Fanfic: Akanes Trauer
Lass mich nicht zurück..° Sie rannte
immer weiter und vor ihr tauchten wieder die Lichter der Stadt auf.
Tief in der Nacht kam sie wieder am Krankenhaus an. Die Schwester am Schalter
war die gleiche. Sie lächelte. „Sie sind zurückgekommen?“ Akane nickte. „Ich
möchte ihm helfen. Ich konnte doch nicht einfach gehen. Einmal in meinem Leben
habe ich jemanden gefunden, der mir viel bedeutet. Ich will nicht, dass er mich
vergisst. Er ist doch alles was ich habe.“ Die Schwester lächelte wieder. „Gut,
dann kommen sie mal mit. Er schläft um die Zeit nie. Und in seinem Zimmer ist
seit heute morgen niemand mehr. Da können sie dann auch schlafen.“ Akane folgte
der Schwester mit weichen Knien. °Hoffentlich wirft er mich nicht raus.° Die
Schwester brachte Akane zu Ranmas Zimmer und verlies sie dann ohne ein Wort.
Ranma hatte eine kleine Lampe angemacht. Er stand am Fenster und sah hinaus.
Seine Augen schienen so leer zu sein. Als er ein Geräusch hinter sich vernahm
drehte er sich um..
„Akane?“ Sie erschrak.. „Du erkennst mich wieder?“ Ranma schüttelte den Kopf.
„Nur von heute Mittag. Aber ich habe mir deinen Namen gemerkt.“ Sie stellte ihre
Tasche ab und setzte sich auf Ranmas Bett. „Warum schläfst du denn noch nicht?“
Sie sah, dass er ihren Brief noch in den Händen hielt. „Ich kann nicht schlafen.
Das kann ich so gut wie nie. Im Traum verfolgen mich alle möglichen
Erinnerungen, aber keine kann ich zuordnen.“ Er sah traurig aus. „Dein Brief..
Ich dachte du wolltest gehen..“ Akane erklärte ihm, dass nun Ryoga alleine ging.
Sie konnte ihn nicht allein lassen. Ranma nickte. „Ach so. Es tut mir leid, wenn
ich mich nicht an dich erinnern kann. Wir... ähm.. Du warst mir bestimmt sehr
wichtig... Und nun habe ich alles vergessen.“ Er setzte sich zu ihr. Akane legte
eine Hand auf seine Schulter. „Hey, das wird schon wieder. Morgen werde ich dir
so viel aus deiner Vergangenheit erzählen, dass du dich einfach erinnern musst.“
Über Ranmas Gesichte huschte ein leises Lächeln. „Danke, das bedeutet mir echt
viel.“
Am nächsten Morgen kam die Krankenschwester herein. Zu ihrer Überraschung fand
sie aber ein leeres Zimmer vor. Akane war mit Ranma schon früh raus. Sie wollte
endlich wieder mit ihm zusammen sein.
Klamotten waren für Ranma wohl besorgt worden. Denn er hatte normale Kleidung in
seinem Schrank gehabt. Und sogar in dem Stil, wie er ihn immer trug. Ein wenig
von seinem Gedächtnis muss also noch da sein.
Akane zog Ranma durch die Stadt. Er durfte ja schon herum laufen oder auch
trainieren. Sollte aber regelmäßig im Krankenhaus untersucht werden. „Und du
kannst dich nicht daran erinnern, dass du Kampfsportler bist?“ Ranma schüttelte
den Kopf. „Kein bisschen.. War ich.. war ich gut?“ Akane aß ihr Eis weiter und
nickte. „Ja, du BIST sehr gut. Niemand kann dir das Wasser reichen. Deshalb
sollst du ja auch unseren Dojo übernehmen.“ Ranma schluckte schwer. „So gut bin
ich? Ich weiß gar nicht, wie ich mich dafür bewegen muss.“ Akane schaute ihn an.
„Das kommt schon wieder. Du musst nur mal wieder die Chance haben, mit jemandem
zu trainieren.“ Ranma hoffte es..
Diese Chance sollte schneller kommen, als beide es erwarteten, denn als sie sich
am späten Nachmittag auf den Rückweg machten, wurde ihnen der Weg von ein paar
üblen Gestalten versperrt. Sie grinsten fies und hatten sich nur das Ziel
gesetzt den jungen Mann zu verprügeln und das Mädchen für „andere Gelegenheiten“
auszunutzen. Akane allerdings wusste sich ja zu wehren. Sie hatte keine Angst.
Zu ihrer Überraschung, stellte sich Ranma doch vor sie. „Lasst uns in Ruhe, ihr
werdet es sonst bitter bereuen.“ In seinen Augen sprühte wieder das alte Feuer.
So, als wäre er wieder ganz der alte. Nichts ließ auf seinen Unfall schließen.
Als die Männer auf ihn zustürmten, setzte er sie mit ein paar gekonnte Schlägen
außen Gefecht. Die Männer lagen keuchend am Boden, während Ranma nicht einen
Tropfen Schweiß verbraucht hatten. „Warum muss ich mich bloß immer mit
niveaulosen Kämpfern abgeben? Da hab ich ja Kuno noch lieber..“ °Was habe ich da
gesagt? Kuno? Und woher habe ich diese Kraft?° Akane sah, dass alle nun wieder
alle Erinnerungen futsch waren. Sie nahm ihn am Arm und zog ihn zurück zum
Krankenhaus.
