von ihr entdeckte sie ihn, wie er sich gerade ebenfalls aus der Erde befreite. Sie ging zu ihm hinüber.


„Vielleicht sollten wir das besser lassen!“ meinte sie.


„Wieso?“ Jeice hielt den Kopf schief und wackelte mit einem Finger im rechten Ohr herum, um die Erde herauszubekommen.


„Weil wir mit dieser Explosion garantiert jemanden auf uns aufmerksam gemacht haben. Schlage vor, wir trennen uns und sehen zu, dass wir zurückkommen, bevor hier wer auftaucht und uns zusammen sieht!“


„Dann tun wir einfach so, als wären wir gerade selber erst gekommen, als wir den Knall hörten.“ Jeice versuchte jetzt, sein anderes Ohr von Erde zu befreien.


„So dreckig wie du bist nimmt dir das Keiner ab! Wird besser sein, wenn wir verschwinden!“


Er sah an sich hinunter. „Stimmt! Du hast mal wieder bewiesen, dass du die Klügere von uns Beiden bist, Liel! Ich folge deinen Anweisungen!“


„Ach was, die Klügere! Schleimer, zum zweiten Mal heute! Aber gut, dann machen wir uns mal dünn! Tschau!“ Maiju flog davon.


„Tschau!“ rief Jeice ihr nach, wartete, bis er sie nicht mehr sehen konnte, und flog dann in einer anderen Richtung weg.




Es war Abend. Das Hauptquartier war hell erleuchtet, alle Soldaten befanden sich beim Abendessen, die Gänge waren beinahe leer.


Ein einzelner Soldat lief zielstrebig durch die Gänge, ein roter Mantel flatterte hinter ihm her, seine Stiefel tappten hastig auf dem glatten Boden. Er erreichte eine Treppe und begann sie eiligst emporzuklettern. In vielen Kurven führte die Treppe aufwärts, bevor sie in einen kurzen Gang mit Glaswand links und Türwand rechts mündete. Der Soldat trat vor die Tür hin, tippte einen Code ein und betrat den Raum dahinter, als die Türe zischend auseinander glitt.


Freezer erwartete ihn bereits. Sein Gefolgsmann kniete sich auf den Boden: „Meister!“


„Da sind sie ja! Später als gewöhnlich! Stehen sie auf und berichten sie!“


Der Soldat stand auf. „Ich bitte sie, meine Verspätung zu entschuldigen, Meister. Ich wurde aufgehalten!“


Freezer machte eine wegwerfende Handbewegung. „Schon gut. Berichten sie!“


„Hauptmann Turnus’ Kommando ist wieder zurück, Meister. Sie wurden ziemlich aufgerieben, einer von ihnen befindet sich im Medi-Tank. Des Weiteren sind die Kommandos von Hauptmann Ginyu, Chucta und Yuohi zurückgekehrt. Sie haben keine besonderen Vorkommnisse zu melden-“


Hier wurde er unterbrochen: „Chucta und keine besonderen Vorkommnisse zu melden? Das gibt’s bei dem alten Versager gar nicht! Wie auch immer, ich will, dass er, Yuohi und Ginyu sich morgen früh bei mir melden. Mit Kommando. Turnus soll kommen, sobald sein Mann wieder gesund ist. Wie läuft der Bau der externen Trainingsstationen?“


„Bestens, Meister. Die Stationen werden wie geplant fertig werden.“


„Gut. Sonst noch etwas?“


„Eine Kleinigkeit, die mir persönlich unwichtig erscheint, Meister. Heute Mittag gab es im Sektor T18 eine Explosion, die weite Teile des Waldes zerstört hat. Zuvor registrierten die Scouter einiger Soldaten in ebendiesem Sektor zwei Kräfte, die gegeneinander kämpften. Als die Soldaten, die dies bemerkt hatten, aber dort ankamen, war dort niemand mehr.“


„Wie hoch waren diese Kräfte?“


„Etwas höher als zehntausend, Meister. “


„Das hilft uns nicht viel. Zehntausend haben Viele hier. Wurde wirklich niemand gesehen, der das verursacht haben könnte? Die Scouter haben nichts gezeigt?“


„Nein, Meister.“


„Seltsam... ich denke allerdings auch nicht, dass die Sache wichtig ist. Lassen sie’s drauf beruhen. Ist außer dem heute noch etwas passiert, von dem ich wissen sollte?“


„Nein, Meister.“


„Gut. Sie können gehen!“


Der Soldat salutierte und verschwand.


Freezer steuerte seinen Antigravsessel näher zur Glaswand. Sein Gesicht wirkte nachdenklich.




Maiju erhöhte die Schwerkraft um ein weiteres Grad. Elf. Erst spürte sie kaum einen Unterschied, aber als sie sich bewegte, merkte sie, dass es ziemlich schwer ging. Machte nichts. Sie sprang, trat und boxte auf einen imaginären Gegner ein, landete schwer, sprang erneut, erprobte ein paar recht fiese Schläge, landete, sprang...


Sie wiederholte den Vorgang bis sie nicht mehr konnte und erschöpft zu Boden fiel.


Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn, holte tief Luft und gähnte einmal ausgiebig. Heute hatte Turnus sie zu nachschlafender Zeit aus der Hängematte geholt, um ihr mitzuteilen, er sei benachrichtigt worden, dass er bei Freezer mit dem ganzen Kommando aufexerzieren sollte, sobald Tarkran den Medi-Tank wieder verlassen hatte. Danach hatte Maiju nicht mehr einschlafen können und so hatte sie sich in den Schwerkraftraum verzogen, um ungestört trainieren zu können. Für den Fall, dass Freezer sie tatsächlich noch mal zurückschicken sollte, wollte sie vorbereitet sein. Und wenn nicht- auch egal.


