Fanfic: PICCOLO Teil 27
Kapitel: PICCOLO Teil 27
Ich bedanke mich recht herzlich für all eure Meinungen!
Hier nun der nächste Teil...
Viel Spaß! ^^
Sanft strich Piccolo über meinen Kopf, meine Haare und schließlich meinen Rücken entlang.
„Hey... sieh mich an...“ forderte er mich im nächsten Moment auf und hob liebevoll meinen noch immer auf seiner Brust liegenden Kopf sachte zu sich hoch.
„Hör mir jetzt genau zu und tu was ich sage...“
Mein erster Gedanke, als er diese Worte sagte, galt einem womöglichen Einfall seinerseits, der vielleicht unser beider Übeleben garantierte, doch noch im gleichen Augenblick löschte ich diese Hoffnung wieder unweigerlich aus meinem Kopf, als ich in seine leeren, traurigen Augen sah...
„Du... du kannst es schaffen... es ist noch nicht zu spät für dich...“ begann Piccolo mit heiserer Stimme zu sprechen und drückte mich dabei mit leichter Kraft, wahrscheinlich der letzten die er noch im Stande war aufzubringen, näher an sich.
„Was? Wie... wie meinst du das? Du schaffst es doch auch...“ Tief in meinem Inneren wußte ich worauf Piccolo hinaus wollte... doch ich wollte es nicht hören. Nein.
„Geh fort von hier... die Stadt ist nicht mehr weit... dort... dort wird man dir helfen können...“
„Und was ist mir dir?“ Meine Vermutung bestätigte sich mit jedem einzelnen Wort welches Piccolo gequält eines nach dem anderen über seine Lippen brachte und es schien auch ihm alles andere als leicht zu fallen mir diesen Vorschlag zu unterbreiten...
„Das ist nicht wichtig... Wichtig ist, dass du überlebst... kümmere dich nicht um mich... für... für mich ist es längst zu spät...“ Eine leise Träne lief langsam durch das Gesicht des Namekianers als er seinen Satz mit tränenerstickter Stimme mühsam zu Ende gebracht hatte.
Vorsichtig griff ich nach seiner Hand, die gerade dabei war, ein letztes Mal zärtlich durch mein Haar zu fahren und umschloß diese fest mit den meinen.
„Glaubst du ernsthaft ich würde dich hier einfach so alleine lassen, Piccolo?“
Eine weitere Träne des Namekianers rann lautlos zu Boden.
„Denkst du wirklich, ich würde den den ich liebe, den ich über alles in dieser Welt liebe hier zurücklassen? Nein... Piccolo...niemals, hörst du? Niemals...“
Flüchtig überflog ein unscheinbares Lächeln sein Gesicht... ein Lächeln, welches mich für einen kurzen Moment in ein Meer voller Liebe und Geborgenheit tauchen ließ, aus dem ich jedoch einen Augenblick später erneut hart und erbarmungslos herausgerissen wurde als Piccolo plötzlich zu husten begann. Anfangs hustete er leise und fast unmerklich, dann aber zunehmend gefährlich und beängstigend. Anscheinend schien sich das Blut in seiner Lunge nun mittlerweile zu einer beachtlichen Menge angesammelt zu haben, so dass er mehr und mehr Mühe hatte einer regelmäßigen Atmung nachkommen zu können.
Panisch sah ich mich um, suchte nach einer Möglichkeit, einem Anhaltspunkt sein Leiden nur irgendwie lindern zu können bis meine Blicke abrupt an einer sonderbaren, mittelgroßen Pflanze hängen blieben. Die Blätter dieser Pflanze besaßen teilweise die Größe eines gewöhnlichen Autoreifens und mit einem Male hatte ich eine Idee. Eine Idee, die zwar keineswegs mit der Sicherung seines Überlebens zu tun hatte, die aber immerhin vielleicht dazu beitragen konnte, ihn wenigstens noch etwas wach zu halten.
„Ich werde dir jetzt etwas Wasser besorgen.“ sprach ich bestimmend, richtete mich langsam auf und begab mich schnellen Schrittes hinüber zu der von mir soeben entdeckten Pflanze.
Vorsichtig entfernte ich eines der übergroßen Blätter eben dieser und musterte es prüfend.
„Damit sollte es klappen.“ kam ich letztendlich zu dem Entschluß, der mir auch prompt einige fragende Blicke Piccolo´s einbrachte.
„Was... was hast du vor?“ war dessen verblüfft klingende Frage, welche mich jedoch seltsamerweise sofort in meinem Tun bestätigte.
Erklärend wedelte ich nun mit dem von mir vor wenigen Sekunden abgerissenden Blatt vor seinem Gesicht und begann ihm mein Vorhaben etwas näher zu bringen.
„Damit kann ich das Wasser besser tragen!“ erläuterte ich weiter, bis sich Piccolo´s Miene, so fern es ihm möglich war, erhellte.
„Glaubst du denn, dass es hier in der Nähe einen See oder einen Fluss gibt?“
„Ich bin mir nicht sicher, aber ich meine etwas in der Art gesehen zu haben kurz bevor wir hier landeten...“
Inständig hoffte ich, mich nicht gänzlich getäuscht zu haben, denn Piccolo hier unnötig alleine zu lassen wäre sicher nicht der richtige Weg gewesen.
Erneut kniete ich mich zu ihm auf den Boden... gab ihm einen sanften Kuss auf die Stirn und wollte mich im nächsten Moment auch schon auf machen um nach einer geeigneten Wasser-Quelle in der näheren Umgebung zu suchen.
