Fanfic: Maiju- Freezers Wunderkind
Bogensehne, immer noch zum Platzen wütend.
Mit einer jähen Bewegung packte sie ihn an der Schulter, zog ihn hoch, warf ihn auf den Boden.
Sie konnte sehen, dass er halbtot war, nicht einmal mehr imstande, sich zu rühren.
Grinste böse „Geschieht dir recht!“ Eine Weile genoss sie sein Leiden, sein mühsames Atmen.
Plötzlich stellte sie sich über ihn, eine Pfote links und eine rechts von ihm. Kniete sich hin. Und stieß zu.
Mit der flachen Hand in seine Brust, zerschmetterte den Knochen, er riss die Augen, den Mund auf in einem letzten stummen Schrei. Blut spritzte Maiju ins Gesicht.
Sie zog ihre Hand wieder aus dem Brustkasten des Arztes heraus, wischte sich mit der anderen das Blut von der Wange. Ein paar Tropfen davon bekam sie in den Mund. Der bittere Geschmack erfüllte sie mit grimmigem Stolz. Sie hatte zum ersten Mal getötet!
Maiju drehte ihr Opfer auf den Bauch, kniete sich daneben, stützte sich mit einer Hand auf dem Rücken und er anderen auf seinem Kopf ab, beugte sich hinunter. Langsam, einem Instinkt gehorchend, öffnete sie den Mund, zeigte lange, spitze Eckzähne, zum Töten geschaffen.
Die Zähne glitten über den Hals des Toten, bohrten sich in sein warmes Fleisch.
Sie genoss den Moment, als sie zubiss, sein Genick zersplitterte zwischen ihren Zähnen, Blut füllte ihren Mund.
Schritte, aufgeregtes Geschrei auf den Gang. Maiju richtete sich blitzschnell auf, als die Tür aufging.
Freezer stutze, als er begriff, was er da sah: Maijutyree, vor der Kulisse eines zerstörten Medi-Tanks, über der Leiche eines Arztes stehend, wie ein Raubtier über der Beute, eine Pfote auf seinen Rücken gestellt, Fäuste geballt, die Augen, goldgesprenkelt, blitzten herausfordernd, von ihren Reißzähnen tropfte Blut. Ihre kräftigen Beine verrieten Sprungkraft, Schnelligkeit, ihre Haltung Entschlossenheit, ihr ganzer Körper signalisierte Gefahr.
„Verdammt, die wird noch mal echt gefährlich!“ murmelte Zarbon hinter ihm und sprach damit genau seine Gedanken aus.
Freezer fing sich wieder „Maiju, wie ich sehe, bist du wieder voll einsatzfähig! Das freut mich!“ sagte er, übertrieben freundlich.
Sie nickte nur.
„Antworte gefälligst, wenn der Meister etwas zu dir sagt!“ donnerte Dodoria. Freezer winkte ab „Halt die Klappe!“
„Ist das da,“ er zeigte auf den toten Arzt, „dein Werk?“
„Ja, Meister.“ Antwortete Maiju leise, unschlüssig darüber, wie er das gemeint hatte.
„Gute Arbeit! Sauber und präzise! Wieviele Schläge hast du gebraucht?“
Sie entspannte sich „Drei, Meister!“
„Sehr gut! Du kannst gehen, und für den restlichen Tag hast du frei.“
Ihre Miene hellte sich auf, sie kniete sich vor ihm vor ihm auf den Boden „Danke, Meister! Zu großzügig!“
Dann sprang sie auf und eilte zu ihrer Kabine, vertippte sich, als sie den Code eingab, hüpfte unter die Dusche und schlüpfte in einen Kampfanzug, dem sie hinten ein Loch hineinschneiden musste, um ihren Schweif unterzubringen. Sie war fröhlich, zufrieden mit sich und energiegeladen. Die Wut war verraucht.
