Fanfic: Sehnsucht öffnet alle Türen - letzter Teil

Nahrungs- und Wasserangebot ergänzt sich automatisch, solange jemand den Raum benützt und wenn es hundert Jahre sind.“


Lunch atmete auf. „Also ist er noch am Leben, oder?“, fragte sie drängend.


„Das glaube ich jedenfalls“, sagte Dende fest.


„Gibt es wirklich keine Möglichkeit, in den Raum hinein zu kommen? Boo ist doch auch raus gekommen, als die Türe zerstört war“, so leicht gab C17 nicht auf.


„Richtig, aber dafür hat er eine enorme Menge an Energie sehr gezielt durch einen Schrei frei gesetzt. Ich habe keine Ahnung, ob Tenshinhan von dieser Möglichkeit weiß.“


„Das gilt für einen Ausbruch von Innen, was ist mit einem Einbruch von außen“, bohrte C17 nach.


„Daran haben wir auch schon gedacht und die Werte gemessen“, Dendes Fühler pendelten aufgeregt hin und her. „Von außen wäre es leichter möglich und wir haben schon einen Apparat dafür gebaut, der die emotionalen Kräfte eines Menschen in eine Energieform umsetzt, welche dann einen Durchgang schaffen kann. Leider haben Pop und ich nicht das nötige Maß an emotionaler Bindung an Tenshinhan, um den Apparat gebrauchen zu können...“, sagte Dende bedauernd. „Ich weiß nicht, ob wir eine andere Lösung finden können, ehe die beiden da drin an Altersschwäche dahin siechen ...“


„Wo ist er?“, fragte Lunch und sah sich um. „Wo ist diese Apparat?“


„Er steht vor der Türe zum Raum von Geist und Zeit“, erwiderte Dende verwundert. „Aber warum...?“


„Bitte, Gott Dende, lasst es mich versuchen. Ich meine, ich mag Tenshinhan sehr, und wir haben alle Mühen, die Dragonballs zu finden, nur deshalb auf uns genommen, damit ich ihm etwas Wichtiges sagen kann.“


Dende sah Lunch zweifelnd an.


„Doch, sie hat recht“, mischte sich C17 ein. „Sie liebt den Kerl schon seit Jahren. Jetzt ist sie ein neuer Mensch und will es ihm endlich sagen. In ihr steckt viel mehr Kraft, als man auf den ersten Blick sehen kann. Sie könnte das Wunder wahr werden lassen.“


„Nun, wenn der Bruder von C18 das sagt“, lächelte Dende und nickte, „dann wollen wir es versuchen.“


Er und Popo führten Lunch und C17 durch die Gänge und über verwinkelte Treppen immer tiefer und tiefer in den unglaublich weiträumigen Palast hinein.


Nach etwa zehn Minuten, Lunch wollte gerade fragen wie weit es denn noch sei, als Dende anhielt. „Da vorne ist es“, sagte er und wies auf eine Türe, vor der eine merkwürdige Apparatur aufgebaut war. Es handelte sich um eine längliche Kiste aus massivem Metall mit auffallend dicken Wänden und Boden. Von der Form her erinnerte sie an einen Sarg. An den Inneseiten glitzerten unzählig viele stecknadelkopfgroße Kristalle. Über dem breiteren Kopfteil der Kiste schwebte ein kugelförmiger Kristall von der Größe eines Apfels.


„Also laut unseren Berchnungen sollte es so funktionieren, dass die kleinen Kristalle die Emotions- und Aurenenergie einfangen, an den großen Kristall übermitteln, der dann die gesammelte Energie zur Türe schickt, wodurch sich diese wieder öffnet.“


„Und das ist für den, der da drin liegt ungefährlich?“, fragte C17 misstrauisch.


„Leider nicht“, musste Dende zugeben. „Wenn sich der große Kristall blau verfärbt, reicht die Energie aus und wird abgegeben, sonst wird sie zurück geschickt. Im zweiteren Fall ist man lediglich etwas müde und zerschlagen.“ Er kratzte sich zwischen seinen Fühlern. „Im ersteren Fall jedoch kann es sein, dass durch den Verlust an Energie auch die Lebenskraft des Spenders nachlässt und einige seiner Organe versagen. Aber für diesen Fall bin ich zur Stelle und kann diese Schäden durch meine Heilkräfte aufheben.“


„Dann will ich es tun, sofort!“ Lunch kletterte in den Sarg und sah Dende auffordernd an. Der junge Gott nickte und bückte sich, um einen gut verborgenen Schalter am Kopfende des Sarges zu drücken. Ein leises Summen war zu hören und rings um den Sarg flammten rote Lichter auf.


„Gut. Jetzt konzentriere dich auf Tenshinhan und deine Gefühle für ihn. Wenn die Anzeigen alle grün werden, reicht die Energie für einen Versuch, sonst brechen wir ab.“


C17 war ein paar Schritte zurück getreten, um nicht im Weg zu sein. Tief in seinem Inneren wünschte er sich, dass es nicht funktionieren sollte. Aber gleichzeitig wusste er schmerzhaft, wie sehr Lunchs Herz daran hing. Sie wäre am Boden zerstört, wenn ausgerechnet ihre so lange gehegten Gefühle für Tenshinhan nicht stark genug sein sollten, um die Türe zu öffnen.


