Fanfic: Noch mehr Probleme(Teil3)
Kapitel: Noch mehr Probleme(Teil3)
(Anmerkung: Es ist ratsam Teil 1 „Familien und Familien“ und Teil 2 „Tod einer Mutter“ zu lesen, bevor ihr mit dem dritten Teil beginnt!)
Son-Goten stand vor der Tür der Briefs und wartete. Auf wen wusste er selbst nicht, aber er wartete eben. Wahrscheinlich hoffte er, dass Bra rauskommen würde. Doch dies schien eher unwahrscheinlich. Son-Goten fasste sich ein Herz und klopfte an.
KLOPF! KLOPF!
Die Tür öffnete sich und eine total verweinte Bra sah ihn ins Gesicht.
„Was willst du?“, fragte sie und versuchte ihrer Stimme einen leicht genervten Ton zu verleihen, was ihr allerdings nicht gelang. Son-Goten lief rot an (so wie immer, wenn er Bra sah) und stotterte etwas heraus.
„Also, ich… nun… ja weißt du, eigentlich wollte ich… Ich wollte eigentlich nur fragen, ob du vielleicht jemanden zum Trösten brauchst?“, kam es schließlich und er blickte mit einem kleinen unschuldigen Lächeln zu Boden. Bra schaute nach links und rechts, zog ihn dann rein und schloss die Tür. Kaum war Son-Goten im Haus, schon ließ sich Bra in seine Arme fallen. Er setzte sich mit ihr auf dem Bett und versuchte sie so gut es ging zu trösten.
„Ich hätte besser auf Mum aufpassen sollen, dann wäre dies nie passiert!“, schluchzte sie und hielt sich krampfhaft an Son-Goten fest.
„Dich betrifft doch keine Schuld! Du hättest es nicht verhindern können, egal wie!“, versuchte er sie zu beruhigen.
„Aber ich hätte es versuchen können!“ Son-Goten hob Bras Kopf etwas hoch. Bra sah ihm in die Augen. Die beiden wollten sich gerade küssen als Trunks reingeplatzt kam. Er sah nur kurz zu den beiden, die sich wieder von einander gelöst hatten, ging dann die Treppen zu seinem Zimmer rauf und schmiss die Tür zu. Son-Goten murmelte etwas zu Bra, woraufhin sie nickte. Er ging ebenfalls die Treppen hoch und öffnete vorsichtig die Tür.
„Trunks? Aua!“ Son-Goten bekam ein Kissen mitten ins Gesicht ab.
„Lass mich in Ruhe!“, bekam er von seinem Kumpel eine patzige Antwort.
„Was ist denn los mit dir? Gut nach all dem… aber du könntest dich auch mal ein bisschen um deine Schwester kümmern!“ Auf einem ziemlichen wütenden Blick von Trunks, schloss Son-Goten wieder die Tür und ging hinunter. Wie hätte Trunks auch sagen sollen, dass sein Vater ein Mörder war? Wenn er selbst nicht mal ohne Schmerz daran denken konnte? Und wenn es ihm schon so schwer fiel es seinen Kumpel zu sagen, der damit eigentlich nichts zu tun hatte, wie sollte er es dann seiner Schwester beibringen? Trunks stand auf und kramte in einem Schrank, bis er die Aufzeichnungen seiner Mutter fand, die sie ihm damals gegeben hatte. >Da drin steht einiges was für dich mal später für große Bedeutung sein wird. Ich hoffe sie werden dir einmal helfen!< >Genau das hatte sie mir vor fünfzehn Jahren gesagt.<, dachte Trunks, setzte sich auf sein Bett und blätterte den Stapel durch. Bis er auf einen interessanten Zettel stieß. >Wahrscheinlich ein Eintrag von meiner Mutter ins Tagebuch, aber wie kommt der hierher?< Trunks nahm sich den Zettel und legte den Rest neben sich. Er begann zu lesen.
