Fanfic: Son Gokous Jenseitsabenteuer - Der Aufstand der Saiyans - Teil 1

breiter, silberner Reifen.


„Wozu denn der“, fragte Gokou und beantwortete sich damit die Frage selbst, denn nun klang auch seine Stimme alt und verbraucht. „Der Reifen verändert auch deine Aura. Er dämpft sie und verschiebt ihr Spektrum vom Saiyan zum Gerandianer. Das sind die Grünhäute vom Deltanebel, die so aussehen wie du jetzt. Sie gelten als gute Kämpfer, aber im Vergleich mit deinem wahren ich sind sie schwach.“


Ein letzter Zauber und Gokou trug ein dickes Notizbuch und einen goldenen Stift. „Als mein Skeräter wirst du dir die Einzelheiten der Situation ausführlich notieren. Du kannst doch schreiben, oder?“


Gokou nickte. „Ein bisschen.“


„Das wird nicht ausreichen, fürchte ich“, seufzte Meister Kaio. Er trat dicht an Gokou heran und berührte dessen Stirn mit seinen Fühlern. Gokou war, als würde jemand in seinem Geist wühlen, Verknüpfungen herstellen und Türen öffnen, die schon ewig verschlossen waren. „Das müsste reichen“, sagte Meister Kaio.


Gokou runzelte die Stirn.


„Du kannst jetzt etwa 1200 Sprachen des Universums sprechen und schreiben. Zudem habe ich deinen neuen Namen so verankert, dass du auf ihn reagieren wirst, nicht war, Sonou?“


Sonou verbeugte sich. „Ihr seid ein Genie, Meister Kaio“, krächzte er.


„Das weiß ich, trotzdem danke“, lächelte der Meister. „Also gehen wir.“


Der Weg in die Hölle war nicht schwer zu finden. An jeder Stelle des Schlangenpfades konnte man abspringen, um in die Vorhölle zu gelangen. Aus guten Gründen wählte Meister Kaio die Stelle aus, wo unterhalb der gelben Wolken der Baum der Wunderpfirsiche stand. Als sie vor dem Baum gelandet waren, kamen sogleich die beiden Teufel herbei, um Meister Kaio zu begrüßen. Gokou, nein Sonou erinnerte sich, genau an der Stelle auch wieder Freezer und Cell begegnet zu sein und war nicht Ginyus Truppe in den Teich dort gefallen?


„Euch beide hat es also auch erwischt?“, fragte Meister Kaio beim Anblick der Heiligenscheine teilnahmsvoll.


„Sieht echt bescheuert aus, nicht wahr?“ gab der blaue Teufel zurück. „Ich denke, ich werde mich bei der Gewerkschaft beschweren. Immerhin hat man uns vor dreihundert Jahren den Risikobonus gestrichen und jetzt können wir an keinem Betriebsausflug ins Diesseits mehr teilnehmen.“


„Da habt ihr recht“, bekräftigte Kaio. „Von wegen „In der Hölle hat man den sichersten Job im Jenseits.“ An eurer Stelle wäre ich auch mächtig sauer.“


Die beiden Teufel hörten das mit Befriedigung. „Und wo hat es dich erwischt“, fragte der rote Teufel Sonou. „Du bist keiner der Muskelhelden, mit denen der Kaio so gern angibt. Dass er zu diesem Job ausgerechnet einen Schreiber mitnimmt, hätte ich nicht gedacht.“


„Immerhin gehen wir, um zu verhandeln, oder?“ , sagte Meister Kaio mit Nachdruck. „Enma hat seine Gründe, warum er keinen offenen Krieg mit den Saiyans riskiert.“


„Weil er die Hucke voll bekommen würde“, schnaubte der blaue Teufel.


„Sind sie echt so schrecklich?“, krächzte Sonou, dem es bei seiner neuen Stimme kalt den Rücken hinunter lief.