Lunch schloss die Augen und ließ all ihre Erlebnisse mit Tenshinhan Revue passieren. Seine Schweigsamkeit, seine innere Ruhe und seine Kraft, sie Selbstdisziplin und vor allem seine Bescheidenheit, all die Dinge, die sie an ihm so sehr bewunderte fielen ihr wieder ein. Seine tiefe Freundschaft zu Chaozu, seine Geduld und die Selbstlosigkeit mit der er sich für seine Freunde in die Bresche warf, hatten sie immer hoffen lassen, dass auch sie eines Tages eine besondere Stelle in seinem Herzen einnehmen könnte... Er sabberte nicht jedem Weiberrock nach wie Muten Roshi oder Yamchu und er litt nicht unter einem Minderwertigkeitskomplex wie Krilin, er war ernsthaft und ein wenig schüchtern und ... vor allem hatte er auch eine nicht ganz reine Vergangenheit mit den Tricks die er und Chaozu früher abgezogen hatten, nicht zu vergessen, dass er beim Herrn der Kraniche im Dienst gestanden hatte... Daher hatte sie gehofft, dass er ihre Art zu leben verstand und ihr nicht krumm nahm... Sein Lächeln war immer offen und von Herzen kommend, wie wunderbar wäre es, wenn es einmal ihr gelten würde und nur ihr allein...


Dende beobachtete wie ein rotes Licht nach dem anderen grün wurde. „Du hattest recht, C17, sie hat wirklich tiefe Gefühle für Tenshinhan. Es könnte reichen.“


C17 nickte nur kurz, denn er war mit sich immer noch nicht im reinen. Es hatte wirklich Spaß gemacht, mit ihr herum zu ziehen. Sie war wild und sah ihn nicht schräg von der Seite an, obwohl er ein Verbrecher war. Mit jemandem wie ihr an seiner Seite wäre sein Leben in der Waldhütte noch viel abwechslungsreicher. Sie würde mit ihm die krümmsten Dinger drehen und da sie ja auch die sanfte Lunch war, würden sie zusammen den Haushalt schmeißen ... Er wollte nicht sehen, wie sie Tenshinhan um den Hals fiel, nicht ihr und Tenshinhan gratulieren und alles Gute wünschen müssen, während sich sein Inneres vor Schmerz zusammenzog.


Dennoch, sie hatte das Glück verdient, das sie nur mit Tenshinhan zusammen finden konnte, das Glück, das ihr Herz ersehnte und so würde er eben in den sauren Apfel beißen und sie ziehen lassen....


Lunch ahnte nicht, was in C17 vorging, denn all ihr Fühlen und Denken war auf Tenshinhan ausgerichtet. Sie durchlebte wieder das Mitfiebern bei seinen Turnierkämpfen, das Glück als sie bei ihm eingezogen war, ohne dass er sich groß hatte dagegen wehren können, der Schmerz, als er einfach verschwand und sie ohne Erklärung zurückließ....


Das letzte Licht wechselte von rot zu grün.


„Geschafft!“, Dende drückte einen anderen Knopf und trat zurück. „Jetzt wird es ernst.“ Der klang seiner Stimme hing noch im Raum, da zuckten aus den vielen, vielen Kriställchen Lichtblitze nach oben. Der große Kristall wurde zuerst gelb, dann grün, dann rot und zuletzt strahlend blau.


„Und der letzte Schritt!“, Dende kippte einen blauen Schalter nach unten und die gesammelte Energie schoss als blauer Strahl auf die Türe zu. Diese erbebte unter dem Druck, wurde zunächst kirschrot und dann ebenfalls blau und in ihrer Mitte bildete sich ein dunkle Wirbel, der immer größer wurde und schließlich eine Lücke im Raum/Zeit-Gefüge frei gab, durch welche man auf die Marmorstufen des Raumes von Zeit und Geist blicken konnte.


Dende hatte sich längst über den Sarg gebeugt und die schwer atmende Lunch, deren flatternder Herzschlag das schlimmste fürchten ließ bekam durch seine Hände, die heilende Kraft, welche den Verlust an Lebenskraft ausglich.


„Habe ich es geschafft?“, war ihre erste Frage, kaum dass sie wieder die Kraft zum Sprechen hatte.


„Ja, sieh her!“ C17 legte den Arm um ihre Schultern und half ihr, sich aufzusetzen. „Da ist deine Eintrittskarte ins Glück.“


„Du musst dich beeilen“, sagte Dende und wischte sich den Schweiß von der Stirn, denn durch die Lücke kam auch die Hitze, die im Augenblick dort herrschte. „Die Lücke wird höchstens eine Viertelstunde bestand haben. Bis dahin musst du mit den beiden zurück gekehrt sein.“


„Verstanden!“, Lunch kämpfte sich auf die Beine und kletterte aus dem Sarg. „Ich bin schon unterwegs.“ Das war gar nicht so leicht, vor allem, da ihre Knie noch so wackelig waren. C17 stütze sie und half ihr bis vor die Lücken. „Gib acht, dass du dich nicht verletzt!“, sagte er und ließ ihre Schultern los.


„Das werde ich“, erwiderte sie. „Danke für alles. Du bist ein verdammt guter Komplize!“, zwinkerte sie ihm zu, beugte sich hinüber und küsste ihn auf die Wange, ehe sie durch den Spalt schritt. „Wünsche mir Glück!“


C17 schluckte. „Alles Gute“, und ganz leise, sodass es niemand hören konnte, fügte er hinzu, „meine Lunch!“.


Durch die Lücke konnte er sehen, dass sie auf der Treppe des Raumes stand und sich suchend umsah. Sie formte mit den Händen ein Sprachrohr und rief etwas aus vollem Halse. Da kein Schall von der anderen Seite herüber drang, konnte er nicht hören, ob ihr jemand antwortete, aber so wie sie über das ganze Gesicht zu strahlen begann, war es für ihn klar genug. Er steckte die Hände in die Taschen und ballte sie zu Fäusten. Mit einem Ruck drehte er der Szene den Rücken zu und wandte sich an Dende. „Ich warte noch bis die
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