Montag, 28. Mai 762
Ich könnte in die Luft gehen! Kaum ist Vegeta nur drei Tage hier, schon würde ich am Liebsten in die Klapse gehen! Meckert an allem rum, tut aber auch rein gar nichts! Und dann kommt er auch noch immer noch mit seinem Saiyajin-Gelaber! Das er der Beste, Stärkste und Tollste ist! Darf ich lachen? Ich glaube, ich bereue es, dass ich ihn aufgenommen habe. Wäre wohl besser gewesen, ihn seine Wege gehen zu lassen!
Trunks legte den Zettel wieder zurück und fand dann noch ein paar Einträge.
Samstag, 15. Juni 762
Heute kam ne‘ ganz tolle Überraschung: Freezer war zurückgekehrt! Mit seinem Vater und Besatzung! Da Son-Goku nicht da war, dachten wir alle, dass unser letztes Stündchen geschlagen hätte. Doch zum Glück tauchte jemand auf, der Freezer und seinen Vater einfach aufschlitzte. Ohne Probleme! Dieser jemand war ein ziemlich gutaussehender junger Mann. Er hatte auch eine Jacke mit unserem Firmenlogo an. Aber er arbeitete nicht bei uns, sagte er jedenfalls. Und dann kam Son-Goku, dann als alles vorbei war! Typisch! Der Fremde junge Mann redete mit ihm unter vier Augen. Muss was wichtiges gewesen sein. Jedenfalls musste er irgendetwas gesagt haben was Son-Goku ziemlich geschockt hatte. Was das wohl war? Zum Schluss als der Junge wieder verschwunden war, setzte Son-Goku auch zum Rückzug an und sagte zu mir noch: „Bringe ein gesundes Baby zur Welt!“ Der muss ja völlig durchgedreht sein! Von wem sollte ich denn schwanger sein? Etwa von Yamchu? Ganz sicher nicht!!! Na gut, dann wollen wir mal wieder in den Kampf mit Vegeta!
Mittwoch, 08. August 765
Ich bin schon wieder auf 180! Vegeta könnte sich ruhig mal um seinen Sohn kümmern! Er geht trainieren und ich muss mich die ganze Zeit um Trunks kümmern! Nicht dass ich das nicht gerne tue, im Gegenteil, aber ich kann doch nicht ganz alleine den Job machen! Vegeta wird wohl nie so etwas wie Rücksicht und Hilfsbereitschaft kennen lernen! Da könnten noch 100 Jahre vergehen! Seit Trunks‘ Geburt hat er seinen Sohn nicht ein einziges Mal auf den Arm genommen. Auch wenn ich nicht gerne jammere, doch ich glaube, dass ich einen riesigen Fehler mit Vegeta gemacht habe! Einen wirklich riesigen…
Trunks hörte auf zu lesen. Er hatte Vegeta eigentlich immer als fürsorglichen Vater gehalten, aber wenn es wirklich stimmte, dass er sich damals nicht ein einziges Mal um ihn gekümmert hatte, dann war sein Glaube doch zu naiv gewesen und eigentlich nur eine Illusion. Seine Mutter hatte ihm nie wirklich viel von Vegeta erzählt, wenn er danach gefragt hatte. Sie hatte immer nur drum rum geredet und alles auf die gute Seite geschoben. Wahrscheinlich hatte sein Vater damals wirklich viel Böses getan, so dass Bulma es ihm nicht sagen konnte.
Trunks legte den Zettel aufs Bett und ging leise aus seinem Zimmer. Bra weinte immer noch und Son-Goten tröstete sie so gut es ging. Unbemerkt gelangte Trunks aus dem Haus und lief die Straßen der westlichen Hauptstadt entlang. Plötzlich blieb er stehen. Hatte da nicht jemand geschrien? Das war die Stimme von Melanie. Er rannte um eine Straßenecke in eine Gasse und fand Melanie, die am Boden gekauert saß. Sie hielt sich schützend die Hände über ihrem Kopf. Vor ihr stand ein Mann. Er hatte zwar keine Waffe oder sonst etwas in den Händen, musste aber trotzdem ziemlich stark sein, wenn sie so ängstlich war. Melanie erblickte Trunks und rutschte etwas zur Seite. Der Mann zog sie hoch und gab ihr ein paar saftige Ohrfeigen. Er bemerkte, dass jemand hinter ihm stand und drehte sich um. Trunks ging in Kampfstellung, griff ihn an und erwischte ihn mitten unters Kinn. Der Kerl fiel rückwärts zu Boden und war bewusstlos. Trunks eilte zu Melanie, die sich versuchte aufzurichten.