„Akane, wie habe ich das gemacht? Ich wusste gar nicht, dass so eine Kraft in
mir steckt.“ Akane freute sich. „Ich habe dir doch gesagt, dass du einer der
besten bist. Vielleicht sogar der Beste. Und es ist ein wenig Vergangenheit in
dein Gedächtnis zurückgekommen.“ Ranma nickte. „Ja, ich kann mich an ein
bisschen erinnern. Kuno.. Ich weiß nicht, wie er aussieht, aber er hat mich
genervt, oder?“ Akane stimmte mit einem Grinsen zu. „Ja, er hat dich jeden
Morgen angegriffen.“ Ranma blieb im Park vor dem Krankenhaus stehen. „Akane, das
was ich jetzt erreicht habe, hab ich alles dir zu verdanken.“ Er lächelte sie an
und umfasste mit den Händen ihre Taille. Ihr Puls erhöhte sich, denn sie wusste
nicht, was er vorhatte. Doch dann hob er sie hoch und wirbelte sie ein paar mal
herum. „Ich bin so froh das es dich gibt. Wärst du nicht zurückgekommen, würd
ich immer noch im Dunkeln tappen...“
-----*°*-----
Akanes Trauer – Der Fehler (Teil 6)
Akane verbrachte die nächste Woche ununterbrochen mit Ranma. Dieser erholte sich
immer besser und erinnerte sich auch an ein paar Dinge. Immer mehr Kleinigkeiten
kamen zurück in sein Gedächtnis. Er konnte diese nicht zuordnen, doch Akane
stand ihm ja zur Seite. Sie wusste, sobald Ranma seine Freunde und Familie
wiedersah würde er wieder alles wissen. Doch machte ihr eine Begebenheit sorgen.
Er erinnerte sich immer noch nicht an Akane. Kein Gedanke kam ihm zu seiner
Verlobten, dabei verbrachte sie all ihre Zeit mit ihm. Es war so, als würde er
nur sie ganz vergessen haben.
Ranma trainierte inzwischen sogar wieder fleißig. Die Ärzte sahen ihm erstaunt
zu, denn sie waren von der schnellen Genesung des Jungen überrascht.
Am Abend des gegenwärtigen Tages, kam auch Ryoga wieder. Er hatte sie alle
dabei. Die ganze Familie, Happosai, Shampoo, Mousse, die alte Hexe. Sogar Kuno
und Kodachi. Ja, und sogar der Direktor, mit dem Ranma sich immer schlug, stand
weit hinter den anderen. Alle wollten sie ihm helfen. Zwar alle aus anderen
Gründen, doch das war Akane egal. Hauptsache Ranma würde wieder der alte
werden.
Nachts legte Ranma sich zu Bett. Bisher waren ihm keine neuen Erkenntnisse
gekommen. Er war enttäuscht darüber, doch sie waren ja auch erst ein paar
Stunden da.
Plötzlich hörte er ein Geräusch im Raum. Als er das Licht anknipste sah er ein
Holzschwert auf sich zurasen. „Ranma Saotome! Stell dich du Feigling!!“ Ranma
sprang von seinem Bett auf, wich dem Schwert geschickt aus und landete auf dem
Kopf seines Angreifers. „Kuno, was soll das? Kannst du mich nicht mal nachts in
Ruhe lassen?“ °Was sagte ich gerade? Kuno?° „Hey, ich kann mich an dich
erinnern!“ In Ranmas Gedanken schossen so viele Bilder vorbei. Kuno, wie er als
Dämon durch die Schule schlich, wie er Ranma auf seinem morgendlichen Weg zur
Schule angriff und wie er jeden Tag über den Schulhof stürmte um Ranma zu
besiegen. All das war plötzlich wieder da.
Am nächsten Morgen spielte sich ähnliches ab. Der Direktor versuchte Ranma von
seinen Haaren zu befreien und Kodachi ihn mit irgendeinem Gas zu lähmen. All die
bekannten Bilder kamen zurück. Kazumi, wie sie immer liebevoll die Familie
umsorgt und sich um Ranmas Verletzungen kümmert, Soun und sein Vater, wie sie
sich um alle möglichen Konsequenzen drücken und wie Happosai in die
Umkleidekabine der Mädchen schleicht. Es war alles wieder da.
Und als Nabiki Geld von Ranma wollte, um ihm beim Finden seines Gedächtnisses zu
helfen, da erkannte er sie auch wieder. Ranma war überglücklich. °Nun muss ich
nur noch ein paar Lücken füllen.°
„Hmm, er kann sich immer noch nicht an mich erinnern.“ Akane war enttäuscht
darüber, aber auch glücklich, dass es Ranma so gut ging.
„Ich weiß auch nicht woran das liegen könnte. Uns hat er ja ziemlich schnell
wiedererkannt.“ Kazumi blickte ihre kleine Schwester an. Soun, Genma und Ryoga
saßen um die beiden herum. „Ryoga, wie hat er dich denn wiedererkannt?“ Akane
schaute ihn fragend an. „Also, ach weißt du.. Er hat sich plötzlich erinnert.
Keine Ahnung wie das gekommen ist.“
Das war natürlich gelogen. Als Ranma zufällig sah, wie Ryoga von kaltem Wasser
erwischt wurde, war alles wieder da.
„Vielleicht mache ich was falsch. Schließlich bin ich schon viel länger da als
ihr. Und er hat sich noch kein bisschen an mich erinnert.“ Akane blickte wieder
zu Boden.
„Dann zieh doch andere Seiten auf!“ Ihr Vater grinste. „Wie meinst du das Paps?“
Kazumi sah ihn Überrascht an. „Muss Ranma sich denn an die alte Akane erinnern?“
Akane fühlte sich unverstanden. [Genau, gesteh ihm deine Liebe!] Genma war vor
kurzem von Ranma in einen naheliegenden Teich