Fanfic: Sehnsucht öffnet alle Türen - Teil 3

„das gibt mindestens fünf Tage Werkstattverbot...“


Daraufhin beeilten sich Lunch und C17 und kletterten in den Hubschrauber. C17 drehte den Schlüsel und der Motor startete. Beide schnallten sich an, C17 stülpte sich den Funkhelm über die schwarzen Haare, die Rotoren kreisten rasch und immer rascher und der Hubschrauber hob vom Boden ab. Er flog sicher und zielstrebig gegen Norden.


„Die Rosen ... oje, die Rosen...“, Herr Briefs stand Hände ringend vor dem Beet.


„Keine Sorge, Opa Briefs“, munterte ihn Maron auf, „das kriegen wir wieder hin. Trunks, geh und hol die Rosenschere aus Oma Briefs Gartenzimmer. Wenn wir sie hier und dort abschneiden und dann den Strauch von hinten ausgraben und in das Loch setzen müssen wir nur noch den Rasen sprengen und mit dem Rechen vorsichtig gegen den Strich kämmen, damit die Spuren verwischt sind.“


„Du bist echt clever, Maron“, sagte Trunks anerkennend.


Die Hände in die Hüften gestemmt, drehte Maron sich um und hob die rechte Braue. „Was stehst du hier noch herum, Trunks? Wenn wir nicht bald Gartenhandschuhe, Schaufel, Rechen und so weite bekommen, ist Oma Briefs vom Friseur zurück, ehe wir das Schlamassel vertuschen können, also zack, zack, wenn ich bitten darf!“


.................


„Du bist ein guter Pilot“, sagte Lunch und lockerte ihren Griff um den Haltering, an den sie sich beim Start geklammert hatte.


„Wir hätten auch ohne das Teil zum Nordpol fliegen können“, sagte C17 grinsend. „Du bist doch beim Herflug auch nicht luftkrank geworden, oder?“


Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „Viel Spaß hat es nicht gemacht, mussest du mich unter den Arm klemmen wie einen Mehlsack?“


„Ich hätte auch beide Arme um deine Taille legen können, oder noch weiter oben...“


Schon hatte er einen Gewehrlauf vor der Nase. „Sonst noch Wünsche, du Perversling....?“


Statt einer Antwort senkte der Hubschrauber auf einmal die Nase und legte sich leicht zur Seite.


„Pass doch auf!“ Das Gewehr entfiel ihren Händen und schepperte irgendwo zu Boden, während sich ihrem Finger um den Haltegriff klammerten.


„Ts, ts“, sagte C17 tadelnd. „Man spricht nicht mit dem Piloten während des Fluges und schon gar nicht bedroht man ihn mit einer Waffe, oder willst du uns beide umbringen. Außerdem habe ich nur einen dummen Witz gemacht, hast du denn gar keinen Humor?“


„Jedenfalls keinen so abartigen wie du!“, fauchte Lunch ohne den Griff loszulassen. „Das hast du gerade eben mit Absicht gemacht, oder?“


„Wer weiß“, grinste C17 zwinkernd. „Schnapp dir den Radar und sag mir, ob ich richtig fliege oder mich mehr nordwestlich halten muss.“


Lunch atmete ein paar Mal tief durch, dann ließ sie den Griff los, bücke sich und fischte den Radar aus ihrem Rucksack. Eins, zwei, dreimal gedrückt, da war der Punkt wieder hoch im Norden. „Nein, die Richtung stimmt. Werden wir lange brauchen?"


„Länger auf jeden Fall als wenn ich selbst geflogen wäre“, gab C17 zurück. „Genieße die Landschaft, es wird ziemlich bald eintönig werden.“


Er hatte recht. Nach gut drei Stunden Flugzeit wurde das Grün unter ihnen langsam bräunlich-gelb, dann grau und wenig später schmutzig weiß. Jetzt genügte nur noch ein Klick, um den blinkenden Punkt auf den Radar zu bringen. „Wir müssten ihm jetzt ziemlich nahe sein“, sagte Lunch. „Kannst du hier irgendwo landen?“


„Ich versuche es!“


Die Decke aus altem Eis sah nicht sonderlich zuverlässig aus, aber da sie schon seit Jahrzehnten Bestand hatte, riskierte C17 eine Landung.


Knirschend setzten die Kufen auf dem rissigen Eis auf. Die beiden Insassen hielten den Atem an. Es hielt. Keine Kluft tat sich auf, um den Hubschrauber zu verschlucken.


„Am besten ziehen wir etwas von Marons warmem Zeug an“, schlug Lunch vor. „Da draußen hat es bestimmt zwanzig Grad minus.“


Sie öffneten den Sack und jeder fand eine warme Hose und mehrere wollig-weiche Pullover darin. Sie schlüpften in die passenden Kleider, zogen sich die Thermostiefel und Anzüge an, die weiter hinten in einer Kiste lagen und so eingepackt wie Weihnachstschinken stiefelten sie hinaus in die Kälte. Der Radar war mit den dicken Fäustlingen kaum zu halten. In der eisigen Luft hing jeder Atemzug gleich als gefrorene Nebelwolke vor ihren Gesicht. Sie kniff die Augen zusammen, um in dem schwachen Licht der einsetzenden Dämmerung überhaupt etwas erkennen zu können. „Etwas mehr nach links, denke ich.“


„Zeig her!“, er beugte sich von hinten über ihre Schulter und hielt einen Leuchtstab hoch, den er im Hubschrauber gefunden hatte über den Radar. „Ja, stimmt.“


Er wandte sich in diese Richtung, doch da gab es nichts, nicht einmal Felsen oder Erhebungen. „Zuletzt müssen wir das Ding noch ausbuddeln“, seufzte er.


