Fanfic: Maiju- Freezers Wunderkind
Baumschlange, ein ziemlich großes und dickes Exemplar. Und höchstwahrscheinlich hochgiftig. Maiju wusste aus Erfahrung, dass Baumschlangen immer giftiger wurden, je größer sie waren.
Wofür das gut sein sollte, wusste sie nicht- einen ausgewachsene Baumschlange (mit fünf Metern Länge) war stark genug, einen Soldaten mit Kampfkraft tausend zu zerdrücken. Was ihr ihr vorheriger Trainer eindrucksvoll demonstriert hatte.
Sofort erwachte ihr Ehrgeiz. Das war doch mal eine wirklich gefährliche Beute! Außerdem bestand keine Gefahr, dass sie ihr davonkroch: Baumschlangen mochten zwar imstande sein, so schnell zuzuschnappen, dass ihr Opfer gar nicht mehr mitbekam, was eigentlich passiert war, aber die allerschnellsten Kriecher waren sie nicht.
Maiju spannte sich, zielte kurz- ja, so dürfte es gehen- und sprang.
Sie bekam die Schlange in der Mitte ihres langen Körpers zu fassen und diese, komplett überrumpelt, verlor den Halt und stürzte ab. Maiju konnte sich gerade noch rechtzeitig in Sicherheit bringen als die Schlange auf dem Boden aufschlug, rollte sich zur Seite, sprang auf, griff an. Sie trat der Schlange mit voller Wucht auf den Hinterkopf, landete vor ihr weich auf dem Boden.
Das Tier sah etwas benebelt aus, doch es erholte sich schnell, rollte sich ein, machte sich zum Zustoßen bereit.
Maiju ging in eine kampfbereite Position.
Die Baumschlange zischte böse, pendelte mit dem Kopf hin und her.
Eine Zeitlang geschah gar nichts. Maiju verlor allmählich die Konzentration.
Das hatte die Schlange gewollt. Sie stieß zu.
Im wahrhaft allerletzten Moment wich Maiju aus, die Giftzähne zischten nur Millimeter von ihrem Gesicht entfernt durch die Luft, erschrocken sprang sie zurück, der nächste Stoß kam und wieder schaffte sie es gerade so eben, ihm zu entgehen.
Verdammt! So geht das nicht! Das Viech hat mich in die Defensive getrieben! hatte sie gerade Zeit zu denken bevor der nächste Angriff kam, von vorn. Sie bog sich zurück, der Schlag ging über sie ins Leere. Aber auf das, was als nächstes kam, war sie überhaupt nicht gefasst: Die Schlange benutzte ihren Schwanz wie eine Peitsche, er wickelte sich um Maijus Beine und sie fiel hin. Vergeblich versuchte sie, sich freizuwinden, die Schlange wickelte sich um ihren Körper und erstickte jeden Widerstand. Maiju wehrte sich mit ganzer Kraft. Vergeblich.
Eine der Schlingen erreichte ihren Mund. Ohne zu überlegen biss sie zu.
Ein Schauer durchlief die Schlange und sie lockerte ihren Würgegriff gerade so lange, dass Maiju herausschießen konnte.
Dann schwebte sie über der Baumschlange, keuchend, während diese, einigermaßen pikiert, sich wieder einrollte und mit dem Kopf zu pendeln begann. Aber diesmal war Maiju vorgewarnt.
„Glaubst du echt, du kriegst mich zweimal mit demselben Trick?“ sagte sie laut. Keine Reaktion.
„wenn du meinst! Aber jetzt bin ich dran!“
Damit griff sie an, täuschte einen Tritt vor und führte einen Schlag aus, landete auf dem Rücken der Schlange, hinterließ lange Bremsspuren mit ihren Krallen, sprang vor einem Biss in die Höhe, was dazu führet, dass die Schlange sich selbst biss. Doch scheinbar war sie gegen ihr eigenes Gift immun, denn sie richtete sich sofort wieder auf und schnappte nach Maiju, die jetzt erneut in Bedrängnis geriet.
