Fanfic: Akanes Trauer
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Die Familie Tendo versuchte trotz ihrer Trauer weiterzuleben. Doch wie konnten
sie denn nur ohne Ranma weitermachen? Er hatte so viel Leben in dieses Haus
gebracht. Doch nun war alles still. Nur ab und zu hörte man Geräusche aus dem
Dojo, dort, wo einige Schüler trainierten und Ranma früher immer war.
Seine Freunde hatten es inzwischen auch alle erfahren. Für Shampoo war eine Welt
zusammen gebrochen, doch sie hatte sich inzwischen wieder beruhigt. Sie trauerte
noch immer, doch ihr ging es nicht wie Akane. Auch Kuno und Mousse konnten nicht
glauben, dass Ranma nun nicht mehr da sein sollte.
Als Ryoga die Botschaft über Ranmas Tod erhalten hatte, war er verschwunden.
Niemand wusste wo er hin war, aber man konnte damals in seinem Blick sehen, wie
sehr ihn die Nachricht getroffen hatte. Seine Augen wirkten leer, so wie die
Akanes.
Was keiner wusste, Ryoga war an die Klippen gelaufen. Dort wo die Gischt hoch
hinauf getragen wurde und wo man am weitesten sehen konnte. Es war kalt und das
Meer wirkte grau. Ryoga hatte Tränen in den Augen. Auch wenn er sich mit Ranma
immer bekämpft hatte, so waren sie doch Freunde gewesen. Er ging weiter auf den
Rand zu und Kurz vor dem Abgrund blieb er stehen. Man sah, wie seine Hände zu
Fäusten geballt waren und sein Körper zitterte. „WARUM?“ Er schrie. Er schrie
seinen ganzen Schmerz hinaus. „WARUM MUSSTEST DU UNS ALLEINE LASSEN? MICH UND
BESONDERS AKANE!??“ Er stand noch stundenlang dort oben...
Am gegenwärtigen Abend saß die Familie zusammen beim Abendessen. Es war still im
Haus, niemand sprach. Das einzige Geräusch, war Akanes leises Schluchzen.
„Das geht nicht so weiter. Akane verweigert das Essen immer mehr und sie sieht
immer schlechter aus.“ Kazumi war sehr besorgt um ihre kleine Schwester.
„Ja, aber niemand ist bisher an sie heran gekommen. Sie hat absolut dicht
gemacht. Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll.“ Soun machte einen
verzweifelten Eindruck.
„Dr. Tofu sagte auch, dass sie sich irgendwann wieder fangen wird. Aber es
dauert nun schon so lange. Ich habe Angst um ihre Gesundheit.“ Kazumi hatte
natürlich recht. Der Doktor hatte keine so lange Zeit gemeint.
Währendessen ging Ryoga durch die Dunkelheit. Er wollte zu Akane. Doch wusste er
noch nicht genau, was er ihr sagen sollte. Er wollte ihr helfen, denn er wusste
über ihren Zustand bescheid. Doch er vor dem Tendo Dojo stand, war er wieder
unschlüssig. Schließlich war es so unsicher, ob sie ihn überhaupt wahrnehmen
würde. Dennoch klopfte er. Kazumi öffnete ihm. Auch ihr Blick war von Trauer
verschleiert. Früher strahlte sie viel Fröhlichkeit aus.
„Guten Abend, Kazumi! Ich wollte gerne zu Akane. Ob das wohl möglich wäre?“
Ryoga blickte sie fragend an. „Tja, Ryoga. Das weiß ich leider nicht. Du kannst
gerne mal zu ihr gehen. Doch kann ich dir nicht sagen, wie sie reagieren wird.
Sie redet nicht mehr mit uns..“ Kazumi sah traurig aus. Ranmas Tod hatte die
einst so lebensfrohe Familie völlig verändert.
Ryoga ging langsam die Treppe nach oben. Als er vor Akanes Zimmer stand, klopfte
er erst. Doch niemand reagierte. Eigentlich hatte er auch nichts anderes
erwartet. Also trat er ein. Was er dort auf dem Bett liegen sah, erinnerte kaum
noch an seine Akane. Das Mädchen dort sah schlecht aus, sie hatte einen
gequälten Blick und starrte irgendwo in das Zimmer. Als Ryoga an sie heran trat,
bewegte sie sich immer noch nicht.
„Akane? ... Akane? ... Hey, ich bin’s Ryoga.“ Er berührte sie leicht am Arm:
Nichts.
~ ~ ~ GEDANKENWELT ~ ~ ~
Akane war weit weg. Sie wollte niemanden außer Ranma sehen. Und den hatte sie
inzwischen ständig vor Augen. °Ranma, warte auf mich.. Nein, geh nicht..° Sie
sah, wie er sich immer weiter entfernte. °Nein, warte doch. Ich muss dir noch so
viel sagen.!° Ranma war wieder verschwunden.
Akane war nicht mehr in der Lage wahrzunehmen, dass sie sich in ihrem Zimmer
befand.
°Ranma? RANMA??? Sie lief umher, doch um sie herum war alles schwarz. Sie
versuchte sich zu orientieren und dann plötzlich stand sie in den Bergen. Dort
unten, unter viel Geröll sah sie es. °Ranma? Oh nein, was ist passiert? Geht es
dir gut? Beweg dich doch...° Tränen stiegen ihr wieder in die Augen. Sie sah
Ranma dort liegen. Blutüberströmt, aber er atmete schwer.
Sie merkte auch nicht, dass sie mit offenen Augen fantasierte. Sie wollte Ranma
noch alles sagen, egal auf welchem Weg. Doch plötzlich drang eine Stimme in ihre
Welt ein.