„Paß auf dich auf, ja?“ sagte Piccolo voller Sorge und ergriff abermals meine Hand.
„Das mache ich. Versprochen...“ versicherte ich ihm ruhig und löste vorsichtig meine Hand aus der seinen.
Langsam richtete ich mich auf, stellte fest wie unsere Blicke sekundenlang ineinander verharrten und wunderte mich, welch intensiven Gefühle allein schon diese Tatsache in mir auszulösen vermöchte.
Schweren Herzens wandte ich meinen Blick schließlich dennoch ab um mich endlich auf den Weg machen zu können. Je eher ich losgehen würde, desto eher wäre ich wieder bei ihm...bei Piccolo.
Schnellen Schrittes lief ich los, das Blatt, welches mir als Behältnis dienen sollte, fest in der Hand, als ich feststellte, dass auch mein Körper am Ende seiner Kräfte angelangt zu sein schien.
Gezwungen mein Lauftempo auf ein Minimum zu reduzieren setzte ich meinen Weg mühsam fort, ignorierte dabei die Bilder um mich herum, die immer mehr zu verzerrten und verschwommenen Schemen wurden.
Ich spürte die Schmerzen in meinem Körper, die bei jedem meiner Schritte auf ein neues entfacht wurden wie ein gefährlich loderndes Feuer, doch eines spürte ich genau. Es handelte sich auf keinen Fall um die Schmerzen, unter denen ich auf Grund meines Daseins in dieser Welt zu leiden hatte. Nein. Diese hier hatten rein körperliche Ursachen, im Gegenteil zu denen, von denen mich Meister Kaio vor Kurzem noch mit all seiner Kraft erlöst hatte.
Es schien sich dabei um zwei unterschiedliche Kategorien Schmerz zu handeln. Die einen, die ich im Moment zu ertragen hatte waren oberflächlich... eben rein körperlich. Doch die anderen, die auch in geraumer Zeit meinen sicheren Tod bedeuteten waren anders. Sie zu beschreiben war schwer, wenn nicht sogar unmöglich, aber ich empfand sie als eine Art tiefdringender Schmerz... Schmerz, der über den Körper hinaus auch die Seele befiel. Er hatte kein Zentrum, so wie er beispielsweise von einer schwerwiegenden Verletzung ausgelöst werden konnte... er war einfach da... da und überall zur gleichen Zeit.
Seit meinem Treffen mit Meister Kaio war erst etwas mehr als ein Tag vergangen und somit bedeutete das, dass mir noch mindestens einer, wenn nicht sogar zwei Tage übrig blieben.
Mit schleppenden Schritten setzte ich meinen vor mir liegenden Weg immer weiter fort, bis ich plötzlich meinte ein leises Plätschern zu hören. Keine Frage. Es war das Plätschern eines Baches. Ich hatte mich also nicht geirrt und somit sammelte ich noch einmal all meine Kraftreserven um mich meinem langersehnten Ziel so schnell es eben nur ging zu nähern.
Die vor mir liegende Wasserquelle befand sich an einem Ort, an dem sichtlich mehr Licht durch die dichtbewachsenen Baumwipfel fiel, als an der Stelle, an der Piccolo und ich uns erschöpft niedergelassen hatten. Überwältigt von den Wasserspielen, welche den kleinen Bach immer und immer wieder freundlich aufglänzen ließen, sah ich hinauf zum Himmel und atmete mehrere Male tief ein und aus. Und obwohl mein Bustkorb bei jedem Atemzug den ich tat enorm schmerzte, genoß ich für einen kurzen Augenblick diesen wundervollen Ort.
Nachdem eine winzige, lautlose Träne durch mein Gesicht lief und ich somit unweigerlich wieder auf den Ernst der Lage aufmerksam wurde, ging ich schließlich in die Knie und sammelte mit dem von mir gefundenen Blatt geschickt eine beachtliche Menge Wasser.
„Das dürfte erst mal reichen...“ stellte ich leise fest und beschloß dabei meinen Kopf dabei ein letztes Mal gen Himmel zu heben... ein letztes Mal die warmen, wohltuenden Sonnenstrahlen auf meiner Haut spüren zu können und ein letztes Mal die vorbeifliegenden Vögel zu beobachten, denen es ein leichtes war sich geschmeidig und elegant durch die Lüfte zu bewegen...
„Wenn ich das doch nur auch könnte... dann wären wir gerettet...“ dachte ich traurig und abermals verließ eine kleine Träne meine nunmehr geschlossenen Augen.
Noch ein Mal genoß ich den erfrischenden Wind der sanft mein Gesicht berührte und meine Haare in seinen fast unmerklichen Wogen mehrmals aufwehen ließ.
Sekunden verstrichen... Sekunden die für Piccolo über Leben und Tod entscheiden konnte, falls dies nicht schon längst geschehen war...
Ich richtete mich auf... in meinen Händen dieses übergroße Blatt welches von mir zu einem nützlichen Wasserbehälter umfunktioniert worden war und in meiner Magengegend das unerträgliche Gefühl der Hilflosigkeit... des Verlorenseins...
Doch dann plötzlich passierte etwas, wovon ich niemals, noch nicht ein mal ihn meinen kühnsten Vorstellungen zu träumen gewagt hätte...
Ein kurzer, heftiger Windstoss durchzog mein Gesicht und für einen Bruchteil einer Sekunde war ich mir sicher, etwas vor mir hätte sich bewegt... ein Schatten... doch es war bei weitem viel zu schnell, als dass mein menschliches Auge es genauer hätte