Fanfic: Maiju- Hauptmänner und Kommandos

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Die Ganztagseinheiten drinnen waren, wie Maiju anderntags herausfand, gar nicht so schlimm: am Vormittag Kraft, am Nachmittag Schnelligkeit und Ausdauer. Und Waat war ein Trainer, der sich immer wieder etwas Neues einfallen ließ, um seinen Soldaten keinen Grund zur Meuterei zu geben.




Im folgenden Jahr lernte Maiju mehr, und wurde stärker und schneller als jemals bei Trail- auch wenn ihr diese Tatsache des Trainers wegen nicht gefiel. Während des regulären Trainings wich Ti’aLan nicht mehr von ihrer Seite, der allmählich auch aufzuholen begann und rasch immer besser wurde.


Samstags und sonntags am Nachmittag traf sie sich regelmäßig mit Jeice im Wald- sehr vorsichtig und sehr weit weg, damit niemand sie zusammen sah (nicht einmal Ti’aLan wusste davon)- wo sie miteinander quatschten, spielten oder kämpften.


Durch das gemeinsame Training glich sich ihre Kampfkraft aneinander an.


Mehr als einmal wären sie, trotz aller Vorsicht, beinahe erwischt worden, doch sie schafften es immer gerade so, der Gefahr zu entgehen. Was das Ganze natürlich noch reizvoller machte.


Maiju legte sich ein Doppel- Image zu: Einerseits kühl, abweisend, aggressiv, andererseits fröhlich, munter und stets zu Unsinn aufgelegt. Letztere Seite zeigte sie allerdings nur ihren beiden Kumpels. Die Anderen- und das betraf Alle unter Freezers Kommando- lernten sie nur von ihrer gefährlichen Seite kennen.


Die niederen Soldaten bekamen einen Heidenrespekt vor ihr. Angesichts der Tatsache, dass sie noch ein Kind war, schon ganz beachtlich.


Inzwischen war sie sechs Jahre alt.


In dem einen Jahr bis zu ihrem, von den Ärzten ziemlich willkürlich festgelegten, siebten Geburtstag passierte nicht viel Aufregendes. Abgesehen davon, dass ihre Kampfkraft so rasant stieg, dass es Waat beinahe unheimlich wurde, und sie Ti’aLan verlor, weil sie einem stärkeren Hauptmann unterstellt wurde, nachdem sie Waat im Kampf besiegt hatte.


Es dauerte nicht lange, bis sie einer Gruppe zugeteilt wurde, mit der sie fortan auf Raumpatroullie gehen sollte.


Die vier Mitglieder des Kommandos unter Hauptmann Turnus waren allesamt stärker als sie, und nicht eben begeistert, „nun auch noch auf das Mädchen aufpassen zu dürfen“.


Turnus teilte ihr mit, dass sie von nun nicht mehr am regulären Training teilnehmen müsse, sondern die Trainingsstunden mit ihrem Kommando einhalten solle. Außerdem solle sie stets bereit sein, in den Weltraum zu fliegen, wenn etwa ein plötzlicher Einsatzbefehl käme.


Sie erhielt auch endlich einen Panzer, wie ihn die ausgebildeten Elitekrieger trugen: Ausgabe schwarz mit Schulterflügeln und Hüftschonern, dazu schwarze Handgelenksschützer, Spezialanfertigungen für ihre vier Finger. Als Zeichen der Zugehörigkeit


zu seinem Kommando band Turnus ihr ein blutrotes Band um den rechten Oberarm.


Viele Kommandanten hatten für die Mitglieder ihres Kommandos irgendein spezielles Zeichen, obwohl das ursprünglich nicht vorgesehen war.


Zu guter Letzt bekam Maiju nun endlich auch einen Scouter mit einer blassgelben Scheibe. Der Hauptmann erläuterte ihr die verschiedenen Funktionen, wie Kampfkraftmesser und Funkgerät, Distanzmesser und Geländeübersicht.


