Fanfic: Die Spirits-Saga (10. Kapitel)
Nicht ahnend, das zumindest Vegeta und Piccolo auf unsanfte Weise die Bedeutung dieses Begriffs erfahren würden...
Denn dieser Smoochie hatte sein ‚Büro‘ in einem dieser Etablissements aufgeschlagen. Der Beschreibung folgend, die man ihnen gegeben hatte, suchten sie die entsprechende Bar... und wurden bald darauf auch fündig. Mitten im Vergnügungsviertel... Doch das nächste Problem stellte sich ihnen in Form von zwei sehr kräftigen, und sehr standhaften, Türstehern entgegen... Eintritt für Frauen verboten... und es durften nur Paare rein. Vegeta staunte nicht schlecht... keine Frauen?! Und trotzdem nur Paare?! Das in diesem Moment nicht alle Alarmglocken bei ihm Sturm läuteten... kaum verständlich. Bulma hatte mit einem Mal ihren ‚Ich-hab-eine-Idee‘-Blick. „Jungs... ihr wartet hier! Ich will nur schnell was besorgen...“ JETZT läuteten die Alarmglocken, sogar im Duett... denn Piccolo schien den Braten auch zu riechen. Mit einem unguten Gefühl im Magen warteten sie... und warteten... und warteten... Und es regnete. Es regnete schon die ganze Zeit... Sie fanden in der Nähe ein kleines Vordach, unter dem sie vor dem Regen Schutz suchen konnten... Nach gut zwei Stunden tauchte Bulma endlich aus dem Gewimmel auf den Straßen wieder auf... sie hatte zwei Einkaufstaschen bei sich. „So...“ erklärte sie „... jetzt suchen wir uns eine ruhige Ecke wo ihr beide euch umziehen könnt...“ Bulma und ihre Ideen. Sie drängte ihre drei Begleiter in eine dunkle Seitenstraße... die zahlreichen kleinen Balkons die über der Gasse hingen, schirmten dies nahezu vollständig vor dem Dauerregen ab... Sie alle empfanden es als angenehm, dem Geprassel mal für ein paar Minuten zu entkommen. Die Laune sank jedoch rapide, als Bulma ihren Einkauf auspackte... jedenfalls bei Prinz und Oberteufel. Denn Bulma hatte für DIE BEIDEN eingekauft... Als erstes kam eine schwarze, glänzende, lederne Hose zum Vorschein... extrem eng. Bulma warf sie Piccolo zu. „Die ist für dich... anziehen!“ Piccolo starrte sie mit immer größer werdenden Augen an... „Wie bitte?!“ war alles, was er herausbrachte. „Mann, seid ihr schwer von Begriff! Du und Vegeta... ihr geht da als Paar rein! Anders kommen wir an diesen Smoochie nicht heran... und er ist der einzige der uns ohne die nötigen Papiere ein Schiff besorgen kann!“ Als... Paar?! Bulma setzte noch nach... „Und dafür muß die Tarnung stimmen! Also... ANZIEHEN!“ Piccolo blickte hilfesuchend zu Vegeta... das war doch schließlich seine Frau! „Tu was sie sagt, Grüner... Widerstand ist zwecklos!“ Vegeta mußte es ja wissen... Vermutlich gingen dem Namekianer jetzt alle Flüche, Verwünschungen und Foltermethoden die er kannte durch den Kopf... aber er verzog sich hinter einen der zahlreichen Müllcontainer, die in der reichlich schmuddeligen Gasse standen, und zog die Hose an. Bulma hatte in der Zwischenzeit Vegeta dazu genötigt, eine ebenfalls sehr enge, blaue Jeans und ein Paar weiße Stiefel anzuziehen... Piccolo hatte sie ein ähnliches Paar zugeworfen, allerdings in schwarz. „Autsch! He du blöde Kuh... ich zieh die Dinger ja an... aber du mußt sie mir nicht an den Kopf werfen!“ - „Tschuldigung...