~ ~ ~ ENDE GEDANKEN ~ ~ ~
„Ranma? Bist du das?“
„Akane? Hörst du mich? Ich bin’s Ryoga. Ranma lebt! Er lebt!“
„Ranma? ... Lebt?“
„Ja, Akane! Komm doch wieder zu dir!“
Akanes Augen klärten sich ein wenig und sie sah ihn an. „Ryoga? Was machst du
denn hier?“
Ryoga strahlte. °Endlich! Sie reagiert!° Ryoga redete weiter: „Akane, wir werden
nach Ranma suchen. Ich habe lange darüber nachgedacht. Er kann nicht durch einen
Erdrutsch sterben. Nicht er. Nicht dein Ranma!“ Er lächelte sie an und auch sie
schien endlich wieder da zu sein.
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Akanes Trauer – Alte und neue Reisen (Teil 3)
~ ~ ~ FLASHBACK RANMAS REISE ~ ~ ~
Ranma war vor einiger Zeit aufgebrochen und nun stand er endlich in China, am
Anfang seiner Reise. Auf ihn wartete ein langer Weg bis nach Jusenkyo. Doch er
musste es schaffen. Endlich konnte er seinem Fluch lebe wohl sagen. Er wusste
nicht, was ihn erwarten würde..
Ranmas Reise war beschwerlich, doch er hatte sein Ziel fest vor Augen. °Ich muss
meinen Fluch loswerden.. Außerdem will ich so schnell wie möglich zu ihr
zurück.° In den letzten Tagen und Wochen, die er ohne Sie verbrachte, hatte er
gemerkt, dass dieses kleine Machoweib ihm viel mehr bedeutete, als er immer
wahrhaben wollte.
Nach einigen weiteren Wochen, kam er endlich an dem Massiv an, hinter dem bald
Jusenkyo auftauchen würde. Die Hütte, die bei ihm in der Nähe war, bot ihm eine
perfekte Gelegenheit für eine Rast. Außerdem würde er nun endlich wieder
Menschen zu Gesicht bekommen.
„Guten Tag!“ Ranma betrat die Hütte, in der sich einige Reisende versammelt
hatte. Manche nickten ihm zu und ein älterer Herr trat an ihn heran. „Guten Tag,
junger Herr! Mein Name ist Ikari. Wollen sie etwa die Bergkette überqueren?“
Ranma bestätigte das, doch das skeptische Gesicht des Alten ließ ihn stocken.
„Stimmt etwas nicht mit den Bergen?“ Herr Ikari bejahte. „Wissen sie, junger
Herr, in letzter Zeit haben wir eine Menge Erdrutsche gehabt. Niemand traut sich
im Moment da hoch. Es ist viel zu gefährlich. Alle warten sie hier. In ein paar
Wochen können sie dann gefahrlos weiter. Und ein kleines Zimmer hätten wir noch
für sie.“ Ranma aber wollte nicht warten. „Hören sie, ich muss die Berge aber
jetzt überqueren. Ich muss so schnell wie möglich nach Jusenkyo und wieder
zurück!“ Unbemerkt ballte er seine Hand zur Faust. °Ich kann sie doch nicht noch
länger alleine lassen.° Der Reiseführer schien Mitleid zu haben. „Ich merke
schon, dass ich sie nicht aufhalten kann. Es gibt viele Kämpfer ihrer Sorte.
Niemand kann sie bremsen. Aber bitte seien sie vorsichtig und hinterlassen sie
mir ihren Namen.“
Ranma war wieder auf dem Weg. Seinen Namen hatte er bei der Hütte hinterlassen.
Nur für den Fall, den Ranma aber nicht erwartete. Auf seinem Weg die Berge
hinauf trieben ihn viele Gedanken weiter. Und besonders der von Akane. Er wollte
sich einfach nur noch beeilen. Diese Unaufmerksamkeit machte das Unglück wohl
auch nur möglich. Denn über ihm lösten sich langsam, kleine Steine.. Kleine
Steine, die größere erwarten ließen. Doch Ranma bemerkte sie nicht. Er war in
Gedanken schon wieder zu hause. Der erste große Felsen ließ ihn aufschrecken.
Erst jetzt bemerkte er, dass sich vor und hinter ihm das gleiche Bild bot.
Überall fielen mittelgroße und große Steine herunter. Nur seiner Geschwindigkeit
hatte er es zu verdanken, dass er den meisten ausweichen könnte.
Er hatte schon einige Beulen und Kratzer abbekommen, als der richtige Erdrutsch
ihn erwischte. Eine Lawine aus Geröll und großen Felsstücken trug ihn in
Richtung Erdboden. Und er hatte keine Chance mehr sich zu retten. Kurz bevor er
ohnmächtig wurde, sah er noch einen Schatten aus den Augenwinkeln. Dann wurde
ihm endgültig schwarz vor Augen...
Mehrere Tage später fand man eine menschliche Gestalt unter den Resten des
Erdrutsches. Sie war von den vielen Steinen völlig zerschlagen. Es war unmöglich
einen Teil des Körpers zu identifizieren. Und doch fand man einen kleinen Teil
des Kleidungsstückes unversehrt. Es war abgerissen, aber es war der chinesische
Stil zu erkennen, so wie ihn der Junge der seinen Namen in der Hütte hinterließ,
getragen hatte...
~ ~ ~ ENDE RANMAS REISE ~ ~ ~
Akane versuchte in der Zwischenzeit ihr Leben so gut wie möglich weiterzuleben.
Auch wenn Ryoga sie aus ihrem Zustand befreit hatte, so wollte sie