Kaum hatte sie ihren Kampfanzug an, da verließ sie ihre Kabine schon wieder, stürmte durch die Gänge zum Ausgang, wo sie ein paar Minuten stehenblieb und frische Luft atmete. Anschließend schoss sie davon.
„Warum habt ihr ihr freigegeben?“ fragte Dodoria, als Maiju außer Hörweite war, „Das war doch unnötig!“
„Es schadet nichts, sie bei Laune zu halten.“ lautete Freezers Antwort „Sie kann mir später sehr nützlich werden. Das ist auch der Grund, warum ich sie hierbehalten habe.“
Dodoria tat, als hätte er verstanden.
„Wo, zum Teufel, ist diese Trantüte von einem Oberarzt? Der Knall hätte ihn doch auch anlocken müssen!“ schimpfte Freezer.
Zarbon antwortete: „Verzeihung, Meister, aber der Oberarzt ist nicht auf der Station. Es war nur ein einziger Arzt hier, und der....“ er begutachtete die Leiche näher, „der hat ein Loch!“
„Na gut! Dann macht ihn ausfindig und schickt ihn her, ich will ihn sprechen!“
„Sofort Meister!“ kam die zweistimmige Antwort, kurz darauf waren Zarbon und Dodoria verschwunden.
Freezer schwebte zu dem ausgestreckt daliegenden Leichnam des Arztes hinüber und besah ihn sich ebenfalls. Das Mädchen hatte ganze Arbeit geleistet, das Loch in der Brust des Opfers ließ auf einen kurzen, kräftigen und präzisen Schlag schließen.
Mit einer knappen Bewegung seiner Finger drehte Freezer den Arzt auf den Bauch. Erstaunt sah er die Bisswunde an seinem Hals.
„Soso, unsere Maiju ist ein kleiner Vampir! Na hoffentlich lässt sie sich noch umerziehen- zum Vamp!“ Er grinste. Frauen hatten gegenüber Männern den einfachen Vorteil, dass sie Frauen waren- weil viele Männer davor zurückschreckten, eine Frau zu schlagen. Maiju musste lernen, wie sie ihr Geschlecht als Waffe einsetzen konnte.
„Sie haben nach mir gerufen?“ erklang eine Stimme von der Tür her. Freezer drehte sich um und sah den Oberarzt, der etwas verängstigt wirkte.
„Allerdings!“ er steuerte seinen Anti-Gravsessel ein wenig zur Seite und gab den Blick auf
den Boden liegenden Arzt frei.
„sehen sie sich das mal genau an. Was fällt ihnen dazu ein?“
Deutlich erschrocken ging der Primar auf die Leiche zu, kniete sich daneben und untersuchte sie genau. Dann sah er den kaputten Medi-Tank an. Er schüttelte den Kopf.
„Wenn ich’s nicht besser wüsste, würde ich sagen, das war Maiju!“
„Nun, ich würde sagen, sie wissen’ nicht besser!“
Der Doktor fuhr herum „Sie meinen, das war Maiju? Aber dazu ist sie doch nicht.. ich meine... vor kurzem war sie noch nicht mal bei Bewusstsein!“
„Offensichtlich ist sie’s doch. Sie ist sogar sehr munter und imstande, einen Arzt mit drei Schlägen zur Strecke zu bringen!“
Der Primar schwieg.