„Alles in Ordnung mit dir?“ Er sah sie besorgt an. Sie nickte.
„Glaube schon…“, schniefte sie und wischte sich die Tränen aus den Augen. Trunks fiel die Platzwunde an ihrer Stirn auf.
„Halte bitte mal kurz still!“ Er betastete vorsichtig die Wunde. Melanie zuckte zusammen.
„Das muss genäht werden. Kannst du aufstehen?“
„Muss ja schon, irgendwie.“ Sie versuchte sich aufzurichten, sackte aber wieder in sich zusammen. Trunks ging in die Hocke und hob sie hoch.
„Du bist noch ziemlich benommen. Ich bringe dich ins Krankenhaus, okay?“ Melanie nickte erneut. Sie kuschelte sich an ihn und war kurz darauf sogar eingeschlafen.
„Autsch! Aua! Passen Sie doch auf! Au! Geht das vielleicht etwas sanfter? Autsch!“ Melanie zappelte hin und her. Um sie herum standen mindestens fünf Ärzte und Schwestern, die versuchten sie festzuhalten. Einer von ihnen nähte die Wunde an ihrer Stirn.
„Noch brutaler können Sie nicht sein oder?“
Trunks, der draußen vor dem Behandlungszimmer von Melanie wartete, zuckte zusammen als er ihren Schrei vernahm. Nach weiteren dreißig Minuten kamen die Ärzte wieder raus und boten einen recht seltsamen Anblick. Ein ziemlich zerzauster Stationsarzt kam auf Trunks zu.
„Ihrer Tochter geht es ziemlich gut. Aber ich würde sie gerne noch eine Nacht zur Beobachtung hier lassen. Sie hat eine leichte Gehirnerschütterung.“ Sein Bieper piepte.
„Oh, tut mir Leid! Ein Notfall, ich muss dann mal wieder! Auf wiedersehen!“ Der Arzt verschwand mit seinem „Team“ und ließ Trunks stehen. >Meine Tochter. Wenn die wüssten…< Trunks klopfte an Melanies Zimmer. Sie antwortete nicht. Er öffnete leise die Tür und ging hinein. Melanie schlief. Die Ärzte hatten ihr anscheinend ein Schlafmittel verabreicht. Er rückte einen Stuhl ans Bett und setzte sich. Da schlug sie die Augen auf. Melanie wollte sich aufsetzen, doch Trunks hielt sie zurück.
„Du bleibst jetzt mal schön liegen. Da verabreichen sie dir ein Schlafmittel und du wachst fünf Minuten später wieder auf.“ Melanie drehte beleidigt den Kopf weg.
„Na und? Ich kann ja auch nichts dafür, dass das so schwach war.“ Trunks seufzte.
„Das sagt ja auch keiner. Aber mal was anderes: Wer war eigentlich dieser Mann vorhin? Kanntest du ihn?“ Sie legte sich wieder hin und drehte Trunks den Rücken zu.
„Melanie, wenn du was weißt, dann sag es mir bitte! Vielleicht kann ich dir helfen!?“
„Glaub ich nicht.“, murmelte sie und zog sich die Decke über den Kopf. Trunks ging um das Bett herum und zog sie ihr wieder weg. Er setzte sich auf die Bettkante und Melanie fiel ihm sogleich in die Arme.
„Kanntest du ihn?“ Sie nickte.
„Er… er war mein Vater!“, schniefte sie.
„Er wollte mich wieder nach