Danach musste sie gegen ihn kämpfen, damit er sich selbst ein Bild von ihren Fähigkeiten machen konnte. Es wurde ein kurzer und für Maiju einigermaßen peinlicher Kampf, den sie haushoch verlor.


Die spöttischen Kommentare des restlichen Kommandos ignorierend hörte sie sich Turnus’ knappe Ratschläge an und verschwand, als er sie nachher entließ, augenblicklich in den Wald, wo sie hoffte, Jeice zu treffen.


Tatsächlich war er da. Maiju berichtete ihm, dass sie Turnus unterstellt- und erfuhr von ihm, dass er ebenfalls einem Kommando zugeteilt worden war. Nicht dass sie es nicht schon erraten hätte- sein neuer weißer Kampfpanzer sagte ihr genug. Sie fand, dass er darin absolut schneidig aussah.


Bis zum Dunkelwerden blieben sie draußen, dann verabschiedeten sie sich, nachdem sie ihren Schwur, auf ewig Freunde zu bleiben, erneuert hatten.




7.


„He, Maiju, wo bleibst du denn? Bei dem Tempo schlaf’ ich ja ein!“ rief Fir ihr über die Schulter zu, als sie die Gänge zum Hangar hinunterliefen.


„Komme schon!“ rief sie zurück, hüpfte und verlegte sich auf Fliegen.


„Wieso hast du’s denn ganz so eilig?“ fragte sie ihren Kommandokollegen, als sie aufgeholt hatte.


„Weil der Hauptmann Zuspätkommer nicht leiden kann!“


„Meine Güte!“ lästerte Maiju „Ob wir eine Minute früher oder später zu dieser Mission aufbrechen, ist doch auch egal!“


„Dir vielleicht! Aber unser Hauptmann ist da sehr genau!“


„Was du nicht sagst!“


Maiju hatte sich in den vergangenen Wochen oft genug über Turnus’ Pedanterie geärgert. Wie Waat hasste er es, wenn seine Leute zu spät zum Training kamen, doch er hielt auch verdammt viel auf Ordnung, was der eher chaotischen Maiju gewaltig auf die Nerven fiel.


Jetzt hatten sie den Lift erreicht. Maiju und Fir betraten jeder eine der Plattformen, die sie in den Hangar hinunter brachten. Während sie hinunter fuhren, schaute Maiju sich staunend um: Der Hangar war riesig, bestimmt zwei Quadratkilometer groß, und überall waren Kapseln aufgebockt. Es roch nach Treibstoff, verbranntem Gummi und Isolierflüssigkeit. Scheußliche Mischung. Maiju rümpfte die Nase.


Turnus wartete bereits. Das Mädchen fragte sich, ob alle Trainer die Eigenschaft hatten, stets vor ihren Untergebenen da zu sein.


Nur noch wenige Meter zum Boden. Maiju sprang hinunter, ging zu Turnus hinüber, der mit verkreuzten Armen vor einer Reihe Kapseln mit seinem Kennzeichen stand, und salutierte kurz. Er nickte ihr zu.


Fir kam sofort nach ihr. Die anderen Drei ließen auch nicht lange auf sich warten.


Als Alle da waren, sagte Turnus: „Also, los geht’s, Leute! Ab in eure Raumkapseln, der Kurs ist programmiert. Ihr wisst ja, worum es geht: Eliminiert die Bevölkerung und macht die Siedlungen dem Erdboden gleich! Diesmal haben wir einen relativ großen Planeten zu erobern, aber die Einwohner sind schwach!“


Seine Soldaten salutierten und antworteten im Chor: „Jawohl, Hauptmann!“ Dann sprangen sie in ihre Kapseln.


