Fanfic: Maiju- Freezers Wunderkind
Ellbogen zu stützen, was ihr nur bedingt gelang.
„Naja.... ich weiß nur, dass Trail dich hergebracht hat und gleich wieder gegangen ist. Und der Oberarzt hat gesagt, er hat so was noch nie gesehen!“
„Was noch nie gesehen?“
„Na deine....“ Jeice spielte mit seinen Händen. Das Thema war ihm sichtlich unangenehm.
Maijus Gehirn arbeitete wieder schneller. Sie verstand, blickte auf ihre Hände. Und schnappte nach Luft.
Jeice sah betreten zu Boden „Genau das.“ flüsterte er wenig taktvoll.
„Verdammt, was ist das ?!“ zischte Maiju.
„Die Mutation!“ sagte Jeice. Klatschte sich die Hand auf den Mund, aber es war schon zu spät.
„Was?! Was für eine Mutation?“
Jeice hätte sich am liebsten geohrfeigt. Was sollte er ihr jetzt sagen?
„Raus mit der Sprache! Was meinst du?“
Er druckste herum. Scheiße noch mal, Freezer würde ihn lynchen, das sollte sie doch nicht erfahren! Aber wozu lügen?
„A... also, das ist so... Freezer hat... hat dir fremde Gene spritzen lassen, als du erst zwei warst. Er wollte aus dir einen ultimativen Krieger machen, den nur er kontrollieren kann. Du hättest noch vor deinem dritten Lebensjahr mutieren sollen, aber du hast dich geweigert. Alle glaubten schon, du würdest überhaupt nicht mehr mutieren, aber jetzt...“
Maiju ging ein Licht auf: „Also deshalb die Spritzen! Ich hab’ mich immer gewundert, aber keiner wollte es mir erklären!“
„Du kannst dich daran erinnern?“
„Ist ja noch nicht so lange her!“
Eine kurze Stille entstand.
Dann fragte Maiju: „Weißt du, was... Freezer für Gene verwendet hat?“ das Sprechen fiel ihr plötzlich wieder so merkwürdig schwer.
Jeice überlegte kurz „Ich glaube es war... Liel-Katze und... und... das zweite... das weiß ich nicht. Tut mir leid!“
Maiju ließ sich zur Seite fallen. Sie lächelte traurig „Na, Liel-Katze ist doch nicht so schlimm.“
Darauf wusste Jeice keine Antwort. Eine weitere Stille entstand, länger als die erste. Maiju hatte die Augen wieder geschlossen, sie fühlte sich wie in Blei verpackt.
Im Nebenraum rumpelte etwas, Schritte und aufgeregte Stimmen erklangen, doch worüber sie so aufgeregt waren, konnten die beiden Kinder nicht verstehen. Ihnen war nur klar, dass die Ärzte bald zurückkommen würden.
Jeice gab sich einen Ruck: „Maiju?“
Sie schlug die Augen auf: „Ja?“
„Hast.... hast du was dagegen, wenn ich Liel zu dir sage?“
Das Mädchen war überrascht, doch sie lächelte: „Nein.“
Er lächelte zurück. Wortloser Blickkontakt. Ihre Fingerspitzen berührten sich.
Die Tür zum Nebenraum ging auf, die beiden Ärzte betraten energisch das Zimmer. Die Kinder fuhren zusammen, Jeice zuckte erschrocken zurück, ihr Blickkontakt war unterbrochen.
Genauso energisch, wie er hereingekommen war, trat der Oberarzt an die Liege heran, stutzte, als er sah, dass Maiju wach war.
„Du bist aufgewacht? Wie geht’s dir?“
„Gut, abgesehen davon, dass mir alles wehtut!“ murmelte sie, schon wieder halb bewusstlos.