Geht das schon wieder los! Aber jetzt dreh’ ich den Spieß um, warte nur!
Sie begann, die Schlange in der Luft zu umkreisen, immer schneller werdend, wobei sie höllisch auf die Bäume aufpassen musste, nach ein paar Runden war das Tier bereits völlig verwirrt, und nun attackierte sie.
Wie gehabt ein Stoß in den Hinterkopf, die Schlange riss das Maul auf, die Augen drohten ihr herauszufallen, Maiju katapultierte sich nach vorn, schlug einen Salto, schoss, Kopf voraus, mit einer Wucht, die jede Kanonenkugel beschämt hätte, in ihr Maul hinein, zwischen den Giftzähnen hindurch, auf der anderen Seite des Kopfes wieder heraus.
Zufrieden schwebte sie dann über der Schlange und beobachtete, wie diese langsam vornüber fiel, dabei Äste abriss und kleinere Bäume und Büsche unter sich begrub.
Wieder spürte sie den Stolz, der in ihr aufgeflackert war, nachdem sie den Arzt getötet hatte, nur stärker diesmal, denn die Baumschlange war ein wahrhaft würdiger Gegner gewesen.
Ich bin viel stärker als vorher! dachte sie, ballte ihre Fäuste. Jetzt sollen sie sich alle vorsehen, ich werde mir nichts mehr gefallen lassen!
Schon gar nicht von Nappa! Der wird sich wundern, ich werde so hart trainieren, wie es nur geht, und dann soll er mir nur blöd kommen, ich werde ihn so schnell erledigen wie den Arzt!
„Ha! Kommt nur, alle miteinander, bald könnt ihr mir nichts mehr!“ rief sie laut, knurrte demonstrativ
schoss ein Bündel Energiestrahlen auf die tote Schlange ab, feuerte, als gelte es, einen Feind von Freezers Ausmaßen zu töten.
Bis sie plötzlich nicht mehr konnte.
Maiju hielt inne, keuchend wie nach einer Planetenumkreisung mit Höchstgeschwindigkeit, ausgepumpt von der vielen Energie, die sie verschossen hatte und müde.
Inzwischen war es Abend geworden, der düstere Himmel über ihr wurde immer dunkler. Sie hatte gar nicht gemerkt, wie die Zeit vergangen war, als sie mit den Loyas gespielt hatte und im Wald herumgeschlichen war. Jetzt wurde es Zeit, zurückzufliegen.
Nach etwa einer halben Stunde landete sie vor einem der Eingänge zum Hautquartier und schlenderte langsam zum Speisesaal hinauf. Sie traf nicht viele Soldaten, und die wenigen, die ihr über den Weg liefen, beschränkten sich auf verwunderte Blicke und sagten nichts.
Ganz anders als die Saiyajins.
Maiju hatte gegessen und wollte gerade wieder gehen, als sie in der Tür gegen Radditz prallte.
„He, schau gefälligst, wo du- äh, wie siehst du denn aus?“
Er musterte die breitbeinig vor ihm stehende Maiju mit großen Augen. Bevor sie jedoch dazu kam, ihn ihrerseits anzufahren, bekam er einen Stoß von hinten, der ihn fast auf sie drauffliegen ließ.
„Geh gefälligst weiter, du blockierst die Tür!“ brummte Nappa, trat ein und wurzelte an, als er Maiju sah.
Vegeta, der gerade hinter ihm den Raum betreten hatte, wurde schlagartig klar, wofür Freezer die bewusste Pfote gebraucht hatte.
Interessant! Obwohl’s mir nicht ganz einleuchtet, warum er gerade Maiju genommen hat! dachte er, doch- typisch Vegeta- sagte nichts dazu.
„Was ist denn mit dir passiert?“ fragte Nappa höhnisch.
