Fanfic: Son Gokous Jenseitsabenteuer - Der Aufstand der Saiyans - Teil 1
versuchte, das Gleichgewicht zu halten. Das Gewicht eine Spur mehr nach links.... nein, nicht so viel, dann etwas mehr nach rechts, den Fuß weiter heben, noch etwas... mit den Zehen tasten, ...nnnnicht so weit vorbeugen, ja, da war das Seil zu spüren, Fuß draufsetzen, Gewicht vorsichtig etwas mehr nach vorn, anderen Fuß entlasten und weiter ...
Meister Kaio hatte sich mittlerweile neben den Pflock gesetzt und hielt einen Pfirsich in der Hand, in den er voll Genuss hineinbiss, dass der süße, dicke Saft aus seinem Mundwinkel das Kinn hinab rann.
Sonou sah es, roch es und erstarrte förmlich. Essen. Richtiges Essen .... der Rest des Weges war in wenigen Sekunden zurückgelegt und mit einem Satz stand er vor Maiser Kaio.
„Ich will auch!“
„Dann nimm dir einen“, zeigte sich Meister Kaio unerwartet großzügig. „Du schleppst doch einen Rucksack voll mit dir herum.“
Das freilich ließ sich Sonou nicht zweimal sagen.
„Das vor uns ist die zweite Hölle“, erklärte Meister Kaio während er seinen Pfirsich mit kleinen Bissen verspeiste (Sonou hatte seinen mitsamt Kern verschlungen...). „Kümmere dich nicht um den Gestank, aber pass auf, dass du in keines der Löcher dort fällst. Sie sind mit Zeitschaltung versehen und öffnen sich erst wenn diese es zulässt, das können hundert oder tausend Jahre sein ... Die Saiyans werden wahrscheinlich in der dritten Hölle auf uns warten. Dort sind die wirklich harten Sachen, mit denen D gern spielt.“
Der Gestank war wirklich übel. Hier am Abgrund war er ja noch erträglich, aber als sie auf dem Wartungspfad zwischen den unterschiedlich tiefen und breiten Löchern voll blubberndem Schlamm spazierten wurde Sonou noch etwas grüner im Gesicht. In manchen Löchern steckten kleine Seelenflämmchen, doch die meisten waren leer. Ein besonders großes Loch aber enthielt eine wohlbekannte Gestalt, Cell. Das Monster in seiner Imperfekten Form hatte die Augen geschlossen und steckte bis zum Hals im Morast. Sonou öffnete den Mund, um ihn anzusprechen, doch Meister Kaio schüttelte nur den Kopf. Als sie weit genug entfernt waren, sagte er erklärend: „Sonou ist Cell noch nie begegnet, du hättest dich verraten und immerhin, es führen einige Spuren zu dem Loch, offenbar wollte Freezer, dass die Saiyans Cell aus dem Loch holen. Doch wie gesagt, die Zeitschaltung kann nur D oder Enma außer Kraft setzen. Er wird hier noch einige Zeit ausharren müssen.... „
„Ich dachte, dass Mörder in der dritten und vierten Hölle bestraft werden“, sagte Sonou verwundert.
„Stimmt, aber Cell ist Enmas Ansicht nach ja nicht selbst für sein grausames Wesen verantwortlich, sondern wurde so gemacht. Daher wurde ihm nur eine Teilschuld für alle Toten zuerkannt und damit er die zweite Hölle auch zu würdigen weiß, hat Enma ihm wohl den Körper gelassen. Wer als Seele in ein Loch geworfen wird, spürt von dem Gestank nicht so viel.... Aber die Einsamkeit und die Tatsache, dass man nicht schreien kann, sobald eine Seele das nämlich tut, schlägt der Gestank auch bei ihr zu, sind die wahre Folter dieser Hölle.“
Der Wartungspfad führte auch an den Löchern der Ginyu Force, die genauso apathisch waren wie Cell, vorbei und als Sonou sich bei Kaio nach ihrer Bestrafung erkundigte, meinte dieser, dass er sich Enmas Erklärung hierzu nie richtig durchgelesen hätte.
Die Grenze zwischen der zweiten und dritten Hölle bildete ein unglaublich hoher Wall aus Glasscherben, scharfen Messerklingen, Pfeilspitzen, Nadeln und rostigen Sägeblättern.
