Fanfic: Akanes Trauer (Teil 2)
Kapitel: Akanes Trauer (Teil 2)
Akanes Trauer – Bemühungen (Teil 5)
„Was hast du da eben gesagt?“ Akane traute ihren Ohren nicht. Er erkannte sie
nicht? „Das habe ich ihnen doch schon im Fahrstuhl angedeutet. Er hatte ein paar
Kopfverletzungen. Deshalb konnte er uns auch seinen Namen nicht nennen.“ Die
Krankenschwester wirkte sehr mitfühlend. „Sein Name ist Ranma Saotome.“ Ryogas
Stimme zitterte. °Wie konnte das sein?°
Akane stand langsam von der Bettkante auf und ging in Richtung Krankenschwester.
„Wie können wir sein Gedächtnis wieder auffrischen?“ Ohne es zu merken
schüttelte sie die Schwester wie verrückt. Ryoga musste Akane aufhalten.
„Zuerst“, die Schwester räusperte sich, „muss er wieder völlig gesund werden.
Das kann noch ein paar Monate dauern, bis wir das komplette Ausmaß seiner
Verletzungen festgestellt haben. Und dann braucht er viel Zeit. Am besten, sie
versammeln seine Freunde und Verwandte um ihn herum. Irgendwann wird das
Gedächtnis wiederkommen. Vertrauen sie darauf.“
Ryoga und Akane verließen erst mal das Krankenhaus. Draußen angekommen, setzen
sie sich auf eine der vielen Bänke. „Was machen wir denn nun?“ Akane klang
verzweifelt. „Ich glaube, wir sollten zurück nach Japan. Dort holen wir deine
Familie hierher. Sie müssen jetzt bei ihm sein. Außerdem suchen wir wichtige
Freunde von ihm und erklären ihnen alles. Wenn wir dann alle hier sind, wird
sich sein Zustand sicher wieder besser.“ Akane schaute ihn verwirrt an. Und dann
zuckte der Ausdruck von Zorn durch ihr Gesicht. „ Ryoga, du glaubst doch wohl
nicht, dass ich ihn jetzt alleine lasse? Niemals. Ich habe ihn gefunden und
werde jetzt nicht wieder gehen.“ Ryoga schluckte. So hatte er Akane noch nie
gesehen. „Aber Akane, du kannst ihm im Moment einfach nicht helfen. Komm mit
nach hause, in ein oder zwei Wochen wirst du dann wieder hier sein.
Versprochen.“ Akanes Hände lagen auf ihrem Schoß. Sie waren verkrampft und ihr
Blick war auf sie gerichtet. „Nein, Ryoga. Ich kann das nicht. Ich kann nicht
einfach verschwinden, ohne dass er weiß, wer ich bin.“ Ryoga sah ihre
Verzweiflung. „Ich versteh dich ja. Schreib ihm doch. Wer du bist, und das du
bald wieder bei ihm bist. Tief in seinem Inneren kennt er dich schließlich.“
Akane nickte. Sie wusste ja, dass sie ihm allein nicht helfen konnte. Sie
brauchte die anderen.
Am Abend noch machten sie sich auf den Weg zurück. Einen Brief für Ranma hatte
sie einer der Schwestern im Krankenhaus gegeben. Diese hatte Ranma gerade den
Brief gegeben, der ihn sehr überrascht entgegen nahm.
// Lieber Ranma!
Vor einigen Wochen musste ich meinem schlimmsten Alptraum in die Augen schauen.
Du seiest Tod hieß es. Für mich brach eine Welt zusammen, denn wir beide hatten
doch so viel miteinander erlebt. Ich habe dich so vermisst. Ich vermisste dich
mehr, als ich mir vorstellen konnte.
Doch dann fand ich dich wieder. Ich war so froh, dass du wieder in mein Leben
zurückgekehrt warst. Ryoga und ich konnten nie glauben, dass du Tod warst. Nicht
du, du warst immer so stark. Und dann saßt du da auf dem Bett und erkanntest uns
nicht.
So schnell, wie du in mein Leben zurückgekommen warst, so schnell warst du auch
wieder weg.
Ich gehe nun zurück nach Japan. Ich werde Freunde und Familie zu dir bringen.
Ich will dich eigentlich nicht verlassen, aber die Hoffnung leitet mich.
Sie leitet mich durch den Tag und besonders durch die Nacht. In der Hoffnung, du
wirst deine Verlobte, mich, eines Tages wiedererkennen, gehe ich nun zurück.
Und ich verspreche dir, ich werde zu dir zurückkehren. Mein Leben, bevor du zu
uns gezogen bist, will ich nicht weiterleben. Denn ich vermisse deine
Streitereien, dein Lachen, deine Kämpfe und sogar alle deine dummen
Missgeschicke.
Mit all der Liebe die ich aufbringen kann
Akane//
°Akane hieß sie also..... Verdammt, warum kann ich mich nicht erinnern. Wir
waren wohl zusammen... So wie sie schreibt... Bestimmt... Wie konnte ich sie
vergessen?.... So ein hübsches Mädchen... Was sie wohl fühlt?.... Sie ist sicher
am Boden zerstört... Es tut mir so leid...
Und Ryoga? An ihn kann ich mich auch nicht erinnern... Warum nicht? Er schien
ein guter Freund zu sein... Sonst hätte er mich nicht gesucht... Verdammt...
Erinnere dich!!!
Ich kann nicht!
Erinnere dich!!!
Es geht nicht.
Erinnere dich!!!