„Doktor Frankenstein hat mich für seine Experimente verwendet!“ sagte Maiju, lässig die Arme vor der Brust gekreuzt, gespannt, was jetzt kam.
Radditz umkreiste sie einmal, dann meinte er ironisch: „Sieht doch stark aus! Und, wie fühlt man sich so- als Genmutant?“
„Ganz gut, danke!“ antwortete sie kühl, entschlossen sich ihre gute Laune nicht wieder verderben zu lassen „Ich hab’ heute schon `ne Baumschlange erledigt- ohne Energieeinsatz!“ fügte sie, gewissermaßen als Warnung, hinzu.
„Wow, toll! Das schaff’ ich auch!“ kam es von Nappa.
„Das glaub’ ich gern! Weil du nämlich jeder noch so elastischen Schlange im Hals stecken bleiben würdest, du Fettwanst!“
Damit hatte Maiju es geschafft, ihn wütend zu machen.
„Na warte, das hast du nicht umsonst gesagt!“ donnerte er, holte aus, schlug zu, traf aber, da Maiju sich rechtzeitig duckte, nur Radditz, der ein paar Saltos schlug, ehe er wieder landete. Maiju stieß sich ab, krachte mit dem Kopf gegen Nappas Unterkiefer, er taumelte zurück, setzte sich auf den Hosenboden. Sie stand vor ihm und zeigte ihm die Zunge.
Im nächsten Moment musste sie einen Schlag abwehren, der von hinten kam, von Radditz. Sie erwischte seinen Arm, senkte den Kopf und zog ihn mit nach vorn, dann knallte sie ihm ihren Hinterkopf auf die Nase, ließ los und schlug mit ihrer Rute dahin, wo’s am meisten weh tut.
Radditz sackte zusammen.
Nappa brüllte: „Du Biest!“ , lud eine Energiekugel auf, Maiju ging in Abwehrstellung, Nappa wollte gerade abschießen als Vegeta rief: „Nappa! Hör auf!“
Der Angerufene erstarrte mitten in der Bewegung „Aber warum denn, Vegeta, ich will ihr doch nur ihre Abreibung verpassen!“ Sein Ton, so tief er auch sprach, klang quengelnd wie von einem Kind.
„Weil’s dir nix bringt, wenn du die ganze Bude hier hochjagst! Und jetzt beruhig’ dich wieder und lass die Kleine in Ruh’, die kriegt ihre Abreibung schon noch rechtzeitig!“ Bei diesen Worten warf er Maiju einen warnenden Blick zu, den sie mit einem Grinsen quittierte.
Nappa ließ die Energiekugel wieder verschwinden „Glück gehabt, Kleine! Aber das nächstemal geht’s nicht so glimpflich für dich aus!“
„Werden wir ja sehen, für wen’s nicht glimpflich ausgeht!“ antwortete sie hämisch drohend.
Hochzufrieden mit sich selbst verfolgte sie den Rückzug der Saiyajins. Dann drehte sie sich schwungvoll um und stolzierte aus dem Raum.
Sie hätte platzen können vor Freude: Sie hatte sich gegen zwei Saiyajins gleichzeitig behaupten können!!!!
Der nächste Tag begann wie jeder andere. Maiju erwachte ausnahmsweise pünktlich, hüpfte aus der Hängematte und in den Kampfanzug, wollte sich, gewohnheitshalber, Stiefel anziehen und wunderte sich, warum sie ihr nicht passten.
Ohne Stiefel ging sie frühstücken und anschließend zu dem Ausgang, vor dem Trail immer auf sie wartete. Auch heute war er da, und er schien sehr froh zu sein, dass sie wieder gesund war.
„Maiju!“ rief er, kaum dass er sie sah, und sein Gesicht hellte sich auf „Da bist du ja wieder! Alles paletti?“
„Jep!“ antwortete sie und pflanzte sich vor ihm