Fanfic: Akanes Trauer (Teil 2)
war, da stand
Ranma vor ihr. Seine Klamotten waren die gleichen geblieben, aber diese mochte
sie schließlich so gerne an ihm. „Na, wie ich sehe können wir gehen.“ Ranma
lächelte mal wieder. Das tat er in letzter Zeit ziemlich oft. „Ja, lass uns los.
Müssen wir uns beeilen?“ Akane hoffte sehr, dass sie nicht zu lange gebraucht
hatte. „Nein, der Film fängt erst in einer Stunde an.“ Auf dem Weg hinaus,
mussten sie ihren Eltern noch schnell sagen, dass sie zusammen weg gingen. Panda
und Genma fielen sich auch prompt weinend in die Arme. Sie sahen sich ihrem Ziel
wieder näher, aber das taten sie allzu oft.
Auf dem Weg zum Kino schwieg Akane. Sie wusste nicht wie sie sich verhalten
sollte. Immerhin stritten sie sonst nur.
„Warum bist du denn so still?“ Ranma lief dieses Mal nicht auf dem Zaun, sondern
direkt neben ihr.
„Ich weiß nicht, irgendwie fällt mir im Moment nichts ein.“ Sie sah verlegen
aus.
„Komisch, sonst redest du doch auch eine Menge.“
„Was soll das denn wieder heißen??“
„Gar nichts!“ Ranma wedelte abwehrend mit den Händen. „Mir ist das nur
aufgefallen.“
„Na, wenn du meinst. Hey, wir sind da.“ Sie blieben vor einem riesigen Gebäude
stehen. Es war neu in Nerima gebaut worden und beinhaltete Cafes, Kinos,
Geschäfte und sogar Bowlingbahnen. „Sieht ja echt eindrucksvoll aus.“ Akane
schaute ihn an. „Warst du noch nie hier?“ Er schüttelte den Kopf. „Ich bin ein
Junge, wir gehen nicht zum shoppen oder Kaffee trinken.“ Er grinste sie an. „Sei
froh, dass hier so viele Leute sind Ranma, sonst hättest du dir eine gefangen.“
Sie funkelte ihn an. „Als ob du dich sonst davon abschrecken lassen würdest.“ Er
nahm sie bei der Hand und zog sie hinein. Zu ihrer größeren Verwunderung,
bezahlte er ihre Karte mit. °Hätt ich ihm gar nicht zugetraut. Der hatte doch
nie was für mich übrig°
Als sie den Saal betraten, waren sie noch fast alleine. Ranma zog sie in die
hinterste Ecke. „Hey, was wollen wir denn hier?“ Ranma drehte sich zu ihr um.
„Wieso? Willst du zwischen den ganzen Leuten in der Mitte sitzen? Hier sind wir
wenigstens alleine.“ Obwohl er das in so einem normalen Ton gesagt hatte, schoss
ihr das Blut in den Kopf. °Welch ein Glück, dass es hier dunkel ist..°
Ranma schob sie also auf ihren Sitz und drückte ihr die Tüte Popcorn in die
Hand. (Hey, gehört immer dazu. :D) Sie saßen dort ohne zu sprechen. Als der Film
anfing hatte sich Akane immer noch nicht gerührt. Jede falsche Bewegung könnte
Ranma schließlich falsches vermuten lassen. °Obwohl, wäre das denn wirklich
falsch? Oh, ich dumme Gans...°
Ranma erging es in der Zwischenzeit nicht anders. Der Film lief schon lange und
er hatte sich seinem Ziel kein bisschen genähert. Er wollte Akane doch nur
berühren. Nur einmal den Arm um sie legen. °Warum kann ich es nicht einfach
tun??°
°Ranma.. Du Trottel.. Warum machst du denn nichts?°
°Ich Idiot, warum bin ich immer stark und nur jetzt nicht??°
Akane stellte die Tüte Popcorn unbemerkt neben sich. Sie ständig zu halten war
ihr zu doof, außerdem wollte sie eh nichts mehr essen. Doch Ranma schien nach
dem Popcorn greifen zu wollen. Stattdessen berührte er allerdings Akanes
Oberschenkel. °Was macht er denn jetzt? Sucht er meine Hand?° Akane saß erst
verkrampft da, doch dann lockerte sie sich wieder. Sie griff nach seiner Hand
und merkte schnell, dass auch er ihre umfasste. Akanes Herz machte einen
Luftsprung.
Auf den Film konnte sie sich jetzt eh nicht mehr konzentrieren. Für sie zählte
nur noch Ranma. Die Wärme und das Kribbeln, die diese eine Berührung ausmachte,
war mehr als sie je gespürt hatte.
Nach dem Film, hielt Ranma immer noch ihren Hand. Die Umarmung hatte er trotz
allem nicht zustande gebracht. Er war einfach zu nervös gewesen. Dieser trockene
Mund und dieses Herzklopfen... Sie hatten ihn einfach davon abgehalten. Akane
schlenderte immer noch neben ihm. Sie sah wahnsinnig glücklich aus.
„Wie fandest du den Film eigentlich?“
Akane fühlte sich ertappt. Hatte sie doch gar nichts davon mitbekommen. „G..
Gut. und du?“
„Ja.. Ich muss zugeben, ich habe ihn nicht verstanden..!“ Ranma wurde rot.
„Wieso nicht verstanden? Der war doch nicht anspruchsvoll..“ Sie waren
inzwischen im Park angekommen, in dem kaum Licht schien. Man konnte die Sterne
gut sehen und Akane fragte sich, ob Ranma sie absichtlich hierher geführt
hatte.
„Na ja, ich hab kaum zugehört...“ Er saß auf einer Bank blickte auf den Boden.