“ Piccolo kam hinter dem Container hervor... und mußte sich auf die Zunge beißen, um nicht zu lachen. Jeans, Stiefel... alles schön und gut... aber das Oberteil mit langen Ärmeln aus rosa Plüsch, das Vegeta trug... „Wehe wenn du lachst Spinatfresse...“ Wie peinlich... „Hier ist dein Oberteil Piccolo...“ Sie reichte ihm ein schwarzes Nichts... er zog es über... ein halbdurchsichtiges, ärmelloses Hemd... hauteng. „Ach... fast hätte ich es vergessen... der Verkäufer meinte, das würde unbedingt zu diesem Outfit dazugehören!“ Bulma fischte aus den tiefen ihrer Einkaufstasche ein schwarzes Lederhalsband mit silbernen Nieten heraus und wollte es Piccolo reichen... doch diesem ging das ganze jetzt wirklich zu weit. „Oh nein... nicht DAS... keine Chance! Der Teufel soll das Ding tragen!“ Bulma grinste ihn an... „Genau darum geht es ja...“ - „Mist... Ich sollte das nächste Mal besser nachdenken, bevor ich eine menschliche Redensart benutze!“ - „Ach was... du kannst denken?!“ Vegeta spielte den Geschockten... „Klar kann ich denken... bin ja nicht Goku!“ Ein leichtes Lächeln... kein Grinsen!... huschte über Vegetas Gesicht... da war sie wieder... diese eigentlich gar nicht so schlechte Beziehung zwischen ihm und dem Grünling. Genau wie in dem Moment, als er ihn aus dem Reaktor gerettet hatte... Vegeta war diese Erkenntnis nicht wirklich unangenehm, ihm war schon vor langer Zeit aufgefallen, daß sie beide recht viel gemeinsam hatten. Damals... auf Namek... hatte ihn das noch geärgert, maßlos geärgert. Aber nun... vielleicht würde das ja diesen peinlichen Auftritt hier vereinfachen. Trotzdem... gewisse Zweifel blieben... „Bulma... ist das wirklich dein Ernst?! Wir sollen wirklich als... äh... PAAR da reingehen?“ Vegetas unsicherer Ton in der Stimme amüsierte Bulma... „Sicher. Ist euch klar, was ihr tun müßt?“ Die beiden starrten sich an... Vegeta hatte eine vage Ahnung, immerhin waren ja schon Erfahrungen mit Bulma vorhanden... der Namekianer jedoch... „Nicht... nicht wirklich...“ Bulma unterdrückte ein Grinsen, als sie nun mit ihrer ‚Erklärung‘ begann... „Du weißt doch, was Menschen so tun... ich meine Männer und Frauen... zusammen...“ - „Du meinst... IGITT!“ - „Genau das. Nur sind es in eurem Fall nicht Mann und Frau, sondern... äh... Namekianer und Saiyajin...“ Piccolo wurde, sollte das überhaupt noch möglich sein, noch grüner... und auch Vegeta bot einen reichlich seltsamen Anblick. Dende hatte sich die ganze Zeit wacker gehalten... heißt, er hatte sich ein Lachen verkniffen. Aber jetzt war es zuviel... er mußte sich an die nahe Hauswand lehnen und hielt sich dabei noch den Bauch vor Lachen... „Vegeta... Piccolo... ein PÄRCHEN! Wann ist... ist die Hochzeit?!“ Es war nicht Vegeta, sondern Piccolo, der Dende nun an der Halskrause packte und hochhob... „Dende... ich sage das nur EINMAL... Du hörst besser sofort auf, zu lachen.... oder die Erde braucht gleich mal wieder einen neuen Gott!“ Unsanft setzte er ihn wieder auf den Boden. „Ist... ist gut... Piccolo...“ Dende versteckte sich hinter Bulma. Diese wendete sich wieder an die beiden... „So... dann mal rein mit euch! Denkt dran... ihr müßt diesen Smoochie finden und ihn nach einem passenden Schiff für uns fragen... LOS! Worauf wartet ihr noch?!“