„Du kannst dir gar nicht vorstellen wie“, seufzte der rote Teufel. „Ein paar von ihnen wollten schon hinauf zum Schlangenpfad, haben es aber nicht geschafft. Daraufhin sind sie umgekehrt, um in der Hölle noch stärker zu werden und es später nochmals zu versuchen. Sie haben unser Büro zertrümmert und wenn die Pfirsiche nicht völlig grün und ungenießbar gewesen wären, hätten sie auch noch den Baum geplündert.“


„Ungenießbar?“ Sonou sah zum Baum hinüber. „Sie sind doch wunderbar reif.“


„Für euch, die ihr vom Paradies kommt sind sie das. Aber für hungrige Mäuler aus dem Schattenreich präsentieren sie sich anders.“


„Danke für die Informationen“, sagte der Kaio. „jetzt wollen wir aber ernten, damit wir auf dem Weg ins Schattenreich auch was zu beißen haben. Im Gegensatz zum Paradies gibt es dort nämlich sehr wohl Hunger und Durst, must du wissen“, erklärte er seinem „Sekretär“, während dieser mit gebeugten Schultern hinter ihm her zum Baum schlurfte. „Es ist so ähnlich wie mit den Sprachen. Im Himmel verstehen einander alle, egal aus welchem Winkel des Universums sie stammen, aber in der Hölle geht es zu wie im Turm zu Babel. Natürlich hättest du mit Saiyanisch keine Schwierigkeiten, immerhin liegt dir die Sprache im Blut und Freezer benutzt sie auch, aber man kann ja nie wissen.“


Sonou und Meister Kaio sammelten einen Rucksack voll Pfirsiche (den natürlich Sonou zu tragen hatte) und marschierten weiter, in Richtung Schattenreich. Die beiden Teufel winkten ihnen nach und wünschten viel Glück.


„Nein, du wirst keinen davon essen, nicht ehe wir die zweite Hölle hinter uns haben“, warnte Meister Kaio, ohne sich umzudrehen.


Sonou zuckte zusammen und sah den Pfirsich, in den er gerade eben beißen wollte, sehnsüchtig an. „Es ist doch nur einer und wir haben noch einen weiten Weg, Meister.“


„Genau deshalb. Die Pfirsiche kommen dann zum Einsatz, wenn wir es nötig haben. Nicht solange alles ein Kinderspiel ist.“


„Aber hier gibt es nicht einmal gelbe Wolken, die einem vorgaukeln man hätte gerade etwas mit Currygeschmack gefuttert...“, maulte Sonou und steckte den Pfirsich seufzend zurück in den Rucksack.


„Du wirst es überleben“, sagte Meister Kaio, stutzte kurz ob seiner Wortwahl und verbiss sich einen Lacher. Wortspiele waren sein Um- und Auf. Schade nur dass Sonou so humorlos war. Vielleicht hatte er bei den anderen Saiyans mehr Glück, aber irgendwie bezweifelte er das.


Mittlerweile waren sie an einer Schlucht angekommen, die endlos tief zu sein schien. „Das ist sie angeblich auch“, sagte Meister Kaio, als hätte er Sonous Gedanken gelesen. „Aber zum Glück kann man hinüber balancieren. Da bei dem Pfosten dort ist ein Seil festgemacht.“


„Können wir nicht einfach fliegen?“, fragte Sonou, der kein Seil entdecken konnte.


„Wenn du in der Hölle bist, musst du dich an deren Regeln halten. Fliegen ist im Himmel kein Problem, aber hier....“ Er suchte ein wenig, bis er einen flachen Felsen fand. „Kannst du den über die Schlucht werfen, so schnell und so fest du kannst?“, fragte er Sonou.