„Ähm, ja.. Ich hab eigentlich auch nichts davon mitbekommen.“ Er sah wieder zu
ihr hoch. Sie stand direkt vor ihm. Beide fingen an zu lächeln. Sie fühlte sich
ihm noch nie so nah wie an diesem Abend. Am liebsten hätte sie sich auf seinen
Schoß gesetzt und in seine Arme gekuschelt. So, wie sie es sich immer
vorgestellt hatte, als sie ihn Tod glaubte.
Ja, er schien Tod zu sein und nun stand er hier und lächelte sie an. Es kam ihr
alles wie ein schöner Traum vor. Ein Traum aus dem sie unter keinen Umständen
erwachen wollte. Sie stand einfach da und sah ihn lächelnd an. Ranma sah immer
noch zu ihr hoch und bemerkte nun, dass irgendetwas nicht stimmte. „A.. Akane?
Was.. Was hast du denn? .. Du weinst??“ Sie hatte gar nicht gemerkt, wie ihr die
Tränen über die Wangen liefen. Sie weinte, ja. Aber nicht aus Trauer. Es war
reine Freude. Endlich konnte sie sich freuen ihren Ranma wiederzuhaben. „Ranma,
ich bin so froh, dich wiederzuhaben..“ Ihre Schultern bebten und immer mehr
Tränen liefen ihre Wangen hinab. „Hey, hör doch auf.. Das steht dir nicht. Hör
bitte auf.. Ich ertrag es nicht, dich weinen zu sehen.“ Er nahm ihre Hand und
zog Akane zu sich herunter. Nun saß sie auf seinem Schoß und blickte ihm in die
Augen. Ihre waren immer noch mit Tränen gefüllt. „Willst du mir nicht sagen,
warum du weinst?“ Statt einer Antwort klammerte sie sich an ihm fest. Sie wollte
ihn nicht mehr hergeben. Nie wieder..
Als er sie so im Arm hielt, hörte er plötzlich ein wispern von ihr.. „Ranma, als
du nicht da warst.. Als ich dich für Tod gehalten hab.. Da hab ich dich
wahnsinnig vermisst... Ich wollte dich wiederhaben.. Wollte alles wieder
gutmachen und dir sagen, was ich nun endlich weiß... Aber das alles schien nur
ein Traum zu sein. Denn du warst nicht mehr da. Und nun hab ich dich hier. Ich
habe schreckliche Angst dich wieder zu verlieren... Denn ich habe in deiner
Abwesenheit gemerkt, wie ... wie wichtig du doch für mich bist... Das ich mir
das nur nie eingestanden habe.. Bitte, geh nicht mehr weg..“
Ranma hielt sie nun noch fester. Er hatte das nicht gewusst und wünschte sich so
sehr, sie hätte dieses Leid nie ertragen müssen. Doch würden sie dann hier so
sitzen?
„Akane?“ Er schob sie sanft hoch?
„Ja?“ Sie blickte ihn nun wieder an. Wischte sich gerade noch eine Träne aus den
Augen und spürte plötzlich seine Lippen auf ihren. Vor Schreck ließ sie ihre
Hand fallen und schloss die Augen. Seine Lippen waren nicht aufdringlich und
doch fordernd. Sie waren warm und weich. Als er mit ihren Lippen spielte, ganz
vorsichtig und sanft, versank Akane völlig in diesem Gefühl. Alles um sie herum
verschwamm, nur noch sie und Ranma waren wichtig. Niemand sonst. Sollte die
ganze Welt es doch sehen.
Der Kuss schien unendlich lang und doch viel zu kurz. Als Ranma seine Lippen von
ihren löste, hätte sie, sie gerne wieder zu sich gezogen. Doch Ranma nahm sie in
den Arm und hob sie hoch. „Wir sollten nun gehen..“ Ranma blickte sie immer noch
an, auf eine Antwort wartend. „Ja, lass uns gehen. Die anderen machen sich sonst
noch Sorgen..“
Er nahm wieder ihre Hand und ging mit ihr in Richtung Tendo Dojo. Sie gingen
schweigend nebeneinander her, diesmal nicht aus Nervosität sondern, um den
Augenblick nicht zu stören.
„Da seid ihr ja endlich.. Wir haben uns schon Sorgen gemacht.“ Der Film muss
doch schon vor Stunden zu Ende gewesen .. Oh.“ Kazumi stockte sofort, als sie
Akanes Hand in Ranmas sah. Ranma ließ sie sofort los und Akane bekam einen
hochroten Kopf. Kazumi hob die Hände, als sie sah, dass es den beiden unangenehm
war. „Hey, ich werd’s nicht erzählen. Alle anderen schlafen außerdem schon..“
Sie ging wieder in ihr Zimmer und ließ Ranma und Akane etwas verdutzt stehen.
„Wie gut, dass die anderen nicht auf sind. Die hätten einen riesen Aufstand
gemacht.“ Akane gab ihm keine Antwort. Kein Wunder, denn sie stand nicht mehr
neben ihm.
Als Ranma sich umblickte sah er sie aus dem Zimmer kommen, dass er sich mit
seinem Vater immer teilte. Sie war voll beladen mit Decken und Kissen.
„Man, dein Vater schläft echt wie ein Stein.. Ich bin eben noch über ihn
gestolpert und er ist nicht wach geworden.“ Sie grinste ihn hämisch an. „Du
könntest ihn schlagen und er würde es nicht merken..“ Ranma lachte. „Was hast du
nun damit vor?“ Akane sah auf all die Sachen in ihren Händen. „Kannst du dir das
nicht denken?“
Doch, das konnte er. Und er freute sich auch darüber bei ihr sein