Fanfic: Dune (06)
Lieblingsmusik im Ohr und Ruhe.’
Mit einem tiefen Seufzer ließ sie sich auf ihre Decke fallen und zog das Kleid aus. Eingecremt hatte sie sich schon zu Hause.
‘Schade, dass ich diesen Ort nicht schon früher entdeckt habe.’ Sie streckte sich lang hin und steckte die Stöpsel ihres Discmans in die Ohren. Die Musik war ganz leise gestellt und schon nach 10 Minuten war sie eingenickt.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------
Piccolo hatte ihre Aura inzwischen geortet. Eine halbe Stunde lang war er über Satan City geflogen und hatte sie nicht finden können. Schließlich war er auf die Idee gekommen, sie im Wald zu suchen. Er war sich nicht sicher warum er das dachte. Was sollte sie auch dort wollen?
Er war ziemlich überrascht gewesen sie dort zu finden. Liebte sie etwa wie er die Einsamkeit?
Lautlos landete er auf einem Ast der umstehenden Bäume. Er war etwa 10 m von ihr entfernt und konnte sie gut sehen. Sie würde ihn jedoch nicht sehen. Das dichte Blattwerk schützte ihn. Und mit dem Verlust ihrer Kräfte waren auch ihre Sinne wieder abgestumpft.
Er hockte einfach nur da und beobachtete sie.
Sie war so schön, überrascht von sich selbst schüttelte er den Kopf, wie als wollte er die Gedanken heraus schleudern.
Sie schlief offensichtlich, aber plötzlich wurde ihr Atem unregelmäßig. Sie kniff die Augen fest zusammen und murmelte etwas. Da Piccolo gute Ohren hatte konnte er verstehen was sie sagte: „ Nein, sag es nicht! Sieh mich nicht so an, das tut weh. Warum hasst du mich so?“ einige Tränen liefen nun ihre Wangen herunter. „Warum nur, Piccolo?“
Er riss die Augen auf. ‘Sie denkt, ich hasse sie?’, er war gänzlich erschüttert. Nie hätte er für möglich gehalten, dass ihr das so zu schaffen machte. „Ich hasse dich doch nicht!“, flüsterte er.
Als hätte sie es gemerkt beruhigte sie sich wieder. Die Tränen waren schon getrocknet als sie erwachte.
„Hu, ist mir heiß! Ich geh besser etwas schwimmen.“ Sie stand auf, streckte sich und lief ins Wasser. Als das Wasser ihre Knie Bedeckte machte sie einen Hechtsprung und tauchte erst 8 m weiter wieder auf. Gleich darauf begann sie mit kräftigen Zügen den See zu überqueren und schwamm schließlich auf dem Rücken wieder zurück. Piccolo beobachtete sie dabei. Eigentlich war schwimmen ja nichts besonderes, aber sie machte es zu einem speziellen Vergnügen, dabei zu zu sehen.
Als sie aus dem Wasser kam sah sie aus wie ein Engel. Die Sonne im Rücken und klatschnass lief sie auf ihre Decke zu. Die Wassertropfen auf ihrer Haut glänzten wie kleinen Kristalle. Sie lief direkt in seine Richtung und dann sah er ihr wieder in die Augen ... so traurig und ernst. Und obwohl sie ihn nicht ansah hatten sie noch immer die gleiche Wirkung auf ihn. Er widerstand dem Impuls zu ihr zu gehen, obwohl es doch genau da war, was er vorhatte.
Er wollte dieses Bild einfach nicht zerstören. In diesem Augenblick merkte er, dass er wirklich alles andere tat als sie zu hassen. Und er hatte Angst, sie würde ihn abweisen.
‘Ich werde es tun, wenn sie wieder schläft, sie wird mich nicht bemerken, aber wenn dieses Monster hier landet, ist sie da und kann helfen...’
Sie schlief aber nicht noch einmal ein. Den ganzen Nachmittag saß Piccolo reglos auf seinem Ast und beobachtete sie. Die Arme vor der Brust verschränkt und seinen gewöhnlich bösen Blick , er wirkte fast so, als wäre er ihr Leibwächter, unauffällig und achtsam.
Als sie gegen Abend nach hause flog folge er ihr außerhalb ihrer Sichtweite.
--------------------------------------------------------------------------------------------------
‘Was für ein schöner Tag!’ sie war glücklich, zumindest glücklicher als an den Tage davor. Sie hatte sogar Hunger. Als sie geduscht hatte stellte sie sich in die Küche und zauberte sich selbst ein Festmahl.
Auf dem Balkon wischte sie den Tisch ab und legte das Besteck bereit.
Als Piccolo sie das nächste mal nach draußen kommen sah, hatte sie ein Glas und eine Flasche Wein in der Hand. Beim nächsten mal brachte sie ihren Teller und eine Zeitschrift mit.
Während des Essens dachte sie über den nachmittag nach. Sie hatte wieder diesen Traum gehabt. Aber irgend etwas war anders gewesen. Als sie aufgewacht war, hatte sie so etwas wie Frieden gefühlt. Das erste Mal seit tagen lächelte sie. Ein ehrliches Lächeln.
‘na also, ich habe es überstanden!’, aber so recht glauben konnte sie es nicht. denn der Gedanke an Piccolo versetzte ihr noch immer den gleichen Stich wie zuvor.
Als sie begonnen hatte zu essen hatte Piccolo genug Zeit sie zu betrachten. Sie trug schwarze Hotpants und ein rotes Trägertop. Ihr Haar war noch immer feucht und klebte an ihren sonnengebräunten Schultern.