„Hier kommt keiner drüber ohne wie ein frisches Steak zu bluten“, sagte Meister Kaio und fischte zwei Paar Handschuhe aus dem Nichts. „Hier, zieh die an. Deine restliche Kleidung ist Panzer genug.“ Er selbst streifte sich das andere Paar über und ging den Wall entlang bis an eine Stelle kam, wo Klingen und Scherben unter vielen Füßen zerborsten waren. „Hier müssen die Saiyans drüber gekommen sein. Nett von ihnen, dass sie uns einen einigermaßen sicheren Weg getrampelt haben.“
Auch so war es alles andere als einfach den Wall empor zu klettern. Sonous schwere Stiefel bewirkten zudem, dass er immer wieder bis zu den Knien einbrach. Mit Grausen hörte er die Klingen über seine Hosenbeine schaben. Aber Meister Kaio hatte nicht zuviel versprochen. Der Stoff hielt und so kamen sie nach etwa zwei Stunden Kletterei oben an. Beide waren sie gleichermaßen außer Puste. Die Hölle, die sich nun auftat, war genau das, was man darunter erwartete, brodelnde Schwefelseen, Flüsse aus kochendem Öl, noch mehr Hügel und Berge aus Klingen und Scherben, Lavaströme und Feuerwände. „Das hier ist eigentlich die dritte bis fünfte Hölle“, sagte Meister Kaio und schnaufte schwer. „Der Rationalisierung wegen hat man die drei zusammengelegt, es findet sich nicht viel Personal, das hier freiwillig arbeitet, trotz allen Bonuszahlungen. D war kein sehr netter Vorgesetzter und wenn ihm eine Antwort nicht gepasst hat, konnte es sein, dass der im wahrsten Sinn des Wortes, arme Teufel erst in einem Ölsee baden und dann durch eine Feuerwand spazieren durfte.“
„Das ist ja grausam.“ Sonou war entsetzt.
„Stimmt und daher hatte er mehr Gewerkschaftsklagen am Hals als sonst jemand. Den Teufeln hat es nichts getan, aber ihre Klamotten waren danach nur Asche. Kannst du dir die Peinlichkeit vorstellen so vor allen Seelen seinen Dienst versehen zu müssen?“
Beim Abstieg waren sie noch vorsichtiger, um bei der Steilheit des Hanges nicht in eines der großen, rostigen Sägeblätter zu rutschen, die oft meterhoch aus dem Klingengewirr heraus ragten. „Eigentlich kann man sich als Toter nicht weh tun“, ächzte Meister Kaio. „Die ganze Hölle beruht auf dem psychologischen Effekt, dass das keine Seele, egal wie lange sie schon hier ist, auch wirklich glaubt. Jeder erwartet, dass Klingen schneiden, dass Feuer brennt und daher verspüren sie genau diesen Schmerz wenn sie damit in Berührung kommen. D ist wirklich sehr geschickt darin ...“
Endlich unten angekommen blickten sich Sonou und Meister Kaio suchend um. Durch die Unübersichtlichkeit der dreifachen Hölle und ihrer riesigen Ausmaße konnten die gesuchten Saiyans wirklich überall sein.
„Lass mich mal sehen ...“ Meister Kaio ließ seine Fühler spielen. „Dort drüben, bei D’s Zentrale, spüre ich große Energien. Da müssen sie sein.“
Mit großer Sicherheit fand Meister Kaio den besten Weg um die Feuerwände, über die schwankenden Trittsteine der kochenden Bäche und der kaum sichtbaren Pfade rings um die Seen. Die Hitze war ähnlich jener im Raum von Geist und Zeit, daher kam Sonou ganz gut damit zurecht. Das Wehklagen der Seelen, die in den verschiedenen Anlagen Sühne taten, hingegen schmerzte in seinen Ohren. „Ich weiß, dass die alle schlimme Dinge getan haben“, sagte er zu Meister Kaio. „Aber kann man sie nicht auf anderen Art reinigen?“
„Ich habe die Bestrafungen der Hölle nicht festgelegt“, sagte der Kaio, den das Ganze auch nicht kalt ließ. „Du kannst mit Enma reden, wenn wir wieder zurück sind. Vielleicht nicht paradiesische Zustände aber doch erträglichere ... so unvernünftig sind die Wünsche der Saiyans nicht.“
„Freut uns zu hören“, erklang von der anderen Seite einer Feuerwand eine wohlbekannte Stimme.
Freezer, klein blau-weiß und offenbar bester Laune hockte hinter einem gewaltigen Schreibtisch aus schwarzem Onyx und hatte seine dreizehigen Füße auf die polierte Platte gelegt. Rings um ihn hockten, knieten oder standen Saiyans in den wohlbekannten Uniformen. Weder Sonou noch Meister Kaio hatten jemals Vegetas Vater getroffen, aber der König der Saiyans war an Freezers rechten Seite kaum zu übersehen. Sonous Blick glitt über die Anwesenden um ihre Kampfkraft abzuschätzen. Bei einem Krieger, der sichtlich aus der Masse herausstach blieb sein Blick hängen.
„Ich habe es auch gesehen“, kam es leise wie ein Hauch von Kaio, der Sonous Blick gefolgt war. „Er sieht aus wie eine ältere Version von dir. Aber da gibt es noch mehr die dir ähnlich sehen, offenbar warst du wirklich ein weit verbreitetes Modell...“
Das erkannte Sonou auch. Dennoch, irgend etwas an diesem älteren Saiyan mit dem roten Stirnband brachte eine Seite in ihm zum Klingen. Eine Ahnung, dass er ihn kennen sollte ... aber woher?
„Genug umgeschaut?“, fragte Freezer gehässig. „Sehr beeindruckend meine Truppe, nicht wahr? Und ihr seid die Unterhändler, die mir Enma geschickt hat. Was hat er uns zu sagen?“
Ende Teil 1