Sie tasteten sich Schritt um Schritt an die betreffenden Stelle heran. „Hier... ja hier ungefähr müsste es sein“, meinte C17, kniete hin und schwenkte den Leuchtstab über der Eisoberfläche.


„Vielleicht sollten wir einfach auf Tageslicht warten“, schlug Lunch vor und rieb ihre Hände. „Wenn wir noch lange hier herum stehen, friert meine Nase noch ab und ich bekomme einen, ha.... haaaa.... nicht jetzt... haatschiiiii!“


C17 sprang auf und tatsächlich blickte er in das sanfte Gesicht der zahmen Lunch. „Was mache ich denn hier?“, fragte sie verwundert. „Weißt du es?“


C17 rieb sich die Nase. „Ähhmm ... ich suche etwas und du, das heißt die blonde Lunch war so nett, mir dabei zu helfen.“


„Ach, ist es etwa das da?“, fragte sie und hielt ihm den Radar hin. „Mit so technischen Dingen kann ich nämlich nichts anfangen.“


„Nicht ganz, es ist ein Hilfsmittel für die Suche“, erklärte er und nahm ihr den Radar ab. „Heute ist es zu spät, um weiter zu machen. Wir holen das Zelt und die Wärmezelle aus dem Hubschrauber und warten auf morgen. Einverstanden?“


Es dauerte nicht lange und das äußerst praktische Zelt stand. Die Wärmezelle erwies sich als Lebensretter und sie konnten sich aus den Thermoanzügen schälen, ehe sie in die Schlafsäcke krochen. „Sollte ich nicht noch etwas kochen?“, fragte Lunch zweifelnd. „Du hast doch sicher hunger.“


„Das geht schon. Wir sollten soviel Energie wie möglich sparen und am besten gleich schlafen“, sagte er bestimmt. „Sobald wir wieder in einer wärmeren Gegend sind, kannst du uns ein Festmahl kochen, okay?“


„Wie du meinst...“, Lunch klang nicht sonderlich überzeugt, wahrscheinlich weil auch ihr Magen leer war. Er schaltete den Leuchtstab aus und es wurde völlig finster im Zelt. Die Augen fest geschlossen, lauschte er auf Lunch’s Atemzüge. Zuerst noch ungleichmäßig, wurden sie bald tiefer und ruhiger. Sie war eingeschlafen. Draußen pfiff der kalte Wind um das Zelt, doch innen hatte es erträgliche 15 Grad. Die Energieanzeige der Würfelförmigen Wärmezelle leuchtete grün und beruhigt glitt auch C17 in den Schlaf.


Am nächsten Morgen weckte ihn der Duft nach heißem Kaffee. Lunch hatte eine Kanne Wasser mit Instantkaffeepulver auf das glühend heiße Zentrum der Wärmezelle gestellt. „Wie schön, du bist auch schon wach“, lachte sie ihn an und goss den Becher voll. „Hier, das macht warm und munter.“


„Woher hast du das Wasser und den Kaffee?“, wunderte er sich.


„Alles aus dem Flugzeug“, sagte sie und hielt ihm einen Korb mit Zwieback und getrockneten Äpfeln hin. „Es ist zwar nichts Besonderes, aber besser als ein Loch im Magen.“


Etwas erstaunt über ihre Selbständigkeit und dankbar nahm C17 den Becher mit dem Kaffee entgegen und trank ihn in kleinen Schlucken. Ahh... nichts war besser be der Kälte als ein heißes Getränk.


„Falls du dich frisch machen willst, im Hubschrauber hat Bulma extra einen kleinen Waschraum eingerichtet. Das ist wirklich eine Luxusausführung von einem Heli!“


„Später“, sagte C17 und hielt ihr den Becher hin. „Kann ich noch mehr haben?“


Drei Tassen Kaffee und zahlreiche Zwiebacks später baute C17 das Zelt ab. Sie beide trugen nun Spezialbrillen, denn das gleißende Sonnenlicht wäre in dieser Umgebung sonst nicht auszuhalten gewesen.


Nachdem der Hubschrauber für den Abflug bereit war, setzte C17 die Suche nach dem Dragonball fort. Trotz des hellen Lichtes war das Eis undurchsichtig und von der orangen Kugel gab es keine Spur. Blieb nur eines.


Er bat Lunch, in sicherer Entfernung zu warten und schickte dann ein paar Energieladungen auf die betreffende Stelle im Eis. Es krachte und knirsche, zischte und dampfte und dann blitzte es orange in der Sonne. Unbeeindruckt von seiner Energie lag der orange Ball in einem Schmelzwassertümel auf dem Grund des Eiskraters. Zufrieden fischte ihn C17 heraus, ehe das Wasser wieder gefrieren konnte.


„C17!“


Er drehte sich um. Vor seinen entsetzt aufgerissenen Augen tat sich genau unterhalb des Hubschraubers eine Kluft im Eis auf. Die eine Kufe hatte noch Halt, die andere hing bereits im Nichts. Doch am schlimmsten war, dass Lunch an eben dieser Kufe hing. Der Hubschrauber neigte sich der Kluft zu und drohte, endgültig hinein zu kippen. Lunch schrie aus Leibeskräften und klammerte sich in Todesangst ausgerechnet an jenes Gerät, das sie beim Aufprall unter sich begraben und zermalmen würde...




Ende des 3. Teils


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