Turnus hielt Maiju, die das Gleiche tun wollte, kurz zurück und erinnerte sie: „Das ist jetzt deine erste Mission, Maiju. Trotzdem erwarte ich von dir, das du dein Bestes gibst! Versagen wird nicht entschuldigt!“


„Verstanden, Hauptmann! Ich werde mich anstrengen!“


„Gut. Also ab mit dir!“


Maiju hüpfte in die letzte Kapsel in der Reihe, drückte den roten Knopf, worauf die Einstiegsluke geschlossen wurde, und spürte, wie die Raumkapsel in die Höhe gefahren wurde. Durch das runde Fenster konnte sie sehen, wie es immer weiter


Hinauf ging. Dann nahm sie eine Schleuse auf, in deren Innern die Kugel eine riesige Beschleunigung erfuhr- und plötzlich wurde sie vorne ausgespuckt, raste über die Planetenoberfläche und in den Weltraum.


Maiju war aufgeregt. Ihre erste Raumpatroullie! Nein, sie würde ganz bestimmt nicht versagen! Sie würde Turnus zeigen, dass sie gut war! Und so ganz nebenbei ihren Spaß haben.


Der Flug durch den Weltraum wurde ihr allerdings, so spannend er anfangs auch war, bald langweilig. So döste sie ein, sammelte ihre Kräfte für den bevorstehenden Auftrag.


Maiju schreckte auf, als ein lautes Piepen ertönte, und rieb sich verschlafen die Augen. Sie musste eingeschlafen sein, denn sie konnte sich nicht an den letzten Abschnitt des Flugs erinnern. Auf der Kontrollkonsole blinkte ein rotes Licht. Das hieß, sie hatten ihr Ziel erreicht und würden jeden Moment mit dem Landeanflug beginnen.


Sie setzte sich auf und warf einen Blick durch das Guckloch. Sah die Oberfläche eines riesigen, braun-grünen Sterns auf sich zukommen.


Ein Ruck, sie war in die Atmosphäre eingetreten, die Kapsel wurde noch einmal schneller. Eine einheitlich flache Landschaft tauchte unter ihr weg, änderte sich in Sekundenschnelle zu hügelig und dann gebirgig. Die Kugel tauchte in ein V- Tal ein, der Boden kam näher.. näher... RUMS!


Der Flug war vorbei. Maiju öffnete ihre Augen, die sie vor dem Aufprall unwillkürlich geschlossen hatte und stellte fest, dass sie in einem Krater saß.


Sie drückte einen Knopf, worauf die Luke sich mit einem deutlichen Zischen öffnete. Stieg aus und schwebte zum Kraterrand hinauf. Rund um die Einschlagsstelle ihrer Kapsel befanden sich weitere fünf Krater, aus denen gerade der Rest des Kommandos emporgeschwebt kam.


Maiju unterzog die nähere Umgebung einer genauen Prüfung. Zu beiden Seiten ragten die Wände des Tales scheinbar in den niederen Himmel. Die Pflanzen, die hier wuchsen, waren alle irgendwie verschnörkelt und spielten sämtliche Grüntöne, die Felsen, die zwischen den Pflanzen hervorschauten, waren spitz und scharfkantig und rotbraun oder fast schwarz. Der Himmel war so hell wie sie es noch nie gesehen hatte, schien aber trotzdem, als finge er direkt über den Berggipfeln an. Sie aktivierte ihren Scouter, stellte den Kampfkraftmesser ein und drehte sich einmal herum. Das Gerät empfing kein Signal. Scheinbar war niemand in der Nähe, dessen Kampfkraft über drei betrug. Sie stellte den Sensor auf null, und plötzlich war die Glasscheibe vor ihrem Auge voller Zahlen von 0,1 –2,9.


Na toll! Hoffentlich gibt’s hier auch noch Wesen, deren Kampfkraft etwas höher ist, sonst wird das hier die fadeste Mission seit tausend Jahren!


Fir schien sich gerade das Gleiche gedacht zu haben, denn er schnaubte verächtlich und schüttelte den Kopf.


Turnus hatte sich ebenfalls ein Bild des Planeten gemacht und
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