Dieser nickte und hob trotz des Handicaps der zusätzlichen Belastung den Felsen mit einer Hand hoch, holte weit aus und schleuderte ihn mit aller Kraft. Der Felsen zischte über den Abgrund wie eine Kanonenkugel, doch kaum war er etwa zur Hälfte drüben, da rauschte es unter ihren Füßen wie ein Sturm und es bildete sich ein Wirbel aus glühend rotem Nebel und so rasch, dass selbst Sonous geübte Augen dem Geschehen kaum zu folgen vermochten, wurde der Fels in der Luft gestoppt und nach unten gesogen. Er verschwand im Roten Nebel. Man hörte ein grässliches Schmatzen und Kauen, dann ein Würgen und ...


„Duck dich!“ rief Meister Kaio und warf sich auf den Boden. Sonou tat es ihm gleich und keine Sekunde früh. Mit einem ekelhaften Geräusch spickten Bruchstücke des Felsens aus dem roten Nebel und verteilten sich links und rechts am Rand der Schlucht. Als der Regen aus Trümmern aufhörte, stand auch Meister Kaio wieder auf, klopfte sich den Staub von der Kleidung und wies auf die Stücke. „Willst du so enden?“, fragte er Sonou.


Sonou schüttelte sich. Jedes Steinstück war mit grünlichgelbem Schleim überzogen, der übelst roch und dampfte.


„Das Zeug ist stark ätzend“, sagte Kaio nur. „Niemand weiß welcher Schrecken in dieser Schlucht haust, aber offenbar jemand, dem es nicht gelungen ist, das Rad der Wandlung zu erreichen und der ebenso gierig auf leckere Happen ist wie du...“


Er trat zu dem Pfosten hinüber, hob den Fuß und schien tatsächlich etwas nicht sichtbares zu ertasten. „Hier ist es, das unsichtbare Seil. Wer hier drüber geht, ist vor dem Biest da unten sicher. Siehst du die Spuren?“


Die vielen Abdrücke waren nicht zu übersehen. „Wie es scheint weiß zumindest einer in Freezers Saiyantruppe recht gut über die Fallen der Hölle Bescheid. Sonst hätten sie es mit Fliegen probiert und wir hätten ein Problem weniger.“


„Muss ich wirklich mit all dem Gewicht da drüber laufen?“, fragte Sonou zweifelnd.


„Drüber werfen kannst du es nicht und im Rucksack verstaut, würde es dich nur nach hinten ziehen. So wie es jetzt an dir verteilt ist, ist es ideal für einen Balanceakt. Du kannst mir dankbar sein, dass ich soweit gedacht habe.“


Mit diesen Worten betrat Meister Kaio das Seil, das man nicht sehen konnte. „Du wartest bis ich drüben bin, dann greif nach dem Seil bis du spürst, dass es ausgeschwungen hat und dann bist du an der Reihe.“ Meister Kaio schien keine Angst zu haben. Es war gut, dass Sonou die Schweißtropfen auf seiner Stirn nicht sah, als er mit weit ausgebreiteten Armen, das Seil nur mit seinem sechsten Sinn erspürend, über den Abgrund balancierte. „Ich hätte öfters einen Zirkus besuchen sollen“, ächzte er . Dennoch kam er unbeschadet an der anderen Seite an und sprang auf sicheren Boden. Nach einem Durchschnaufer drehte er sich zu Sonou um und winkte ihm zu, so als hätte es nie einen Zweifel gegeben, dass er das ganz locker schaffen würde.


Sonou seinerseits sah im wahrsten Sinne des Wortes schwerwiegende Probleme auf sich zukommen als er den ersten Schritt auf das Seil tat. Es schwankte. Es schwankte zuviel. Natürlich hatte er einen stabilen Magen und außer gelben Wolken seit Urzeiten nichts mehr gegessen, aber wenn man schon auf festem Boden Mühe hat, einen Fuß zu heben, dann ist ein Gang über ein unsichtbares Seil kein Picknick.


Der Schweiß rann Sonou den Rücken hinunter, während er verzweifelt
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