Junge saß bewegungslos, sah mit großen Augen immer nur auf Maijus Gesicht und ließ das Nähen klaglos über sich ergehen.
Als der Doktor ihm anschließend einen Verband anlegen wollte, wehrte er ab „Das geht schon klar. Ich brauch’ keinen Verband. Sehen sie lieber nach Maiju!“
„Was du brauchst oder nicht, das weiß ich immer noch besser als du. Und jetzt hör auf, hier rumzuzappeln, dann bin ich umso schneller fertig!“ Der Arzt griff nach einer Rolle Verbandsstoff und wollte damit beginnen, ihn Jeice anzulegen, aber der riss ihm die Rolle mit einer schnellen Bewegung aus der Hand „Ich dachte, sie hätten die Verantwortung für sie?!“ fuhr er ihn so heftig an, das der Arzt einen Schritt zurückwich.
„reg’ dich ab, ich wird’ sie mir ja gleich ansehen!“ Der Oberarzt ging zur Tür in den Nebenraum, öffnete sie und rief einen anderen Arzt heraus „Verbinden sie mir den Jungen, ich muss Maiju untersuchen!“ Der Doktor nickte und befasste sich sofort mit Jeice. Der Junge saß wie vorher aufrecht da und beobachtete den Oberarzt, wie er seine Instrument in Reichweite platzierte.
Maiju lag weiterhin apathisch da, fuhr jedes Mal zusammen, wenn sie irgendwo berührt wurde. Und jedes Mal, wenn sie zusammenzuckte, wurden Jeice’ Augen ein wenig schmäler.
Was ist los mit dir , Maiju? Du darfst nicht sterben, hörst du, ich will hier nicht allein sein!
Er war so in Gedanken versunken, dass er zuerst gar nicht merkte, dass der Arzt seine Wunde fertig verbunden hatte. Erst als der ihm auf die Schulter tippte, schreckte er hoch „Hm, was?“
„Fertig. Du kannst dich wieder anziehen. Aber mit Kämpfen ist für heute nichts mehr!“
„Und wofür soll das gut sein?“ fragte Jeice, während er sich seien Kampfanzug wieder anzog.
„Wenn du gleich wieder kämpfst, dann reißen die Nähte und dann können wir dich wieder zusammenflicken.“
„Das wird Dump aber gar nicht gefallen!“ warnte er. Ihm selbst war es sehr recht. Er wollte Maiju nicht alleinlassen, auch wenn er ihr nicht helfen konnte.
Der Doktor zuckte die Schultern „Dann hat er Pech gehabt. Du kannst gehen, aber denk’ dran: für heute ist Schluss mit Training!“
„Dann bleibe ich hier!“ entschied Jeice.
„Warum?“
„Wenn ich nicht trainieren kann, kann ich genauso gut auch hierbleiben. Dann kann ich eh nichts tun.“
„Wenn du meinst!“ der Arzt zuckte erneut die Schultern und ging zu seinem Vorgesetzten hinüber.
„Haben sie was herausgefunden?“
Der Oberarzt zögerte etwas, bevor er antwortete: „Nun ja... nichts genaues... Ihr Puls geht viel zu schnell und ihre Körpertemperatur ist besorgniserregend hoch. Außerdem sind noch ein paar andere Kleinigkeiten, auf die ich mir keinen Reim machen kann... sehen sie sich ihre Hände an!“ Er nahm eine von Maijus kleinen Händen in die seinen. Sie wimmerte leise.
„Ja, das ist auch etwas, das mir Sorgen macht: Sie ist extrem berührungsempfindlich! Aber bitte, sehen sie sich ihre Hände an! Es sieht so aus, als würde der kleine Finger verkümmern, oder als würde ihr Körper die äußerste Handknochen abbauen! Und zwar abbauen, nicht abstoßen, denn das wäre ja noch einigermaßen normal!“ der Oberarzt schüttelte den Kopf: „Ich stehe vor einem Rätsel!“
„Und sie wissen wirklich nicht, was das sein könnte?“
„Wie gesagt: es ist mir ein Rätsel!“
Jeice war währendessen von hinten herangekommen, jetzt stand er am Kopfende der Liege und blickte auf Maijus Hand, die der Oberarzt noch immer hochhielt. Er sah, was der Doktor meinte: der kleine Finger war nach innen gekrümmt, der ganze Handknochen irgendwie verschoben. Dabei fiel ihm etwas ein „Vielleicht.... ist das die Mutation?“ sagte er leise.
Die Ärzte sahen ihn verwundert an. Ein Moment stillschweigendes Überdenken folgte.
„Das ist immerhin eine Möglichkeit,“ murmelte der Oberarzt, „die sich überprüfen ließe. Eine Nadel und ein Schälchen bitte!“ Er hielt seinem Untergebenen die Hand mit der Handfläche nach oben hin.
Der wirbelte herum und begann das Behandlungszimmer nach den gewünschten Gegenständen zu durchsuchen. Als er gefunden hatte, was er suchte, gab er seinem Vorgesetzten die Nadel, mit der jener Maiju in den kleinen Finger stach und ein paar Tropfen Blut in das Schälchen fallen ließ.
Anschließend verzogen sich die beiden Ärzte in den Nebenraum und ließen Jeice mit Maiju allein.
Der Junge war nicht böse darüber. Er war noch nie mit ihr allein gewesen, hatte bisher noch nicht einmal ein par Worte mit ihr wechseln können, ohne dass gleich Hiebe geflogen wären. Aber er mochte sie, schon allein deswegen, weil sie eine Schicksalsgenossin war.
Er wollte ihr Gesicht berühren, besann sich dann aber eines besseren. Er wollte ihr nicht wehtun.
„Was ist nur los mit dir? Lass mich nicht im Stich, bitte, Maiju, wach wieder auf!“ flüsterte er.
Wie auf ein Stichwort bewegte sie sich plötzlich. Ihre Lider zuckten, dann machte sie die Augen auf. Wie alle blickte Jeice gebannt in ihre großen, wunderschön türkisen Augen.
Maiju brummte der Kopf, ihr ganzer Körper tat ihr weh. Verwirrt sah sie in Jeice’ Gesicht, brauchte ein paar Sekunden, um zu begreifen, warum das ungewöhnlich war. Ihr Verstand arbeitete wie in Zeitlupe. Sie kniff die Augen zusammen, um die Umgebung besser sehen zu können, wie ein Kurzsichtiger ohne Brille. Sah wieder Jeice an.
„Du?“ flüsterte sie, mehr gab ihre Stimme nicht her „Was ist..... Warum bin ich hier?“
Zuerst dachte sie, er würde nicht antworten, aber dann sagte er: „Du... warst doch bewusstlos, und...“ er brach ab.
„Und was?“ sie versuchte, sich auf einen