Mit einem verächtlichen „Hmpf!“ wandte sich der Arzt erst seinem Untergebenen, : „Bringen sie mir die Kleine in den Beobachtungsraum!“ , und dann, als dieser die Liege davonschob, Jeice zu: „Hat sie was gesagt?“
Ja, allerdings! dachte der Junge. Aber wenn er das sagte, würde der Doc wissen wollen, was, und das gäbe Schwierigkeiten!
„Nein!“
„Wirklich nicht?“
Jeice schüttelte mit Nachdruck den Kopf.
Der Oberarzt beließ es dabei.
„Und, haben sie herausgefunden, was sie hat?“ fragte nun Jeice, nach außen hin gelangweilt und nur so nebenher, doch innerlich fürchtete er sich vor der Antwort.
„Du hast gut geraten, Junge! Es ist wirklich die Mutation! Hätte ich nie gedacht, nach drei Jahren!“
Jeice’ Magen krampfte sich zusammen. Der freut sich drüber, dachte er wütend, klar, ihm liegt ja nichts an Maiju, ihm kann’s egal sein, wenn sie draufgeht! „Und sie glauben, dass sie das überlebt, wenn’s schon so anfängt?“
„Ihr Zustand wird sich bessern!“ prophezeite der Arzt zuversichtlich „Und wenn nicht, haben wir ja immer noch den Medi-Tank!“
Ob der was hilft? Jeice war skeptisch. Er hätte gern noch weiter gefragt, aber der Oberarzt verschwand einfach im Nebenraum und ließ ihn stehen.
Resigniert drehte er sich um und ging.
Ihr Zustand wurde nicht besser. Er wurde schlechter.
Maiju lag tagelang in einem Wachkoma, in dem sie auf äußere Reize reagierte und aus dem sie zeitweise erwachte, immer nur für ein paar Minuten. Doch am vierten Tag versank sie in ein tiefes Koma, in dem sie rein gar nichts mehr wahrnahm. Auch das Fieber stieg weiter und ihr Puls beschleunigte sich noch. Das einzige, was die Ärzte zuversichtlich stimmte, war, dass die Mutation ihrer Hand langsam, aber sicher voranschritt.
Am sechsten Tag war sie abgeschlossen: Maiju hatte nur noch vier Finger an jeder Hand, doch sie sahen nicht etwa deformiert aus, sonder, als gehöre es so.
Die erleichterte Stimmung der Ärzte wurde jedoch getrübt, als sich ihr Allgemeinzustand überhaupt nicht besserte.
Sie kamen überein, das Mädchen doch in den Medi-Tank zu stecken und künstlich zu ernähren.
Fast einen Monat lang blieb sie im Tank- denn so lange dauerte es, bis ihre Mutation endgültig abgeschlossen war.
Als erstes veränderten sich ihre Beine, bis sie aussahen wie die Hinterbeine und die Füße wie Pfoten der Liel-Katze, mit hellgrauem Fell bewachsen. Gleichzeitig wuchs ihr ein Schwanz, der erst schmal, zur Spitze hin aber wieder breiter wurde, ideal, um damit zuzuschlagen, und mit lila Fell.
Dann spitzten sich ihre Ohren zu, bekamen Büschel wie bei Eichkätzchen, auch ihre Eckzähne wurden länger und spitz.
Zum Abschluss fanden einige geringfügigere Veränderungen statt: Auf der Seite ihrer Oberschenkel, dem Rücken, den Oberarmen und über den Augen erschienen fliederfarbene Streifen, die jedoch auf ihrer dunklen Haut schwarz aussahen. Der breite Steifen über den Augen wirkte wie die Maske eines Ninja und verlieh ihr ein hinterlistiges Aussehen, ihre Stirnfransen und die vorderste Haarsträhnen färbten sich ebenfalls lila.
Maijus Verwandlung war abgeschlossen, doch ihre Körpertemperatur und ihr Puls kehrten nicht ganz zu ihren Normalwerten zurück. Deshalb blieb sie im Medi-Tank.