Hauptsache stärker werden, um es Vegeta bald einmal so richtig zeigen zu können.


Dieser Gedanke ließ sie wieder aufspringen und weitermachen. Stärker werden zu wollen als Vegeta war ihr größter Ansporn.


Um dieses Ziel zu erreichen würde sie auch bei hundertfacher Schwerkraft trainieren- falls sie dann noch lebte.


Den Gedanken schob sie energisch beiseite. Bis sie hundertfache Schwerkraft aushielt, würde es noch lange dauern. Aber sie würde es schaffen. Ganz sicher.


Wenn nicht, wollte sie nicht mehr Kämpferin sein.


Plötzlich ging die Tür auf und Maiju hörte Tiang rufen: „Hey, Maiju, da bist du ja! Wir suchen dich schon seit einer guten halben Stunde!“


„Wer wir?“


„Das ganze Kommando. Tarkran ist wieder fit, wir sollen bei Freezer vorsprechen!“


„Aha. Gut, ich komme!“ Maiju schaltete die künstliche Schwerkraft ab.


„Wieviel hattest du denn?“ fragte Tarkran.


„Elf.“


„Naaja...“


Sie zeigte ihm die Zunge.


„So, jetzt komm aber, der Hauptmann ist schon ziemlich zappelig!“ Er packte sie am Handgelenk und schleifte sie regelrecht in den Krankenflügel, während er per Scouter den Rest des Kommandos informierte, dass er sie gefunden hatte.


Tatsächlich waren Alle schon da und warteten auf sie, als sie in die Station kamen. Turnus schoss förmlich auf Maiju los: „Wo warst du denn?! Wir haben dich Alle gesucht! Hab ich dir nicht gesagt, du sollst immer deinen Scouter dabeihaben, damit wir dich jederzeit erreichen können?“


Das sagte er so schnell, dass Maiju kaum mitkam, und so dauerte es ein Bisschen, bis sie antworten konnte: „Ich war im Schwerkraftraum, den Scouter hab ich nicht mitgenommen, weil ich nicht wusste, ob er die erhöhte Schwerkraft aushalten würde!“


„Natürlich würde er! Jetzt sollten wir aber langsam mal gehen, wenn wir schon endlich komplett sind!“ Mit diesen Worten verließ Turnus fluchtartig die Station und eilte durch die Gänge in Richtung Audienzraum. Sein Kommando folgte ihm.


Freezer schien nur auf sie gewartet zu haben. Nach dem üblichen Gruß begann Turnus zu berichten: der Planet, die Schwierigkeiten, die Höhlen der Chiritaki zu finden, die Städte, Maijus Hilferuf, der Vogel, wie sie Loé und Maiju zurückgeschickt hatten und dann der Rest der Mission- die Kämpfe gegen die Vögel, der Rückzug. Er erwähnte auch, wer sich besonders hervorgetan hatte, welches Team am erfolgreichsten gewesen war: Fir und Maiju.


Freezer hörte aufmerksam zu und unterbrach kein einziges Mal. Dann sagte er: „Ich sehe, sie haben versucht, die Mission nach besten Kräften zu erfüllen. Da sie aber in einem Punkt gescheitert sind, werde ich sie noch einmal auf den Planeten schicken.


Sie haben zwei Wochen Zeit zum Trainieren, danach fliegen sie zurück. Und enttäuschen sie mich nicht! Sie dürfen gehen!“


Das Kommando verneigte sich und verließ den Raum, als Freezer Turnus zurückpfiff: „Sie nicht, Hauptmann! Ich möchte sie allein sprechen!“


„Sehr wohl, Meister!“ Turnus machte seiner Truppe ein Zeichen zu gehen und diese verdrückte sich. Er selbst blieb stehen.


„Worüber möchten sie mit mir sprechen, Meister?“


Freezer taxierte ihn kurz, bevor er antwortete: „Über das Mädchen.“


„Maiju?“


„Ganz recht.“


„Was wollen sie wissen?“


„Mich würde interessieren, was sie von der Kleinen halten, Hauptmann. Wie schätzen sie sie ein?“


Turnus leckte sich über die Lippen und zögerte kurz. „Hmm... tja, ich würde sagen, sie ist ein helles Köpfchen... sie lernt schnell... kann improvisieren und weiß sich in schwierigen Situationen zu helfen. Eine gute Kämpferin, sie muss nur noch schneller werden... ihr Schwachpunkt ist allerdings, dass sie nicht sehr wendig ist, obwohl sie schnell ist. Frech ist sie auch, chaotisch und ordnet sich nicht gern unter. Wir krachen immer wieder zusammen.“


Freezer überlegte eine Weile. „Das war im Großen und Ganzen auch mein Eindruck, ich wollte nur von jemandem einen Kommentar hören, der sie näher kennt. Nun, das Meiste ist sehr gut, und dass sie chaotisch ist, darüber kann man hinwegsehen, sie ist ein Kind. Nur das mit der Wendigkeit ist weniger günstig... und dass sie sich nicht unterordnen will könnte ein Problem werden... da gehört irgendwie Abhilfe geschaffen...“ Er versank ins Grübeln.


Turnus stand daneben wie bestellt und nicht abgeholt und kam sich leicht überflüssig vor. Schließlich fragte er: „Entschuldigung, Meister- brauchen sie mich noch oder kann ich gehen?“


Freezer tauchte abrupt aus seinen Gedanken auf: „Hm, was? Ach so! Nein, ich brauche sie nicht mehr, Hauptmann, sie dürfen gehen!“


Turnus verneigte sich