Dann fiel ihm etwas ein: „Wo ist sie jetzt?“
„Ich hab’ ihr gesagt, sie kann sich verziehen.“
„Vielleicht hätte ich sie besser zuerst untersuchen sollen, man kann ja nie wissen!“
„Sie erschien mir sehr gesund. Aber das war es nicht, worüber ich mit ihnen reden wollte.“
„Worüber dann?“
Freezer schwieg zunächst. Dann meinte er: „Das Kind hat Talent. Wenn es hart genug trainiert wird, könnte es sehr stark werden. Ich möchte, dass sie Maiju ein wenig Biologieunterricht geben!“
Der Arzt hatte das Gefühl, irgendwas verpasst zu haben „Wie meinen sie das?“
„Sie sollen sie aufklären, sie Blitzmerker! Nebenbei können sie das mit dem Jungen auch machen, aber bitte getrennt!“
Der Oberarzt stand auf der Leitung: „Und, äh, wofür soll das gut sein?“
„Na, wenn sie ihre femininen Waffen später gezielt einsetzen soll, dann muss sie wissen, warum sie die überhaupt hat und dergleichen, wenn sie verstehen, was ich meine.“
„Verstehe. Nur, muss das jetzt schon sein?“
„Was heißt jetzt schon?“
„Ich meine, sollten wir nicht warten, bis sie in die Pubertät kommt?“
„Handhaben sie das, wie sie wollen, Hauptsache, sie wird aufgeklärt. Sie und Jeice!“ Damit drehte Freezer sich um und verließ den Raum.
Der Primar blieb leicht verzweifelt zurück. Da hatte er was vor sich! Er hätte nie damit gerechnet, ausgerechnet bei Freezers Truppen einmal in die Verlegenheit zu kommen, jemanden aufklären zu müssen! Wie stellte sich der Meister das vor?
Wahrscheinlich war es das Beste, den Kindern erst mal das Grundsätzliche beizubringen und später genauer zu werden, wenn sie von selber mit Fragen kamen. Ja, das würde das Beste sein.
Herrje, warum konnte das nicht ein anderer übernehmen?
In der Zwischenzeit tobte Maiju sich aus. Zuerst flog sie ganz einfach nur, mit höchstmöglicher Geschwindigkeit, später langsamer und versuchte im Flug Loyas zu fangen, das hiesige Äquivalent zu Vögeln. Wenn sie einen erwischte, spielte sie mit ihm wie eine Katze mit ihrer Beute, bis sie nicht mehr fliegen konnten, dann erledigte sie sie mit einem Ki-Ball. Ihr machte das Töten Spaß, so wie jedem von Freezers Soldaten.
Irgendwann verkrochen sich aber die Loyas sämtlich in den Bäumen oder suchten das Weite, deshalb beschloss sie, Jagd auf die hier beheimateten Bodentiere zu machen und ließ sich fallen.
Als sie landete, ergriffen mehrere kleine Aasfresse vor ihr die Flucht, die gerade im Begriff gewesen waren, einen der verkohlten Loyas mit Haut und Knochen zu vertilgen. Maiju beachtete sie nicht weiter.
Stattdessen machte sie sich auf die Suche nach gefährlicherer Beute, schlich auf leisen Pfoten durch das Dickicht, die Ohren gespitzt, die Augen in ständiger, wachsamer Bewegung.
Sie stellte fest, dass ihre Sinne schärfer geworden waren, dass sie sich ungewöhnlich leise und gewandt bewegte.
Es ist doch ein Vorteil, Liel-Katzengene zu haben! schoss es ihr durch den Kopf.
Trotzdem war sie noch keine perfekte Jägerin, denn wann immer sie lohnende Beute entdeckt hatte und sich gerade zum Sprung bereitmachte, verriet sie sich durch eine unbedachte Bewegung, knackte ein Ast unter ihren Pfoten oder raschelte das Laub, in dem sie sich versteckte, und dann war die Jagd gelaufen und die Beute weg.
Nach mehreren verpatzten Versuchen war sie bereits ziemlich frustriert, doch nicht geneigt, aufzugeben.
Irgendwas werd’ ich schon noch erwischen, und wenn ich bis übermorgen hierbleiben muss!
dachte sie wütend.
Maiju schlich weiter, vorsichtig, leise, um kein hier lebendes Tier unnötig auf sich aufmerksam zu machen.
Einen Bewegung über ihr, in den Baumkronen! Ihr Kopf ruckte hoch, sie erkannte eine