Fünf Minuten später... der Türsteher war für unser frischgebackenes Pärchen natürlich kein Problem mehr. Die beiden standen nun in einem abgedunkelten Raum... dem Nachtlokal ‚Zur blauen Auster‘. Musik in ohrenbetäubender Lautstärke schien aus allen Ecken zu kommen... und überall saßen Paare... Männer. Vegeta blickte zu seinem namekianischen Begleiter auf... „Gurke... wenn wir das hier überstehen, dann erkläre ich dich offiziell zu meinem besten Freund! Vorausgesetzt du erzählst niemandem was von dieser Peinlichkeit...“ - „Das sollte das kleinste Problem sein... Ich werde dich an dein Versprechen erinnern!“ Piccolo war diese ganze Aktion mindestens genauso peinlich... Langsam bahnten die beiden sich ihren Weg durch die Tanzende Menge, stellten immer wieder verschiedenen Personen Fragen nach diesem Smoochie... bekamen jedoch keine oder unsinnige Antworten. „Ach wie niedlich...“ Einer der Männer, dem man eindeutig ansah, daß es sich bei ihm um eine Tunte handelte, wuschelte Vegeta durch die Haare... Das von wegen niedlich hatte er durchaus ernst gemeint. Piccolo hatte zur gleichen Zeit ähnlich Probleme... ein recht kräftiger Kerl hatte ihn an den Schultern gepackt und drückte ihm nun einen Kuß auf den Mund. Der völlig überrumpelte Namekianer war wie gelähmt... der Fremde ließ ihn dann auch recht schnell wieder los. Piccolo wollte schon erleichtert aufatmen als... „Oje... also so geht das nicht, du grünes Zuckerstück! Du bist ja total verklemmt... Hier! Nimm mal ein paar Züge... das lockert dich etwas auf!“ Damit steckte er Piccolo eine trichterförmige Zigarette in den Mund. Mehr aus Überraschung nahm er tatsächlich einen Zug... es dauerte keine zwei Sekunden, und die Wirkung trat ein. Es war in etwa so, als würde jemand zum ersten Mal Alkohol trinken... und statt einem kleinen Schluck leichten Wein eine Flasche 80%igen Rum auf Ex trinken... Auch Vegeta hatte inzwischen eine dieser Zigaretten im Mund... und ein gut gefülltes Glas in der Hand. Für ihn war es ein nicht ganz so herber Holzhammer-Effekt wie für den Namekianer... aber auch Vegeta konnte sich später nie an die weiteren Ereignisse des Abends und der Nacht erinnern...
Es war Morgen... eindeutig... die schmerzenden Sonnenstrahlen, die ihm wie Nadeln in die Augen stachen waren Beweis genug. Er lag in einem Bett... aber nicht alleine... vorsichtig tastete er nach dem Kopfkissen neben dem seinen. Aha... ein Kopf... keine Haare... Fühler... FÜHLER?! Mit einem markerschütternden Schrei warf sich Vegeta zur anderen, freien, Seite... und flog in hohem Bogen aus dem Bett. Ein schmerzerfülltes Stöhnen war zu hören... „... sei bitte leiser... mein armer Kopf... erbarmen...“ Piccolo nahm Vegetas Kissen und preßte es fest auf sein eigenes Gesicht... Vegeta saß inzwischen auf den Knien und hing mit dem Oberkörper auf der Matratze. „He grüner... so erstickst du dich noch...“ - „Das versuche ich doch gerade...“ - „Ach so... viel Erfolg... sag mir Bescheid, wenn es gegen die Kopfschmerzen hilft...“ Jedes Wort... auch ein geflüstertes... hallte tausendfach und schmerzhaft in ihren Köpfen nach. Vegeta versuchte aufzustehen, stütze sich auf dem Nachtisch auf... rutschte ab... und riß dabei wohl einige Gegenstände herunter. Es schepperte und klirrte... Piccolo warf des Kissen nach ihm. „Nicht so laut...“ -