In der Zwischenzeit begann sie, sich immer heftiger zu bewegen, was der Oberarzt als gutes Zeichen wertete: „Auf diese Art lernt sie, ihren neuen Körper zu kontrollieren, sie entwickelt unterbewusst ein Gespür für ihre Stärken und Schwächen!“
Freezer war äußerst zufrieden.
4.
Maiju fühlte sich gut. Seit einigen Tagen verschwand das Gefühl bleierner Schwere immer mehr aus ihrem Körper, ihr Kopf wurde klar.
Vorsichtig begann sie, sich zu bewegen, ballte ihre Fäuste, spannte ihre Muskeln an, entdeckte, dass sie für ihren Körper, obwohl er sich neu anfühlte, schnell wieder ein gutes Körpergefühl entwickelte und ihn immer besser unter Kontrolle hatte. Doch noch war sie nicht im Vollbesitz ihrer Fähigkeiten, darum wartete sie ab. Es sollte noch keiner wissen, dass sie wieder bei Bewusstsein war. Sie wartete auf eine passende Gelegenheit. Die sie bald bekam.
Der Großteil der Soldaten war auf Raumpatroullie- das Ausfindigmachen und Erobern neuer Planeten- und in Freezers Hauptquartier war es ungewöhnlich still.
Im Raum, in dem die Medi-Tanks standen, beschäftigte sich der Arzt, der das Experiment mit Maiju gestartet hatte, mit der Wartung eines der älteren Geräte. Wieder und wieder baute er die Sauerstoffmaske auseinander, reinigte sie, baute sie zusammen, überprüfte die Sauerstoffzufuhr, fluchte, baute die Maske auseinander......
Nach zehnmal fluchen, fünfmal Allround-Werkzeug verlegen und einmal gegen den Medi-Tank treten ( „Du blödes- Au!“ ) hatte er es geschafft. Räumte zusammen, suchte und verstaute das Allround-Werkzeug und wollte gerade gehen, da fiel ihm eine Bewegung in Maijus Tank auf. Er ging darauf zu und spähte durch das Sichtfenster hinein.
Das Mädchen bewegte sich langsam, verhalten, auf eine Art, die auf kontrollierte Kraft schließen ließ. Aber das konnte nicht sein! Sie war doch noch nicht wach!
Er hatte kaum zu Ende gedacht, da riss sie die Augen auf, sah ihm direkt ins Gesicht. Der Arzt erstarrte.
Zuerst dachte Maiju, sie sei in der Zeit zurückversetzt, würde diese ersten Momente in Freezers Hauptquartier noch einmal erleben, diese Situation war der vor drei Jahren so ähnlich.
Dann bemerkte sie den Unterschied. Nur eins war gleich: derselbe Arzt.
Plötzlich wallte Zorn in ihr auf. Derselbe Arzt. Aber diesmal würde sie sich wehren!
Der Zorn wurde zu Hass .
Deinetwegen musste ich diese Hölle hier herinnen durchmachen! schrie sie ihn innerlich an.
Alle ihre Muskeln spannten sich, ihre Augen wurden zu funkelnden Schlitzen. Ihre Pfoten berührten den Boden des Tanks. Sie stieß sich ab.
Stieß sich ab mit aller Kraft, die sie in diesem Moment aufbringen konnte, Die Sauerstoffmaske, die Sonden an ihren Schläfen, der Infusionsschlauch rissen ab, sie durchbrach das Glas des Sichtfensters, traf den entsetzten Doktor mit ungeheurer Wucht im Gesicht. Er fiel wie ein gefällter Baum, die Wucht ihres Angriffes trug sie über ihn hinweg, sie landete, schnellte herum, traf ihn ein zweitesmal, noch bevor er den Boden berührte, im Rücken. Nach vorn gerissen fiel er halb durch das kaputte Fenster des Medi-Tanks, hing dort wie ein nasser Waschlappen.
Maiju stand hinter ihm, ihr Körper gespannt wie eine