Als die Sonne bereits am Horizont verschwand, räumte Dune den Tisch ab und verzog sich mit dem Wein auf die Couch. Sie sah sich eine Komödie an und beschloss dann ins Bett zu gehen.
Es war wieder eine dieser heißen Nächte. Das Fenster hatte sie weit geöffnet und den Insektenschutzschirm eingeschaltet. Es war einer der preiswerten gewesen, einer, der zwar jede Art von Insekt aussperrte, aber anderen Lebewesen den Einlass nicht verwehrte. Was sollte auch schon in ihr Schlafzimmer wollen, außer den Insekten. Ihre Wohnung lag im 5. Stock und kein Tier war in der Lage die glatte Hausfassade hoch zu klettern.
Piccolo saß noch immer auf dem Dach gegenüber. Er hatte perfekte Sicht in ihre Wohnung und hatte beobachtet, dass sie sich vor etwa 3 Stunden schlafen gelegt hatte. Er hatte so lange gewartet um ganz sicher zu sein, dass sie auch schläft.
Nun flog er zu dem geöffneten Fenster hinüber und glitt lautlos hindurch in ihr Schlafzimmer. Es war relativ groß. An einer Wand standen mehrere Kleiderschränke, die in ihrer Mitte eine Frisierkommode begrenzten. An der gegenüberliegenden Wand stand ein großes Doppelbett. der flauschige Teppich raschelte leise, als er auf das Bett zulief. Das erste, was er von ihr sah, war einer ihrer Füße, der unter Dem Laken, was als Decke diente, hervorlugte. Am Knöchel glänzte ein silbernes Fußkettchen im Mondlicht. Als nächstes sah er ein kleines Haarbüschel, was am Kopfende unter dem Laken rausguckte. Mehr war nicht zu sehen. Nur die schlanken Züge ihres Körpers zeichneten sich unter dem Laken ab.
‘So komme ich nicht ran.’ stellte er fest und zog ihr vorsichtig die Decke weg. Sie lag auf dem Bauch, das Gesicht in seine Richtung gedreht. Das Haarbüschel von vorhin stellte sich als das Ende ihres Zopfes heraus. Sie atmete ganz ruhig und er stellte fest, dass sie aussah, wie ein Kind. Unschuldig und still.
‘Verdammt, so kann ich es nicht öffnen!’, langsam und ganz vorsichtig legte er ihr seine Hand auf die Schulter. Ein Kribbeln durchfuhr ihn, was er sich nicht erklären konnte. Er versuchte sie so vorsichtig wie möglich auf den Rücken zu drehen und zunächst schien sie such nicht zu erwachen, aber dann streifte ihr Arm den seinen und durch das zarte Kitzeln auf ihrer Haut wurde sie geweckt.
Sie lag bereits auf dem Rücken, als sie die Augen aufschlug und in die Dunkelheit spähte. Es dauerte etwas, bis sie die Person erkannte, die neben ihr auf dem Bett saß, und die noch immer die Hand auf ihrer Schulter hatte. Erschrocken sprang sie vom Bett auf und drückte sich an die nächst gelegene Wand, den Eindringling anstarrend.
Piccolo beobachtete sie, wie schnell sie auf Grund des Adrenalinstoßes atmete. Er konnte ihre Angst und ihre Verwirrtheit regelrecht fühlen.
„Was ... was willst du hier? Verschwinde, ich will dich nicht sehen! Geh weg, bitte!“, aber er beachtete ihre Worte gar nicht. Er war aufgestanden und lief nun auf sie zu. Das war seine einzige Chance. Wenn er es jetzt nicht tat würde er es nie schaffen. Sie würde aufpassen.
Er kam kontinuierlich näher und Dunes Herz schlug immer schneller. Einerseits wegen des Schrecks, andererseits aber auch, weil er ihre Worte nicht zu hören schien. Ein Teil in ihr freute sich ihn wieder zu sehen, aber ein anderer schrie auf vor Schmerz.
‘Was hat er vor? Hat er nicht schon genug angerichtet?’
Schließlich war er ihr so nah, dass sie seinen Atem in ihrem Gesicht spüren konnte. Sie sah in seine Augen und da war es wider, dieses Verlangen, was sie verspürt hatte, als er sie das letzte Mal zu Boden befördert hatte. Die Angst vor ihm war weg. Nur noch Unsicherheit und Unmengen von Fragen waren da.
Er sah in ihre Augen und hätte um ein Haar sein Vorhaben vergessen. Schließlich hob er seine Hand an ihren Hals. Die Kette leuchtete wieder. ‘Ein gutes Zeichen.’ er lächelte.
Wie falsch er doch lag. Der Stein pulsierte rötlich und das Silber heizte sich immer mehr auf. Es schien, als wüsste das Siegel genau, was Piccolo bezweckte. Als Dune erkannte, was er vorhatte versuchte sie sein Handgelenk zu packen und wegzustoßen. Aber er war zu stark. Sie wusste genau, was passieren würde und als sie ein lautes „Neeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“ ausrief war es bereits zu spät. Piccolo hatte den Stein berührt und die Erde begann zu beben. Direkt unter Piccolo erschien plötzlich ein schwarzes Loch und obwohl er sich stark dagegen wehrte wurde er hinein gezogen. Als er sein Gesicht zu ihr wandte wurde sein Ausdruck plötzlich sanft. „Es tut mir leid!“ flüsterte er, bevor er gänzlich verschwand.
Dune schrie wieder und hob geistesgegenwärtig die Hand an die Kette und zog daran. Ein Ruck ging durch ihren Körper und noch bevor die Kette auf dem Boden landete sprang sie in das Loch und flog Piccolo hinterher.