Mein Kopf ist leer...°
Ranma saß auf seinem Bett und versuchte sich an irgendetwas zu erinnern. Aber es
klappte nicht. Wenn er das Mädchen mit den kurzen, blauen Haaren vor sich sah,
kamen ihm keine anderen Gedanken in den Sinn. Warum war alles wie ausgelöscht?
Akane schritt neben Ryoga her.. Ihr Blick war auf den Boden gerichtet. Sie hatte
so ein schlechtes Gewissen, dass sie ging. Wie konnte sie Ranma in dieser
Situation alleine lassen?
„Ryoga, warte mal..“ Ryoga drehte sich um. „Ich kann Ranma nicht zurück lassen.
Er sitzt dort alleine und tappt in der Dunkelheit. Vielleicht kann ich ihm ein
bisschen Licht geben.“ Sie lächelte ihn an. So wunderschön, doch auch traurig
und Hoffnungsvoll zugleich. „Dann musst du wohl gehen. Vielleicht bringt ihm
deine Stimme wieder ein wenig Erinnerung. Schließlich bist du aus seiner
Vergangenheit. Ich werde alleine gehen und alle holen. Viel Glück.“ Sie nahm ihn
noch einmal kurz in den Arm, drehte sich dann um und rannte los. °Ranma, ich
will die letzten einsamen Wochen hinter mir lassen. Und deine auch. In deinem
tiefsten Inneren musst du mich doch kennen. Lass mich nicht zurück..° Sie rannte
immer weiter und vor ihr tauchten wieder die Lichter der Stadt auf.
Tief in der Nacht kam sie wieder am Krankenhaus an. Die Schwester am Schalter
war die gleiche. Sie lächelte. „Sie sind zurückgekommen?“ Akane nickte. „Ich
möchte ihm helfen. Ich konnte doch nicht einfach gehen. Einmal in meinem Leben
habe ich jemanden gefunden, der mir viel bedeutet. Ich will nicht, dass er mich
vergisst. Er ist doch alles was ich habe.“ Die Schwester lächelte wieder. „Gut,
dann kommen sie mal mit. Er schläft um die Zeit nie. Und in seinem Zimmer ist
seit heute morgen niemand mehr. Da können sie dann auch schlafen.“ Akane folgte
der Schwester mit weichen Knien. °Hoffentlich wirft er mich nicht raus.° Die
Schwester brachte Akane zu Ranmas Zimmer und verlies sie dann ohne ein Wort.
Ranma hatte eine kleine Lampe angemacht. Er stand am Fenster und sah hinaus.
Seine Augen schienen so leer zu sein. Als er ein Geräusch hinter sich vernahm
drehte er sich um..
„Akane?“ Sie erschrak.. „Du erkennst mich wieder?“ Ranma schüttelte den Kopf.
„Nur von heute Mittag. Aber ich habe mir deinen Namen gemerkt.“ Sie stellte ihre
Tasche ab und setzte sich auf Ranmas Bett. „Warum schläfst du denn noch nicht?“
Sie sah, dass er ihren Brief noch in den Händen hielt. „Ich kann nicht schlafen.
Das kann ich so gut wie nie. Im Traum verfolgen mich alle möglichen
Erinnerungen, aber keine kann ich zuordnen.“ Er sah traurig aus. „Dein Brief..
Ich dachte du wolltest gehen..“ Akane erklärte ihm, dass nun Ryoga alleine ging.
Sie konnte ihn nicht allein lassen. Ranma nickte. „Ach so. Es tut mir leid, wenn
ich mich nicht an dich erinnern kann. Wir... ähm.. Du warst mir bestimmt sehr
wichtig... Und nun habe ich alles vergessen.“ Er setzte sich zu ihr. Akane legte
eine Hand auf seine Schulter. „Hey, das wird schon wieder. Morgen werde ich dir
so viel aus deiner Vergangenheit erzählen, dass du dich einfach erinnern musst.“
Über Ranmas Gesichte huschte ein leises Lächeln. „Danke, das bedeutet mir echt
viel.“
Am nächsten Morgen kam die Krankenschwester herein. Zu ihrer Überraschung fand
sie aber ein leeres Zimmer vor. Akane war mit Ranma schon früh raus. Sie wollte
endlich wieder mit ihm zusammen sein.
Klamotten waren für Ranma wohl besorgt worden. Denn er hatte normale Kleidung in
seinem Schrank gehabt. Und sogar in dem Stil, wie er ihn immer trug. Ein wenig
von seinem Gedächtnis muss also noch da sein.
Akane zog Ranma durch die Stadt. Er durfte ja schon herum laufen oder auch
trainieren. Sollte aber regelmäßig im Krankenhaus untersucht werden. „Und du
kannst dich nicht daran erinnern, dass du Kampfsportler bist?“ Ranma schüttelte
den Kopf. „Kein bisschen.. War ich.. war ich gut?“ Akane aß ihr Eis weiter und
nickte. „Ja, du BIST sehr gut. Niemand kann dir das Wasser reichen. Deshalb
sollst du ja auch unseren Dojo übernehmen.“ Ranma schluckte schwer. „So gut bin
ich? Ich weiß gar nicht, wie ich mich dafür bewegen muss.“ Akane schaute ihn an.
„Das kommt schon wieder. Du musst nur mal wieder die Chance haben, mit jemandem
zu trainieren.“ Ranma hoffte es..
Diese Chance sollte schneller kommen, als beide es erwarteten, denn als sie sich
am späten Nachmittag auf den Rückweg machten, wurde ihnen der Weg von ein paar
üblen Gestalten versperrt. Sie grinsten fies und hatten sich nur das Ziel
gesetzt den jungen Mann zu verprügeln und das Mädchen für „andere